Pro:
Viel Natur und Grün, gepflegte Anlagen, große Strände, lange Rad- und Wanderwege, schöne Aussichten, gute Gastronomie, was zum Bummeln und Verweilen
Kontra:
An den Stränden ist im Sommer viel los, offizielle Parkplätze kostenpflichtig, teilweise schlecht an ÖPNV angebunden
Empfehlung:
Ja
Vorstellung
Der Cospudener See befindet sich südlich von Leipzig. Er nimmt eine Fläche von 4,36 qkm ein und füllt ein Volumen von 109 Millionen Kubikmetern. Die Uferlänge beträgt 10,5 km, und die tiefste Stelle reicht 55 Meter in den See hinein.
Es ist kein alter See, wie man ihn zum Beispiel aus dem Voralpenland oder der Mecklenburger Seenplatte kennt. Vielmehr ist es ein ehemaliges Tagebauloch, das nach der Auskohlung von 1994 an wieder aufgefüllt wurde. Im Frühjahr 2000 war der Prozess beendet und der See vollständig. Ursprünglich plante man das Gelände für die EXPO 2000, nun ist es ein beliebtes Naherholungsziel für Leipzig und Umgebung.
Was gibt es an diesem See ?
Der Cospudener See wird besonders von jungen Leipzigern auch „Cossi“ genannt. Es ist eine relativ große Wasserfläche, die aufgrund des geringen Alters natürlich noch am Anfang steht. Rundherum wurden aber schon vermehrt Rad- und Wanderwege angelegt. Es gibt auch kleine Pfade, auf denen man den näheren Uferbereich und die sich entwickelnde Naturlandschaft durchstreifen kann. Man kann den See gut umrunden und hier und da abbiegen, um eigene Entdeckungen zu machen. Es wurde großflächig wiederaufgeforstet, der Wald ist aber noch nicht hoch gewachsen. Südlich des Sees steht der Aussichtsturm Bistumshöhe. Unweit davon befindet sich auch Belantis, ein bekannter Freizeitpark.
Der Hauptanziehungspunkt des Cospudener Sees ist aber der Hafen in Zöbigker. Der Ortsteil von Markkleeberg hat mit diesem Schmuckstück einen beliebten Ausgangspunkt für Touren rund um den See. Zöbigker hat selbst sehr unter dem Braunkohleabbau gelitten und verlor einen Teil des Ortes an diesen. Mit der Ansiedlung des Hafens wurde viel für den Aufschwung getan. Hier gibt es eine Bummelmeile mit kleinen Häuschen, in denen sich Läden, Souvenirshops, Cafés und Restaurants befinden. Bei der Touristinformation kann man sich ortsnahe Auskünfte holen. Im Hafen liegen Boote verschiedener Art und man kann auch Segelkurse nehmen. Ein Schiff startet von hier regelmäßig zu Rundfahrten. Nicht weit entfernt von der Hafenanlage kann man auch baden. Eine Grünanlage mit von Künstlern gestalteten Skulpturen bereichert die Sinne. Nicht weit vom See befindet sich darüber hinaus das sehenswerte Schloss Zöbigker.
Der Hafen
Startet man am Parkplatz in Zöbigker, muss man nur noch eine Straße hinunterlaufen und kommt direkt am Hafen raus. Hier befindet sich eine gepflegte Grünanlage, die im Sommer fast mediterranen Eindruck macht. Es wurden neue Bäume gepflanzt, und man kann sich auf Bänke setzen um die Stimmung hier zu genießen. Zusätzlich eine Sehenswürdigkeit sind die hier aufgestellten Skulpturen.
Die Bummelmeile am Hafen ist natürlich das Hauptaugenmerk dieser Anlage und es gibt sie seit den 90er Jahren. Da kann man in Geschäften stöbern, sich Auskünfte bei der Touristinformation holen oder gemütlich auf einer Terrasse sitzen und Kaffee trinken. Die Restaurants bieten ihren Gästen gute Speisen und eine Sitzgelegenheit mit wunderbarem Panorama auf den See. Ich habe da selbst schon gegessen, es gibt auch vegetarische Speisen, man muss sich nur vorher erkundigen. Lustig fand ich die vielen kleinen Vögel, die überall herumflogen und keine Scheu zu haben schienen. Als ich ihnen etwas zuwarf, hüpften sie sogar bis unter unseren Esstisch und pickten es dort auf, so zutraulich waren die. Im Hafen gibt es auch eine Segelschule, die Kurse anbietet. Außerdem kann man mit dem Rundfahrtschiff auf dem See herumschippern und sich das Ganze mal näher betrachten.
Rundgang am See
Vom Hafen aus habe ich einen Spaziergang am See unternommen. Man kann sich links oder rechts halten. Rechts läuft man in Richtung des Markkleeberger Ortsteiles Gautzsch, wo sich das Nordufer und der bekannte Nordstrand befinden.
Links erreicht man den Aussichtsturm Bistumshöhe und den Freizeitpark Belantis.
Ich nahm in diesem Fall den Weg zur linken Hand. Hier erwartet einen schon eine sehr schöne Partie mit wunderbaren Aussichten, feinem Kiesel im Uferbereich und kleineren Pfaden, um auf eigene Faust zu erkunden. Schon nicht sehr weit vom Hafen entfernt gibt es kleine Halbinseln. Man sieht wie sich dort Natur bildet, wie alles wächst und auch im Winter noch schön ist. Weiter hinten beginnt das Schilf, und kommt man an einem Nebeltag zum See, sieht das richtig mysteriös-romantisch aus. Man hat vom Rundweg natürlich auch immer wieder ein gutes Panorama auf den See und muss nicht unbedingt auf die Pfade ausweichen.
Das Nordufer
Ein anderes Mal bin ich aufgebrochen, um das Nordufer des Cospudener Sees zu erkunden. Nach einem Spaziergang an der alten Gautzscher Kirche vorbei erreicht man einen Landschaftspark, der direkt in den Seenbereich übergeht. Hier befindet sich der so genannte Nordstrand, im Sommer ein beliebtes Ausflugsziel mit Buden und Lokalen. Da ich im Herbst da war, war die Saison gelaufen, aber da man diesen Abschnitt auch Leipziger Strand nennt, ist ja klar, dass dort im Sommer viele Leute sind. Dieser Strand ist wohl nach mediterranem Vorbild angelegt worden, er ist natürlich sandig und hat weiter hinten auch Dünen. Dann gibt es auch eine Hazienda, so eine Art Disko, wo Übernachtungsmöglichkeiten für Partygänger bestehen, die zu tief ins Glas geschaut haben.
Entlang des Rad- und Gehweges läuft man nun weiter, und ist optisch vom See durch ein Dickicht getrennt. Hier zweigen aber immer kleine Pfade ab, sodass man ab und zu abbiegen und den See kurz direkt betrachten kann, wenn einem danach ist. Ich finde das Dickicht auf diesem Abschnitt nicht so gut, da man hier wie gesagt den See nicht sieht. Auch die Natur rechts der Strecke ist etwas öde, dennoch ist wenigstens der Weg gut gerichtet. Ich bin irgendwann mal wieder umgekehrt und zurückgelaufen, aber wer will, kann den ganzen See auf 11,5 Kilometern umrunden. Eine schöne Tagestour ist das allemal, und man kann zwischendurch auch gut pausieren.
Lage / Erreichbarkeit
Der Cospudener See befindet sich auf den Gemarkungen der Städte Leipzig, Markkleeberg und Zwenkau. Eine schiffbare Verbindung zum Zwenkauer See ist im Entstehen.
Man erreicht den See am besten mit dem Auto. Aber auch mit dem ÖPNV kann man hierherkommen. Verschiedene Linie fahren am Rande oder in der Nähe vorbei: Auf Markkleeberger Seite die 65, 107 und 108 sowie Straßenbahn Linie 9, auf Leipziger Seite (Stadtteil Knautkleeberg-Knauthain) die 118, 119, 120 sowie Straßenbahn Linien 3 und 13.
In Markkleeberg gibt es einen Bahnhof, wo die S-Bahn hält.
Fazit
Der Cospudener See ist sicherlich eines der neuen Gewässer in Deutschland. Seine Einzigartigkeit kann man ihm aber nicht absprechen. Schon allein die Lage verleiht ihm ein würdevolles Flair, und die Landschaft die ihn umgibt, entwickelt sich immer mehr zu einem Naturgebiet besonderer Art. Ich mag den See ja sehr gern im Nebel, oder bei strahlendem Sonnenschein, wenn das Wasser glitzert. Wunderschön sind hier die Sonnenuntergänge. Der See ist ein Teil des Leipziger Neuseenlandes, einer ganzen Anzahl von verschiedenen Gewässern, die aus aufgefüllten Braunkohletagebauten entstehen. Und der Cospudener See war der erste, der sich etablieren konnte und daher weit über die Region hinaus einen guten Namen hat. Besonders auch im Rahmen eines Leipzig-Besuches kann ich nur jedem empfehlen, hierher zu kommen und einen Nachmittag am Cospudener See zu verbringen.
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