Pro:
Gute Bilddarstellung.
Kontra:
Schlechte Bedienung der Einstelldrückknöpfe, welche im Fingerverrenkmodus an der rechten Monitorseite ertastet werden müssen und der unsichtbare Ein- und Ausschalter, welcher mit einem "Fingerdrüberschmieren" am unteren rechten Gehäuserand erschmiert wird
Empfehlung:
Ja
Einführung
Im Zuge einiger Investitionen in mein Home-Office, entschloss ich mich, einen neuen Monitor zu erwerben.
Der Monitor als Ausgabegerät sollte folgende Zwecke erfüllen. Arbeiten mit Tabellenkalkulationen, Textverarbeitung (u.a. auch Erfahrungsberichte erstellen, grins), Präsentationen erzeugen, Nachbearbeitung von Fotos, Internetrecherchen und dem Spielen von Spielen.
Eine geringe Vakanz maß ich der Film- und Videobearbeitung, sowie der Filmausgabe zu.
Der Monitor sollte ein TFT-Monitor sein, eine Bildschirmgröße von 22 Zoll haben, eine hohe Auflösung bieten und sich der Bilddarstellung mit der unterschiedlichsten Software immer automatisch anpassen.
An meinen Einkommensplatz schaue ich in einen 22 Zoll TFT-Monitor, der Firma LG mit der Bezeichnung Flatron L226 WA. Da gab es mit der Bilddarstellung mitunter Probleme. Dieser Monitor konnte im Zusammenspiel mit einigen Programmen kein Bild darstellen und schwärzte sich dann vollständig ein. Für meine Arbeit empfand ich dies gar nicht hilfreich.
Meine Wahl viel dabei auf den Sync Master T220 der Firma Samsung. Nach dem Studium der technischen Spezifikationen unter www.samsung.de sowie einschlägiger Recherchen in Verbrauchercommunities, fällte ich Mitte Oktober 2008 die Entscheidung zugunsten des hier beschriebenen Monitors.
Die unverbindliche Preisempfehlung von Samsung lautete: 259,00 €.
Bezug und Lieferung
In einigen Elektronikmärkten der Umgebung schaute ich mich um. Der Monitor war dort nicht vorrätig. In einer Filiale des ProMarktes erhielt ich die Auskunft, dass dieser bestellt werden könne. Der VK-Preis sollte 279,00 € betragen, die Lieferzeit etwa ein bis zwei Wochen. Daraufhin verabschiedete ich mich freundlich.
Bei Amazon unter www.amazon.de war er für 221,00 €, inkl. Versand, erhältlich.
Ich bestellte und erhielt etwa 3 Tage später einen großen Pappkarton. In diesen, durch Füllstoffe gepolstert, schlummerte ein bunt bedrucktes Papp-Köfferchen mit Tragegriff, in welchem sich der Samsung T220 verbarg.
Mit Hilfe einer Schere öffnete ich das bunt bedruckte Papp-Köfferchen und entnahm den in eine gepolsterte Schutzfolie gehüllten Monitor.
Gänzlich glänzend präsentierte sich der Monitor im schwarzen Klavierlack. Die untere Seite schimmerte in einem dezent empfundenen, leicht rötlichen Ton.
Zubehör
Dem Karton lag neben dem Monitor noch folgendes Zubehör bei. Ein Netzkabel, zwei Anschlusskabel (ein VGA Kabel für das analoge Bildsignal, ein DVI-Kabel für das digitale Bildsignal), ein mehrsprachiges Handheft sowie eine Treiber-CD, den Standfuß für das Aufstellen des Monitors und ein kleines Staubläppchen.
Anschluss
Ich steckte den Fuß in den Monitor und stellte ihn auf den Tisch. Das Anstecken der beiden Kabel, Netzkabel und DVI-Kabel gestaltete sich als Herausforderung. Die Anschlüsse am Monitor waren hinter einer Verkleidung auf der Rückseite verborgen. Ich stellte den Monitor auf den Kopf und fingerte mit den Kabelenden an den Monitoranschlüssen herum. Keine Chance. Ich bekam meine Büroarbeiterfinger nicht hinter die Verkleidung, die Anschlüsse befanden sich tief verborgen dahinter. "Könnte es sich hier um ein Modell für Mutanten (Personen mit greiffähigen Tentakeln, Menschen mit 50 cm langen, biegsamen knochenlosen drahtdünnen Fingern) handeln?" überlegte ich. "Oder kann man die Verkleidung abnehmen?" führte ich den Gedanken weiter. Ich schob, zog, rüttelte, zerrte und bog an der Verkleidung. "Wenn das einem Grobmotoriker in die Hände fällt, dann zerbirst das gesamte Gehäuse mit lautem Krachen" kam mir in den Sinn. Schade um das Geld.
Das Handheft empfahl die Abnahme der Verkleidung durch ziehen nach unten. Ich zog und drückte, krachend flog die Verkleidung herunter. Endlich geschafft. Schnauf.
Nun stellte ich die Kabelverbindungen vom Monitor zum PC her, als Verbindung zur Grafikkarte wählte ich die DVI-Verbindung. Diese überträgt die Bildsignale verlustfrei.
Allerdings muss man hierzu eine Grafikkarte mit DVI-Ausgang besitzen. Die meisten Grafikkarten ab dem Jahr 2005 besitzen einen solchen Ausgang.
Einen Einschalter fand ich auf den ersten Blick nicht.
Es gibt auch keinen.
Mit einem "Wisch" der Finger über die rechte untere Fläche des Gerätes wird dieses eingeschaltet. Das ist auch kein richtiger Ein- /Ausschalter, sondern nur eine versteckte "Stand-by-Funktion". Denn das Gerät zieht nach dem "Ausschalt-Fingerwisch" immer noch Strom.
Nach dem Hochfahren des PC wurde der Monitor problemlos erkannt. Hell und scharf erschien der Windows-Anmeldescreen.
Fertig.
Technische Daten ausgewählter Parameter und Eindrücke
Diese habe ich hier in drei Kategorien unterteilt.
(Die erste Kategorie enthält die Herstellerangaben, die zweite Kategorie die Daten eines Hardwaretests der Zeitschrift Computer-Bild und die dritte Kategorie meine persönlichen Eindrücke.)
Um die einzelnen Aspekte besser unterscheiden zu können, flocht ich diese in die Beschreibung vergleichend mit ein.
*Größe und Gewicht*
Die gesamte Größe des gesamten Monitors mit Rahmen und Fuß beträgt (B x H x T) 520 x 441,5 x 215 mm. Das Gewicht ca. 6 kg.
Die Bildschirmgröße beträgt 22 Zoll, entsprechend dem metrischen System sind das 55,8 cm)
Damit bin ich zufrieden, ich habe ihn ja aufgrund dessen auch ausgewählt.
*Pixelabstand*
Als Pixelabstand (Abstand zwischen zwei Bildpunkten) gibt der Hersteller 0,282 mm an, der
Computerbild-Test ergab 0,2829 mm und ich habe in ihn nicht nachgemessen, fand das Bild aber sehr gut.
*Helligkeitswert*
Den Helligkeitswert gab der Hersteller mit 300 cd/m² an, Computer-Bild ermittelte 230 cd/m² und ich fand das Bild sehr hell. (Candela ist die Maßeinheit für die Lichtstärke. Das ist der Lichtstrom, welcher in einem bestimmten Raumwinkel ausgestrahlt wird. Eine Kerze hat die Lichtstärke von 1 cd, eine 40 Watt Leuchtstofflampe die Lichtstärke von 200 cd.)
*Kontrast*
Als Kontrastwert gibt Samsung hier 20000:1 (dynamisch) an. Der Computer-Bild-Test kam hier auf 765:1 und ich fand den Monitor recht kontrastreich. Den Kontrast habe ich bei 68% eingestellt.
*Reaktionszeit*
Hier gibt Samsung 2 ms (G/G) an. Das bedeutet, dass der Reaktionszeit der Dünnschichttransistoren, welche die Bildpunkte ansteuern, 2 ms betragen. Diese Zeit gilt nur im Farbbereich von Grau zu Grau.
(Ein Vergleich: Ein Mensch geht durch einen stockfinsteren Tunnel und stolpert über ein Stück Grillkohle. Aufgrund des kaum vorhandenen Kontrastes benötigt der Mensch eine sehr schnelle Reaktionszeit um das Stolpern zu vermeiden. Geht der gleiche Mensch durch einen hell erleuchteten Tunnel erblickt er aufgrund des großen Kontrastes das Stück Grillkohle bereits von weitem. Die Reaktionszeit um dem Stück Grillkohle auszuweichen, vergrößert sich somit.)
Der Computer-Bild-Test ergab hier 13,6 ms, bei erweiterter Kontrasteinstellung.
Ich habe hier keine Schlieren und Farbspuren bei rasanten Objektverläufen auf dem Bildschirm erkennen können.
*Helligkeitsverteilung*
Samsung gab im Produktdatenblatt keinen Wert an, Computer-Bild ermittelte 41,1%. Die Helligkeitsverteilung gibt die Abweichung der Helligkeit auf dem gesamten Bildschirm an.
Die Helligkeit weicht zwischen Bildmitte und den Bildrändern mitunter ab. Der Optimalwert wäre hier in Bild welches an jeder Stelle des Bildschirmes ein strahlendes Weiß anzeigt. Je größer der Prozentwert, desto größer die Abweichung der Helligkeit im Bild.
Ich habe hier mit dem normalsichtigen Auge keine Helligkeitsabweichungen erkennen können.
*Stromverbrauch*
Samsung gibt hier als Leistungsaufnahme im Betrieb 45 W an, bei der Leistungsaufnahme im Bereitschaftsbetrieb sowie ausgeschaltet eine Stromaufnahme < 1 W.
Computer-Bild maß hier im Betrieb 44,5 W und im ausgeschalteten Zustand (hergestellt durch den "Ausschalt-Fingerwisch") immer noch 0,2 W pro Stunde.
Würde man das Gerät mit einem "Fingerwisch" ausschalten und ein Jahr ungenutzt stehen lassen würde es im "ausgeschalteten" Zustand trotzdem noch 1752 W /Jahr verbrauchen.
(8760 Stunden im Jahr = 24 h/Tag, mal 365 Tage im Jahr, multipliziert mit 0,2 Watt = 1752 W)
Ich habe dem ganzen Spuk ein Ende gemacht und den Monitor an eine abschaltbare Steckdosenleiste angeschlossen.
*Die maximale darstellbare Bildpunktzahl und Auflösung*
Diese wird vom Hersteller und Computer-Bild mit 1680 x 1050 Bildpunkte angegeben.
Ich empfinde diese Darstellung sehr klein und habe deshalb die die Auflösung 1280 x 1024 Bildpunkte eingestellt. Allerdings empfinde ich hier die Darstellung von Buchstaben in den Menüs etwas unscharf.
*Garantie*
Die Garantie beträgt lt. Hersteller 36 Monate, bei einem Defekt bietet Samsung einen Vor-Ort-Austausch mit einem Leihgerät an. Dazu muss die Service-Hotline unter Telefon
01805 / 7 26 78 64 (0,14 € pro Minute aus dem Festnetz der deutschen Telekom) kontaktiert werden.
*Strahlungsprüfsiegel*
Vom Hersteller gibt es dazu keine Angabe. Das höchste Siegel welches dieser Monitor einhält ist TCO 03. Aufgrund des pysiklischen Aufbaus (keine Kathodenstrahlröhre) ist hier mit einem Minimum an Gesundheit beeinträchtigender Strahlung zu rechnen, so meine Ansicht.
*Weitere Eindrücke*
Den Monitor kann man in seiner Neigung stufenlos verstellen. Eine Höher- oder Tieferstellung ist nicht möglich. Dafür habe ich keinen Bedarf, als Alternative zur Höhenverstellung fahre ich dann mit dem Bürostuhl auf oder ab.
Interne Lautsprecher besitzt der Sync Master T220 ebenfalls nicht. Dafür bin ich auch ganz froh, denn den Ausgang der Soundkarte habe ich mit einer HiFi-Anlage verkabelt. Somit entgehe ich dem blechern, scheppernden, krachenden Sound diverser Monitorlautsprecher.
Das Netzteil des Monitors ist in diesen implementiert, somit stört kein klotzartiges Netzteil den Kabelfluss zwischen Steckdose und Monitor.
Aus meiner Sicht ist die Bilddarstellung sehr gut, ich bin mit der Ausgabe der Darstellung zufrieden.
Was hat mir am Sync Master T220 gut gefallen?
Ich fand die Bilddarstellung, die Bildgröße und den optischen Eindruck sehr gut. Das flache Display schaffte auf der Arbeitsfläche Platz. Weiterhin gefällt mir das Design.
Was hat mir am Sync Master T220 nicht gefallen?
Das "Wischstreifen" mit den Fingern an der Stelle mit dem vermuteten Ein-Ausschalter finde ich sehr merkwürdig. Zumal sich das Gerät damit nicht komplett vom Netz abschalten lässt. Das hinterlässt Fingerschmierspuren auf dem klavierlackglänzenden Gehäuse.
Der Monitor wackelt und schwingt, wenn ich versehentlich gegen den Tisch stoße.
Die schwarze Lackierung in Klavierlackoptik zieht innerhalb weniger Tage eine dicke Staubschicht an. Der Hersteller hat hier vorgesorgt und ein Staubläppchen dem Gerät mit hinzugefügt. Dieses Staubläppchen hat die Größe einer Hand, ich konnte es nur sehr schwer zum Staubwischen greifen. Wischt man damit über das Display, rutscht es permanent aus der Hand.
Meine Empfehlung: Ein antistatisches Staubtuch in handelsüblicher Größe verwenden. Das mitgelieferte Staubläppchen kann in Kleinkindhänden noch gute Dienste leisten, so meine Ansicht.
Die "gedopten" Informationen von Samsung in Bezug auf die Produktspezifikationen fand ich einer Geschäftsbeziehung weniger zuträglich. Ich fühlte mich hier "über den Tisch gezogen". Vielleicht sind ehemalige, namhafte Radsportprofis in die Marketingabteilung von Samsung Deutschland gewechselt, so mein Gedanke dazu.
Beim Lesen der Produktinfos könnte man der Meinung sein, ein Gerät der Oberklasse zu erwerben. Bei der nüchternen praktischen Betrachtung stellt sich heraus, dass es sich hier um ein Mittelklassegerät handelt, dessen technische Parameter ein klein wenig über den Mindestanforderungen für TFT-Monitore liegt.
Fazit
Für etwa 220,00 € erwarb ich einen Mittelklassemonitor, welcher ein gut ausgeleuchtetes, kontrastreiches Bild in natürlichen Farben liefert. Den Preis empfand ich dem Produkt angemessen, das Design passt gut in mein Home-Office.
Dieser Bericht ist auch auf anderen Plattformen erschienen. weiterlesen schließen
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