Pro:
recht gute, zentrale Lage; der Pool mit Garten ist ganz nett; sehr sauberer Strand
Kontra:
furchtbare Zimmer; nicht funktionierende Klimaanlage; schlechtes Essen
Empfehlung:
Nein
Hallo zusammen,
ab dem 10. September 2007 hatte ich endlich mal Urlaub. Doch ich konnte mich nicht entschließen, rechtzeitig eine Reise zu buchen und machte dies dann auf dem LastMinute Weg. Viel Auswahl hatte ich dann nicht mehr, zudem ich unbedingt nach Tunesien wollte. Das Hotel, das mir meine Freundin empfohlen hatte, war natürlich nicht mehr frei und so blieb mir nur das
## El Hana Beach
## Reiseveranstalter und Preis
Mein Reiseveranschalter war in dem Fall schauinsland und ich habe für 2 Wochen Halbpension 610 Euro bezahlt. Hierin ist wohl Einzelzimmerzuschlag enthalten, da ich ein Doppelzimmer zur alleinigen Nutzung hatte.
## Der Flug
Am 11.09.07 flog ich mit einem mulmigen Gefühl (erinnert Euch: der 11.09) mit LTU zum Flughafen Habib Bourghiba nach Monastir. Die Flugzeit ab Düsseldorf beträgt nur 2 Stunden und 40 Minuten.
Der Transfer mit dem Bus dauerte vom Flughafen bis zum Hotel dann nochmals ca. 30 Minuten.
## Das Hotel
Mir war das El Hana Beach vom Namen her schon bekannt, da es zur El Hana Kette gehört, die Hotels in unterschiedlichen Preisklassen haben. Das El Hana Beach hat drei Sterne, was schon zeigt, daß man in einem südlichen Land nicht allzu viel erwarten darf.
Das El Hana Beach liegt im Zentrum von Sousse, am Haupteingang befindet sich eine Geschäftsstraße, auf der Rückseite des Hotels ein ebenfalls stark befahrene Straße und der Strand.
Insgesamt hat das Hotel 9 Etagen mit ca. 700 Zimmern.
## Das Einchecken
Hier finden die Probleme schon an: Ich war darauf eingestellt, daß mein Zimmer noch nicht fertig sein könnte, da ich schon am Morgen dort ankam. Doch es kam noch dicker: meine Buchung lag im Hotel überhaupt nicht vor und sie waren irritiert, als ich meinen Hotelgutschein vorlegte. Ob der Fehler bei der Reisegesellschaft oder beim Hotel lag, vermag ich natürlich nicht zu sagen.
Ich wartete dann im Eingangsbereich über 2 Stunden bis ein Zimmer fertig war, ohne daß man mir wenigstens mal etwas zu Trinken angeboten hätte. Endlich bekam ich dann den Schlüssel zu meinem Zimmer.
## Die Eingangshalle
Ich muß sagen, daß sie mit das Schönste des Hotels ist, denn sie ist, wie die meisten Hotels in Tunesien, in Marmor gehalten. An der Rezption befinden sich auch die Mietsafes, die 5 TDN (ca. 4 Euro) pro Woche kosten. Von Nachteil ist hier allerdings, daß man nicht zu jeder Zeit an den Safe kommt, sondern auf die Öffnungszeiten achten muß.
Auch kann an der Rezeption Geld gewechselt werden. Der Kurs ist überall gleich, so daß man sich den Weg zur Bank somit sparen kann.
## Das Zimmer
Mein Zimmer befand ich in der 7.Etage, mit Blick auf die Geschäftsstraße. Das bedeutete aber auch, daß ich den ganzen Tag Sonne hatte und im Ernstfall mich auf dem Balkon sonnen könnte.
Auf den ersten Blick erschien das Zimmer doch recht groß, wobei man bedenken muß, daß ich es ja auch allein nutzte. Es war zweckmäßig eingerichtet: ein Doppelbett, eine Kommode, ein Hocker, ein eingebauter Wandschrank, eine Ablage für Koffer sowie ein TV. Telefon war natürlich auch vorhanden, jedoch nicht mit Direktwahl. Alles wurde über die Telefonzentrale abgewickelt.
Jedes Zimmer im El Hana Beach hat auch einen Balkon.
## Das Bad
Das Bad war groß genug, mit Badewanne/Dusche, Toilette und Becken. Man hätte zwar nicht darin tanzen können, doch es gab genügend Bewegungsfreiheit, ohne daß man von der Toilette in die Wanne fallen konnte.
## Die Mängel im Zimmer
Die Mängel im Zimmer kamen eigentlich erst mit dem Abend durch: Im kleinen Eingangsbereich funktionierte das Licht schon mal nicht und ich mußte mich bis zum Bett vortasten, um an einen anderen Schalter zu kommen.
Am Bett selbst gab es dann keine Lampe, sondern es war nur eine Birne in die Fassung gedreht.
Auch die Klimaanlage funktionierte nur, wie sie lustig war. Und lustig war sie in den zwei Wochen bei mir nur äußerst selten. Doch es lag wohl an meinem Zimmer, denn bei anderen Hotelgästen funktionierte sie.
Die Reinigung des Zimmers gab es in den ersten beiden Tagen überhaupt nicht. Erst dann wurde von der Reinigungskraft bemerkt, daß das Zimmer bewohnt war. Doch nachdem ich der Guten vorab Trinkgeld gab, wurde es täglich gereinigt. Wobei auch die ordentlichste Putzfrau die Mängel nicht wegwischen konnte, denn überall an der Wand bröckelte es und das Bad zeigte Schimmelbefall.
## Das Restaurant
Ich hatte nur Halbpension gebucht und kann in diesem Fall nur sagen: Gott sei Dank!
Beim Frühstück gab es das übliche Programm: Brot, Wurst, Käse, Müsli, Milch, Saft, Tee oder Kaffee. Eier waren schon extras und mußten bezahlt werden.
Auffallend waren hier die doch recht mürrigen Kellner, die jeden Morgen einem schon fast das Besteck nach Beendigung wegzogen, weil kleine Löffel Mangelware sind.
Das Abendessen war dann noch die Steigerung: Es gab das Essen in Büffetform. Das ist ja nun auch nicht weiter schlimm. Schlimm fand ich nur, daß ich teilweise und das mehr als einmal ca. 20 Minuten auf frische Teller warten mußte.
Das Essen wiederholte sich leider auch und war nicht besonders vielfältig: Salat oder Suppe als Vorspeise; Nudeln oder ein anderes Gericht als Hauptspeise und als Desser 2 Obstsorten und 2 Sorten Kuchen. Wer schon mal in tunesischen Hotels war, weiß, daß dies überhaupt nichts ist. Gerade beim Essen habe ich sonst die tunesishen Hotels als sehr gut empfunden.
## Der Pool
Der Schwimmingpool liegt direkt am Hotel und ist trotz seiner Lage relativ ruhig. Er liegt inmitten eines Gartens, unter Palmen. Überall stehen Liegen bereit, die jedoch 2 TDN (ca. 1,60 Euro) pro Tag und Liege kosten.
Ebenso gibt es hier natürlich Duschen und WCs.
Am Pool befindet sich auch eine kleine Bar, an der man sich Getränke holen kann.
Des weiteren ist kurz neben dem Pool noch eine kleine Terasse mit Bedienung.
Auch ein kleiner Spielplatz in der Nähe des Pools durfte nicht fehlen.
Die Anlage selbst war sehr gut gepflegt und wider Erwarten sehr sauber.
## Der Strand
Der Strand ist einfach nur wunderschön. Er ist feinsandig und wirklich sehr sauber. Man muß zwar nicht weitgehen, eigentlich nur durch den kleinen Park, um zum Strand zu kommen. Doch muß man hierzu auch eine stark befahrene Straße überqueren. Daß hier Zebrastreifen sind, interessiert die wenigsten Autofahrer dort.
Was ich nun wahrlich nicht verstehen konnte, war die Tatsache, daß sich tatsächlich einige Touristen aufregten, daß auch Einheimische den Strand benutzten. Für mich war das vollkommen logisch, denn der Strand liegt Nahe am Zentrum und Jeder möchte doch gern mal ins Meer hüpfen, oder?
Auch hier gab es gebührenpflichtige Liegen mit Auflagen, deren Preise ebenfalls 2 TDN betragen.
Eine Strandbar fehlt hier natürlich nicht, denn Durst hat man bei dem heissen Wetter doch immer.
## Behindertenfreundlichkeit
In dieser Hinsicht sind sich alle tunesischen Hotels einig: überall gibt es Auffahrten für Rollstuhlfahrer oder Kinderwagen. Im übrigen hat das Hotel vier Aufzüge, die groß genug für Rollstühle und Kinderwagen sind.
## Die Preise
Ich kann jetzt nur wenige Preise nennen:
Cola (1 Fläschchen mit 0,33 Liter) kostet 1.200 TDN (ca. 1 Euro)
1 kleine Flasche Rotwein (0,5 Liter) kostet 4.500 TDN (ca. 3,60 Euro)
1 Flasche Mineralwasser (1 Liter) 800 millim ( ca. 70 cent)
1 Flasche Celtia Bier (0,33 Liter) 2 TDN (ca. 1,60 Euro)
Für Hotelpreise vollkommen in Ordnung, doch sollte man Trinkgeld natürlich immer mit einkalkulieren.
## Animation
Am Tage gab es die allseits übliche Animation: Wassergymnastik am Pool, Wasserball, Volleyball und Programme für Kinder.
Abends gab es dann Fakir-show, Belly dance (Bauchtanz, Foklore, Schlangenbeschwörung und Karaoke. Wie die Programme im Einzelnen sind, kann ich nicht sagen, da ich mir so etwas schon ewig nicht mehr anschaue.
## Eine Pointe am Rande
Es werden ja verschiedene Angebote gemacht, wie u.a. Kamelreiten. Dies fiel einmal aus. Der Karawanenführer erschien nicht. Und auf Nachfrage wurde dann erklärt, man könne an dem Tage nicht raus. Es hatte ja am Abend vorher geregnet und die Kamele würden sonst ausrutschen. Das war die beste Verarsche überhaupt, denn der Preis wurde auch nicht erstattet. Man könne ja die Woche später dann daran teilnehmen. Und wer dann schon nicht mehr dort war, hatte nun mal Pech gehabt.
## Das Publikum
Es waren nur wenige Deutsche im Hotel. Die überwiegende Mehrheit bestand aus Russen, was wohl auch zur schlechten Laune der Hotelmitarbeiter führte. Denn diese Gäste lassen leider in der Regel kein Trinkgeld, was den größten Teil des Einkommens eines Kellners ausmacht. Weiter möchte ich dazu nicht eingehen.
## Mein Fazit
Ich war schon mehr als einmal in Tunesien, wobei ich oft ein Appartement genommen hatte. Das El Hana Beach war mir dem Namen nach bekannt. Doch leider geht und fällt der gute Name eines Hotels schon fast täglich dort. Mein Zimmer war unterste Schublade, so daß ich mich nur zum Schlafen dort aufhielt und mir eine Taschenlampe zulegte, um den Weg ins Zimmer ohne Verletzungen zu finden.
Im Essen bin ich alles andere als Anspruchsvoll. Doch auch hier zog ich es vor, des öfteren in einheimischen Lokalen zu essen. Selbst nach einer Wartezeit von 20 Minuten waren die sauberen Teller nicht immer sauber.
Nach wie vor kann ich Tunesien als Urlaubsland empfehlen. Wenn ich auch Pech hatte und zu Ramadan dort war, denn dann muß man mit starken Einschränkungen überall rechnen.
Doch das El Hana Beach ist keine drei Sterne wert und so kann ich nur sagen: Nie wieder!
Fotos habe ich übrigens keine, da ich schon Ewigkeiten weder Kamera noch Handy mit in den Urlaub nehme.
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