Pro:
Jo, bissel Splatter und so
Kontra:
langweilig, keine DVD - Extras, nichts neues
Empfehlung:
Nein
Da haben wir es! In Frankreich leben entweder zurückgebliebene Hinterwäldlernazis, die alles abschlachten was ihnen in die Quere kommt, oder asoziale Punks, die in ihrer Freizeit Autos anbrennen und Cops abknallen. Diesen Eindruck könnte man bekommen, wenn man das filmische Eigentor Frontier(s) aus dem Land der Froschfetischisten gesehen hat. Die Franzosen können eines sicher gut, nämlich das Drehen der immer gleichen und schmierigen Torture Porn Filmchen. High Tension, Inside und Frontier(s), um nur drei bekannte Vertreter aus dem Land der Riesendildo-Baguettes aufzuzählen, die im Grunde allesamt gleich (und somit einfallslos) sind. Ob es nun die Atmosphäre, die übertriebenen Gewaltdarstellungen oder die Schauspieler sind, man bekommt in solchen Filmen ständig die gleiche Merde vorgesetzt. Man muss sich wirklich fragen, ob die Regisseure dieser Filme bis zu ihrem 16. Lebensjahr an der Mutterbrust hingen, anders kann man sich diese krankhafte Darstellung von Inzest, durchgeknallten Familienbanden und völlig übertriebenen Gewaltexzessen nicht erklären.
Bei den Baguettefressern herrscht Chaos, die Jugend rebelliert und die Straßen brennen. Mitten im Geschehen befinden sich fünf Jugendliche, die gerade einen Raub (Geld oder so) hinter sich gebracht haben. Vier davon (da einer bereits im Vorfeld den Löffel abgegeben hat) nehmen bei ihrer Flucht die falsche Abzweigung und kommen bei "der schrecklich faschistischen Familie" an. Zwei der Weiber unseres degenerierten Clans verführen gleich zwei männliche Räuber nach deren Ankunft, was dann in einer Bumsorgie endet. Somit wird klar, als was die Frauen hier agieren dürfen - als Vögelobjekte! Scheinbar haben unsere Erbfeinde vor lauter Gewaltdarstellungen vergessen, dass man sich beim Sex auch ausziehen kann, auch wenn er physisch stattfindet. Heißt also, dass es hier und im weiteren Verlauf zwar zahlreiche ab- und aufgehackte Körperteile gibt, aber keine nackte Haut. Was folgt sind einige kleinere Sticheleien unter den Sympathiebolzen und das muntere Abschlachten darf anschließend beginnen. Wobei zuerst die gute Seite arge Verluste erleiden muss und anschließend die böse Seite ihrem verdienten Schicksal entgegeneilt, indem die Schurken dann zersprengt, zerhackt oder zerschossen werden. Im Grunde treffen Arschlöcher auf Riesenarschlöcher, somit fällt es schwer hier überhaupt Identifikationsfiguren herauszusuchen. Dies klappt dann irgendwie nur bei der Hauptdarstellerin, die natürlich schwanger ist, ansonsten macht es ja auch gar keinen Spaß, wenn ein Familienmitglied, sofern er denn gerade nix besseres zu tun hat, ihre Magengegend mit seinen frisch rasierten Boots bearbeitet. Zumindest in der ersten Filmhälfte hinterlässt unsere Schwangere noch den anständigsten Eindruck. Ab der Mitte der Filmlaufzeit beschränken sich ihre Dialoge dann auch nur noch auf Äußerungen wie "AAAAAAAHHHHHHH" oder "ÄÄÄÄÄÄÄHHHHHHH" und verpeilt gucken, sodass es einem dann nur noch um das Kind im Bauche Leid tut, falls es den begrenzten Wortschatz und den leeren Blick seiner Mutter erben sollte. Das Acting der restlichen Darsteller bewegt sich auf gutem Niveau, auch wenn der Film Dreck ist, die Schauspieler sind es nicht (und das obwohl sie sich oft genug im Dreck suhlen).
Für die Wahl der Fieslinge haben die Macher tief in die Trickkiste gegriffen, es sind nämlich Nazis…hatten wir ja lange nicht mehr. Von den Nazis wirkt einzig der alte Opa realistisch, aber dem würde man das wohl auch im echten Leben abnehmen. Da wir es hier mit Bösewichten aus der Klischeemottenkiste zu tun haben, verpufft jeder Ansatz einer möglichen Gesellschaftskritik. Zu Beginn, in dem die rebellierende und sich gegen die "Großen" aufrichtende Jugend gezeigt wird, kommen noch ein paar Ansätze rüber, aber ab dem Zeitpunkt, in dem die Kelly Family ihren ersten großen Auftritt hat, die es in ähnlicher Konstellation bereits in Haus der 1000 Leichen gab, weiß man, was man hier vor sich hat: Nix Weltbewegendes!
Die Szenen in denen es keinen Splatter gibt, sind dann völlig banal und animieren dazu, sich Zweitbeschäftigungen zu suchen. So wie diese Szene, in der unsere weibliche Hauptprotagonistin, am Bett gefesselt, bei der Nazi Family aufwacht. Da sich der Clan ja irgendwie vermehren muss, um den Fortbestand zu wahren, soll sie als Sammelbecken für Babys herhalten. Zu ihr kommt dann ein kleines Mädchen mit Quasimodo-Buckel, welches ihr die Haare abschneidet, weil sie zu dunkel sind und das nicht zur Herrenrasse passt, nur seltsamerweise haben zwei der Naziweiber auch dunkle und lange Haare (und eine davon ist die Schwester von Quasimodo). Zu diesem Zeitpunkt ist bereits unsere schwangere Hauptdarstellerin nur noch ein wandelndes Wrack, unvorstellbar wie sie es danach noch auf die Reihe kriegt ein Gewehr richtig rum in der Hand zu halten.
Die Kamera wackelt bereits in den Anfangsminuten so sehr, dass man denken könnte, der Kameramann sei erst seit 3 Stunden auf Entzug, das selbige scheint auch auf den Schnitttechniker zuzutreffen. Viele Einstellungen sind auch noch so dunkel wie in einem Elefantenarsch. Eine Story kommt nur bedingt zum Vorschein, da man bis zum bitteren Ende nur einem munteren und stupiden Abschlachten beiwohnen darf, in dem der gewinnt, der halt grad das Hackebeil im Pfötchen hält. Dieses Abschlachten wird auch schnell zur Tortur für den Zuschauer, da es wie eine sinnlose Abfolge von möglichst brutalen Hinrichtungsszenen wirkt.
Selbstverständlich stellt sich auch hier wieder die Frage, wieso es kein Schwein merkt, wenn in einem Land wie Frankreich (und die haben schon Strom und fließend Wasser!!!) Leichen im Keller gebunkert werden, die von der Anzahl her ein Kreuzfahrtschiff füllen könnten. Auch ist es schwer zu glauben, wieso so viele gehirnverbrannte Menschen auf einen Haufen leben können, ohne dass gerade eine Klappse in der Nähe abgebrannt ist, denn die Bewohner des Hauses scheinen wirklich alle eine Schraube locker zu haben. An den typischen logischen Ungereimtheiten, die den Genickbruch eines jeden fünftklassigen amerikanischen Slashers darstellen, scheitert Frontier(s) somit auch.
Der Splatter ist aber der 30. Minute ständig präsent, jedoch alles andere als innovativ. Bis auf ein paar Schusswunden gibt es noch zu sehen, wie Fußsehnen aufgeschnitten werden (hatten wir schon in Hostel), einen laienhaften Versuch, ein sterbendes Opfer von Fleischerhaken zu befreien (hatten wir schon beim TCM Remake), oder ein zerplatzender Kopf (hatten wir auch schon in zirka 8000 Zombiefilmen). Immerhin gibt es dann eine halbwegs ertragbare und blutige Szene, aber auch nur, weil hier zwei unterschiedliche Foltermethoden zusammengeklaut wurden. Man sollte aber bedenken, dass diese Szenen alle nur in der Uncut-Version ausführlich dargestellt werden. Trotz der wenigen Innovationen ist es auch hier so, dass das Blut Fontänenweise in alle Richtungen spritzt. Der Splatter ist für so einen Film sehr realistisch ausgefallen, da hätten die Macher mal lieber ihr Geld woanders investieren sollen und nicht Muhammed Ali hinter die Kamera gestellt.
DVD
Die deutsche DVD ist (mal wieder) geschnitten und zwar um drei Minuten. Wer Frontier(s) Uncut sehen will, sollte sich entweder die französische DVD zulegen, nach der Promo-DVD Ausschau halten, oder bei unseren Nachbarn aus dem Ösiland nachfragen. Die Extras bestehen bei der deutschen Version leider nur aus Trailern, was eine mögliche Kaufempfehlung nicht rechtfertigt. Bild- und Ton-Qualität sind für so eine Produktion recht gut ausgefallen. Man kann zwischen der Deutschen und Französischen Tonspur wählen, zusätzlich gibt es noch deutsche Untertitel.
Fazit
Vielleicht sollten sich die Muschelschlürfer wieder nach Komikern wie Louis de Funés umschauen, dann klappt es vielleicht auch mal wieder einen halbwegs erträglichen Film zu veröffentlichen, der zudem noch unterhält und nicht einmal niveauvoll sein muss. Bis auf Splatter hat Frontier(s) gar nichts zu bieten, selbst diesen gab es bereits in höheren Dosierungen bei ähnlichen Vertretern zu sehen, zudem bekommt man davon kaum was mit, wenn man Pech hat und die beschnittene deutsche DVD erwirbt. Die Story ist ausgeleiert und nervtötend, sogar die Hauptdarstellerin scheint man aus High Tension geklaut zu haben. Von der schlechtesten Bewertung möchte ich keinen Gebrauch machen, da es selbst bei den Franzmännern noch unterirdischer geht.
Filminfos
Deutscher Titel: Frontier(s)
Originaltitel: Frontière(s)
Herstellungsland: Frankreich, Schweiz
Erscheinungsjahr: 2007
Laufzeit: 104 Minuten (Uncut) / 101 Minuten (deutsche DVD)
Regie: Xavier Gens
Darsteller: Karina Testa, Aurélien Wiik, Patrick Ligardes, David Saracino, Maud Forget, Samuel Le Bihan, Chems Dahmani, Amélie Daure, Estelle Lefébure… weiterlesen schließen
Bewerten / Kommentar schreiben