Pro:
Schmetterlinge, viele Pflanzen und Tiere, sehr viel besondere Highlights für Kinder
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Über die Biosphäre Potsdam hatten wir schon viel Gutes gehört und vor allem die Tatsache, dass es dort ein Schmetterlingshaus gibt, lockte uns nach Potsdam. Und nachdem wir nun endlich mal selbst dort waren, kann ich berichten....
1. Allgemeines....
Die Biosphäre ist ein Tropenhaus mit Erlebnispark-Charakter und befindet sich in Potsdam, genau genommen befindet sie sich unmittelbar am Volkspark Potsdam, dem ehemaligen BUGA-Gelände. Parkplätze gibt es reichlich und auch mit der Straßenbahn kann man bis direkt vor die Tür fahren.
Die Biosphäre wirbt damit, das größte Tropenhaus Europas zu sein und die Heimat von 20.000 Tieren und Pflanzen. Da ist dann alles dabei von Grillen und Schmetterlingen, Schildkröten, Fischen und Papageien bis hin zu tropischen Gewächsen aller Art und Größe. Palmen, Mangroven und vieles mehr findet man in der Biosphäre. Hobbyfotografen haben hier sicher eine Menge Motive.
Die Biosphäre ist 5500 qm groß.Die Temperatur beträgt ca. 28 Grad und die Luftfeuchtigkeit 80%. Vogelgezwitscher und Tierstimmen sorgen für Dschungelfeeling.
Ein Tagesticket kostet stolze 9,50 Euro. Kinder unter 4 Jahren zahlen keinen Eintritt, von 5-13 Jahre beträgt der Preis 6,50 Euro. Ermäßigung erhalten auch ältere Schüler, Studenten, Arbeitslose etc. und die zahlen dann 8 Euro. Ein Familienticket für 2 Erwachsene plus bis zu drei Kindern schlägt mit 28 Euro zu Buche.
Ein wenig sparen kann man mit dem Berliner Familienpass, da bekommt man pro Person 1,50 Euro erlassen.Erstaunlich günstig sind Jahreskarten. Wer also vorhat, oft hierher zu gehen, ist mit 25 Euro fürs ganze Jahr dabei.
Von Montag bis Freitag ist die Biosphäre von 10-18 Uhr und am Wochenende von 10-19 Uhr geöffnet.
Das gesamte Gebäude ist rollstuhlgerecht, Rollstühle können vor Ort geliehen werden.
Die Adresse lautet:
Biosphäre Potsdam
Georg-Hermann-Allee 99
14469 Potsdam
http://www.biosphaere-potsdam.de
2. Unser Besuch in den Tropen
Es war ein recht grauer Wintertag, als wir beschlossen, nach Potsdam zu fahren.
Der Eingangsbereich ist schön und modern gestaltet, die Mitarbeiter sehr nett. Wir erhielten ein paar Informationen über die Biosphäre, eh es hinein ging ins das größte Tropenhaus Europas. Zunächst fühlt man sich ein wenig wie in diesen modernen Erlebnis-Centern wie dem Sealife...Man geht nicht einfach rein, sondern man wird quasi in eine andere Welt gebeamt..Typischerweise mit einem Aufzug und dies ist in der Biosphäre auch so. In diesem Bereich, der ein wenig auf "alt" getrimmt war, ging es um Darwin und seine Evolutionstheorie. Zudem gab es einen kurzen Kinofilm über Saurier zu sehen. Ich fand es ein wenig nervig, den Film gucken zu MÜSSEN, aber er war eigentlich relativ kurz und unsere Tochter (5) fand den Film nett, auch wenn es jetzt kein ausgesprochener Kinderfilm war.
Danach ging es hinein in die Biosphäre, direkt rein in die tropisch-schwüle Wärme. Die Halle ist, ehrlich gesagt, nicht so groß, wie ich mir das vorgestellt habe. Es soll ja das größte Tropenhaus Europas sein und das wird schon stimmen, wenn sie es sagen, aber ich habe irgendwie mehr erwartet. Die Halle ist überschaubar, auch wenn man nicht gleich alle Highlights auf einen Blick sieht.
Und Highlights gibt es einige. Gleich zu Beginn geht man über einen künstlich angelegten Teich, über den ein Holzbrücke führt. Plötzlich erschreckten wir uns alle sehr...eine Art Geysir schnellte aus dem Teich und das recht lautstark. Unsere Tochter kreischte beim ersten Ausbruch des Geysirs erstmal auf...Bis wir feststellten, dass man als Besucher diesen Wassersprudler, der mit einem Knall ausbricht, mit einer Art Pumpe bedienen kann. Das macht Spaß, auch wenn es für kleine Kinder nicht möglich ist, die Pumpe allein zu bedienen. Aber das muss ja auch nicht sein.
Danach ging es weiter durch üppig bewachsenen "Urwald". Vorbei an echten Schildkröten, Fröschen und Fischen, die man, wenn man möchte, auch durch ein Fernglas betrachten kann, geht es durch die Tropenwelt. Dort gibt es Waldgeister, die aus dem Boden kommen, wenn man vorbeikommt (und einen erstmal erschrecken und ein Dschungelzelt, das aussieht wie aus einem afrikanischen Dorf.
Es gibt einen Bereich, in dem Düfte in Dosen erraten muss (Duftstation), einen Bereich mit Ententeich, Leguane, Insekten aller Art und vieles mehr. Es ist einfach irgendwie eine Mischung aus Botanischem Garten, ein bißchen Tropenhaus im Zoo und ein bißchen wie Sealife.
Die Pflanzen sind beeindruckend groß, eine ganze Wand ist komplett bewachsen. Es sieht toll aus. Es erinnert mich an den Botanischen Garten in Dahlem, nur dass hier nicht so viele lateinische Schildchen sind, dafür mehr buntes Entertainment. Für Kinder definitiv spannender. Aber halt auch um einiges teurer als der Botanische Garten.
Die große Halle kann man nicht nur ebenerdig bewundern, es geht beim Rundgang auch nach oben. Oben befindet sich zum einen das Schmetterlingshaus. Ihr erinnert Euch? Mein Grund nach Potsdam zu fahren....Nun ja. Es handelt sich eher um einen Schmetterlingsraum. Er ist relativ klein, aber es gibt vieles zu sehen. Schmetterlinge in allen möglichen tollen Farben und auch einige beeindruckend riesige Exemplare. Die Schmetterlinge sind zahm, lassen sich prima aus der Nähe betrachten und beim Fressen (es liegen Orangenscheiben aus und es gibt Trinkröhrchen mit Zuckerwasser) beobachten. Ein echtes Highlight! Nur etwas klein.
Ansonsten gibt es im "Obergeschoss" der Biosphäre noch eine lange Holzbrücke, über die man schreiten kann und sich fühlen wie Dirk Bach und Sonja Zietlow in Australien....Hier sind Ferngläser, ein Holzpavillon, in dem man sich auch hinsetzen kann, sowie Schaukästen, in denen man getrocknete Pflanzenteile anschauen kann.
Hier oben ist auch eine Art Kino in einem Zeppelin. Alle 30 Minuten wird hier ein Film (Flug über Berlin und Brandenburg) gezeigt. Ich gestehe, dass wir das nicht angeschaut haben, weil der Film gerade zu Ende war und wir keine 30 Minuten warten wollten, bis es weitergeht. Man hätte halt wirklich 30 Minuten herumsitzen müssen und das wollten wir uns alle drei nicht antun. Zumal dort eine riesige Schulklasse bereits auf der Steintreppe saß und wenig Platz war.
Also begaben wir uns zum Café. Dieses befindet sich direkt neben einem hübschen Koi-Teich. Man kann im Liegestuhl liegen, Eis essen, Kaffee schlürfen oder kleine Snacks (zu recht moderaten Preisen) genießen. Schön ist, dass über einem ein Glasdach ist, durch das ganz viel Licht kommt. Über dem Koi-Teich geht regelmäßig ein Gewitterregen runter. Man wird aber nicht nass, der Teich wird vollgeregnet, es donnert und blitzt ein wenig. Beeindruckend , aber trotzdem nicht beängstigend laut.
Nach dem Besuch in dem Tropenhaus kann man sich ins Untergeschoss begeben. Hier sieht es aus wie in einem U-Boot und es ist dunkel. Kinder können in einen alten Taucherhelm schlüpfen und außerdem in den vielen Aquarien bunte Fische bewundern.
Weiter geht es dann noch durch eine völlig dunkle Ecke des Tropenhauses, dem Nachttierhaus. Hier leben Fledermäuse. Sehr faszinierend, aber die Dunkelheit ist nicht jedermanns Sache. Ich kenne so einige, die da eher schreiend rausrennen würden als alles andere ;).
Am Ausgang befindet sich noch der obligatorische Shop...Aber es gibt hier wirklich schöne Sachen. Sowohl Souvenirs als auch Bücher zu exotischen Pflanzen und Tieren und Kosmos-Kästen. Einfach eine Auswahl schöner und sinnvoller Mitbringsel für Erwachse und Kinder.
Personal haben wir zwar nicht gerade überall gesehen, aber wo man sie gesichtet hat, waren die überwiegend jungen Angestellten sehr motiviert und haben von sich heraus einiges zu den Pflanzen und Tieren erklärt. Das fand ich toll!
Es gibt übrigens auch regelmäßig Veranstaltungen für Kinder (Schulalter), sowie wechselnde Ausstellungen, aktuell beispielsweise zum Thema Schokolade. Ein Blick auf die Homepage lohnt sich, um herauszufinden, was gerade geboten wird. Auch Kindergeburtstage kann man hier feiern.
Die Biosphäre wirkte bei unserem Besuch sauber und schön, die Pflanzen waren allesamt in gutem Zustand. Die Atmosphäre ist tropisch und schön warm. Wir haben uns wohl gefühlt.Aber ich gebe es zu, ich finde die Biosphäre trotz allem zu klein. Aber sagen wir es so, ich finde, für den hohen Eintrittspreis ist man dann doch erstaunlich schnell durch. Sie haben sich ja durchaus viel einfallen lassen, aber man erwartet einfach noch mehr. Das Schmetterlingshaus ist ein Raum, die Aquarien sind nett, aber wenn ich Fische gucken will, gehe ich ins Aquarium, da gibt es mehr usw..Toll sind dagegen Highlights wie der Geysir und das Gewitter.
Fazit:
An sich ist die Biosphäre ein schönes Tropenhaus. Die Eintrittspreise sind allerdings recht hoch und so fährt man zugegebenermaßen mit hohen Erwartungen nach Potsdam. Es wird einiges geboten, gerade für Familien mit Kindern. Die Waldgeister, der Geysir und das Gewitter sind super! Der Bereich mit den Aquarien etwas klein, das Schmetterlingshaus ist nur ein Schmetterlingsraum und auch sonst war ich etwas enttäuscht, wie schnell man durch war. Nach gut 2 Stunden waren wir wieder draußen und das, obwohl wir noch einige Zeit im Café gesessen haben.
Unser persönliches Fazit: weiterlesen schließen
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