Pro:
Schläfrigkeit
Kontra:
Opiat enthalten, macht abhängig, sehr viele Nebenwirkungen, extrem lange und schwer verständliche Packungsbeilage, bei mir hat es nicht geholfen.
Empfehlung:
Nein
Jeden erwischt es mal, denn Grippe- und Erkältungsviren sind ständig um uns. Doch was hatte mich da erwischt -- ein Husten ohne Ende? Es waren richtige Hustenkrämpfe, die mir die Luft und nachts den Schlaf raubten und sogar zu Rippenschmerzen führten, weil sich die Muskulatur zu sehr verkrampfte, wie der Arzt mir sagte. Da ich keinen Auswurf hatte, sagte mir der Arzt, es handele sich um Reizhusten und ich bekam neben einem schleimlösenden Mittel die Paracodin-N-Tropfen verschrieben, damit die Schmerzen gelindert werden und ich mal wieder schlafen kann.
Inhaltsstoffe
Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Dihydrocodeinthiocyanat.
Latein ist was Feines, denn kaum einer versteht es. In diesem wundervollen, langen Fachwort steckt aber etwas verborgen, was der Verbraucher eigentlich wissen sollte. Leider ist es auch nicht so einfach, Informationen einzuholen. Gebt am besten das komplette Wort bei Google ein. Bei mir war es der letzte Link auf der ersten Seite, der mir das Mittelteil des Fachbegriffs erklären konnte.
Codein:
http://de.wikipedia.org/wiki/Codein
Wikipedia schreibt:
"Codein ... ist ein Opiat, das als Schmerzmittel (zumeist in Kombination mit Paracetamol), und als Hustenstiller verabreicht wird."
Ein Opiat ist ein Bestandteil von Opium, was aus der Pflanze Schlafmohn gewonnen wird. Spätestens hier sind Begriffe, die dem einen oder anderen bekannt vokommen, wo man doch hier und da mal was über Drogen und Betäubungsmittelgestz liest und hört.
------------> Man kann von diesem Medikamet abhängig werden.
100g Tropfen zum Einnehmen, Lösung enthalten
1,000g Dihydrocodeinthiocyanat(1g=20 Tropfen entsprechen
10mg Dihydrocodeinthiocyanat, entsprechend 8,3mg Dihydrocodein).
Die sonstigen Bestandteile sind:
Benzoesäure,
Eukalyptus-Aroma;
gereinigtes Wasser;
Glycerol 85%;
Natriumchlorid;
Saccharin-Natrium;
Thymian-Aroma;
Zuckercouleur.
Dosierungsanleitung
4-6 Jahre: 3 mal 4-8 Tropfen pro Tag
6-9 Jahre: 3 mal 8 Tropfen pro Tag
9-12 Jahre: 3 mal 8-16 Tropfen pro Tag
ab 12 Jahre und Erwachsene: 3 mal 16-48 Tropfen pro Tag
Meine Erfahrungen
Tja, was nehme ich nun? 16-48 Tropfen ist schliesslich ein Unterschied von etwas mehr als dem Doppelten. Ich entschied mich, mal relativ weit unten, und zwar mit 20 Tropfen, mein Glück zu versuchen, und das war vergeblich. Zwar hat es nur kurz gedauert, bis die Schmerzen in den Bronchien und der Luftröhre verflogen, so dass ich einschlafen konnte. Doch es dauerte nicht lang, bis mich der Husten und ein furchtbares Kratzen wieder weckte und kurzzeitig wach hielt. Mit einem anderen Hustenbonbon konnte ich das Krazen loswerden und wieder einschlafen.Jedoch wachte ich immer wieder durch Husten auf und stieg, ca. um 4:30 frustriert aus dem Bett und blieb erstmal ein paar Stunden wach.
Ca. 7 h morgens suchte ich entkräftet und fiebrig wieder mein Bett auf, nachdem ich mich an 25 Tropfen des codeinhaltigen Safts gewagt hatte. Diesmal blieb die Wirkung aus. Aber eine der Nebenwirkungen, und zwar die Müdigkeit, setzte ein, wodurch ich die nächsten 11 Stunden mit einschlafen, aufwachen sowie hin- und herdrehen verbrachte.
Meinen dritten Versuch machte ich abends mit 35 Tropfen. Wieder genau die selbe Wirkung wie zuvor mit 10 Tropfen weniger.
Mir hat es dann gereicht und ich habe den Husensaft abgesetzt. Ich wollte mich abgesehen von dem anderen, dem schleimlösenden Hustensaft lieber wieder auf normale Behandlungsmethoden wie Inhalieren, Brust einreiben, Halswickel... konzentrieren, womit ich dann übrigens auch wieder gesund geworden bin.
Zulassungsinhaber und Hersteller
Pharmazeutischer Unternehmer:
Teofarma S.r.l.
Via F.lli Cervi n 8
I-27010 Valle Salimbene (PV)
Tel:0039 0382 422008
Fax:0039 0382 525845
Hersteller:
Nordmark Arzneimittel GmbH&Co KG
Pinnaualle 4
25436 Uetersen
Verwendungszweck
Paracodin-Tropfen sind ein Arzneimittel zur symptomatischer Behandlung des Reizhustens (unproduktiver Husten)
Was muß man beachten vor der Einnahme von Paracodin?
1.Paracodein dürfen nicht eingenommen werden
- wenn Sie überempfindlich gegenüber bzw. allergisch auf Dihydrocodein und dessen Salze oder einem der sonstigen Bestandteile von Paracodein-Tropfen sind
- wenn Sie an anfallweise auftretender Atemnot (Asthma Bronchiale) leiden
- wenn Sie eine funktionelle Atemschwäche (Ateminsuffizienz) oder Atemhemmung (Atemdepression) haben
- wenn Sie einen akuten Asthmaanfall erleiden
- wenn Sie einen chronischen Husten haben, der z.B. ein Warnzeichen für ein beginnendes Asthma bronchiale sein kann. Insbesondere ist darauf bei Kindern zu achten
- bei Bewusstslosigkeit (Koma)
- wenn Sie kurz vor der Niederkunft stehen
- wenn bei Ihnen eine drohende Frühgeburt festgestellt wurde
- während der Stillzeit
- bei Kindern unter 4 Jahren
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Paracodein-Tropfen ist erforderlich:
bei:
- Abhängigkeit von Opioden (Opiatabkömmlingen)
- Bewusstseinsstörungen
- gleichzeitiger Anwendung von bestimmten
- stimmungsaufhellenden Arzneimittel (MAO-Hemmern)
- chronischer Verstopfung
- Störungen des Atemzentrums oder der Atemfunktion
- Kopfverletzungen und/oder Zuständen mit erhöhtem
- Hirndruck
- eingeschränkter Leberfunktion
- vorbestehenden Anfallsleiden
- Husten mit erheblicher Schleimbildung
- eingeschränkter Nierenfunktion
- Atemfunktionsstörungen
Bei vorbestehender Opiatabhängigkeit ist mit schnellen Rückfällen zu rechnen. Paracodein-Tropfen wird von Heroinabhängigen als Ersatzstoff betrachtet. Auch Abhängige von Alkohol und Beruhigungsmitteln neigen zum Mißbrauch und Abhängigkeit von Paracodein-Tropfen.
Kinder
Bei Kindern unter 4 Jahren dürfen Paracodein-Tropfen nicht angewendet werden.
Schwangerschaft
Wenn Sie schwanger sind, dürfen Sie Paracodein-Tropfen, vor allem während der ersten drei Monate der Schwangerschaft, nur auf ausdrückliche Verordnung Ihres Arztes einnehmen, da unerwünschte Wirkungen auf die Entwicklung des ungeborenen Kindes nicht ausgeschlossen werden können.
Nebenwirkungen
Haut: gelegentlich: allergische Reaktionen, wie z.B. Juckreiz und Nesselsucht
selten: schwere allergische Reaktionen einschliesslich Stevens-Johnson-Syndrom, Schwellungen der Haut und Schleimhaut, vor allem im Bereich von Mund und Augen
Gastrointestinaltrakt: sehr häufig:
Übelkeit, u.U. bis zum Erbrechen, Versopfung, Magen-Darm beschwerden. gelegentlich:Mundtrockenheit
Nervensystem:
häufig: leichte Kopfschmerzen, leichte Schläfrigkeit, Schwindelgefühl, leichte Benommenheit.
gelegentlich: Schlafstörungen
Psyche:
sehr selten: krankhafte Hochstimmung
Atemwege:
gelegentlich: Beeinträchtigung der Atmung
Augen:
sehr selten: Funktionsstörungen der Augen, z.B. enge Pupillen und Gesichtsfeldausfall
Herz-Kreislaufsystem:
Sehr selten: Kreilaufversagen
Bei höheren Dosen oder bei besonders empfindlichen Patienten können dosisabhängig die Fähigkeit zur optischen Fixierung von Gegenständen und die Sehleistung verschlechtert sein.
Dihydrocodein kann, insbesondere bei Einzeldosen über 60mg, deb Muskelspannungszustand der unwillkürlichen Muskeln z.B. Darmmuskulatur, Harnblasenmuskulatur, erhöhen.
Bei hohen therapeutischen Dosen und bei Vergiftungen können Ohnmachtsanfälle und Blutdruckabfall auftreten, bei Patienten mit vorbestehenden Lungenfunktionsstörungen muss mit dem Auftreten von Lungenödemen gerechnet werden.
Mein Fazit
Ich bin sehr unzufrieden mit dem Medikament, aber auch mit der Art, wie ich das Medikament verschrieben bekam. Schon in der Arztpraxis sollte man eindeutig informiert und beraten werden, was natürlich nicht ganz leicht ist, wenn der Patient sich so schlecht fühlt, dass er quasi neben sich steht. Aber die Packung und Packungsbeilage sollte doch eindeutig und überdeutlich markiert sein, vor allem möchte ich mir nicht erst mit Hilfe von Google und Wikipedia ein Fachwort übersetzen müssen.
Nun zu den Tropfen selbst und auch hier bin ich unzufrieden. Die Schläfrigkeit, was eigentlich eine Nebenwirkung ist, war das Einzige, was ich gespürt habe. weiterlesen schließen
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