Pro:
nette Aufmachung; originelle Idee für ein Geschicklichkeitsspiel; der Biber
Kontra:
zu oft muß der Stapel aufgebaut werden, so daß das eigentliche Spiel zur Nebensache wird; Preis
Empfehlung:
Ja
Meine Tochter Annika hat sich von ihrem Kindergartenfreund ein Spiel ausgeborgt, welches wir nun schon seit einer Woche jeden Tag spielen:
Billy Biber
von
Ravensburger
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Allgemeine Informationen
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Billy Biber ist ein Geschicklichkeitsspiel. Gedacht es für 1 bis 4 Spieler von 4 bis 99 Jahren.
Bei amazon.de kostet das Spiel 15,98 €, bei kidoh.de nur 14,99 €, bei Schlecker immerhin 19,99 €.
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Lieferumfang
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Das Spiel befindet sich in einem 26,5 cm x 16,5 cm x 11 cm großen Karton, welcher von der Covergestaltung her tierisch Spaß verspricht, denn auf einem Holzstapel liegt ein Biber, der jedoch von drei seiner Gefährten geärgert wird, da diese einige Holzstämme aus dem Stapel ziehen. Seine Ruhe ist also gestört.
Ein kleines Foto zeigt Kinder bei diesem Spiel. Hingewiesen wird auch auf einen kleinen Biber, der die Attraktion des Spieles ist, da er mit einem Bewegungssensor und mit Sound ausgestattet ist.
Der Rückseite des Kartons kann man per Wort und Bild alle für einen Kauf relevanten Informationen zum Spiel entnehmen, so auch, daß der Biber batteriebetrieben ist. Man benötigt für ihn zwei 1,5 Volt Knopfzellen, die aber bereits im Spiel enthalten sind.
Im Karton befinden sich folgende Utensilien:
1 Spielfigur Billy Biber (batteriebetrieben)
3 Bauteile für die Spielelandschaft
42 Holzstämme in drei Farben
1 Holzstab
1 Spieleanleitung
Der Biber aus Plastik ist voll witzig. Goldbraun ist sein Fell, frech sein Blick. Die dicken Backen in seine Hände gestützt liegt er auf dem Bauch und guckt keck um die Ecke. Auf dem Bauch befindet sich das Batteriefach, welches praktischer Weise verschraubt ist, und auch ein kleiner Schalter, damit man den Biber an- und ausschalten kann.
Die drei Plastikbauteile sind schnell und einfach zusammengesteckt. Als Spielelandschaft würde ich das Gebilde nun nicht gerade bezeichnen, denn es besteht aus einer blauen Grundplatte, die das Wasser darstellt, und zwei begrasten Wänden. Hierzwischen sollen die Plastikbaumstämme gelegt werden, die es in orange, gelb und braun gibt. Diese Plastikhölzer sind ca. 4,4 cm lang und haben einen Durchmesser von 1,7 cm.
Das einzige Spielutensil aus Holz ist der Stab, der jedoch schlicht und einfach ist und keiner weiteren Worte bedarf.
Abgerundet wird der Lieferumfang durch eine vierseitige Spielanleitung, die verständlich geschrieben und auch ein wenig bebildert ist.
Sämtliche Utensilien sind sorgfältig verarbeitet, so daß durch keines der Teile Verletzungsgefahr besteht. Schade finde ich es aber immer, wenn soviel Plastik verwendet wird. Holz gefällt mir viel besser. Aber das ist meine ganz persönliche Meinung und soll dem Spiel kein Makel sein.
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Spielprinzip
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Ist die Spielelandschaft zusammengebaut, werden alle Baumstämme zwischen die Wände gestapelt. Farblich schön durcheinander, bitte. Oben auf den Holzstapel wird der angeschaltete Biber gelegt. Schon kann das Spiel beginnen.
Der erste Spieler versucht mittels Holzstab einen der Baumstämme aus dem Stapel zu schieben, bis er auf der anderen Seite herausfällt. Gelingt dies ohne besondere Vorkommnisse, dann darf der Spieler diesen Baumstamm behalten und der nächste Spieler ist an der Reihe. Es kann aber auch sein, daß durch das Herausschieben des Baumstammes der Stapel ins Rutschen gerät. Bewegt sich deswegen der Biber, dann meckert er laut los. Der herausgeschobene Baumstamm muß dann wieder zurück auf den Stapel gelegt werden.
Abwechselnd und der Reihe nach versucht nun jeder Mitspieler, Baumstämme zu ergattern. Wer als erster 6 Baumstämme hat (zwei von jeder Farbe), der hat das Spiel gewonnen.
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Unsere Meinung
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Zum ersten Mal haben wir das Spiel bei Annikas Freund gespielt. Meine Tochter fand es so toll, daß sie es sich ausborgte. Das sagt eigentlich schon alles über die Meinung meiner Tochter zu diesem Spiel.
Aber auch ich finde es relativ witzig. Ich bin zwar nicht so der begeisterte Geschicklichkeitsspieler, denn schon Mikado macht mich rasend, aber die Aufmachung des Spiels zieht einen doch irgendwie magisch an. Besonders cool finde ich den meckernden Biber. Er sieht schon so unheimlich drollig aus, aber wenn er anfängt rumzuwettern, dann kann ich mich vor Lachen kaum halten.
Das Spiel ist recht kurzweilig. Angegeben ist eine Spieldauer von 20 Minuten, das ist jedoch stark übertrieben. Fünf bis zehn Minuten, je nachdem, wie viele Mitspieler es gibt, länger dauert eine Runde nicht. Die meiste Zeit davon nimmt allerdings der immer wieder nötige Aufbau des Stapels in Anspruch, da er ständig zusammenfällt.
Die Baumstämme sind zwar schraffiert, aber trotzdem sehr glatt. Günstig, was das Herausschieben betrifft, da dieses mit dem Holzstab wirklich leicht geht, ungünstig jedoch, was das Zusammenstürzen des Stapels betrifft, denn die Stämme rutschen wirklich flott ineinander. Hier sollte man also vorab gut überlegen, welchen Stamm man sich zum Herausschieben aussucht. Manche liegen relativ sicher, andere hingegen wieder nicht. Werden es immer weniger Stämme, dann wird die Prozedur natürlich auch immer schwerer. Eine ruhige Hand und Köpfchen sind also gefragt. Glück natürlich auch.
Schön an diesem Spiel ist auch, daß man es allein spielen kann. Man kann dann ganz in Ruhe üben und trainieren. Es ist möglich, sich selbst ein zu erreichendes Ziel der Anzahl der Baumstämme betreffend zu setzen. Allerdings sollte man es nicht zu nachtschlafender Zeit versuchen, so wie meine Tochter, denn rutscht der Baumstammstapel zusammen, dann scheppert es recht laut und man wird beim unerlaubten Spielen erwischt.
Das Spiel macht Laune – keine Frage. Aber bedingt. Jeder neue Versuch, einen Baumstamm zu ergattern, ist eine kleine Herausforderung. Nicht nur für Kinder, nein, auch für mich. Die Freude ist also recht groß, hat man sich einen Stamm erobert. Mißlingt der Versuch, dann ist es aber auch nicht weiter schlimm, denn der Biber heitert einen mit seinem kecken Gemecker umgehend wieder auf.
Nervig ist jedoch die Tatsache, daß man den Stapel immer wieder neu aufbauen muß. Zu oft fällt er zusammen, so daß sich das Spiel unnütz in die Länge zieht. Man ist mehr mit dem Aufstapeln beschäftigt, als mit dem Spiel, also mit dem Versuch, einen Baumstamm herauszuschieben, selbst. Hinzu kommt, daß die Plastikstämme dann überall hinfallen und –springen, daß man sogar immer wieder unter den Tisch krabbeln muß, um die Stämme aufzusammeln. Einerseits soll man also eine ruhige Hand bewahren, andererseits hippelt man um den Tisch herum. Das gefällt mir gar nicht.
„Billy Biber“ ist also durchaus ein Spiel, welches man mit einigen Einschränkungen empfehlen könnte, auch wenn es bis auf den Holzstab komplett aus Plastik hergestellt ist. Als Geschicklichkeitsspiel ist es von der Aufmachung her originell und für Kinder durchaus sinnvoll, denn es schult die Konzentration und die Motorik, aber auch das logische und vorausschauende Denken. Zudem ist es kurzweilig und macht auch etwas Spaß. Doch es nervt wiederum auch recht schnell, so daß es schon nach wenigen Spielrunden im Karton verschwindet.
15 Euro sind natürlich nicht wenig, 20 Euro hingegen echt frech, denn die Materialkosten halten sich bei den wenigen Utensilien sehr in Grenzen. Aber als Geschenk oder eben halt mal ausgeborgt, das ist schon okay. Der Preis läßt mich also in der Gesamtwertung einen Stern abziehen. Einen weiteren Stern ziehe ich wegen der nervenden Begleiterscheinungen ab.
( Mein Bericht erschien bereits auf Ciao am 21. Juli 2009 ) weiterlesen schließen
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