Bis(s) zum Ende der Nacht (gebundene Ausgabe) / Stephenie Meyer Testberichte

Tests und Erfahrungsberichte

• Der finale Bis(s)

  

  08.03.2009, 15:15 Uhr von
  Regan
  

  2

  Bewertungen (48) / Kommentare (23)
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  • Niveau:  anspruchslos
  • Unterhaltungswert:  hoch
  • Spannung:  hoch
  • Humor:  durchschnittlich
  • Stil:  durchschnittlich
  • Zielgruppe:  Erwachsene

  Pro:

  -

  Kontra:

  -

  Empfehlung:

  Nein

  Wie viele andere habe auch ich sehnlich auf den Valentinstag 2009 gewartet – allerdings nicht wegen dem Tag der Liebenden an sich, sondern weil dort der vierte und letzte Band der Bis(s)-Reihe erschien. Da ich ein großer Fan der Bis(s)-Reihe bin, habe ich mich natürlich dementsprechend auf die Veröffentlichung gefreut und meine Erwartungen hoch gesetzt. Letztendlich wurde ich dann aber negativ überrascht…
  
  
  
  _..::Stephenie Meyer_::..
  
  Stephenie Meyer ist im Jahr 1973 in Conneticut (USA) geboren und ist eine US-amerikanische Jugendbuchautorin. Ihre Kindheit verbrachte sie in Phoenix in Arizona und besuchte dort die Highschool Scotsdale. Ihr bekanntestes Werk ist _Bis(s) zum Morgengrauen_, das letztes Jahr erschien. Der zweite Teil, _Bis(s) zur Mittagsstunde_. Mittlerweile ist die Reihe von _Bella und Edward_ abgeschlossen und der erste Teil lief Anfang des Jahres in den Kinos.
  
  
  
  _..::Bella und Edward::.._
  
  Band 1: Bis(s) zum Morgengrauen (Twilight)
  Band 2: Bis(s) zur Mittagsstunde (New Moon)
  Band 3: Bis(s) zum Abendrot (Eclipse)
  Band 4: Bis(s) zum Ende der Nacht (Breaking Dawn)
  
  
  
  _..::Inhaltsangabe::.._
  
  Bellas Traum scheint sich endlich zu erfüllen: Edward und sie heiraten und in den Flitterwochen auf Esmes Insel kommt es zur ersten gemeinsamen Nacht. Auch die Verwandlung in einen Vampir lässt nicht mehr allzu lange auf sich warten. Doch noch in den Flitterwochen machen Bella und Edward eine unglaubliche Entdeckung: Bellas Periode ist längst überfällig und ihr Bauch scheint in den letzten Tagen gewachsen zu sein. Sie spürt sogar schon einige Tritte in ihrem Bauch. Doch wie ist das möglich? Kann sie wirklich von Edward, einem Vampir, schwanger geworden sein?
  Edward und Bella reisen sofort zurück nach Forks, wo Carlisle schon darauf wartet, Bella das „Ding“ abzutreiben – denn das, was Bella in ihrem Bauch nun gebärt, ist nichts anderes als ein blutrünstiges Monster, das Bella nach und nach von innen auffressen und töten wird. Auch die Cullens sind durch dieses Kind in Gefahr, da sie gegen das Gesetz der Volturi verstoßen und der Pakt zwischen ihnen und den Werwölfen zu kippen droht. Doch Bella wehrt sich – sie liebt ihr Kind und möchte es um jeden Preis austragen, selbst wenn das ihr Tod bedeutet.
  Bella wird durch das übermäßig schnelle Wachstum des Kindes immer schwächer und auch Carlisle scheint nichts für Bella tun zu können, bis Edward auf die Idee kommt, Bella Blut zu trinken zu geben. Das Blut bringt Bella wieder zu Kräften, doch auch das Kind wird stärker und macht Bella nur noch mehr Schwierigkeiten. Als es endlich zur Geburt kommt, stirbt Bella beinahe und Edward kann sie nur noch retten, indem er sie verwandelt.
  Die Verwandlung übersteht Bella sehr gut und ihre Tochter, die sie Renesmee tauft, ist etwas ganz anderes als das Monster, welches die Cullens eigentlich erwartet haben: Renesmee ist zur Hälfte Mensch und zur Hälfte Vampir, wächst rasend schnell und ist sehr intelligent. Bella, welche die Zeit als Neugeborene übersprungen zu haben scheint, ist so glücklich wie noch nie. Doch das Glück währt nicht lange, denn die Volturi erfahren schon bald von dem verbotenen Kind und machen sich auf nach Forks, um das Kind und die Cullens zu vernichten…
  
  
  
  
  _..::Das Buch::.._
  
  Das Buch ist von dem Verlag Carlsen und gebunden mit Schutzumschlag. Auf dem Cover sieht man die Hälfte eines Frauengesichts mit roten Lippen und geschlossenen Augen. Der Hintergrund ist dunkel und das Bild wirkt unscharf. An der Seite sieht man schöne Ornamente.
  Im Original heißt das Buch _Breaking Dawn_ und wurde von Sylke Hachmeister ins Deutsche übersetzt. Das Buch hat ca 788 Seiten und ist in einzelne Bücher, in denen mal Bella und mal Jacob die Ich-Erzählung übernehmen, und in einzelne Kapitel aufgeteilt. Das Buch kostet schlappe 24,90€.
  
  ISBN: 978-3-551-58199-0
  
  
  
  _..::Kritik::.._
  
  Die Bis(s)-Reihe von Stephenie Meyer hat, außer mir, noch viele andere Leser begeistert. Dabei war sowohl das Alter als auch das Geschlecht der Leser mehr oder weniger egal, da _Bis(s)_ so gut wie jeden, der das erste Buch in die Hand nahm, einfach mit sich riss. Deshalb war die Freude bei den Fans auf den 14.02.2009, wo passend zum Valentinstag der vierte und letzte Teil der Vampir-Quatrologie endlich auf Deutsch erscheinen sollte, recht groß. Auch meine Erwartungen waren sehr groß, doch diese wurden letztendlich zutiefst enttäuscht.
  
  Schon die Tatsache, dass die beiden wirklich heiraten, hat mir nicht besonders gefallen, da ich es für die Bis(s)-Bücher einfach ein wenig unpassend fand. Ich meine, in den ersten drei Bänden ging es noch um eine schöne und „unschuldige“ Teenie-Beziehung und da passt eine Hochzeit meiner Meinung nach einfach nicht recht rein. Schon da ging die Atmosphäre der unschuldigen Liebe zwischen Bella und Edward flöten, aber dennoch war das noch etwas, mit dem ich leben konnte und war gespannt, wie es weitergehen würde. Auch die Tatsache, dass die beiden ihr erstes Mal erleben, war noch in Ordnung. Doch dann beginnt nach und nach eine absolut grauenhafte Katastrophe.
  Bella wird schwanger. Allerdings nicht auf normale Weise, sondern sie gebärt ein Wesen, welches sie spätestens bei der Geburt töten und alle Beteiligten in Gefahr bringen wird. Edward ist wegen Bellas schlechtem Zustand und nahem Tod absolut unglücklich, die Cullens sind wegen dem Verbot der Volturi gegen solche abnormalen Kinder in höchster Gefahr und auch der Vertrag, den sie mit den Werwölfen geschlossen haben, droht zu brechen. Dennoch lässt Bella keine Abtreibung zu und liebt das Kind abgöttisch, egal was es für sie und alle Beteiligten bedeutet. Ja, ist klar.
  
  Schließlich kommt es schon nach wenigen Tagen zur Geburt, wegen der Bella beinahe stirbt. Nur durch Edwards Gift, welches sie in einen Vampir verwandelt, kann sie „überleben“. Wieder einmal eine Wendung in der Geschichte, die ich mir so nicht erhofft hatte. Ich habe gehofft, dass, wenn die Verwandlung überhaupt stattfindet, dass es ganz am Ende des letzten Bandes geschieht. Na ja, Pech gehabt. Jedenfalls wird Bella in einen Vampir verwandelt und obwohl sie normalerweise die ersten paar Jahre eine Neugeborene sein müsste, die nichts außer ihrem wilden Blutdurst im Sinn hat, verhält sie sich ganz normal. Sie hat eine Beherrschung wie selbst die geübtesten Vampire sie beinahe nicht haben und verhält sich in jeder Hinsicht wie eine schon ältere Unsterbliche. Da hat es sich Stephenie Meyer ein wenig einfach gemacht, vor allem da sie für Bellas Zustand eigentlich keine richtige Erklärung liefert.
  
  Da komme ich auch gleich zum nächsten Punkt. Vom dritten Band zu diesem macht Bella eine volle Verwandlung durch – und damit meine ich nicht nur die Verwandlung zum Vampir. Schon von Anfang an benimmt sich Bella seltsam – das beginnt schon damit, dass sie vor der Hochzeit sogar „vergisst“ in den Spiegel zu schauen. Ich denke, selbst die uneitelste Frau würde das an ihrem wichtigsten Tag niemals vergessen. Dann kommt auch noch die eigenartige Schwangerschaft. Bella ist es völlig egal, wie es Edward, den Cullens und auch Jacob dabei geht, sie will ihren Willen durchsetzen und das Kind bekommen, obwohl sie damit alle in Gefahr bringt. Damit bricht sie Edward das Herz, was ihr offenbar auch völlig egal ist. Auch Jacob gegenüber verhält sie sich unverantwortlich und verletzt ihn, auch wenn Stephenie Meyer dafür später eine etwas eigenartige Erklärung liefert. Nach der Verwandlung ist Bella selbst für einen Vampir wunderschön, absolut talentiert, stärker als alle anderen und natürlich auch einzigartiger und selbstbewusster, was sie natürlich auch alles weiß. Das und die Tatsache, dass aus dem normalen Mädchen eine verheiratete Frau und sogar eine gluckenhafte Mutter geworden ist, macht Bella zu einem völlig anderen Menschen. Ich meine – wir lernen Bella im ersten Band als eine durchschnittliche 17-jährige kennen, die tollpatschig, nicht besonders hübsch und auch nicht selbstbewusst ist. Genau so ist sie auch noch in den zwei folgenden Bänden. Und diese selbstbewusste und perfekte Vampirmutter aus dem vierten Band, das soll BELLA sein!? Nie und nimmer. Das ist bei weitem nicht mehr die Bella, die man in den ersten drei Bänden der Bis(s)-Saga kennen und lieben gelernt hat und ich muss sagen, so, wie sie geworden ist, gefällt sie mir auch absolut nicht mehr.
  
  Eine weitere seltsame Wendung in der Geschichte ist die Situation, als Bella ihren Vater Charlie mehr oder weniger in ihr Geheimnis einweihen will. Erst zeigt Jacob ihm seine Wolfsgestalt, was Charlie zwar ein bisschen umgehauen hat, was er aber auch nicht weiter absonderlich zu finden scheint, sobald der erste Schreck vorbei ist. Weiter geht es dann, dass er zu dem Haus der Cullens kommt, wo er eine völlig veränderte Tochter antrifft, die ihm erzählt, dass sie neuerdings etwas anders ist als früher. Diese Nachricht nimmt Charlie ebenfalls mehr oder weniger auf die leichte Schulter, ebenso wie bei Jacob. Er möchte auch „nicht mehr, als unbedingt nötig“ über den Zustand seiner Tochter erfahren, was Bella natürlich recht kommt, da sie es ihrem Vater ja auch nicht erzählen darf. Dennoch ist diese Reaktion ihres Vaters meiner Ansicht nach mehr als unrealistisch, denn welcher Vater möchte nicht jedes Detail erfahren, wenn er sieht, dass mit seiner Tochter etwas nicht stimmt?
  
  Es haben sich in der Geschichte auch Logikfehler eingeschlichen. Einer dieser Logikfehler ist beispielsweise die Szene auf Esmes Insel. Dort scheint natürlich die Sonne, weswegen Edwards Haut natürlich auch schimmern müsste. Dennoch gehen dort Bedienstete ein und aus, welche die schimmernde Haut Edwards natürlich dann auch sehen müssten. Davon wird allerdings kein Wort gesagt.
  
  Die Geschichte wird, wie schon in den drei vorigen Büchern auch, aus Bellas Sicht in der Ich-Form erzählt. Doch diesmal wird, im Gegensatz zu den ersten drei Bänden, zwischendurch die Perspektive gewechselt. Es ist nicht nur Bella, welche die Geschichte aus ihrer Sicht der Dinge erzählt, sondern diesmal auch einmal Jacob. So erfährt der Leser die Geschichte einmal aus Jacobs Sicht und kann mit ihm mitfühlen. Das ist auch wirklich gut gelungen, denn so lernt der Leser Jacob ein bisschen besser kennen und schließt ihn, sofern er das in den ersten drei Teilen noch nicht konnte, schließlich ins Herz.
  Der Schreibstil von Stephenie Meyer ist an sich auch nicht schlecht. Er ist lebendig und schafft es selbst noch bei der wirren Geschichte und dem veränderten Charakter Bellas den Leser in gewisser Weise an die Geschichte zu fesseln. Dennoch hat mir die Art, wie sie schreibt, an einer Stelle ganz und gar nicht gefallen. Nachdem sich Bella in einem Vampir verwandelt hat, sind ihre Sinne natürlich wesentlich schärfer, besser und schneller als die der Menschen. Dort beginnt Stephenie Meyer schließlich mit Zeitangaben für die Dinge, welche Bella als neugeborener Vampir tut. Sie überlegt eine Viertelsekunde, sie braucht eine Dreisechstelsekunde von A nach B, Vierfünftelsekunde, Dreihundertvierundzwanzigstelsekunde, Fünfhundertdreiunddreißigstelsekunde… All das ist ja am Anfang noch einigermaßen erträglich, aber auf Dauer nervt das nur.
  
  Auch das Ende hat mich vollkommen enttäuscht. Es ist absolut ohne Spannung und ich hätte mir erhofft, dass nach dem ganzen Rest des Buches wenigstens das Ende einigermaßen etwas taugt. Aber auch da passiert letztendlich nichts Besonderes und ist trotz der Ankündigung und Erwartung, dass es zu einem spannenden Kampf kommt, einfach nur langweilig. Ein wirkliches Ende der Bis(s)-Reihe bildet es meiner Meinung nach ebenfalls nicht, da viele Fragen offen bleiben und Stephenie Meyer dennoch noch problemlos einen fünften Teil dranhängen könnte.
  
  
  
  _..::Fazit::.._
  
  Ich war von _Bis(s) zum Ende der Nacht_ absolut enttäuscht. Teilweise bin ich während dem Lesen sogar richtig genervt gewesen und habe nur noch gehofft, dass ich bald damit fertig sein werde. Dieser Band hat mit den vorigen Büchern nur noch wenig gemein, die typische Bis(s)-Atmosphäre ist weg, Bella sit ein vollkommen neuer Mensch, die Geschichte ist stellenweise absolut dämlich und das Ende ist langweilig. Deshalb gibt es von mir nur 4 „Trostpunkte“ wegen Jacob und der Tatsache, dass _Bis(s) zum Ende der Nacht_ nach wie vor die Fortsetzung einer meiner Lieblingsreihen ist. weiterlesen schließen

  Kommentare & Bewertungen

  • 

    christianpirker, 27.03.2009, 16:11 Uhr

    Bewertung: besonders wertvoll

    Toller Bericht! Liebe Grüße, Christian

  • 

    LiFo, 15.03.2009, 22:01 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr interessanter Bericht! Liebe Grüße, Lifo

  • 

    ingoa09, 09.03.2009, 00:28 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein sehr guter Bericht! Liebe Grüße und einen guten Start in die neue Woche, Ingo

  • 

    frankensteins, 08.03.2009, 23:40 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    schön beschrieben, ganz liebe Grüße Werner

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