Djerba Sun Club Testberichte
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Auf yopi.de gelistet seit 09/2008
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Pro & Kontra
Vorteile
- nette, in Ordnung gehaltene Aussenanlagen,
- Schönes Land
Nachteile / Kritik
- Verpflegung und Sauberkeit der Zimmer nicht in Ordnung
- große Armut
Tests und Erfahrungsberichte
-
Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben...
3Pro:
nette, in Ordnung gehaltene Aussenanlagen,
Kontra:
Verpflegung und Sauberkeit der Zimmer nicht in Ordnung
Empfehlung:
Ja
...wenn es den bösen Köchen nicht gefällt.
Vorwort:
++++++
Nach längerer Zeit ohne „richtigen“ Urlaub, die wir mit diversen Kurztrips und Städtereisen überbrückt hatten, beschlossen wir dieses Jahr, in einem Anfall spontaner Idiotie, uns mal wieder in das Abenteuer „Pauschalreise“ zu stürzen.
Und so, völlig ohne großartige Vorbereitung oder Diskussion im Vorfeld, buchten wir unseren 14-tägigen Djerba-Urlaub.
Gebucht haben wir via Internet, gekostet hat uns der Spaß im All Inclusive Angebot exakt 1364,- Euro - zusammen und NICHT pro Person!
Der Reiseveranstalter: Schauinsland Reisen.
Die Fluggesellschaft: TuiFly.
Das Hotel: Djerba Sun Club - und darüber will ich Euch heute eingehender berichten.
Da unsere nigelnagelneue und extra für den Urlaub gekaufte Digicam direkt am 2. Abend dort den Dienst quittierte kann ich diesem Bericht leider nur sehr dezimiertes Bildmaterial hinzufügen, auf dem nicht unbedingt das dokumentiert ist, was ich gerne gehabt hätte :-) Hätte ich das vorzeitige Ableben dieses Geräts vorhergesehen, hätte ich gleich zu Anfang die wichtigsten Dinge abgelichtet - aber nun muss es wohl so gehen, ich bitte um Verständnis :-)
Djerba Sun Club - Lage:
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Der Djerba Sun Club befindet sich, wie der Name schon sagt, auf der tunesischen Insel Djerba und dort wiederum mitten im touristischen Zentrum, der Zone Touristique, am Strand von Sidi Mahres. In den Reisebeschreibungen wird der Club der Stadt Houmt Souk zugeordnet, auf unserem Hotelgutschein allerdings ist Midoun als Adresse angegeben.
Diese beiden genannten Städte sind auch diejenigen, die der Clubanlage am nächsten liegen. Aus später in diesem Bericht erläuterten Gründen, kamen wir nicht in den Genuss diese zu besuchen und zu besichtigen.
Djerba Sun Club - Sternekategorie:
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Der Djerba Sun Club ist eine 3-Sterne-Anlage.
Djerba Sun Club - Ausstattung (Strand, Hotel, Zimmer, Pool,…):
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Hauptgebäude:
Bestehend aus einem Haupthaus am Hauptpool und mehreren Nebengebäuden, beginnend am 2. Pool bietet der Sun Club offenbar 385 Zimmer. An der Menge der Urlauber dort allerdings hätte ich schwören können, dass es wesentlich mehr sind - genau benennen kann ich die Zahl allerdings nicht, da die Angaben hierzu recht unterschiedlich sind.
Vom 2. Pool war in den Reiseprospekten die wir vorweg gelesen hatten und in sämtlichen Hotelbeschreibungen, die uns bekannt waren niemals die Rede - dieser hat uns also dementsprechend positiv überrascht.
Im Hauptgebäude befindet sich die Empfangshalle / Rezeption mit Zugängen zu den Zimmern, der mexikanischen Bar, der All Inclusive Bar, der Hoteldisco, dem Hauptrestaurant, sowie kleineren Souvenirgeschäften, einer kleinen Spielhalle und dem maurischen Cafe im Untergeschoss. Das alles fanden wir im Vorfeld recht opulent beschrieben, das Urteil allerdings, nach „mit eigenen Augen sehen“ fällt etwas bescheidener aus: Bis auf die urgemütliche und recht authentische mexikanische Bar, war alles andere zwar nicht gerade abbruchreif, doch von stilvoll und pompös meilenweit entfernt.
Nicht, dass uns das besonders empört hätte, wir hatten schließlich keinen Luxusurlaub gebucht und so auch nicht erwartet, doch frage ich mich, wohin diejenigen, die diese enthusiastischen Beschreibungen darüber abgaben, wohl geblickt haben mochten :-)
Nebengebäude:
Die Nebengebäude des Sun Club waren bungalowartig um den Nebenpool arrangiert bzw. im weiteren Verlauf der Anlage mit eigenem kleinen Atrium. Die unteren Zimmer sind rückwärtig mit kleinen, mit Gartenmöbeln ausgestatteten Terrassen versehen. Für diejenigen, die das Glück haben, ein unteres Zimmer am Pool zu ergattern, ist das eine wunderbare Sache. Zu diesen Glücklichen gehörten wir - nichts schöneres, als morgens über seine Terrasse zu schlendern und direkt vor dem Pool zu stehen :-)
Pools:
Wie bereits erwähnt fanden wir bei unserer Ankunft entgegen aller Erwartung und zu unserer ausgesprochenen Freude, 2 Pools vor. Der Nebenpool ist nur unwesentlich kleiner als der Hauptpool. Liegen sind überall genügend vorhanden und eben diese Tatsache hat völliges Unverständnis in mir ausgelöst darüber, mit welchem Eifer diese schon im Morgengrauen durch Handtücher „reserviert“ und beschlagnahmt wurden. Dieses ganze Gerangel darum war weder nötig, noch sinnvoll, aber nun gut, jeder wie er meint :-)
Nachdem wir den Urlaub bereits gebucht hatten, reichlich kurzfristig, stießen wir auf Hotelbewertungen, in denen gerade die Pools als völlig untragbar dargestellt wurden. Und da diese Bewertungen auch mit Bildern von vollkommen verdreckten „Tümpeln“ unterlegt waren, erschienen mir die Beschreibungen durchaus glaubhaft und das Grauen regte sich in mir. Hierzu kann ich allerdings nur sagen: Zu unserer größten Freude waren die Pools während unseres Aufenthalts im Sun Club einwandfrei gereinigt und gepflegt. Das Wasser war nicht übermäßig gechlort und die Wassertemperatur sehr angenehm. Die Becken wurden abends beleuchtet, so dass man nach dem Abendessen noch eine schöne, erfrischende Runde im Pool drehen konnte. Das war toll!
Zimmer:
Unser Zimmer im Sun Club war recht sparsam möbliert. Ein großer Wandschrank bot mehr Platz als notwendig, das Bett war sauber, die Matratzen schienen mir hochwertig und in Ordnung. Die kleine Nische unter unserem Fenster wurde ebenfalls mit einer Matratze und Bettzeug versehen und wäre so theoretisch als 3. Bett nutzbar gewesen - unserereins, da eben nur zu zweit, nutzte diese Nische gar nicht und wenn dann als Sofa :-)
Des weiteren befand sich noch eine Art Frisiertisch im Zimmer, auf dem der Fernseher stand und dahinter ein Spiegel hing. Der Boden gefliest und hätte hin und wieder wirklich mal einen Wischmop vertragen können - wer es also mit der Hygiene sehr genau nimmt, hätte hier so einiges zu beanstanden gefunden. Sicher, zu hause käme mir so ein Boden nicht in die Tüte, aber hier habe ich mich eben damit abgefunden niemals barfüssig zu laufen und meinen Blick so wenig wie möglich abwärts gleiten zu lassen :-)
Einen Fön gab es nicht, aber reichlich Steckdosen, die sich von den heimischen kaum unterscheiden. Das angrenzende Badezimmer entsprach auch nicht meinem Hygiene - und Einrichtungsstandard, aber auch hier ließ ich einfach die Flip Flops an, auch unter der Dusche.
Im Wesentlichen war aber alles vorhanden und nicht von Schimmel befallen oder von sonstigem, offensichtlichen Schmutz. Man konnte damit leben - aber immer nur in der Gewissheit, dass es nicht für immer ist :-)
Last but not least und bevor ich es völlig vergesse möchte ich an dieser Stelle auch noch festhalten, dass eine gut funktionierende, leise und leicht bedienbare Klimaanlage für ein angenehm kühles Zimmer sorgte.
Strand:
Oh ja, der Strand :-) Mal völlig abgesehen davon, das der „hoteleigene Strand“ im Grunde erst erreichbar ist, wenn man (je nach Zimmerlage) einen Gutteil der Anlage durchschritten, die Straße überquert und eine bewachte „Schleuse“ passiert hat, fand ich die Sache mit dem Strand trotzdem noch sehr be...scheiden!
Hier handelt es sich grob gesagt um ein Areal von maximal 50m Länge, wie Breite, das gegen die Straße und die angrenzenden Hotels abgesperrt, verriegelt und vernagelt wurde durch einen hohen undurchdringlichen Bambuszaun. Die Sonnenanbeter lagen dicht an dicht, wie die Sardinen, das Meer sah man erst, wenn man wirklich direkt davor stand.
Bedenkt man, dass es eigentlich ein wunderschöner, weißer Sandstrand ist, das Meer wunderbar klar und blau und warm ist, wie ich es selten gesehen habe zuvor, dann gehört, wer auch immer diese „Parzelle“ derart gestaltet hat, wirklich bestraft :-)
Doch objektiv betrachtet, standen da Liegen und Sonnenschirme, ein Steg führte über den heißen, tiefen Sand und an der Strandbar gab es das übliche AI Angebot. Einheimische „Geschäftsleute“ boten die Dienste ihrer Kamele und Pferde feil, einsam und verlassen sah man einige Tretboote entlang der „Mauer“, die offenbar aus dem Verkehr gezogen waren.
Alles in allem fand ich diesen Anblick derart desolat, dass ich kein zweites Mal mehr dort aufkreuzte, allerhöchstens nach Sonnenuntergang um ein wenig die Füße ins Wasser zu tauchen und den frischen Seewind um die Nase wehen zu lassen.
Djerba Sun Club - Verpflegung:
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Aus uns nun nicht mehr nachvollziehbaren Gründen hatten wir das All-Inclusive-Angebot gebucht und das im Vorfeld, ohne dahingehende einschlägige Erfahrung, für eine recht gute bis spitzenmäßige Sache gehalten. Ich persönlich kann mich wirklich an keinen Urlaub erinnern, in dem ich wirklich, wirklich gut gegessen hätte - doch zum Überleben, sogar recht zufrieden mit dem Mageninhalt, hat es bisher noch ausnahmslos gereicht.
Mit dem Djerba Sun Club All-Inclusive-Paket beginnt der Tag, sofern man möchte, morgens um 6.00 h mit einem Frühstücksbüffet.
Bedeutet in diesem Falle konkret:
Diverses Blätterteiggebäck (Croissants mit und ohne Schokofüllung), frisches Baguette und Vollkornbrot, Pfannkuchen, Müsli, Frühstücksflocken, Joghurt (natur oder gezuckert), Obst (Birnen, Äpfel, Pflaumen, Datteln), Butter, Marmelade, Honig, Wurst (1 Sorte) und Käse (ebenfalls nur 1 Sorte, wenn überhaupt).
Seinen Morgendurst stillt man je nach Neigung, mit Kaffee, Milch (heiß und kalt), Kakao, Tee (Roter Tee oder Verbena - was das auch immer jeweils sein mag), diversen bunten Kaltgetränken, die nach Erdbeere, Zitrone oder Orange schmecken sollten und in manchen Fällen auch tatsächlich recht entfernt an diese Geschmacksrichtungen erinnern. Und für die ganz „Harten“ stehen die Spender mit eiskaltem Wasser (mit und ohne Blubber) zur Verfügung.
Soviel zum Frühstück, das zwar zu Hause definitiv anders ausgesehen hätte, aber für unsere Begriffe doch recht reichhaltig und schmackhaft war.
Das Frühstück wurde bis 9.30 h im Restaurant im Haupthaus „serviert“ - was übrigens auch für alle weiteren, hier noch im Folgenden erwähnten, Mahlzeiten gilt, abgesehen natürlich von der Uhrzeit :-)
Ab 12.30 h geht es dann auf zur zweiten Runde, dem Mittagessen.
Im Großen und Ganzen kann man hierzu sagen, dass es weder besonders reichhaltig, noch besonders gut gewesen ist. Auch hier wieder Büffet und es ändert nichts an dessen Vielfalt, wenn man hingeht und in jede 3. Warmhalteschale dieselben Speisen einfüllt. Zu den obligatorischen Nudeln mit Tomatensoße, gab es mal Reis, mal Kartoffeln, viel Fisch und (uns zumindest) unbekannte und recht suspekt erscheinende Fleischeintöpfe.
Die Salatbar war eigentlich das einzige, das am Büffet wirklich üppig gewesen ist - gemischte frische Salate, Nudel - und Kartoffelsalatvariationen, sowie diverse ungewürzte Zutaten (Tomaten, Gurken, Käse, Zwiebeln,... usw..), um sich seinen eigenen Salat zusammen zu stellen standen täglich zur Verfügung. Irritierenderweise sah man manchmal Reste des Mittagessens abends wieder, an der Salatbar und wenn die Sterne ganz ungünstig standen, konnte man keinen Salat auffinden, der nicht mit ganzem Fisch gespickt oder garniert gewesen wäre. Frisches Baguette und Vollkornbrot auch hier in rauen Mengen. Zu den obligatorischen undefinierbaren bunten Getränken und Wasser gesellen sich nun noch Cola, Fanta, Sprite, sowie der Rot-, Rose - und Weißwein. Wer jetzt an irgendeine „Weinkarte“ denkt, soll sich von diesem Gedanken bitte gleich wieder verabschieden - tatsächlich handelt es sich hier um günstigen Tafelwein.
Den Nachtisch muss ich an dieser Stelle wirklich loben: ein reichhaltiges Angebot an leckerem Buttercreme - und Sahnegebäck :-) Wessen „Süßmaul“ in der Ausprägung nicht dem meinigen entspricht, der halte sich an diverses Obst, wie Honigmelone, Birne, Apfel, Pflaumen, usw...
Mittagessen gibt es im Sun Club bis 14.30 h.
Kaffeezeit:
Wer das Mittagessen ausfallen lässt, aus welchen Gründen auch immer, hat vor dem Abendessen noch die Chance auf einen kleinen Snack. Ab 15.30 h gibt es Kaffee, Tee, Kuchen, Kakao und Eis. Auch das alles im Hauptrestaurant, allerdings dieses Mal auf der Terrasse des Restaurants in Büffetform aufgebaut. Wer will kann natürlich auch alle anderen Mahlzeiten draußen einnehmen, aber der Nachmittagskaffee wurde ausschließlich auf der Terrasse serviert. Der „Sandkuchen“ war übrigens 14 Tage lang stets der selbe.
Abendessen:
Wer den Part zum Mittagessen aufmerksam gelesen hat, der braucht hier keine weiteren Erklärungen mehr - es war dasselbe in grün, bis auf den Zeitpunkt.
Abendessen gibt es ab 19.00 h bis 21.30 h - und wehe dem, der nicht pünktlich Messer und Gabel niederlegte :-) Es wurden rigorose Rauswurftaktiken praktiziert - was vor einem auf dem Tisch stand, wurde abgeräumt, ob man nun fertig war oder nicht. Wer davon nicht aufgescheucht wurde, der saß kurz darauf unter flackernder Deckenbeleuchtung, die schließlich vollständig erlosch. :-)
Ich spekuliere hier nicht weiter über Sinn und Unsinn solcher Aktionen, auch wenn ich diese Vorgehensweise doch als ordentlich barsch empfand und wahrscheinlich zu Hause jedem Kellner, der auf diese Weise mit mir umspringt die Ohren zum Flattern gebracht hätte. Auf Djerba allerdings zwang das Essen mich derart in die Knie, konkreter gesagt auf die Kloschüssel, dass ich weder Nerven, noch Zeit, noch besonderen Willen gehabt hätte mich länger als notwendig im Restaurantbereich aufzuhalten, geschweige denn mich übermäßig aufzuregen, was mir wiederum auf den völlig verkorksten Magen geschlagen wäre :-)
Auf der gegenüberliegenden Seite des Pools befand sich noch ein kleines, offenes Restaurant (Petit Sicilie) das offensichtlich, ähnlich den uns bekannten Pizzerien, italienische Speisen anbot und dessen Besuch ich, bei den ersten erkennbaren Anzeichen, dass ich das Essen im AI-Restaurant nicht vertrug, in Erwägung zog. Als ich allerdings sah, wie Essen und Köche während des Abends immer von einem Restaurant zum anderen wanderten, lag die Vermutung nahe, dass es an meinem Wohlbefinden nichts ändern würde, das Lokal zu wechseln :-)
Und nachdem das Essen die ersten Tage ungehindert durch mich durch ging, trotz entsprechender Medikation, fehlte es mir wirklich an Energie die Hotelumgebung nach „Essbarem“ abzugrasen. Letzten Endes sah es dann einfach so aus, dass ich mich an Weißbrot und frisches Gemüse, das mir allerdings auch nicht immer einwandfrei erschien, hielt, während der Göttergatte alltäglich den Gang zum kleinen, doch vielfältig ausgestatteten Supermarkt gegenüber der Anlage, antrat um meinen Vorrat an Salzstangen und TUC-Keksen aufzumotzen :-)
AI Bars:
An den Pools und im Hauptgebäude, sowie am Strand befanden sich jeweils eine All Inclusive Bar. Cola, Fanta, Sprite, Wasser, Wein, sowie die „bunten Wässerchen“ konnte man sich hier nach Belieben zapfen lassen. Bier und Kaffee gab es allerdings nur in der Bar im Hauptgebäude - mir ja egal, aber so manchem Biertrinker ein gewaltiges Dorn im durstigen Auge :-)
Von den All Inclusive Cocktails rate ich jedem dringend ab, der nach Alkoholgenuss leicht ins Wanken gerät - zu viel Schnaps, zu wenig Cocktail :-)
Das All Inclusive Angebot fällt nach 22.00 h flach und wer danach noch etwas möchte bezahlt natürlich.
Djerba Sun Club - Service / Reinigung:
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Tja nun, der Service :-) Auf Djerba regiert die Bakschisch-Gesellschaft - was nichts anderes bedeutet, als dass man einfach nur großzügig umgehen muss mit seinem Kleingeld, damit das Personal einem mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht begegnet. Das ist soweit schön und gut - doch was die Reinigung der Zimmer angeht, ist das für mich mit einem netten Lächeln leider nicht getan. Auch Schwäne, Herzchen, Palmwedel,...nett geformt aus Handtüchern und dekoriert mit meinem persönlichen Hab und Gut (von dem ich eigentlich erwarte, dass es meine Reisetasche nicht verlässt, es sei denn ich entnehme es) erwärmen mein Herz nicht über Gebühr, wenn der Fliesenboden 2 Wochen nicht gekehrt, geschweige denn gewischt wird. Für die sanitären Anlagen im Zimmer gilt dasselbe: nur nachlässig und oberflächlich gereinigt. Womit diese „Katzenwäsche“ durchgeführt wurde, darüber wagte ich die meiste Zeit nicht zu spekulieren - andernfalls hätte ich mich 14 Tage lang gar nicht bzw. nur sehr dezimiert unter die Dusche gewagt und den Brechreiz schon vor dem Frühstück nicht zurückhalten können :-)
Korrekterweise, so wie vom Veranstalter angegeben, hätte die Zimmerreinigung, täglich stattfinden sollen - alibimässig sah auch ein mal am Tag ein wirklich umgänglicher, doch leider nachlässiger Roomboy vorbei, der frische Handtücher hinterließ, wo eigentlich noch ein ausreichender Stapel auf Vorrat lag. Das Toilettenpapier, das zwischenzeitlich (stark bedingt durch Montezuma´s Rache) schon seit längerer Zeit durch Abwesenheit glänzte, wurde dabei gänzlich übersehen. Also es war durchaus so, dass durch das tägliche Hinterlegen einiger Münzen auf dem Bett, das Reinigungspersonal einen überdurchschnittlichen Ehrgeiz entwickelte. Dummerweise eben den falschen :-)
Den weiteren Service betreffend, also die Jungs und Mädels an der Rezeption, den Bars und im Restaurant, konnte ich keine klare Linie bzw. Geschäftspolitik entdecken - es menschelte eben einfach sehr.
Da eine objektive Beurteilung abzugeben ist nicht einfach - die Menschen sind verschieden und gerade an einem solchen Ort treffen zu viele Kulturen aufeinander, als dass man irgendeinen Standard festlegen und erwarten könnte. Alles in allem kann ich sagen: Es war in Ordnung - wir hatten weder besonders herzlichen, noch ausgesprochen ärgerlichen Kontakt zum Personal des Sun Club. Von mir gibt es an dieser Stelle also weder Lob noch Kritik - ich werde schließlich auch nicht dafür gelobt, dass ich bin, wie ich eben bin - sondern einfach nur die Feststellung, dass es an mancher Stelle vielleicht sogar ganz gut ist, sein Gegenüber nicht im Detail zu verstehen :-)
Djerba Sun Club - Ausflüge/Animation/Sport und Wellness:
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Animation:
Das Animationsprogramm, in das wir uns nicht involvieren ließen, sah hauptsächlich jede Menge Lärm vor :-)
Vor dem Mittagessen wurde alltäglich zur musikalisch begleiteten und von einem Animateur betreuten und angeleiteten Wassergymnastik am Hauptpool geladen. Vor dem Abendessen sah man sie regelmäßig Netze am Pool aufstellen und Wasserball spielen. Was dazwischen noch lief und dem Lärmpegel nach zu schließen lief noch so einiges, kann ich im Detail nicht sagen, weil wir uns, wie gesagt aus dem ganzen Animationsprogramm weitestgehend herausgehalten hatten. Wer aber auf Aktivitäten dieser Art steht, der kommt im Sun Club sicherlich nicht zu kurz.
Täglich nach dem Abendessen gab es Unterhaltungsprogramm auf der Bühne am Pool, Tanzveranstaltungen und einmal sogar eine richtige Poolparty, mit Wein, Weib und Gesang, sozusagen :-)
Das abendliche Programm des Solino Clubs, der für die Beschäftigung und Unterhaltung der lieben Kleinen zuständig war, allerdings könnte ich an dieser Stelle auswendig rezitieren, denn das bekamen wir täglich während des Abendessens mit.
Ausflüge:
Auch hierzu kann ich gar nicht viel zum Thema beitragen, da ich die meiste Zeit stets darauf bedacht gewesen bin, mich nicht allzu weit von der nächsten Toilette zu entfernen, war uns nach Ausflügen dementsprechend wenig zumute :-)
Aber man bewegt sich natürlich nicht durch den Sun Club ohne zu bemerken, wie es um das Angebot dahingehend steht: Ausritte auf Pferden und Kamelen, Fahrten zur Flamingo oder Pirateninsel, mit vollem Programm. Auch von einer Krokodilfarm hörte man läuten, aber wie genau und wo und was, das kann ich an dieser Stelle nicht beurteilen.
Aber wer auch immer Lust auf derartiges verspürt hat es in jedem Fall nicht schwer dahingehend etwas in die Wege zu leiten - diverse einheimische Anbieter direkt im Hotel weisen beständig darauf hin und gehen nirgendwohin ohne ihr „Buchungskit“ :-)
Sport / Wellness:
Im Spa Center wird die ganze Palette an Schönheits - bzw. Wellnessangeboten geführt, von Hammam und Massage bis hin zur Pediküre / Maniküre ist alles dabei. Natürlich ist das im All Inclusive Paket nicht enthalten und nachdem was ich gesehen hatte, sind die Preise in Ordnung. Der nette Mann vom Spa Center empfahl mir mit aller Dringlichkeit unbedingt das 3-Tages-Wellnessangebot, bestehend aus Dampfbad, Massage und Algenbehandlung für umgerechnet ca. 80,- Euro, ich allerdings traute mir in meinem Zustand nicht mehr als maximal 30 Minuten Relaxmassage zu und zog diese auch durch, an einem Tag, an dem es mir nicht wirklich gut ging :-) Es war in Ordnung, keine Frage und wäre ich nicht so beeinträchtigt gewesen während meines gesamten Aufenthalts dort, hätte ich auch nichts dagegen gehabt, das täglich zu wiederholen. Das waren gut investierte 35 Tunesische Dinar, was umgerechnet ca. 20,- Euro sind.
Der Göttergatte interessierte sich an dieser Stelle mehr für das Fitnesscenter, im selben Gebäude und beschloss mich zu begleiten - das Fitnesscenter sah er nicht von innen, sondern ergriff recht schnell die Flucht, als man versuchte ihn zum Spa Besuch zu überreden :-) Ich denke es ging ihm wohl nicht allein so, denn der gute Mann, der vor der Eingangstür Wache saß, ließ wenig unversucht, um die Leute davon zu überzeugen, die im AI eingeschlossenen Leistungen, in diesem Fall den Fitnessraum, gegen die kostenpflichtigen Leistungen des Spas einzuhandeln :-)
Weitere Angebote zur sportlichen Betätigung waren 2 Tennisplätze, ein Minigolfplatz, ein Bogenschießstand, ein Volleyballfeld, Parasailing und Tretbootfahren im Meer. Und natürlich Schwimmen im Pool, im Meer, wie es eben beliebt. Wer sich bewegen wollte und Action suchte, der kam jedenfalls nicht zu kurz.
Leider kann ich an dieser Stelle nicht sagen, wie es um all diese Dinge gebührenmässig stand. Selbst wenn ich körperlich auf der Höhe gewesen wäre, wäre mir nicht eingefallen in dieser Bruthitze ein Tennismatch durchzuziehen :-) Aber abgesehen davon, stellten wir in vielerlei Hinsicht fest, dass Angaben des Reisveranstalters zu eingeschlossenen Leistungen vor Ort dann doch an Bedeutung verloren.
Beispiel: Tennisplätze sind vorhanden, alles kein Problem, alles im Preis enthalten. Und nun Aussage B: Tennis? Jawohl klar, keine Frage, aber für die Platzbeleuchtung zahlt bitteschön :-)
Fazit & Empfehlung:
+++++++++++++++
Dem aufmerksamen Leser dürfte nicht entgangen sein, dass ich in diesem speziellen Urlaub so meine ureigenen persönlichen Problemchen hatte. Dem Göttergatten erging es nicht ganz so schlecht, aber auch er hatte zu kratzen. Keine Frage auch, woran das lag - mit dem Essen dort stimmte ganz eindeutig irgendetwas nicht! Und dass wir nicht die Einzigen gewesen sind, denen es so erging war ebenfalls offensichtlich. Den Doktor sah man täglich seine Kreise durch den Sun Club ziehen.
Wäre ich nicht die meiste Zeit unpässlich gewesen und gegen Ende sogar wirklich so krank, dass auch wir den Arzt rufen mussten, hätte ich ohne Frage eine schöne Zeit im Sun Club gehabt.
Alles wonach mein Herz sich gesehnt hatte den ganzen durchwachsenen deutschen Sommer über, hätte im Sun Club Erfüllung finden können - Sonne, Wasser und auch ein bisschen Party, warum auch nicht?
Objektiv beurteilt ist der Djerba Sun Club ein nettes, kleines Plätzchen an dem man einen schönen Urlaub verbringen kann - immer vorausgesetzt natürlich, man ist nicht besonders pingelig mit seiner Nachtruhe :-)
Ich finde es einfach schade, dass die Nachlässigkeit in der Küche des Sun Club, dazu führen kann, dass für einige von uns der Urlaub derart zur Last werden kann, dass das Küssen von heimatlichem Flughafenboden täglich mehr in den Bereich des Wahrscheinlichen rückt.
Unter Berücksichtigung aller erwähnten Punkte (z.B. Lärm, Strand usw...) muss natürlich jeder für sich entscheiden, ob er gern im Sun Club auf Djerba residieren möchte.
Grundsätzlich davon abraten würde ich nicht, denn immerhin gab es neben uns Unglücklichen auch jede Menge Menschen, denen es dort ganz offensichtlich prächtig erging.
Vor allem die jungen Familien mit kleinen Kindern schienen mir recht zufrieden mit allem, was der Sun Club für den Nachwuchs so auf die Beine stellte. Den etwas älteren, pensionierten Damen und Herren, war der Unmut über die hin und wieder gestörte Ruhe auch deutlich anzusehen.
Was Cluburlaub bedeutet haben auch wir zum ersten Mal dort erfahren und auch ohne dass es uns sehr gestört hätte, muss ich sagen, dass wir trotzdem in Zukunft lieber darauf verzichten werden.
Zusammengefasst sieht meine Beurteilung so aus:
Für den völlig inakzeptablen Strand streiche ich knallhart einen Stern - dieser Strand war so furchtbar hässlich, dass es nicht mehr nur noch eine Frage des Blickwinkels ist für mich.
Und ich meine hier auch wirklich nur dieses Stück angeblichen Strandes, das zum Djerba Sun Club gehört - ich werte hiermit keinesfalls die umgebenden Strände ab.
Für das nicht einwandfreie Essen und die Zimmerreinigung opfere ich einen weiteren Stern - mir ist schon klar, dass nicht alles sein kann, wie es zu hause ist, vor allem nicht zu diesem Preis. Aber wer Zeit verschwendet für Handtuch-Oregami und dabei die Basics, wie Fegen und reinigen der sanitären Anlagen, völlig vernachlässigt, stößt nicht gerade auf mein Verständnis.
Ansonsten war die Anlage hübsch gestaltet und in Ordnung gehalten, das Personal war tragbar bis wirklich freundlich, wer Hilfe brauchte fand an der Rezeption zu jeder Tages - und Nachtzeit einen kompetenten Ansprechpartner.
Nächtens wurde die Anlage von reichlich Security-Personal durchwandert und wir fühlten uns selbst in unserem ebenerdigen Zimmer mit nicht gerade einbruchsicherer Terrassentür, sicher wie zu Hause.
Am Ende meines Berichtes angekommen vergebe ich 3 von 5 Sternen an den Djerba Sun Club und spreche eine bedingte Empfehlung aus, unter Berücksichtigung der von mir im Bericht erwähnten Punkte aus. weiterlesen schließenProduktfotos & Videos
Blick über den Pool zur Poolbar von Marie_Johanna3972
am 29.09.2008Kommentare & Bewertungen
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Solaija, 05.09.2009, 00:51 Uhr
Bewertung: besonders wertvoll
Super Bericht und sehr ausführlich! Liebe Grüße, Solaija
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Informationen
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