Pro:
lässt sich leicht lesen, interessant, teilweise witzig
Kontra:
teilweise eher traurig
Empfehlung:
Ja
Ich lese natürlich nicht nur historische Schinken. Nach jahrelangem Drumrumscharwenzeln habe ich mich endlich entschieden, dieses doch eher nicht alltägliche Buch zu kaufen und zu lesen. Die Rede ist von "Fucking Berlin" von Sonia Rossi
DAS BUCH
Sonia Rossi - Fucking Berlin - Studentin und Teilzeit-Hure
Originalausgabe August 2008
Copyright © Ullstein Buchverlag GmbH, Berlin 2008
ISBN: 978-3-548-37264 -8
Umschlaggestaltung: Hilden Design, München, nach einer Idee von Sabine Wimmer
Preis: 8,95 € (D)
DER AUTOR
Sonia Rossi wurde in Italien geboren. Sie ist Mitte zwanzig, lebt in Berlin, studiert Mathematik und hat einen Sohn.
KLAPPENTEXT
Hauptfach Mathematik, Nebenfach Prostitution - ein Leben zwischen Uni und Rotlicht.
Sie wohnt in Berlin, studiert Mathematik und trifft sich am Wochenende mit Freunden. Eine normale junge Frau - auf den ersten Blick. Denn sie hat noch einen Job: Sie verkauft ihren Körper. Und sieht darin auch kein Problem. Wie kommt man als Studentin ins Rotlichtmilieu? Wie ist das, wenn man sich zum ersten Mal einem Freier hingibt? Wie kriegt man Studium, Partnerschaft und Prostitution unter einen Hut?
Eine autobiographisches Bekenntnis zur käuflichen Liebe - und die freimütige Schilderung eines Doppellebens.
MEINE MEINUNG
Kurz gesagt: Ich fand das Buch total interessant.
Aber natürlich möchte ich das auch mit mehreren Worten unterstreichen, warum. Erst einmal fand ich die Schreibweise des Buches total erfrischend. Ich lese meist eher historische Schinken, Fantasyromane oder Thriller. Dieses Buch sticht jetzt eigentlich eher aus meinem eigentlichen Beuteschema heraus. Aber gleich von Anfang an war ich total in der Geschichte drin, weil es frei von der Leber weg geschrieben wurde.
Ich glaube aber auch nicht, dass mich das Buch so interessiert hätte, wenn es in einer anderen Stadt spielen würde. Ich lebe seit einigen Jahren hier und bin von der Stadt total fasziniert. Einen Einblick in ein anderes Leben hier in Berlin zu bekommen, finde ich da total spannend. Das Leben, was die Autorin Sonia hier in Berlin lebt, wäre definitiv nichts für mich. Aber ich bin ein sehr neugieriger Mensch und finde es interessant, einen Einblick in ein ganz anderes Leben zu bekommen. Das in diesem Buch auch über Ortsteile wie Moabit, Charlottenburg, Friedrichshain usw. (um nur einige zu nennen) genannt und beschrieben werden, ist dann natürlich umso interessanter. Natürlich stellt sich auch die Frage, ob alles so wahrheitsgetreu ist. Ich möchte der Autorin natürlich nichts unterstellen, aber teilweise kommen schon sehr krasse Dinge darin vor (was Freier zum Beispiel verlangt haben), dass man es sich gar nicht vorstellen kann, dass Menschen (Männer) auch auf so etwas stehen könnten!!
Auch kann ich irgendwie auch nachvollziehen, warum man so einen Schritt geht und in die Prostitution rutscht. Ich könnte das zwar auf gar keinen Fall, aber wenn man damit klar kommt, finde ich es ganz legitim, dass so ein Weg eingeschlagen wird. Warum auch nicht? Ich bin froh, dass es Frauen gibt, die diesen Weg gehen können.
Andere Dinge kann ich in diesem Buch weniger nachvollziehen. Sonia geht in die Prostitution, verkauft ihren Körper, damit sie und ihr Freund finanziell klar kommen. Dass ihr Freund zuhause sitzt, nur sporadisch arbeiten geht und die meiste Zeit zuhause auf dem Sofa sitzt und gar nichts tut, kann ich gar nicht nachvollziehen. Andererseits kann man hier auch wieder sagen: Liebe macht blind! Ich denke mal, dass ich meinen Freund hochkant aus der Wohnung schmeißen würde. Aber ist immer noch die Frage, ob man das dann in dieser Situation auch wirklich macht.
Die Autorin selbst, es handelt sich hier ja um eine autobiografisches Buch, war mir total sympathisch und am liebsten würde ich mich mit ihr auf n Kaffee treffen und noch mehr erfahren.
Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der Interesse an anderen Lebensstilen hat, keine Berührungsängste mit dem Rotlichtmillieu hat und nicht unbedingt sehr anspruchsvolle Literatur lesen möchte. Ich habe das Buch in nullkommanix durchgelesen (naja, es sind auch nur 280 Seiten) und vergebe 5 Sterne an ein tolles Buch. weiterlesen schließen
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