Pro:
schreiend komisch, „spannend“, super geschrieben
Kontra:
In meinen Augen nichts.
Empfehlung:
Ja
Meiner Mutter wurde dieses Buch empfohlen, als wir, kurz vor ihrem Krankenhausaufenthalt noch leichte Lektüre dafür kaufen wollte. Meine Mutter ist seit einer Woche mit ihrem neuen Knie wieder zu Hause. Alles ist gut gelaufen und wir hoffen es läuft auch weiterhin gut. Das Buch hat sie mir noch während ihres Krankenhausaufenthaltes zum Lesen gegeben. Sie hatte es in 3 Tagen durch, mit mehreren Lachanfällen. Das von ihr gekaufte Buch ist:
Die Clubausgabe (Bertelsmannclub) Urlaub mit Papa von Dora Heldt
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1. Autorin:
- Die Autorin: Dora Heldt:
1961 wurde Dora Heldt geboren. Sie ist gelernte Buchhändlerin, arbeitet heute für einen Verlag und lebt in Hamburg. Nach ihrem Debüt mit »Ausgeliebt« und dem Roman »Unzertrennlich«, hat sie mit »Urlaub mit Papa«, einer herrlich komischen Vater-Tochter-Geschichte, gleich nach dem Erscheinen sämtliche Bestsellerlisten erobert.
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2. Deutsche Veröffentlichungen des Titels:
Taschenbuch:
ISBN-10: 3423246413
ISBN-13: 978-3423246415
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag (dtv)
Seiten: 320
Veröffentlicht: März 2008 (Deutsche Erstausgabe)
Preis: € 12,00
Clubausgabe:
Bestellnummer/Buchnummer: 094730
Ungekürzte Lizenzausgabe
Verlag: BestBook
Seiten: 320
Preis: € 10,00
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3. Aussehen und Umschlaggestaltung:
Auf dem Bild ist die Deutsche Erstausgabe des Buches, vom dtv, von vorne abgebildet (Buchhandelsausgabe).
Die Clubausgabe sieht ähnlich aus.
Auf der Rückseite der Clubausgabe befindet sich eine kurze, aber sehr gute Inhaltsbeschreibung sowie ein Kommentar von BZ.
- Einbandgestaltung der Clubausgabe: Ommo Wille, Berlin
- Einbandfoto der Clubausgabe: Digital Vision / Getty Images
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4. Inhaltsangabe:
Auf der Rückseite der Clubausgabe:
»Es sind doch nur zwei Wochen.« Die Stimme meiner Mutter klang sehr entschlossen. »Und er ist dein Vater. Andere Kinder würden sich freuen.« »Mama, was heißt hier andere Kinder? Ich bin 45.«
Kurze Inhaltsangabe (Umschlageinband der Clubausgabe):
Eigentlich hatte Christine vor, ganz entspannt mit ihrer besten Freundin Dorothea auf Norderney ein paar Tage Urlaub zu machen. Die beiden wollten der gemeinsamen Freundin Marleen beim Renovieren ihrer zukünftigen Insel-Kneipe unter die Arme greifen und nebenbei noch ein bisschen die Seele baumeln lassen. Doch alles kommt anders, denn kurz vor der Abfahrt ruft Christines Mutter an und verdonnert ihre Tochter dazu, ihren 73-jährigen Vater mit auf die Insel zu nehmen.
Es gibt kein entkommen. Und schon die Hinreise bringt die beiden Frauen an den Rand eines Nervenzusammenbruchs. Denn Papa Heinz hat seine ganz eigene Sicht der Dinge…
Kurz formuliert: Chaos, Schreikrämpfe und doch wieder zum Liebhaben.
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5. Leseprobe:
Nachts ging das Telefon
-Hilde Seipp-
»Es sind doch nur zwei Wochen.«
Die Stimme meiner Mutter klang freundlich und sehr entschlossen. Ich hatte schon zu Beginn des Telefonats ein ungutes Gefühl gehabt.
»Und er ist dein Vater. Andere Kinder würden sich freuen.«
»Mama, was heißt hier andere Kinder? Ich bin 45!«
Ich hätte das Gespräch gar nicht annehmen sollen. Meine Mutter überging meine Antwort. »Ich habe ihm gesagt, dass ihr seine Hilfe gut gebrauchen könnt, weil Handwerker auf den Inseln doch so teuer sind. Und sie machen ja, was sie wollen, gerade wenn niemand daneben steht. Er kann doch ein Auge auf die Arbeiten haben. Und hier und da mal Hand anlegen. Er hilft doch so gerne.«
Ich musste jetzt etwas sagen. »Mama, warte mal. Ich fahre doch nach Norderney, um Marleen zu helfen, ihre Pension und die Kneipe zu renovieren, ich kann mich da nicht auch noch um Papa …«
»Ach, du brauchst dich doch gar nicht groß um ihn zu kümmern, er macht das alles schon allein. Und zu Mittag essen müsst ihr doch auch, da könnt ihr ja für ihn mitkochen. Abends reicht ihm eine Kleinigkeit und Kuchen für nachmittags könnt ihr auch kaufen, Marleen muss ja nicht extra backen.«
Ich überlegte, seit wann mein Vater alles allein machte. Vor sechs Wochen hatte ich meine Eltern das letzte Mal besucht, da war es noch anders gewesen. Ganz anders. Ich bemühte mich, die aufsteigende Panik aus meiner Stimme zu verdrängen.
»Mama, ich halte das für keine gute Idee, ich …«
»Christine, ich habe dich noch nie um etwas gebeten. Das ist ein Notfall. Ich muss zwei Wochen in der Klinik bleiben, da kann Heinz unmöglich alleine zu Hause herumsitzen.«
»Ich denke, er kann alles allein.«
»Doch nicht kochen und waschen und so. Jetzt hör mal auf. Er ist dein Vater. Und du kannst ihn ja wohl mal zwei Wochen mitnehmen. Du hast doch frei. Stell dich nicht so an. Und nach Norderney wollte er sowieso immer mal.«
»Aber ich kann mich da überhaupt nicht mit ihm beschäftigen. Und wie …«
»Ach, das geht alles schon. Außerdem wohnt doch Kalli auf Norderney, du weißt doch, Papas alter Freund. Den kann er auch mal besuchen.«
»Dann kann er doch auch bei denen wohnen.«
»Christine, ich bitte dich. Hanna ist auf dem Festland. Ihre Jüngste, Kathrina, bekommt doch das zweite Baby. Deine Schwester und du, ihr kriegt das ja nicht auf die Reihe.«
Nur Mütter schaffen solche Themenwechsel.
»Mama, ich bin …«
»Eben, sag ich doch. Also abgemacht. Papa kommt nächsten Samstag nach Hamburg, du holst ihn am Bahnhof ab und ihr fahrt gemeinsam nach Norderney. Er kennt das ja alles nicht mit der Fähre und so. Da ist es schon besser, du bist dabei. Und ich gehe beruhigt ins Krankenhaus und lasse mein Knie operieren.«
…
0 mein Papa
- Lys Assia –
Mein Bruder beschrieb unseren Vater mal mit den Worten: »Er hat Augen wie Terence Hill und Schiss wie Rantanplan.« Letztgenannter ist der feige Hund von Lucky Luke, diese magere Töle, die bei jedem unbekannten Geräusch, jeder fremden Person und jeder Veränderung vor lauter Angst seinem Herrchen auf den Schoß springt. Mein Vater springt natürlich niemandem auf den Schoß, dazu ist er zu gut erzogen, und er ist auch keineswegs so dumm wie dieses Tier, aber er hat wirklich sehr blaue Augen. Die Beschreibung ist gar nicht so schlecht.
…
List/Sylt, den 10. Juni
Liebe Christine,
ich habe jetzt meinen Krankenhauskoffer gepackt, man braucht ja doch eine ganze Menge Zeug für zwei Wochen. Ich habe mir erst mal sechs neue Nachthemden gekauft, ganz schick, so mit Ringeln und eins mit Herzen, sehr süß. Aber Agnes, Du weißt, aus dem Süderhörn, das dritte Haus von links, die hatte letztes Jahr auch ein neues Knie bekommen und sagt, man braucht ab dem dritten Tag sowieso nur noch Jogging-Anzüge. Na ist egal, ich glaube, die passen Dir auch, ich trage ja eigentlich keine Nachthemden. Du kannst sie ja mitnehmen, wenn Du das nächste Mal auf Sylt bist.
So, zum eigentlichen Thema: Ich habe Papa gesagt, dass er Marleen helfen soll, nicht den ganzen Tag, aber so ein, zwei Stunden vielleicht. Du weißt ja, wie er ist, wenn er nichts zu tun hat. Irgendwas findet ihr schon für ihn. Denk dran, dass er nicht schwer heben soll, seine Hüfte ist ja nicht in Ordnung und auf Leitern steigen kann er auch nicht, da wird ihm schwindelig. Wenn er mit anstreichen soll, sieh Dir die Farbeimer an, Du weißt, er kann keine Farben unterscheiden. Er hat übrigens die Gästetoilette letzte Woche türkis gestrichen, er dachte, es wäre graublau, aber man gewöhnt sich dran. Hoffe ich wenigstens. Sei nicht gleich ungeduldig, wenn er sich mal irrt, er meint es nur gut und ist immer so empfindlich.
Einmal am Tag muss er warm essen, er kriegt schnell Sodbrennen, also nichts Scharfes, wenig Salz und keinen Kohl. Fett auch nicht. Auf keinen Fall Milch- oder Mehlspeisen, dann muss er spuken. Er traut sich nur nie, etwas zu sagen. Nachmittags hat er gern Kaffee und Kuchen. Nur keine Torte und nichts mit Kirschen. Und Kaffee nur ohne Koffein. Falls es Tee gibt, nur Früchtetee, nach schwarzem schläft er schlecht.
Sei so lieb und sieh ihn Dir an, bevor er das Haus verlässt, er sieht die Farben nicht und hat auch nicht so richtig viel Geschmack, nicht dass er losläuft wie ein Hottentotte.
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Ich faltete den Brief wieder zusammen und atmete tief durch. Ich trage nie Nachthemden und ich begann, mich vor meinen Ferien zu fürchten.
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6. Meine Meinung:
Ich hätte mich schon bei den ersten beiden Kapiteln kaputt lachen können…
Ich fand dieses Buch ultra lustig und liebenswert. Eine Katastrophe jagt die nächste. Heinz treibt die 3 Freundinnen in den Wahnsinn, von Eigenmächtigen Entscheidungen, was Kneipenrenovierung angeht und deren Arbeiter dafür, Verehrerwahl für die Damen, Verbrecherjagd, Essensgewohnheiten und andere Ansichten die dabei kollidieren.
Die Geschichte ist im Ich-Stil geschrieben (Ich = Christine). Leicht und locker werden die größeren und kleineren interessanten Begebenheiten dargestellt. Unheimlich witzig mit Pep. Fesselnd und liebenswert, niedlich.
Die Charaktere sind liebevoll dargestellt und man kann deren Gedanken und Aktionen/Reaktionen, vor allem auf Heinz und seine Freunde, wundervoll nachvollziehen.
Ich fand es auch spannen und fesselnd. Vielleicht etwas verwunderlich, da ja spannend nicht wirklich für lustige Lektüre verwendet wird, aber ich fand spannend zu erfahren was Heinz und seine Freunde als nächstes fabrizieren und aushecken.
Dorothea und Christine haben sich zwei Herren ausgekuckt, die für sie absolute „Leckerbissen“ darstellen, aber Heinz sieht das natürlich ganz anders.
Also ist auch ein bisschen Romantik vorhanden, neben den ganzen Lachern eine schöne Entspannung für die Lachmuskeln. *Grins*
Für mich ein sehr schönes Buch zum Entspannen und lachen. Teilweise hatte ich Tränen in den Augen vor lachen und musste das Buch zur Seite legen, damit ich in Ruhe auslachen konnte. Oft musste ich grinsen und war am überlegen ob ich so viel Geduld aufgebracht hätte.
Meine Mama hat es im Krankenhaus sehr gern gelesen, weil sie dabei schön was zu lachen hatte und sie gut ablenken konnte.
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7. Fazit:
Für diese klasse Lektüre, die mich mit Pep und Humor richtig zum Lachen brachte vergebe ich 5 Sterne und eine Kaufempfehlung.
Das Buch ist leicht und locker geschrieben und zum Abschalten vom Alltag richtig super. Vielleicht eher etwas für Frauen, aber denke auch einige aufgeschlossene Männer würden hier lachen. ;-) *Grins*
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8. Weitere Veröffentlichungen:
- Unzertrennlich
- Ausgeliebt
- Urlaub mit Papa
- Siebenmeter für die Liebe
Hier möchte ich mich wieder herzlich für alle Lesungen, Bewertungen und Kommentare bedanken.
Dieser Bericht ist auch auf anderen „Plattformen“ von mir veröffentlicht worden. weiterlesen schließen
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