Restaurant Finster Testberichte

Auf yopi.de gelistet seit 07/2009
Pro & Kontra
Vorteile
- Einfach nur ein Einmaliges Erlebnis
- tolle Erfahrung, super Betreuung im Gastraum
Nachteile / Kritik
- nichts
- Atmosphäre im Vorraum
Tests und Erfahrungsberichte
-
Ich sehe nur noch schwarz und soll dabei auch noch essen
4Pro:
tolle Erfahrung, super Betreuung im Gastraum
Kontra:
Atmosphäre im Vorraum
Empfehlung:
Ja
Vor etwa drei Jahren war ich mit einer Freundin mal im Dunkelrestaurant in Köln. Die Erfahrung war sehr einzigartig, erstaunlich und erschreckend zugleich. Nachdem ich nun mit einem Bekannten auf dieses Thema (er hatte dazu einen Bericht im Fernsehen gesehen) zu sprechen kam, wollte er dies auch unbedingt mal ausprobieren. Also suchten wir uns einen Termin aus und sind ab nach Essen ins FINSTER Restaurant gefahren. Und hier nun mein Bericht dazu:
Text der Inhaber
„Genießen Sie in völliger Finsternis die Explosion der Sinne.
Eine noch nie zuvor erlebte Gefühlserfahrung.
Schmecken, Riechen, Hören, Fühlen, Sehen.“
Adresse
Restaurant FINSTER
Steinhausenstrasse 26
45147 Essen
Telefon: 0201/4519567
Fax: 0201/7499848
Mail: info@finster-essen.de
Internet: www.finster-essen.de
Anfahrt
Diese Location befindet sich in Essen – Holsterhausen, in unmittelbarer Nähe der Uni Klinik. Man gelangt über die A 40 (Ausfahrt Essen Holsterhausen, dann noch etwa 1 km) oder auch über die A 52 (Ausfahrt Margarethenhöhe, dann noch etwa 2,3 km) dorthin. Den genauen Wegverlauf sollte man sich besser im Vorfeld per Routenplaner ausdrucken oder einfach per Navi fahren. Es befindet sich in einer etwas kleineren Seitenstrasse. Ein Parkplatz befindet sich gleich gegenüber. Per Bahn (bis zum Hauptbahnhof, dann in die U17) mit einem etwa 7 minütigen Fußmarsch erreicht man es auch. Also recht zentral und gut erreichbar gelegen.
Öffnungszeiten
Das Restaurant hat täglich von 18.00 Uhr bis 24.00 Uhr geöffnet – Dienstags ist Ruhetag. Bei Gruppenanfragen ab 20 Personen ist auch ein Besuch am Ruhetag möglich. Wenn man Auskunft zu den Öffnungszeiten an Feiertagen haben möchte, sollte einfach auf der Internetseite nachschauen. Dort findet man die Informationen dazu.
Es wird darum gebeten, im Vorfeld eine Reservierung vorzunehmen. Das ist recht einfach – entweder per Mail oder Telefon. Ich habe es über Mailkontakt gemacht und auch nur wenig später eine Bestätigung dazu erhalten. Alles problemlos!
Die Idee
Im Jahr 2007 eröffnete mit dem Restaurant FINSTER das erste „Dinner in the Dark!“ Restaurant im Ruhrgebiet und bereits mehr als 40.000 Gäste haben dieses besucht. Es handelt sich um ein Restaurant, in dem völlige Dunkelheit herrscht und auf den Besucher eine neue Sinneserfahrung wartet. Die Sehkraft ist außer kraft gesetzt und man muss sich auf seine übrigen Sinne konzentrieren. Wie esse ich im Dunkeln? Wo war mein Glas noch mal? Wie sieht der Mensch mit dieser sympathischen Stimme wohl aus? Riecht es nach Essen? Oder ist es doch eher ein Parfüm? Was esse ich da gerade? Diese und noch viel mehr Fragen stellt man sich, wenn es um einen herum auf einmal schwarz ist.
Begrüßung
Von außen wirkt das Restaurant wie eine übliche Kneipe, die man an jeder Ecke oder Straße sehen kann. Nichts besonderes, eher etwas unscheinbar. Der Vorraum, der wie eine normale Kneipe wirkt, weist eine Theke, ein paar Tische mit Stühlen und einen Empfangstresen auf. Die Einrichtung wirkt ein wenig in die Jahre gekommen. Licht ist hier noch vorhanden. Nach einer kurzen Begrüßung, die auf mich etwas genervt und gelangweilt wirkte, haben wir unsere Garderobe abgelegt. Leider wurde uns hier der Ablauf des Abends nicht so richtig erläutert. Es hieß nur: „Bitte Uhren mit Licht, Handys ablegen. Dann suchen Sie sich bitte ein Menü aus. Die Karte dazu hängt an der Wand.“ Da fühlt man sich ja schon mal richtig pudelwohl.
Speisekarte
Es stehen 7 Menüs in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen zur Auswahl. Zunächst gibt es alles als 3 Gang Menü mit Vorspeise oder Suppe (also Suppe oder Vorspeise – Hauptgang – Nachtisch) oder auch als 4 Gang Menü. Dann gibt es verschiedene Geschmacksrichtungen, die aber nur durch Oberbegriffe beschrieben werden:
Wild
Italienisch
Vegetarisch
Rind
Schwein*Fisch
Geflügel
Das siebte Menü ist extra für Kinder, welche ab 8 Jahren herzlich willkommen sind. Bei der Bestellung sollte man angeben, wenn man gegen irgendetwas allergisch ist oder einfach nicht mag. Das wird dann berücksichtigt. Leider wurden wir hierzu nicht befragt. Die Preise beginnen bei 35,50 € (3 Gang Menü Vegetarisch) und gehen hoch auf bis zu 51,50 € (4 Gang Menü, Rind). Der Rest pendelt sich dazwischen ein. Das sind natürlich erst mal recht deftige Preise, aber zum einen hat man da natürlich auch 3 Gänge und zum anderen wird wohl einfach auch die Idee / das Ambiente mit aufgeschlagen.
Nachdem wir uns für ein Menü entschieden hatten (ich habe italienisch, 3 Gang gewählt), sollten wir auf den Kellner warten, der uns in den Speiseraum führen sollte. Wir standen dort ein wenig wie bestellt und nicht abgeholt herum. Smalltalk wurde von Seiten des Personals nicht betrieben.
Auf ins Abenteuer
Die in dem lichtlosen Gastraum bedienenden Kellner sind alle blind oder stark sehbehindert. Ein Kellner hat uns dann aus dem Vorraum abgeholt (leider weiß ich seinen Namen nicht mehr), stellte sich absolut sympathisch und freundlich vor und wir sind auch sofort beim Du gelandet. Er führte uns in eine Art Zwischenschleuse, wo das Licht dann gelöscht wurde und weiter ging es dann im Polonaisenmarsch in den Raum, wo wir an unseren Tisch geführt worden sind. Wir saßen an einem Zweiertisch. Soweit ich das beurteilen kann, waren die Tische und Stühle aus Holz.
Der erste Eindruck behagte mir so gar nicht. Der Raum ist absolut dunkel, man sieht wirklich gar nichts – keinerlei Schatten oder Umrisse. In einen Raum zu gehen, den man nicht kennt, nicht weiß, was wie und wo steht, war trotz Hand auf der Schulter des Kellners nicht angenehm. Als ich dann gesessen habe, musste ich erst mal durchatmen und mich sammeln. So hatte ich mir das irgendwie nicht vorgestellt. Die Neugierde siegt dann natürlich und wir fingen an, den Tisch mit Hilfe der Hände abzutasten. Wo fängt er an und wo endet er? Ist er rund oder eckig? Messer, Gabel, Teller und Servierte liegen bereits an seinem normalen Platz, was man ja auch erst durch das Tasten herausfindet. Das Gehör stellt sich natürlich auch sofort extremer ein. Im Raum saßen bereits mehrere Leute und haben sich unterhalten. Verschiedene Stimmlagen und Lautstärken schwallten einem entgegen. Wie ihr merkt, ist man zunächst mit so vielen Dingen beschäftigt.
Die Getränke
Der Kellner erfragt dann nach einiger Zeit, die man wohl auch einfach zur Eingewöhnung benötigt, nach dem Getränkewunsch. Ich bestellte erstmal eine Cola light und was bringt der Kellner? Ein Glas und eine Flasche – Fazit: Bitte einmal selber einschenken. Hört sich nun leicht und problemlos an, aber wie viel passt in so ein Glas hinein? Zum Glück habe ich die Füllhöhe nie überschritten und alles blieb schön sauber. Mir ist es dann später aber auch häufiger passiert, dass ich gar nicht einschätzen konnte, ob sich überhaupt noch etwas in meinem Glas befunden hat. So setze ich auch öfters mal ein leeres Glas an meinen Mund. Aber das sieht ja zum Glück keiner :-)!
Die Speisen
Zunächst stellt der Kellner einen Brotkorb mit einem Dip auf den Tisch. Nun, ohne mit dem Finger in die Sauce zu patschen konnte ich leider das Schälchen nicht finden. Schwieriges Unterfangen! Da der Korb mittig stand, musste man sich erst an ihn herantasten und dabei aber auch vorsichtig sein, damit man sein Getränk nicht umstößt. Als ersten Gang habe ich einen Salat bekommen und die Schwierigkeiten gingen dann erst richtig los. Wo liegt was auf meinem Teller? Wie viel ist überhaupt noch drauf? Wie viel liegt auf meiner Gabel? Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie oft ich eine leere Gabel in meinen Mund geschoben habe. Es ist ein etwas mulmiges Gefühl nicht zu wissen, was man da so isst. Der feste Glaube daran, dass das Restaurant es sich nicht erlauben kann, mir irgendwelche Abfälle oder dergleichen auf den Teller zu legen, beruhigte mich. Das Rätselraten hatte begonnen. Was esse ich da wohl gerade? Viele Dinge konnte ich identifizieren, andere aber so gar nicht. Geschmeckt hat mir alles, aber ich bin auch wirklich ein fast alles Esser. Als zweiten Gang gab es ein warmes Gericht mit Fleisch, Beilage und Gemüse. Es ist erstaunlich, dass man immer wieder neue Dinge auf seinem Teller entdeckt. Die normalen Essgewohnheiten mit Messer und Gabel habe ich nach einiger Zeit über den Haufen geworfen. Fleisch schneiden ging erstaunlich gut, aber die Speisen mit dem Messer auf die Gabel schieben hat bei mir nicht funktioniert. Was aber nichts heißen soll, denn mein Gegenüber hat das angeblich hinbekommen. Ich muss zugeben, dass da die Finger einfach öfters mal zum Einsatz kamen. Die Nachspeise bestand aus Tiramisu, Eis, Sahne, Trauben und einer Creme. Sehr, sehr, sehr lecker und auch gut definierbar. Mit dem Löffel klappt das alles auch recht gut.
Die Speisen insgesamt haben sehr gut geschmeckt - waren nicht verkocht oder kalt. Mir persönlich sind die Gerüche des Essens nicht wirklich richtig in die Nase gestiegen, was aber auch bei Salat und dem Nachtisch wohl normal ist, dass diese nicht soviel Duft versprühen.
Das Ende
Nachdem wir mit dem Essen fertig waren, uns noch ein Tässchen Kakao / Kaffee gegönnt haben, wurden wir von dem Kellner hinausgeführt. In der Schleuse wurde das Licht wieder angeschaltet und wie man es ja kennt, war das für die Augen doch recht ungewohnt und störend. Im Vorraum haben wir uns dann an der Bar noch ein Sektchen getrunken. Auch hier fehlte mir wie bei der Ankunft ein wenig die Betreuung. Wir fragten nach, ob wir nun erfahren könnten, was wir da gegessen haben. Mmmm! Uns wurde dann auch ein Zettel dazu ausgehändigt. Viele Dinge haben wir richtig erraten (zum Beispiel den Salat, Tomaten, Gurken, Tiramisu, Eis, Sahne), doch war mir nicht bewusst, dass ich ein Wachtelei gegessen hatte. Für mich war es irgendeine Sorte von Käse. Da ich so ein Ei aber vorher auch noch nie probiert habe, kannte ich den Geschmack natürlich auch nicht. Wieder um eine Geschmackserfahrung reicher. Sehr schön war auch, dass die Leute, die schon draußen saßen oder später hinauskamen, recht kommunikativ waren. Man kannte ja nur die Stimmen aus dem Raum und nun kam das Äußere hinzu. Habe mir die Menschen (wie es ja auch oft am Telefon passiert) allein aufgrund der Stimmen ganz, ganz anders vorgestellt. Erstaunlich und oft auch zum Lachen! Schon im Gastraum haben wir überlegt, wie lange wir wohl ungefähr dort gesessen haben. Jetzt stellte sich heraus, dass wir tatsächlich 3 Stunden diniert haben. Das Zeitgefühl war komplett verschwunden. Nach dem Bezahlen sind wir dann wieder Richtung Bochum gefahren und haben uns noch länger über diese Erfahrung unterhalten.
Verhaltensregeln
Damit der Abend in der Dunkelheit zu einem Erlebnis werden kann, gibt es einige Verhaltensregeln, die eingehalten werden müssen. Sie sind absolut nachvollziehbar und werden auch streng eingehalten (darauf achten die Kellner). Ich habe sie jetzt mal wort wörtlich von der Internetseite kopiert:
Bitte schalten Sie Ihr Handy komplett AUS! Das "Lautlos"-Profil schaltet leider nicht das Display ab
Rauchen ist nicht erlaubt. Schon der kleinste Lichtschein einer glühenden Zigarette würde das Erlebnis für alle Gäste zerstören. Möchten Sie zwischen den Gängen nicht auf Ihre Zigarette verzichten, begleitet Sie Ihr "persönlicher" Kellner gerne aus dem Dunkelraum heraus.
Ferner möchten wir Sie bitten, Uhren mit leuchtenden oder fluorizierenden Zifferblatt abzunehmen und in einer Tasche zu verstauen. Gerne verwahren wir diese Dinge auch sicher in unserem Kassenbereich.
Bitte stehen Sie möglichst nicht auf oder bewegen sich alleine im Raum. Unser Servicepersonal ist meist sehr leise und schnell unterwegs und mag Zusammenstöße nicht besonders.
Ihre Garderobe nehmen wir an der Kasse kostenlos in Empfang und bewahren sie sicher auf. Das Mitnehmen von Jacken, Mänteln etc. in den Dunkelbereichen ist aus Sichterheitsgründen nicht erlaubt; zu leicht könnte man darüber stolpern.
Eindrücke
Wo soll ich da jetzt nur anfangen? Innerhalb des 3 Stündigen Aufenthalts sind so viele neue Eindrücke auf mich eingeprasselt. Anfänglich hat mir die absolute Dunkelheit wirklich ein wenig zugesetzt. Ich habe es als extrem unangenehm empfunden und mich sehr unwohl gefühlt. Da ist so eine Art Unsicherheit, Verletzbarkeit und Unselbstständigkeit im Spiel, die ich so nicht gekannt habe. Durch die vertrauensvolle und humorvolle Art des Kellners löste sich meine Verkrampftheit dann zum Glück recht schnell. Dafür schon mal ein ganz dickes Lob an den Kellner. Erst dann konnte ich die Eindrücke irgendwie so richtig aufnehmen. Am Anfang haben wir sehr extrem auf die Mitmenschen im Raum geachtet. Die Stimmenvielfalt fällt einem sonst ja gar nicht so recht auf und man fängt automatisch an, sich die Personen zu den Stimmen vorzustellen. Ist er/sie groß oder klein? Welches Alter? Dick oder dünn? Klamotten? Manche Stimmen waren einem sofort sympathisch und andere wiederum gar nicht – manche hörten sich interessant an, manche monoton, leise, laut, lustig, ernsthaft. Alles war dabei! Als ich dann ein paar Leute davon draußen gesehen habe, war ich sehr überrascht. Ich lag mit meiner bildlichen Einschätzung fast zu 99 % falsch. Das finde ich absolut erstaunlich. Wir haben uns zu Beginn auch nicht so recht getraut, uns richtig zu unterhalten, da uns ja jeder scheinbar hören konnte (was bei Licht ja auch nicht anders ist). Diese Scheu lässt dann aber nach. Ich habe mich sehr schwer damit getan, einzuschätzen, wie groß der Raum wohl ist und wie viele Gäste sich gerade darin befinden. Zu Beginn war es recht voll und wusselig und ein Stimmengewirr schalte uns entgegen. Es wurde nach und nach immer leerer und da konnte man schon besser die einzelnen Stimmen und Richtungen zuordnen. Die Augen versuchen in der ungefähr ersten halben Stunde krampfhaft, irgendetwas zu fixieren. Das hat meine Augen so ein bisschen ermüdet, aber auch das legt sich wieder.
Beim Essen und Trinken empfand ich die Erfahrung als neu, aber nicht soooo erschreckend. Damit kam ich ganz gut zurecht und ich fand es spannend, welche Geschmacksrichtung jetzt wieder in meinem Mund landet. Natürlich muss man da in gewisser Weise ein wenig dem Restaurant vertrauen, dass die Speisen in Ordnung sind. Der Aspekt „Das Auge isst mit“ entfällt hier natürlich und man konzentriert sich nur auf den Geschmack und die Konsistenz des Essens.
Normalerweise achtet man in der Öffentlichkeit ja schon ein wenig auf seine Körperhaltung. In der ersten Zeit habe ich das auch im Dunkelraum so gemacht – gerade sitzen, Beine übereinanderschlagen, Hände leicht auf dem Tisch. Mit der Zeit vergeht das dann ein wenig und ich habe mich dabei ertappt, dass ich die Ellbogen auf den Tisch gestellt, meine Beine lang ausgestreckt und mich auf dem Stuhl nach unten sacken gelassen habe. Alles unter dem Motto: Mich sieht ja keiner :-).
Zur Begrüßung gibt man bei uns im Höchstfall die Hand. Körperkontakt ist ja gerade bei fremden Leuten eher ungewöhnlich und wir sind da ja eher ein wenig steif. In einem Restaurant hält der Kellner Abstand und vermeidet normalerweise den Körperkontakt. Hier geht es natürlich oftmals gar nicht anders, was ich absolut nicht als unangenehm, aber als ungewohnt empfunden habe. Schon beim Reingehen nahm der Kellner meine Hand und legte sie auf seine Schulter. Wie hätte ich sonst auch den Tisch finden sollen? Beim Essen reichen fasst er einem an die Schultern, damit er weiß, wo die Teller hinkommen. Die Hände berühren sich, wenn er einem das glas reicht oder zeigt, wo er es abgestellt hat. Der kellner fragte mich im Laufe des Abends riechend, was ich denn für ein Parfüm tragen würde. Das riecht gut. Im normalen Restaurant hätte ich da schon ein wenig verdutzt geschaut, wenn mir da jemand so nahe gekommen wäre. Das alles war keine blöde Anmache, sondern einfach nur nett gemeint und notwendig (oftmals zum Schutz meiner Kleidung). Sehr ungewohnt!
Fazit
Für mich persönlich war der Besuch in einem Dunkelrestaurant absolut erstaunlich und sowohl eine faszinierende als auch erschreckende Erfahrung. Ich habe vorher irgendwie geglaubt, da ich ziemlich schlechte Augen habe und ohne Kontaktlinsen auch schon ein kleiner Maulwurf bin, dass das Blindsein ohne Frage sehr schlimm sein muss, aber für ein paar Stunden in einem Restaurant nicht so ein Chaos in einem auslöst. Man sieht wirklich gar nichts – es ist komplett schwarz. Keine Umrisse, keine Schatten, keinerlei Fixierungspunkte! Das hat mich am Anfang absolut entsetzt, hilflos gemacht und ich habe mich sehr unwohl gefühlt. Ich war nur mit dem Schwarz beschäftigt. Die fehlende Raum- und Menscheneinschätzung hatte ich mir bereits im Vorfeld auch so vorgestellt. Das Essen und Trinken selber ist sehr spaßig und einfach mal als ein Erlebnis zu sehen.
Da ich einige Jahre davor ja bereits in Köln in so einem Restaurant war, hatte ich natürlich schon eine gewisse Vorstellung von dem Ablauf und den zu erwartenden Empfindungen. Vielleicht habe ich jetzt beim zweiten Besuch ein wenig mehr auf Kleinigkeiten geachtet. Nun speziell zum FINSTER in Essen. Ich war mittlerweile auch hier in Bochum in einem Dunkelrestaurant und habe daher natürlich ganz gute Vergleichsmöglichkeiten. Die Location in Essen sieht sowohl von außen, als auch von innen ein wenig wie eine normale Kneipe aus. Alles ein wenig düster und „verbraucht“! In Bochum und auch Köln ist hier das Erscheinungsbild einfach um einiges freundlicher, heller, moderner, edler und einladender. Das ist zum einen natürlich Geschmackssache und zum anderen wurde das Restaurant in Essen bereits 2001 als erstes Restaurant dieser Art im Ruhrgebiet eröffnet und da hat man vielleicht noch nicht so viel Wert auf diese Dinge gelegt. Positiv finde ich, dass es gleich auf der anderen Straßenseite ein Parkplatz bereit steht, so dass man nicht noch lange nach einem Abstellplatz für sein Auto suchen muss. Das Personal im Vorraum, also zur Begrüßung und Einführung, habe ich etwas unfreundlich, uninteressiert und wortkarg empfunden. Die Frau machte auf mich einen genervten Eindruck, so unter dem Motto „Jetzt sind schon wieder Gäste da und alles wieder von vorne“. Man ließ uns da zum Teil einfach etwas blöd in der Ecke stehen und das macht einfach keinen guten Eindruck. Der Wohlfühleffekt, der in Köln und Bochum sofort da war, kam hier leider nicht zustande. Es kann sein, dass wir an diesem Tag einfach das falsche Personal erwischt haben. Daher möchte ich jetzt hier auch nicht pauschal sagen, dass das Personal unfreundlich ist. Vielleicht ist dem Laden auch noch nicht bewusst, dass sie durch Bochum eine Konkurrenz haben. Der uns zugewiesene Kellner hingegen war einfach nur klasse. Schon bei der Begrüßung ist er uns sehr herzlich, locker und freundlich entgegengetreten. Er war den ganzen Abend über unsere Ansprechperson und meinte gleich zu Beginn, dass wenn wir etwas wünschen, einfach laut im Raum nach ihm rufen sollten. Er würde dann sofort kommen. Dieses Versprechen hat er auch stets eingehalten. Er hatte eine vertrauensvolle Art an sich, was hier auch wichtig ist. Während des Abends hat er gerne mal den einen oder anderen Scherz gemacht (hat uns gerne mal erschreckt), netten Smalltalk mit uns gehalten und war für uns immer greifbar. Manchmal war es schon ein wenig unheimlich, wie lautlos er umhergelaufen ist. Trotz allem wurde er nicht nervig oder anstrengend, was man ja auch schon mal häufiger erlebt. Wir hatten ausreichend Zeit um uns erst mal mit der Situation zu befassen, Eindrücke zu sammeln und miteinander alleine darüber zu sprechen. Ich persönlich kam mit seiner Art hervorragend zurecht und ich glaube, dass er bezüglich der Gäste ein sehr gutes Feingefühl besitzt.
Ich hatte das Gefühl, dass das Essen sehr zügig serviert worden ist. In Köln hatten wir immer sehr ausgedehnte Pausen dazwischen, die einfach zu lang waren. Hier war das Timing um einiges besser. Das Essen selber war wirklich sehr lecker. Besonders hat mir die Nachspeise gefallen, da sie so vielfältig war. Über das Preis-Leistungsverhältnis kann man sich jetzt natürlich streiten. Es ist zunächst natürlich viel Geld, was man dort hinlegt. Ich kann nicht so recht beurteilen, ob das Essen rein von der Qualität her sein Geld wert war. Durch das nicht sehen der Speisen verwischt da meine Einschätzung ein wenig. Es war definitiv alles frisch, lecker und mundig. Auf der anderen Seite habe ich mir im Nachhinein auch überlegt, was ich in einem normalen Restaurant für ein 3 Gänge Menü plus Getränke bezahlt hätte (zumeist bestelle ich mir nur halt dort keine 3 Gänge) und kam zu dem Entschluss, dass es da auch nicht günstiger gewesen wäre. Hier bezahlt man natürlich auch ein wenig die Idee mit, was ich aber auch in Ordnung finde. Kleiner Tipp am Rande: Wenn ihr dort mal zu zweit hingehen solltet, bestellt auf jeden Fall das gleiche Menü. Dann lässt es sich gemeinsam besser raten, was da so in den Mund wandert. Die unterschiedliche Meinung dazu ist verblüffend. Ich war zum Beispiel davon überzeugt, Kartoffelklöße zu essen – mein Bekannter meinte, dass es Kroketten sind. Im Enddefekt waren es dann Schupfnudeln. Erstaunlich, dass man manche Dinge wirklich nicht errät und andere einem sofort klar sind. Das Eis und die Sahne habe ich sofort erkannt. Woran das wohl liegen mag?!
Wenn man mal auf die Toilette oder auch ein Raucherpäuschen einlegen möchte, kann das natürlich problemlos machen. Der Kellner führt einen dann einfach raus und später wieder rein. Obwohl ich rauche, habe ich das nicht getan, da ich einfach nicht so ein Cut dazwischen haben wollte, sondern mich einfach für 3 Stunden auf die Dunkelheit einlassen wollte.
Alles, was das Essen selber und die Betreuung im verdunkelten Raum betrifft, kann ich dieses Restaurant absolut weiterempfehlen. Hier hat man sich hervorragend betreut gefühlt, das Essen war gut und wurde sehr schnell serviert. Die Atmosphäre und Betreuung davor und danach war einfach nicht so toll und ich fühlte mich dort einfach nicht so recht wohl. Das lief in Köln und Bochum wesentlich besser ab. Für mich waren die Besuche in den Dunkelrestaurants einfach eine großartige Erfahrung, die ich auch im Nachhinein nicht mehr missen möchte. Absolut faszinierend und erschreckend, welche Gefühle die Dunkelheit in einem auslösen. Probiert es einfach mal aus!!!!! weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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anonym, 13.10.2011, 02:20 Uhr
Bewertung: besonders wertvoll
Habe auch schon davon gehört. Super Bericht. Lg
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ThomasKu, 30.08.2011, 17:26 Uhr
Bewertung: besonders wertvoll
Sehr guter Bericht! Würde mich über Gegenlesungen freuen! MfG ThomasKu
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giselamaria, 23.08.2011, 11:05 Uhr
Bewertung: besonders wertvoll
finde ich toll :-) - naja - aber interessant auf jeden Fall - bw - LG gisela
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anonym, 22.08.2011, 07:10 Uhr
Bewertung: besonders wertvoll
Liebe Grüße und einen schönen Montag
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Explosion der Sinne
Pro:
Einfach nur ein Einmaliges Erlebnis
Kontra:
nichts
Empfehlung:
Ja
Hallo ihr Lieben !!!
Letztes Jahr hieß es im Oktober sich Gedanken um ein Geburtstagsgeschenk zu machen. Am allerschwersten war die Frage: was schenke ich meinem lieben Alan ( Django006 ). Es sollte nichts gewöhnliches sein und schon etwas besonderes. Wochenlang habe ich überlegt und überlegt bis mir dann der Einfall kam. Gutscheine von My Days. Jetzt hieß es nur noch, was für ein Gutschein! Meine Wahl fiel dann auf das Dinner in the Dark, denn so etwas muss man mal erlebt haben. Aber die Nicki ist ja nicht Doof, sondern orderte gleich zwei Gutscheine *grins*. Zum einen hätte Alan wieder gemosert, weil er das Geschenk nicht möchte und zum anderen ist so ein Erlebnis alleine ja blöd :-)) Also habe ich ihm die zwei Gutscheine geschenkt und gleich mit angeboten ihn zu begleiten *lach*. Am 05.07.2009 war es dann endlich soweit. Wir hatten einen Tisch Reserviert und unser Dinner in the Dark konnte beginnen :-))
Die Adresse des Restaurants
Bei My Days werden leider nicht so viele Restaurants angeboten. Das nächste in der Umgebung von Köln war das Restaurant:
Restaurant FINSTER
Steinhausenstraße 26
45147 Essen
Telefon: 02 01/ 4 51 95 67
Fax: 02 01/ 7 49 98 48
E-Mail: info@finster-essen.de
Geöffnet hat dieses Restaurant täglich von 18.00 - 24.00 uhr, nur Dienstag ist dort Ruhetag. Allerdings ist an Dienstagen vor Feiertagen auch geöffnet. Reservieren sollte man auf jeden Fall vorher, denn meist ist es doch sehr voll dort.
Die Beschreibung des Restaurants
Dinner in the Dark!
Herzlich Willkommen im FINSTER,
dem ersten und einzigen Dunkelrestaurant des Ruhrgebiets!
Genießen Sie in völliger Finsternis die Explosion der Sinne.
Eine noch nie zuvor erlebte Gefühlserfahrung.
Schmecken, Riechen, Hören, Fühlen, Sehen.
Wir bieten Ihnen zwei verschiedene "Dunkelräume" , nun auch mit Klimatisierung, in unterschiedlicher Größe und Akustik. Entdecken sie Ihre Sinne, "erhören" Sie Ihren Speisesaal. Lassen Sie sich ein auf das Abenteuer:
FINSTER - SINNreich essen
Der Ablauf bei My Days
Nun ja, ich hätte mir das ganze ein wenig einfacher vorgestellt. Die Bestellung der Gutscheine klappte Reibungslos, sie kamen auch innerhalb weniger Tage und auch das Geld wurde nur kurze Zeit später von meinem Konto abgebucht. Soweit so gut. Nun lagen die Gutscheine ja ein halbes Jahr bei Alan rum, da wir irgendwie nie einen Termin gefunden hatten der passt. Als es jetzt im Juli klappte machte ich mich an die Online Reservierung. Ein großer Fehler von mir, denn ab dem Zeitpunkt brach das Chaos aus. Es wäre einfacher gewesen direkt beim Restaurant anzurufen und dort einen Tisch zu Reservieren. Aber warum einfach, wenn es auch kompliziert geht *lach*.
Mit einer Standleitung zu Alan, der mir ja die Gutscheinnummern durchgeben musste habe ich mich auf My Days eingeloggt und der Spaß konnte beginnen. Es lief auch alles noch glatt und wir fanden einen Termin. Gutscheinnummern eingegeben und dann kam auch per E-Mail die Bestätigung. Zum Glück schaute Alan sich das ganze noch einmal genauer an, denn ihm fiel plötzlich auf, das die Bestätigung nur für einen Gutschein, sprich einer Person, war. Das ganze also noch einmal von vorne und dann klappte es auch mit der zweiten Reservierung.
Ein paar Tage später fiel Alan ein, das er den Freitag ja gar nicht kann, da er Nachtschicht hat. Nun hieß es umdisponieren. Ich rief also bei My Days an um zu fragen, ob sie den Termin verlegen könnten. Dort bekam ich aber nur zu hören, das die damit nichts zu tun haben und ich mich an das Restaurant wenden soll. Gesagt, getan. Ich rief also im Restaurant Finster an und wollte den Termin verschieben. Dort lag allerdings noch keine Reservierung für uns vor, denn My Days hatte nichts weitergeleitet. Der nette Mann am Telefon meinte aber ganz freundlich, dass ich noch ein paar Tage warten soll und ich dann noch einmal anrufen könnte. Eine weitere Woche verging und ich rief wieder dort an, aber es lag immer noch keine Bestätigung von My Days vor. Zum Glück waren die dort aber so lieb und loggten sich bei My Days ein und fanden so unsere Buchung. Und nun konnte ich endlich den Termin verschieben. Nun hieß es nicht Freitag nach Essen, sondern Sonntag.
Die Menü Wahl
Bei den Gutscheinen konnte ich schon Auswählen ob ich ein 3 Gänge oder 4 Gänge Menü möchte. Aber ich dachte mir, wenn dann schon richtig und so entschied ich mich für das 4 Gang Menü.
Die Preise Variieren, je nachdem was für ein Menü man wählt. Bei den Gutscheinen allerdings bezahlt man immer das gleiche, da man sich ja erst vor Ort entscheidet was man nimmt. Da Alan die Preise eh gesehen hat, kann ich sie hier auch reinschreiben *lach*. Für ein 3 Gänge Menü zahlt man 45,50 Euro und für das 4 Gänge Menü 48,50 Euro.
Die Menüs bewegen zwischen 33,50 Euro und 48,50 Euro.
Wählen kann man dann zwischen Rind, Schwein, Fisch, Vegetarisch, Italienisch und Wild. Auch für die Kinder gibt es ein spezielles Kids Menü.
Das Restaurant
Betritt man den Barbereich schaut alles gleich sehr einladend und freundlich aus. Man fühlt sich gleich wohl in dem Ambiente. Sehr viel Deko steht herum und es wurde sich viel Mühe gegeben. Ich hätte ja auch gerne gewußt wie der Dunkelraum ausschaut, aber außer unserem Fensterplatz mit dem Seeblick und dem Schwan *loool*..... weiß ich nichts. Wir haben zwar hinterher gefragt wie groß der Raum ist, denn wir waren drinnen die ganze Zeit am Rätseln, wieviel Leute wohl reinpassen. Insgesamt ist es ein Raum für 40 Personen. Ich hätte mich da völlig verschätzt, denn wenn man nur auf die Geräusche hört, denkt man der Raum wäre kleiner.
Das Finsterknigge
Ein Restaurant, in dem völlige Dunkelheit herrscht. Eine völlig neue Sinneserfahrung. Der Sehnerv ist außer Kraft gesetzt, die übrigen Sinne explodieren. Jedes Geräusch, jede Bewegung, jeder Geruch wird ein Erlebnis!
Bitte bleiben Sie vor und auch während Ihres Besuchs im Lokal ganz entspannt. Es ist zwar ein einmaliges Erlebnis im FINSTER zu speisen, aber keinesfall eines, welches Ihnen Angst einjagen sollte. Ein Ansprechpartner steht Ihnen jederzeit zur Verfügung und Sie werden ja auch nicht eingeschlossen. Die Umgebung ist wie in einem "normalen" Restaurant. Es fehlt einfach nur das LICHT! Und nur aus diesem Grund gibt es gewisse Verhaltensregeln zu beachten. Schließlich sollen Sie den Abend, die Athmosphäre, das Essen und die unvergessliche Sinneserfahrung im FINSTER, dem ersten Dunkelrestaurant im Ruhrgebiet, genießen können.
* Bitte schalten Sie Ihr Handy AUS! Das "Lautlos"-Profil schaltet leider nicht das Display ab
* Rauchen ist nicht erlaubt. Schon der kleinste Lichtschein einer glühenden Zigarette würde das Erlebnis für alle Gäste zerstören. Möchten Sie zwischen den Gängen nicht darauf verzichten, begleitet Sie Ihr "persönlicher" Kellner gerne aus dem Dunkelraum heraus.
* Ferner möchten wir Sie bitten, Uhren mit leuchtenden oder fluorizierenden Zifferblatt abzunehmen und in einer Tasche zu verstauen. Gerne verwahren wir diese Dinge auch sicher in unserem Kassenbereich.
* Bitte stehen Sie möglichst nicht auf oder bewegen sich alleine im Raum. Unser Servicepersonal ist meist sehr leise und schnell unterwegs und mag Zusammenstöße nicht besonders.
* Ihre Garderobe nehmen wir an der Kasse kostenlos in Empfang und bewahren sie sicher auf. Das Mitnehmen von Jacken, Mänteln etc. in den Dunkelbereichen ist aus Sichterheitsgründen nicht erlaubt; zu leicht könnte man darüber stolpern.
Das Erlebnis kann beginnen
Am Sonntag um 16.30 Uhr machten Alan und ich uns auf den Weg nach Essen, da ich meinen Zettel zu Hause hatte, wann der genaue Termin war und Alan es vergessen hatte *grins*. Also sind wir so gefahren, das wir gegen 18.00 Uhr da sind und vorher fragen können wann die Reservierung war. Die Fahrt dorthin klappte auch sehr gut und wir sind nicht in einen Stau geraten, so dass wir lange vorher schon dort waren. Da das Restaurant ja erst um 18.00 Uhr öffnet, hatten wir also noch jede Menge Zeit.
Auch einen Parkplatz fanden wir auf Anhieb, obwohl das nicht so einfach ist, denn der Parkplatz vor dem Restaurant ist doch ziemlich klein und so haben wir an der Straße geparkt. Von außen sieht das Gebäude doch schon Recht Unscheinbar aus und es nichts besonderes. Wir konnten es ja noch einige Zeit betrachten, da sie wirklich erst Pünktlich um 18.oo uhr die Türen öffneten. Inzwischen warteten schon einige Leute mehr vor dem Restaurant.
Dann wurde endlich die Tür aufgeschlossen und alles strömte hinein. Alan schickte mich dann vor um nach der Reservierung zu fragen und mir blieb ja nichts anderes übrig als dort hinein zu gehen und mal so ganz nebenbei zu fragen, wann wir denn den Tisch hatten *lach*. Dort drinnen wurde man aber gleich so nett empfangen und mir wurde gesagt, das wenn wir eh schon hier sind auch gleich bleiben könnten *freu*. Also raus zu Alan um Bescheid zu sagen und dann konnte das Abenteuer beginnen.
Zu erst betritt man den Barraum. Dort werden die Gutscheine entgegen genommen und darauf hingewiesen, die Handys auszuschalten und auch die Uhren müssen abgenommen werden. Es könnte ja ein Lichtstrahl das ganze Erlebnis stören. Taschen und Jacken werden dort auch abgegeben, damit man im Dunkeln nicht darüber stolpert. Dann wird man nach dem Menü gefragt und nach den Getränken. Alan und ich entschieden uns für Rind und nahmen jeweils ein Wasser. Nun bekommt man noch die Tischnummer gesagt, wir hatten die 111, und dann kommt auch schon ein Kellner und holt einen ab. Unser Kellner hieß Andre und er meinte gleich, wenn irgendetwas sein sollte, sollen wir nur Andre rufen und er ist sofort da. Man wird in eine Dunkelschleuse geführt und ab da an geht es per Polonäse weiter zum Tisch. Ich habe mich nur an Alan festgekrallt, denn es war wirklich Stockdunkel und ich wollte mich ja nicht gleich am Anfang blamieren und irgendwo gegenlaufen *gg*.
Nach nur fünf Schritten waren wir aber schon an unserem Tisch und unser Kellner Andre zeigte uns die Stühle und erzählte auch noch, das wir einen schönen Fensterplatz haben *gg*. Wenn wir irgendetwas wollte sollten wir nur Andre rufen und schon steht er parat. Nun ging es ans abtasten. Der Tisch musste ja erst einmal im Dunkeln erforscht werden. Wir erfühlten unser Besteck, die Servietten und auch den Brotkorb mit dem Dip der schon mal zum üben dort stand. Zumindest war ich Heilfroh, das ich ohne blaue Flecken auf meinen Stuhl saß *gg*. Hätte ja auch schief gehen können.
Die ersten Minuten suchten meine Hände immer noch den halt am Tisch oder bei Alan *lach*, der mir ja Gegenüber saß. Aber mit der Zeit gewöhnte man sich daran und es wurde doch angenehmer. Dann kamen auch schon die bestellten Getränke und wir mussten diese nun im Dunkeln eingießen. Zum Glück hatten wir nur Wasser *gg*, aber es klappte tatsächlich ohne etwas zu verschütten.
Die ersten Minuten redeten wir etwas lauter, aber das hat sich dann schnell wieder gegeben bei uns und wir kamen auf die normale Lautstärke zurück. Ist schon komisch jemanden nur zu hören, aber nicht zu sehen. Zum üben, auf das was noch auf uns zu kommt den Abend stand ein Brotkorb mit einer Schale Dip auf den Tisch. Das Brot hatte ich auch schnell gefunden und den Dip eigentlich auch, nachdem ein Finger in der Schale gelandet ist beim abtasten *lach*. Nun hieß es das erste mal Essen im Dunkeln. Brot in die Hand und im Dunkeln auf gut Glück die Schale zum Dippen suchen :-)) Der Dip schmeckte völlig genial. Leicht süßlich, aber er hatte was. Einfach nur Lecker.
Kurze Zeit später war Andre wieder bei uns am Tisch. Alan alberte rum, das es doch schöne Delphine vor dem Fenster wären, aber Andre belehrte ihn eines besseren und meinte, das es doch Schwäne seien und er mal zum Optiker gehen sollte *lach*. Das stimmte schon auf den Abend ein und es konnte ab diesen Zeitpunkt nur lustig werden. Alan stellte uns noch vor und Andre redete uns nur noch mit den Vornamen an den ganzen Abend.
Und schon kam die Suppe. Andre stellte sie vor uns auf den Tisch und erklärte genau wo sie genau steht. Nun hieß es tasten und nach der Suppe suchen und natürlich nach einem Löffel. Dies klappte aber ganz gut denn ich stieß gleich mit der Hand gegen etwas heißes und wusste: Aha, da ist sie *gg*. Während ich mich noch mit einem Löffel abquälte und versuchte Suppe dort drauf zu kriegen und besonders, den vollen Löffel zum Mund zu bekommen im Dunkeln, hört ich Alan nur schlürfen und fragte erst mal nach was er denn dort macht. Er meinte nur, das er die Suppe trinkt, denn es war ja eine Terrine mit zwei Griffen und so legte ich auch den Löffel beiseite und gab auf *lach*. Das ging auch viel einfacher und im Nu war die Suppe alle. Es war aber schon ein Erlebnis nicht zu wissen was man denn dort genau vor sich hat und alles nur zu erschmecken.
Und schwupps war Andre wieder da um den Tisch abzuräumen. Er war jedes mal so leise und man hörte ihn eigentlich nur kommen durch den Wagen den er vor sich herschob. Meine Augen versuchten die ganze Zeit irgendwas zu erkennen im Dunkeln und nach einiger Zeit verspürte ich einen ganz schönen Druck. Das ließ sich aber leider nicht abstellen, denn es passierte Automatisch, das die Augen hin und her sprangen. Zudem lauschte man auf jedes Geräusch und nahm alles viel intensiver wahr. Das ganze war schon mächtig beeindruckend. Besonders fasziniert war ich von den Kellnern, die ja alle Blind oder stark Sehgeschwächt sind. Wie die das meistern, also wirklich Alle Achtung!
Dann wurde die Vorspeise gebracht. Auch hier erzählte Andre, dass er nun die Teller vor einem stellt. Kaum stand der Teller fing ich auch schon wieder an mit abtasten. Bei der Vorspeise handelte es sich um Salat und da hielt sich die sauerei noch in Grenzen. Ich packte zwar, nachdem ich den Rand abgetastet hatte auch mitten in das Dressing, aber es gab ja zum Glück genügend Servietten *lach*. Am Rand lagen große Blätter die wir als Chiccoree einordneten. Darauf befand sich eine Cocktailtomate und in der Mitte gemischter Salat mit einem Joghurtdressing. Auch hier aßen wir das meiste mit der Hand. Finger Food eben *gg*. Die großen Blätter waren auch kein Problem, denn die konnte man einfach in die Hand nehmen. Schwieriger wurde es dann bei dem gemischten Salat. Hier musste eine Gabel her und das gestaltete sich doch schwierig. Ich hatte wirklich Probleme den Salat erst einmal auf die Gabel und dann in den Mund zu bekommen ohne das alles wieder runtersegelt. Alan hatte eine andere Idee und schaufelte alles mit dem Löffel auf die Gabel, was wohl auch gut klappte. Er war zumindest eher fertig wie ich *gg*. Aber irgendwann hatte auch ich es geschafft. Ich konnte Radieschen erschmecken, Blattsalat und auch Fleischstücke, die sehr gut gewürzt waren, lagen obendrauf. Auch wieder alles mega Lecker.
Nachdem die Teller abgeräumt wurden folgte auch bald der Hauptgang. Ich hatte inzwischen jegliches Zeitgefühl verloren und konnte nicht mehr sagen ob wir erst 10 Minuten oder schon Stunden dort waren. Ich hatte keinen Plan mehr und das war doch schon komisch. Man konzentrierte sich die ganze Zeit auf die Umgebung und auf die Geräusche und auf nichts anderes mehr. Irgendwann wussten wir immer, wann Andre wieder kam. Zum einen hörte man es am Servierwagen und zum anderen fühlte man es. Im Hintergrund lief Musik, aber ich kann beim besten Willen nicht ein einziges Lied sagen, was sie dort spielten. Man hörte zwar die Musik und nahm sie auch wahr, aber auf die ganzen anderen Geräusche konzentrierte man sich doch stärker.
Und dann war Andre schon wieder da mit dem Hauptgang. Auch hier kündigte er wieder an, was er gerade macht und das nun der Hauptgang serviert wird. Mit der Zeit wurde man immer vertrauter und es machte zunehmend mehr Spaß. Auch hier griffen meine Finger gleich wieder auf den Teller um zu ertasten was sich darauf befindet und vor allem wo. Gleich vorne befanden sich zwei Stückchen Steak. Daneben ertastet ich Gemüse und dann hatte ich meine Hand plötzlich in einem Berg Kartoffelbrei. Prima dachte ich nur und suchte wie Blöd meine Serviette *lach*. Zu Beginn habe ich noch versucht das Fleisch mit einem Messer zu schneiden, halt wie es sich gehört. Aber nachdem ich zwei mal fast das ganze Fleisch auf der Gabel hatte und Maulsperre bekam, da ich mich jedes mal völlig verschätzt hatte mit dem schneiden nahm ich es ohne zu überlegen in die Hand und biß ab :-)) Das klappte alerdings nur beim Fleisch, denn weder das Gemüse, es war Paprika, noch der Kartoffelbrei ließ sich mit den Fingern essen. Da musste tatsächlich die Gabel ran. Aber gut, die Nicki ist ja nicht dumm und so habe ich immer mit der einen Hand etwas auf die Gabel geschoben und dann Richtung Schnute damit :-)) Das Fleisch war der Hammer überhaupt. So ein weiches Steak habe ich noch nie gegessen. Super lecker, kein bißchen fettig und richtig schön saftig. Einfach nur genial. Alan schmeckte sogar heraus, das sich auf dem Steak bunter Pfeffer befand. Ok, Pfeffer hätte ich jetzt auch noch erraten, aber das er nun bunt ist ...... *lach*.
Zwischendurch hört man immer wieder, wie neue Leute in den Raum gebracht und Essen Serviert wurde. Die Atmosphäre war auf jeden Fall sehr angenehm, auch wenn irgendwo hinten im Raum eine Gruppe mit fünf Mann saß, die dachten sie hätten den Raum alleine gemietet. Es war sowas von laut dort hinten und der Geräuschpegel nahm immens zu. Man konnte sich gar nicht mehr richtig konzentrieren, da man durch das laute Geschrei doch sehr abgelenkt wurde.
Witzig fand ich allerdings, das man sich im dunkeln immer noch so verhielt, als ob der andere einen sehen könnte. Während der Gespräche mit Alan fuchtelte ich mit den Armen umher obwohl er dies gar nicht sehen konnte oder auch wenn man Andre etwas fragen wollte hielt ich Ausschau nach ihm. Einmal hat er mich von weitem gerufen und ich drehte mich tatsächlich um *grins*. Das steckt so drin und es geht wirklich Automatisch.
Und dann kam auch schon der Nachtisch angerollt. Diesmal war es nicht schwer zu erraten, denn meine Hand steckte gleich in einem Berg von Sahne mit etwas kaltem darunter *gg*. Das Eis zu Essen war für mich am einfachsten gewesen. Keine Ahnung warum, aber das klappte mit dem Löffel hervorragend. Im Nu war die Schale alle und wir waren fertig mit unserem Dinner in the Dark. Nach einigen Minuten rief Alan nach Andre und dieser brachte uns dann wieder ans Tageslicht. An die Helligkeit mussten sich meine Augen allerdings erst mal wieder gewöhnen. Als ich aber wieder richtig sehen konnte wanderte mein Blick gleich auf mein T-Shirt, denn ich war ja so intelligent und habe etwas weißes angezogen. Ich rechnete schon mit dem schlimmsten, aber es war zum Glück kein einziger Fleck zu sehen. Man, da hab ich ja Glück gehabt, das ich nicht wie ein Schwein raus kam *lol*.
Zum Abschluß gab es an der Bar noch einen Latte Macchiato. Natürlich im hellen *lach*. Und dann wurden wir gefragt, was wir denn erschmeckt haben. Alan zählte brav alles auf *schwitz*..... Glück gehabt.... *lach*..... und er lag bei den meisten Sachen richtig. Ich verrate jetzt nicht alles, denn dann ist ja die Spannung weg, falls mal jemand dieses Erlebnis haben möchte. Ich kann nur sagen, das alles Super lecker und der Abend ein voller Erfolg war. Als ich auf die Uhr schaute war ich doch erstaunt, das schon zwei Stunden vorbei waren.
Die Toiletten
Nach dem Essen und als wir endlich wieder Licht hatten hieß es erst einmal auf die Toilette und die Händchen waschen. Diese klebten doch etwas und das war nicht sehr angenehm. Bei den Herren war natürlich Alan drin und das wird er in seinem Bericht erwähnen *lach*, ich war nur bei den Frauen. Es war zwar ein wenig eng, aber alles war Blitzblank sauber und auch hier gab es allerhand an Deko zu sehen. In den Toiletten selbst war oben an der Decke ein Netz mit Blumen, überall standen Figuren rum, wie zum Beispiel Frösche und die Türen waren mit Schmetterlingen beklebt.
Der Service
Hier kann ich sagen: Es war einfach nur der Hammer. Zum einen die mega freundliche Begrüßung und ein nettes geplaudere gleich beim reinkommen. Da fühlte man sich gleich wohl und machte Spaß. Zum anderen die Kellner, besonders unser Andre. Er hat uns Spitzenmäßig bedient, war lustig und ich finde es immer noch Bewundernswert, wie er das meistert. Er war zuvorkommend, immer freundlich und fragte immer nach unseren Wünschen. Ich hörte ihn wirklich nur, wenn er mit dem Wagen, auf dem sich das Essen befand, angerollt kam.
Die Getränke
Die Getränkekarte ist doch schon sehr groß und man hat eine Menge Auswahl. Ob Wein, Kaffee, Alkoholfreie Getränke, Aperitif, Whisky, Weinbrand & Cognac, Spirituosen, Sekt/Champagner oder auch Longdrinks..... man hat eine riesen Auswahl. Auch die Preise gehen völlig in Ordnung. So bezahlt man zum Beispiel für eine Cola 0,3 liter 2,50 Euro oder für einen Latte Macchiato 3,00 Euro. Das sind ganz normale Preise wie ich finde. Wir mussten nichts bezahlen, da in dem Gutschein schon ein Kaltgetränk und ein Kaffee inbegriffen war *smile*
Die Pausen
Ganz klar, kann man zwischen den einzelnen Gängen auch eine Pause machen. Sei es um auf die Toilette zu gehen oder um eine zu Rauchen. Man ruft einfach seinen Kellner und dieser bringt einen dann zur Toilette oder in den Raucherraum. das ist gar kein Problem, aber Alan und ich haben den Abend so durchgezogen, denn wir waren einfach zu fasziniert von dem ganzen.
Mein Fazit
Es war einfach nur ein einmaliges Erlebnis und ich bin immer noch völlig beeindruckt. es ist wirklich eine ganz neue Erfahrung, wenn plötzlich der Sehnerv außer Kraft gesetzt ist und man wirklich nur noch die übrigen Sinne einsetzt. Jede Bewegung, jedes Geräusch und auch jeder Geruch wird zu einem Erlebnis. Besonders erstaunt bin ich darüber, das man alles ißt und Probiert obwohl man gar nicht weiß, ob man das, was auf dem Teller liegt wirklich mag. Ich habe ja hinterher erfahren, das in dem Salat sogar Pilze drin waren, die ich, wenn ich sie gesehen hätte aussortiert hätte. Hier habe ich sie mitgegessen und habe es noch nicht einmal gemerkt. Zum anderen nimmt man viel mehr wahr, was Blinde durchmachen und hat viel mehr Verständnis für alles.
Ein Absolut geniales Erlebnis, das ich jedem nur empfehlen kann. Das Restaurant Finster bekommt alle fünf Sternchen von mir und das ist noch zu wenig. Das ganze Team dort ist Spitze und es war ein unvergeßlicher Abend in einer tollen Atmosphäre.
Vielen Dank fürs Lesen, Bewerten und Kommentieren!!
Eure Nicki :-))
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Kleinnightwish, 22.08.2009, 10:37 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
ganz viele liebe grüße von der angi ;)
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Mondlicht1957, 19.08.2009, 16:39 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Sehr hilfreicher Bericht - Liebe Grüsse
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Michaela2015, 26.07.2009, 21:09 Uhr
Bewertung: besonders wertvoll
nun komme ich wiedermal dazu zu bewerten und schaue glatt auch bei dir vorbei, sorry dass es mit den lesungen so lange dauerte, lg michi
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