Pro:
ein Neuanfang für die Hulkfilmreihe, gute Cast, viele Comicanspielungen für Fans
Kontra:
heftige Schnitte in der FSK 12 Version, etwas anspruchsloser als Ang Lees Version
Empfehlung:
Ja
diesen Bericht habe ich auch auf www.cio.de online gestellt.
Vorbemerkung:
Da ich ein großer Comicfan und ebenso Fan von Comicverfilmungen bin, habe ich mir es natürlich nicht entgehen lassen auch diesen "Reboot" des Hulk anzuschauen. "Reboot" aus dem Grund, da man sich im Hause Marvel dazu entschieden hat, nach Ang Lees interpretation des Stoffes, der etwas psychologisierend und von der Comicgrundlage entfernt war, noch mal neu zu starten mit einem eher actionorientierten Versuch.
Cast:
Die Cast setzt sich dabei zusammen aus Edward Norton, der Bruce Banner und sein Alter Ego Hulk spielt, Liv Tyler, die Betty Ross also Banners Freundin spielt. William Hurt, der General Thunderbolt Ross spietl und Tim Roth, der Emil Blonsky aka Abomination spielt.
Regie führte Louis Leterrier, der durch den Film "the Transporter II" bekannt sein sollte. Edward Norton hat zudem neben Zak Pan am Drehbuch mitgewirkt.
Der Film hat ungeschnitten eine Lauflänge von 114 Minuten, nur leider kommt man in vielen deutschen Kinos nicht in den Genuss einer ungeschnittenen Version, aber dazu später mehr.
Zum Inhalt (Vorsicht Spoiler!!!):
Wie bereits erwähnt startet der Film an einem anderen Punkt als der erste Film. Die Ursprungsgeschichte vom Hulk wird leicht abgewandelt und orientiert sich nun mehr an die alte Fernsehserie. Die Entstehung des Hulks wird im Vorspann kurz rekapituliert. Bruce Banner nahm an einem Experiment mit Gammastrahlen teil, das schief ging, er wird einer hochdosierten Dosis ungeschützt ausgesetzt und die Bestrahlung verändert ihn. Fortan wird er immer wenn er unter Stress steht oder sich aufregt zum grünen Ungetüm namens Hulk. Da der Hulk überall wo er auftaucht Schaden anrichtet und Menschen verletzt, versucht Bruce Banner eine Verwandlung um jeden Preis zu verhindern Er flüchtet nach Brasilien, wo niemand um sein Geheimnis weiss und arbeitet dort in einer Getränkefabrik. Er beobachtet wie in der Pause eine Kollegin von einem Mitarbeitet belästigt wird, obwohl diese klarmacht, dass sie nicht mit dem Mann zu tun haben möchte. Er versucht den Mann loszuwerden aber kommt bald mit ihm in ein Handgemenge, dass dazu führt, dass er leicht blutet. Da sein Blut auch die Hulkgene enthält versucht er die Spuren des Blutes zu beseitigen, zum Schutz von sich selbst aber auch anderen, da eine Reproduktion des Hulk verherrend sein könnte.
Über das Internet hält Banner Kontakt zu einem gewissen Mr.Blue der ihm hilft nach einem Heilmittel für den Hulk zu suchen. Er ist dabei auch erfolgreich und bittet um ein Treffen, was dazu führt , dass Banner das Land verlässt.
Gleichzeitig erfährt jedoach aus das Militär von Banners Bemühung, sodass dieses ihm nun auf den Fersen ist. Das Militär, dass Hulk/Banner immernoch sucht, weil er eine Gefahr darstellt, aber auch gleichzeitig um die Forschungen an ihm fortzusetzen und aus seinem Blut ein Serum zur Vervielvältigung von Hulkwesen zu gewinnen.
Er wird nun also vom Militär gejagt und erhält nur von seiner Freundin, die ihn immernoch liebt, aber kurzzeitig mit einem anderen Mann zusammen war und von Mr.Blue, der jedoch mehr im Schilde führt als man denkt, Unterstützung. Gemeinsam versuchen sie eine Heilung für den Hulk zu finden, doch der Soldat Emil Blonsky, der mit Bettys Vater zusammenarbeitet, möchte ebenso sein wie Hulk und willigt in ein Experiment ein, dass ihn ähnlich wie Banner verwandelt.
Blonsky wütet also als moralloses Monster durch die Gegend, während ihn nur der Hulk besiegen kann. Aber kann der Hulk das oder wird er geheilt?
Es kommt wie es kommen muss, der Kampf der beiden Supermonster geht von statten... wer gewinnt ? Das muss man natürlich selber sehen....
Meine Meinung
War Ang Lees Hulk manchmal etwas zu sehr auf der inneren Ebene der Figuren ausgelegt und manchmal etwas actionarm bzw. langatmig ist diese Version eine fast 180 Grad Wendung. Die Figuren werden nicht aufs Genauste unter die Luppe genommen, die Actionszenen sind reichlich vorhanden und der Hulk und sein Gegner hauen alles kurz und klein.
Vielleicht empfanden einige Zuschauer Ang Lees Hulk manchmal als zu ernst und sich selbst wichtig nehmend, während man hier einen selbstironischen und etwas leichteren Hulkfilm vorfindet. War Ang Lees Hulk das Freudsche Profil des gequälten Monsters findet man hier eher Popcorn/Blockbusterunterhaltung, die nicht anspruchslos, aber auch nicht besonders anspruchsvoll ist.
Was mir sehr gut gefallen hat sind die vielen selbstironischen Eigenzitate und Anspielungen auf die Comics und die alte TV-Serie: man hört z.B die bekannte Melodie, der Hulk Darsteller Lou Ferigno hat einen Gastauftritt und spricht im Original auch das grüne Monster, man kriegt eine Anspielung auf die Lila Hosen, die Hulk in den Comics plötzlich oft trägt nachdem er sich verwandelt hat, die "du würdest mich nicht mögen wenn ich wütend wäre "- Catchphrase wird in einer humoristischen Alternative verwendet und auch Sprüche wie "Hulk Smash" oder der das Hulk klatschen, das in den Comics beheimatet ist lässt sich wiederfinden. Es gibt noch viele weitere kleine Details und Anspielungen und kurz vor Ende des Films hat noch jemand einen Gastauftritt, der mich sehr Glücklich gemacht hat, aber wer das ist, wird hier nicht verraten.
An sich ist der Film ein solider unterhaltsamer Actionfilm, der jedoch in die Mehrzahl der deutschen Kinos nur geschnitten kam. Die Geschnittene ab 12 Jahren freigegebene Version zerstört leider, den positiven Eindruck den man vom Gesamtfilm hat, ohne dass die Macher etwas dafür können. Das Problem liegt daran, dass leider einige Minuten raus gekürzt werden mussten, damit der Film eine Freigabe ab 12 bekommt und leider sind diese Kürzungen recht ärgerlich und betreffen hauptsächlich den finalen Kampf, der dadurch an Logik, Koherenz und Qualität einbüsst, weil die Schnitte leider sehr ungünstig sind, dass man sich als Kinozuschauer nur noch am Kopf kratzt und fragt was gerade passiert ist. Glücklicherweise wird die DVD-Version wahrscheinlich nicht mehr mit diesen Schnitten zu kämpfen haben und man kann den Film so sehen wie es sich gehört. weiterlesen schließen
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