Pro:
Kabelgelenk, geringer Preis
Kontra:
viel zu heiß, geringe Qualität
Empfehlung:
Nein
Abgesehen davon, dass ich mein heiß geliebtes Glätteisen von Grundig bereits vergraben habe, muß ich mich nunmehr damit auseinander setzen, was mit meinem Grundig Lockenstab geschehen wird.
Ich hatte immer einen Lockenstab, egal welche Frisur ich hatte. Es bot sich nicht etwa an um Locken in die Haare zu zaubern, sondern Lockenstäbe nutzte ich vielmehr dafür meine Haare nach innen schwingen zu lassen oder auch bei Stufenschnitten mal die Stufen nach außen zu drehen.
So ein Lockenstab bietet ja verschiedene Möglichkeiten, die ich immer nutzte. Allerdings kannte ich bis zu diesem Grundig Gerät nur Lockenstäbe, deren Aufsatz aus Hartplastik waren und mit denen kannte ich mich auch bestens aus. Nun habe ich mich wegen der Qualität für diesen Lockenstab entschieden. Das ist jetzt gut ein Jahr her.
Grundig HS 4520
Der erste Unterschied ist die Beschaffenheit des Aufsatzes. Anstatt Hartplastik haben wir hier einen Aufsatz mit Borsten. Ähnlich einer Rundbürste. Was angesichts eines Blicks in die Beschreibung auch kein Wunder ist - es wird auch nicht Lockenstab, sondern Thermobürste genannt.
Die starren Borsten dieses Aufsatzes finden sich bei beiden Aufsätzen wieder. Im Gegensatz zu einem simplen Lockenstab haben wir nämlich zwei Aufsätze, eine kleine Rundbürste und eine ziemlich große. Es soll für viel Volumen sorgen, laut Hersteller.
Im Prinzip hat der Hersteller auch gar nicht so unrecht. Mit viel Nerven und einer menge Schmerzresistenz ist das durchaus möglich. Das benutzen selbst ist nicht problematisch. Einen Stecker in die Steckdose stecken kann jeder und die Bedienung eines Schiebeknopfes auf die Stufe 1 oder 2 kriegt auch jeder hin. Ich jedenfalls bin der Meinung, daß auch dieser Schiebeknopf durchaus leichtgängig ist. Was mich aber schon anfangs extrem störte ist die "Länge" des Kabels, die nicht gerade ausreichend ist. Man ist darauf angewiesen sich in der Nähe einer Wandsteckdose die Haare zu stylen und ich habe bei ähnlichen Produkten schon weitaus längere Kabel gehabt, damit ich als Benutzerin mich nicht so extrem eingeschränkt oder auch beschränkt fühlen muß.
Positiv ist aber, daß im Gegensatz zu anderen Produkten derart dieses eine winzige aber raffinierte Kleinigkeit aufzuweisen hat. Ein Kabelgelenk nämlich. Dieses Kabelgelenk sorgt dafür, daß, egal wohin man sich dreht oder wohin man diese Thermobürste dreht das Kabel immer mitgeht und sich nicht verhakt aufgrund von Starrheit. Der Unterschied ist durchaus bei der Anwendung prima und durchdacht und es könnte die Kürze des Kabels fast wieder wett machen.
Die Haare reagieren sehr positiv auf das gerät, auch wenn natürlich jegliche Hitze auch Haare schädigt und man schon ganz genau wissen sollte ob man das seinem Haar auch zumuten möchte. Für elegante Pagenköpfe oder tolle Stufenschnitte ist die Verwendung aber durchaus dann zu empfehlen, wenn man zugleich ein wenig Schaumfestiger nutzt um dem Haar so viel Halt zu geben, daß die Frisur auch einige Tage hält. Dann entfällt die tägliche Belastung nämlich.
Aber weil wir gerade bei Belastung sind kommen wir zu meinem größten Kritikpunkt. Erstens sind di Borsten der beiden Aufsätze extrem pieksig und hart - ein Aufdrehen der Haare vom Haaransatz an ist also nicht immer ganz schmerzfrei für die Kopfhautpartie. Dies wäre auch noch nicht ganz so schlimm, wenn beim Anschalten nicht innerhalb einer Sekunde viel zu viel Hitze ausströmen würde. Und es ist definitiv zu viel. Das wird angesichts eines Gerätes, daß für Volumen sorgen soll einfach viel zu heiß, denn Volumen erzeugt man vor allem durch die Anwendung am Haaransatz und nicht in den Spitzen. Leider lässt die enorme Hitze aber die richtig Anwendung am Haaransatz gar nicht zu, es sei denn man bewaffnet sich mit einem Knebel und etwas zum Kneifen und sieht dann aus als gebäre man gerade ein Kind, anstatt sich die Haare zu stylen.
Grundig preist ein leistungsstarkes Gerät an. Sollten sie mit leistungsstark die Hitze meinen haben sie auch vollkommen recht. In den Haarspitzen verwendet ist die Hitze natürlich erträglich, da sie nicht zu sehr die Kopfhaut belastet und uns Schmerzsignale erspart. Das Auswechseln der Bürsten sollte aber auch niemals direkt nach einer oder bei einer Anwendung erfolgen, ich bin da etwas unvoreingenommen rangegangen und habe mir direkt die Hand etwas verbrannt. Das ist natürlich meine Schuld, da ich ja hätte wissen müssen, daß es heiß geworden ist, aber wie ich bereits erwähnte habe ich schon jahrelang Erfahrung mit solchen Geräten und habe mir nicht ein einziges Mal vorher auch nur irgendwas verbrannt dabei.
Sicherlich ist es richtig, daß man für 24,90 Euro nicht viel erwarten sollte, aber ich habe niemals mehr Geld ausgegeben und bin daher doch wirklich enttäuscht. Sicherlich benutze ich diese "Thermoluftbürste" noch, aber ich kann sie nicht zum kompletten Styling benutzen und kann daher auch keinesfalls die volle Anzahl an Sternen vergeben, geschweige denn eine Kaufempfehlung aussprechen. Für einen Preis von 24,90 Euro kann man nämlich weitaus bessere Haarstylinggeräte kaufen. Komisch ist vor allem, daß dies nun schon das zweite Gerät von Grundig ist, welches ich nicht empfehlen kann und werde in Zukunft wohl eher wieder lieber zu NoName-Produkten greifen, die mich bisher in dem Bereich nicht enttäuscht haben.
Sollte man auf Schmerzen stehen liegt eine Empfehlung natürlich nah, aber ansonsten greife man woanders zu… weiterlesen schließen
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