Pro:
Zartbitter schmeckt fein, leichte Erdbeeraromen
Kontra:
restliche Beeren schmecken sehr künstlich
Empfehlung:
Ja
Hallo Zusammen,
derzeit scheint es Milka ja wie die Automarke Renault zu handhaben: Jeden Monat ein neues Model. Erst habe ich gerade die „Milka-Selection“ zu mir genommen und nun sticht mir beim monatlichen Rossmanneinkauf die „Milka Zart & Dunkel“ in die Augen. Krass.
=== „Doch ganz und gar kann sich „Milka“ nicht von ihrem Image trennen…“ ===
Tja, und natürlich musste ich meine Neuentdeckung mitnehmen. Wo gibt’s denn sowas, dass hier neue Schokoladenprodukte nicht probiert werden?
Offensicht scheint die bis dato bekannte Tafelform einer Milkaschokolade out zu sein, denn egal welche neuen Produkte ich von dieser Marke entdecke, umso mehr verblüfft mich dann doch das neuartige Erscheinungsbild. So auch bei dieser Variante einer Milka – Schoki. Eine glatte Kartonage, in die die Tafel eingeschoben wurde. Fein säuberlich ist die Außenhülle durch Faltkanten drumherum gezogen und fertig. Mit Sicherheit kein neues Konzept, doch woher kenne ich nur diese Art und Weise der Verpackung? Hmmm…grübel…ja, klar, die klassischen „Schoghetten“ oder die typische„Kinderschokolade“ wurden ähnlich verpackt. Wie gesagt, neu ist diese Methode nicht.
Doch ganz und gar kann sich „Milka“ nicht von ihrem Image trennen, denn was wäre die Marke ohne ihre lila Farbe? Voll langweilig, oder? Und so bleibt man auch hier dem Klassischen treu und färbt die Verpackung in die Ursprungsfarbe Lila. Auf der Vorderseite der Schokoladenverpackung liegt ein Stück des wohl leckeren Inhalts gut sichtbar neben einer Erdbeere (was mir schon zu denken hätte geben sollen), einem Haufen Kakaoraspeln, jeder Menge Haselnüssen und weiteren Erdbeeren. Über dem Ganzen prangt in eingestanzter Milkaschrift ein „ZART & DUNKEL“, gleich darunter ein süßes Versprechen: „50% KAKAO“. Die Milkakuh mit dem Milkalogo, die neben der farbintensiven Verpackung einen weiteren Hinweis auf die Marke geben. Ein dunkelroter Streifen (er schaut aus, als würde er um die Schokolade gegossen) ergießt sich um das „Zutatenbild“ und darin steht lappidar die zweite „Warnung“, die mir vor dem Kauf regelrecht ins Auge springen müssen: „AROMATISCHE WALDBEEREN“.
Kommen wir zu lila Rückseite der 100 – Gramm – Schoki. So findet sich auch hier wieder das „Erdbeer-Nuss-Bildchen“ wieder, inklusive dem merkwürdig ausgegossenen roten Streifen. Das „ZART & DUNKEL“, das auf der Vorderseite eingestanzt und glänzend hervorstach, gelbt jetzt einfach so dahin, ebenso der Hinweis, dass sich 50% Kakao in der Schokolade befinden. Und damit sich der Käufer auch noch einmal zum Kauf inspirieren lässt, hat man sämtliche Überschriften, Produktnamen, Bilder und Streifen in Worte gefasst. Es klingt schon ganz nett. Hätte ich diesen Text man vor dem Kauf gelesen…
Die Zutatenliste erscheint wie immer im Kleingedruckten. Auch die zweisprachige Ausführung des Ganzen ist gewohnt (deutsch, französisch). In „der dunklen Alpenmilch-Schokolade mit Waldbeer-Zubereitung“ stecken neben der Kakaomasse, Zucker und Kakaobutter auch Magermilchpulver, Butterreinfett, 3,9 Prozent Waldbeeren, Süßmolkepulver, Äpfel, Traubenzucker, Sojalecithin, Haselnüsse, Aromen, Zitronensäure und 50% Kakao. Ebenfalls befinden sich die Stoffe „Natrium – Alginat (E401)“ sowie die Nummer E 341, der laut Fachsprache ein „Mono-, Di- und Tricalciumphosphat“ ist. Beide Stoffe sind Verdickungsstoffe und gesundheitlich unbedenklich. Liebhaber dieser Schokolade, die auf Nüsse allergisch reagieren, sollten hiervon die Finger lassen, denn diese Leckerei kann (laut Aufdruck) Spuren von anderen Nüssen enthalten.
Die Nähwerttabelle klingt auch nicht gerade erfreulich-Zumindest nicht für die Abnehm – Freaks unter uns, denn 100 Gramm (also die komplette Tafel) enthalten 535 Kalaorien, 6,8 Gramm Eiweiß, 45,5 Gramm Kohlenhydrate und satte 36 Gramm Fett
=== „Die Tafel wurde in mehrere etwas größere Blöcke eingeteilt…“ ===
Nun aber Schluss mit diesem ganzen Vorgeplänkel. Es wird Zeit für die tatkräftige Beschreibung des eigentlichen Produkt, dass hier (bereits schon halb gekillt) neben mir weilt und auf sein endgültiges Ende wartet…grins…
Statt dem „normalen“ silbernen Alupapier, welches Milka für die traditionellen Schokoladen-Tafeln als Frischhaltemedium verwendet, hat man diese „Zart-&-Dunkel-Version“ aufgewertet, in dem man goldene Alufolie verwendet hat. Welch Ehre für einen „Milkaner“ wie mich, die Schoki aus der goldenen Hülle zu befreien. Ich schmelze dahin.
Die Tafel wurde in mehrere etwas größere Blöcke eingeteilt. Ein so ein „Block“ (nur für die reine Vorstellungskraft) umfasst (HxBxT) 4cm x 4,5cm x 0,5cm. Die Schokolade ist sehr schön dunkel, geht fast ins Schwarze, woran der Genießer merkt, dass es sich hier womöglich tatsächlich um eine Zartbitterschokolade mit viel Kakaoinhalt handeln kann – was es ja auch tut. Beim genaueren Hinsehen entdeckt mein Auge kleine rötliche Pünktchen, die ihr neues Zuhause direkt im Inneren der Schokolade gefunden zu haben scheinen. In unablässigen Abständen ziehen sie sich durch die Tafel. Rot…hmm…was sollte mir das sagen?
Endlich! Nach fast zwei Stunden intensiver Studienmaßnamen dieser Schokolade habe ich es endlich gerafft und mich vergewissert. Tatsächlich, Waldbeeren! Oh nein, ich mag doch nix das aus roten Früchten hergestellt wird. Tja, zumindest war es immer so. Rote Früchte pur ja, keine Frage, aber alles was daraus hergestellt wird – igitt, geht gar nicht. Doch offensichtlich hat „Milka“ hier die erste Kreation entwickelt, die es schafft, dass ich meinem Ego mal nachgeben und feststellen muss: „Wow, das Zeug schmeckt!“
Ist der erste „Block“ im Mund beginnt die Schokolade per sofort zu zerschmelzen. Meine Geschmacksnerven senden eine zartbittere Note an mein Gehirn, verbunden mit…ja, tatsächlich, es sind Beeren. Im Vorwege kann ich Erdbeeren erschmecken, die sich irgendwo im Inneren der Schokolade befinden. Doch ich muss gestehen, dass gerade die Frucht, die ich am meisten Liebe hier sehr künstlich schmeckt, allerdings bekommt dies durch die Zartbitterschokolade einen netten Kick, so dass nicht weiter störend wirkt. Ist die Glasur dahin geschmolzen, breiten sich die vorhin entdeckten roten Punkte aus. Nicht gerade massig, aber ich muss immer wieder an die knisternden Dinger erinnert, die sich im „Kaktus-Eis“ befinden und nach und nach im Mund dahin knistern. Nur, dass hier dieses „Knistern“ wegbleibt. Kaut man dann darauf herum…hmm…tja, ist das Zeug recht weich und irgendetwas Geschmackliches breitet sich im Mund aus, das höchstwahrscheinlich die restlichen Beeren zu sein scheinen, was ich allerdings nicht herausschmecken kann. Doch es ist unfassbar: „Auch dies schmeckt“. Merkwürdig!
=== „Fazit:“ ===
Edel in der Aufmachung, zart im Geschmack – So präsentiert „Milka“ ihr neustes Machwerk die „Zart & Dunkel – Aromatisierte Waldbeeren“. Glänzt den Käufer das Produktlogo bereits auf der lila Kartonage an, wirkt die aluminierte goldene Frischeverpackung, in die die 100-Gramm-Tafel eingewickelt ist, auf das Äugelein noch etwas netter.
Eingeteilt in etwas größere Blöcke wirkt die Tafel ziemlich groß und mächtig, fehlt aber so ein „Block“ merkt man, dass sich dieser „Riese“ schnellstens ins einen Zwerg verwandelt, passt man nicht auf und isst zu schnell. Im Mund schmilzt die Glasur sofort und gibt eine Mischung aus Zartbitter-Erdbeernote frei. Unter der Schokolade hat man kleine rote Kügelchen postiert, die höchstwahrscheinlich den späteren Kick geben sollen. Die Schokolade ist schnell dahin geschmolzen und gibt nun diese Kügelchen preis. Nicht dass sie nach irgendetwas schmecken würden, aber sie fühlen sich gut an…schmunzel…Ob dies der Kick war, hmm…keine Ahnung.
Fazit: Die Zartbitternote ist ein absolutes Muss in dieser Schokolade. Würde man hier mit Alpenmilch arbeiten, würden die Fruchtnoten absolut störend wirken, die freiwerdenden Teilchen sogar nerven. Wie gesagt, das leicht bittere Aroma gibt den Kick, den diese Schokolade braucht. Das versprochene Erdbeeraroma tritt zwar auf, ist dennoch leicht künstlich, die „aromatisierten Waldbeeren“ kann man nur erahnen. Von fünf möglichen Sternen vergebe ich knappe vier.
Nun dann: Lasst es euch schmecken!
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