Pro:
lecker himbeerig mit gaaanz leichter Chilischärfe
Kontra:
für Chilifans zu wenig Chiliwirkung; Preis
Empfehlung:
Ja
…und wieder einmal war mein Teevorrat so sehr geschrumpft, daß ich Nachschub besorgen mußte. Meine Wahl fiel dabei unter anderem auf folgenden Tee:
Teekanne
Süßer Teufel
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Herstellerinformationen
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Die Firma "Teekanne" gibt es bereits seit 1882. Somit ist sie nicht nur unter Teetrinkern bekannt.
Teekanne GmbH
40526 Düsseldorf
Auf entsprechender Internetpräsenz www.teekanne.de kann man sich Informationen zur Firma und deren Produkte abrufen.
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Produktinformationen
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Bei dem Tee mit dem originellen Namen "Süßer Teufel" handelt es sich um einen aromatisierten Früchtetee in der Geschmacksrichtung Heidelbeere und Chili. Für seine Herstellung wurden folgende Zutaten verwendet:
Hibiskus, Hagebutten, Äpfel, Orangenschalen, süße Brombeerblätter, Himbeer - und Chiliaroma, Holunderbeeren
Die Nährwerte für 100 ml dieses Tees betragen:
Eiweiß 0,1g
Kohlenhydrate 0,3g (davon 0,2 gr Zucker)
Fett > 0,1g
bei einem Brennwert von 8 kJ bzw. 2 kcal.
In einem für Tee üblichen Pappkarton befinden sich 20 noch einmal einzeln verpackte Doppelkammerbeutel. 3 gr pro Beutel macht ein Gesamtgewicht von 60 gr. Dafür habe ich bei Kaiser´s stolze 2,39 € bezahlt.
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Mein teuflischer Tee-Test
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Den Teufel mag ich nicht, aber so kleine süße und zugleich frech dreinblickende Teufelchen - oh ja die liebe ich. Ein ebensolcher lachte mich mitten aus dem Teeregal an, so daß es mir nicht möglich war, daran vorbeizugehen. Als ich mir dann den rot-schwarzen Karton etwas näher betrachtete, war ich schon geneigt, diesen Tee zu kaufen. Einzig der stolze Preis ließ mich zuerst hadern. Doch ich gab mir innerlich einen Ruck und stiefelte anschließend schnurstracks zur Kasse, damit ich keine Zeit mehr hatte, diesen Entschluß zu überdenken.
Tja, so landete also der Himbeer-Chili-Tee bei mir zu Hause.
In dem kleinen Karton befinden sich 20 noch einmal extra eingetütete kuvertierte Teebeutelchen. Auch hier lacht einen das Teufelchen frech grinsend an. Himbeeren und Chilischoten zieren Karton und Tütchen ebenfalls. So weiß man auch allein vom Bild her, welche Geschmacksrichtung einen mit diesem Tee erwartet.
Laut Verpackungsaufschrift soll man den Tee folgender Maßen zubereiten:
- Teebeutel mit kochendem Wasser übergießen
- 5 bis 8 Minuten ziehen lassen
Beim direkten Aufguß strömt einem umgehend eine dicke Himbeerwolke in die Nase. Diese ist sehr kräftig und intensiv, oberfruchtig und leicht süß. Himbeeren sind eindeutig zu erschnuppern, jedoch schwingt diesem ersten Dufterlebnis auch eine kleine künstliche Note mit. Dieser kräftige Duft verflüchtigt sich allerdings flugsartig. Dann riecht der Tee eigentlich nur noch nach ganz normalem Früchtetee, dem man per Nase die dafür typischen Zutaten wie Hibiskus, Hagebutten, Äpfel, Orangenschalen und süße Brombeerblätter entnehmen kann.
Während der bis zu 8 Minuten langen Wartezeit färbt sich der Tee herrlich dunkelrot. Außerdem kühlt er gleichzeitig ab, so daß man ihn nach der Ziehzeit schon schlückchenweise trinken kann.
Der erste Schluck vom Tee war lasch. Irgendwie vermochte ich nichts Außergewöhnliches zu erschmecken. Es folgten der zweite und dritte Schluck, doch auch diese brachten mir keine weitere Erkenntnis. Ergebnis > Dieser Tee ist ein ganz gewöhnlicher Früchtetee und so schmeckt er auch. Er ist sicherlich irgendwie fruchtig mit einer leichten Tendenz in Richtung Himbeere, aber ansonsten ist er nur leicht säuerlich und trotzdem mild zugleich.
Dieser himbeerige Geschmack jedoch verstärkte sich mit jedem weiteren Schluck, als ob sich Zunge und Gaumen erst daran gewöhnen mußten. Und ist er einmal da, dann bleibt er auch. Er ist sehr intensiv und läßt das Himbeeraroma, welches natürlich auch als solches erkennbar ist, so gut es geht zur Geltung kommen. Der säuerliche Begleitgeschmack stört mit jedem neuen Schluck weniger. Der Tee wirkt harmonisch und durch die Säure eher erfrischend.
Nachsüßen sollte man den Tee, wenn überhaupt, nur ein klein wenig. Man drückt dadurch den säuerlichen Geschmack etwas in den Hintergrund und läßt die Himbeere durch die hinzugefügte Süße etwas weicher und natürlicher erscheinen. Ganz jedoch sollte man die säuerliche Note in diesem Tee nicht unterdrücken, denn irgendwie gehört sie zur Himbeere dazu. Dieses ausgewogene Verhältnis zwischen süß und sauer macht den Fruchtgeschmack zu etwas Besonderem.
Der teuflische Tee schmeckt heiß und kalt gleichermaßen gut. Wärmt er in kalten Zeiten, so erfrischt er auf fruchtige Weise im Sommer. Und somit ist der Tee eigentlich wirklich toll und auch sehr zu empfehlen, wäre da nicht etwas, was ich vermisse. Richtig > wo ist der Chili geblieben?
Ich mag Chiligeschmack, egal ob im herzhaften Essen oder auch in Schokolade. Nur zu stark darf er nicht sein. Ich mag Chiligeschmack eher dezent begleitend. Doch in diesem Tee wartete ich vergebens auf die chili-scharfe Wirkung. Für mich gab es keinerlei Anzeichen, die auf seine Anwesenheit hinwiesen.
Oder doch? Ich hatte meine Teetasse schon völlig geleert und dachte so über mein Getränkerlebnis nach, als sich völlig unerwartet und ganz allmählich ein ganz leichtes Schärfegefühl im Hals breit machte. Auch am Gaumen verspürte ich eine vage Taubheit. Dieses Gefühl ist aber so gering, daß man sich schon total darauf konzentrieren muß, aber es ist da. Oh welch ein Wunder…
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Fazit
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Was unterm Strich bleibt ist ein sehr leckerer Himbeertee. Allerdings ohne nennenswerten Chiligeschmack bzw. ohne Chiliwirkung, wie man es gewöhnt ist. Mir jedoch genügt die Art und Weise, wie der Chili in diesem Tee auftritt, recht gut. Eventuell wäre eine klitzekleine Prise mehr Effekt wünschenswert, aber es ist auch so völlig okay.
Der Tee ist heiß genossen ein innerlich heizendes Getränk, kalt genossen ein Erfrischungsgetränk. Besonders gut schmeckt er ganz minimal gesüßt.
Der Preis ärgert mich ein wenig. Und somit spreche ich dem Tee zwar schon eine Kaufempfehlung aus, aber nur mit vier Sternen…
( Mein Bericht erschien bereits auf Ciao am 5. März 2008 ) weiterlesen schließen
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