Pro:
Ungewöhnliche Gemüseform, gut für Salate, Rösti, Rohkost
Kontra:
Der Preis, wenn das Gerät nicht häufig genutzt wird
Empfehlung:
Ja
Guten Tag zusammen,
darf ich mich vorstellen? Mein Vorname ist Spirali, mein Nachname Lurch. Lurch deshalb, weil mein Vater, ähm, Hersteller, die Firma Lurch ist. Ich hab einen kleinen Bruder, der auch Spiralen schneiden kann; ich jedoch krieg mit meinen drei Schneideinsätzen alles klein, was mir zwischen die Kurbel kommt.
Weitere Familienmitglieder sind meine Brüder Spargel- und Apfelschäler sowie Pflaumenentsteiner. Außerdem gibt's jetzt meine jüngeren Schwestern Flexi-Form, aber meine Familiengeschichte interessiert euch sicher nicht.
Wen doch: schaut Euch meinen Stammbaum unter www.lurch.de an.
*** Gründe für den Kauf ***
Ja, ich gebe zu, Allegra hat mich gekauft. Ich habe aber den Eindruck, sie hat mich adoptiert - klingt auch viel schöner, oder?
Sie hat mich in einer der vielen Kochsendungen gesehn. Im Koch-Duell bin ich ja einer der Megastars, aber auch in der "echt lecker" von nrw.tv habe ich meine Auftritte. Dort hat sie gesehn, was ich leisten kann und ging auf die Suche. Wie ihr lest, wurde sie fündig.
*** der Preis ***
Schon wieder der schnöde Mammon. Schon klar, dass ihr euch dafür interessiert. Meine Eltern (also die Firma Lurch) geben mich für 34,99 Euro ab, aber Allegra fand mich in einem Haushaltsladen, wo ich in einem Karton unterm Tisch stand, für 32,99 Euro. Bin schon froh, dass sie mich dort aus meinem Schattendasein befreit hat.
Sicher - billig bin ich nicht, das gebe ich zu. Dafür bringe ich aber auch meine Leistung, und das zur Freude meiner Besitzerin und zur Überraschung ihrer Gäste.
*** Aussehen ***
In apartem Blau-Weiß gehalten bin ich ausgestattet mit Saugfüßen, die sich an glatten Oberfläche festkrallen. Ich will schließlich nicht während meiner anstrengenden Arbeit ausrutschen!
Ich habe vorn einen Schlitz, in den die verschiedenen Messer geschoben werden, dann einen Schlitten, der mit einem blauen Griff gegen die Schneide geschoben wird, außerdem eine Kurbel, an der Allegra drehen muss, möchte sie das gewünschte Ergebnis erhalten. Darüber erzähle ich aber später mehr. Unter der Schlittenführung, zwischen meinen Füßen sozusagen, gibt es noch Halterungen für die anderen Schneidscheiben.
Ja - ich habe mehrere davon, und darauf bin ich sehr stolz. Drei Stück insgesamt, die ich aber auch brauche, meine Besitzerin ist in letzter Zeit sehr anspruchsvoll, was das Aussehen ihres Gemüses betrifft.
*** Arbeitsweise ***
Wie arbeite ich? Ich tu mein Bestes, bisher war Allegra zufrieden mit mir.
Ich kann das, was jeder meiner entfernten Verwandten aus dem Bayernland auch beherrscht: Radi in Spiralen schneiden. Ist für so eine Flachlandtirolerin wie Allegra ohne mich unmöglich. Jetzt, wo ich ihr die Arbeit abnehme, kann sie stolz die längsten Radi-Spiralen präsentieren. Ich könnte auch Spiralen aus Kartoffeln, Möhren, Äpfeln machen, aber das mag sie wiederum nicht.
Wenn Gemüse zerkleinert werden soll, wechselt sie meine Schneidscheibe aus und wählt die für dicke oder dünne Spaghetti. Ja, ihr habt richtig gehört - ich bin in er Lage, aus Gemüse Spaghetti zu schnippeln.
Dazu wird das Gemüse, das geschnitten werden soll, auf den Edelstahlring an meinem Schneideinsatz gepresst. Vor der Kurbel ist eine Scheibe, die mit Plastikpieksern versehen ist - diese Piekser gehören auch ins Gemüse. Wenn das geschehn ist, stemme ich meine Füße gegen die Arbeitsplatte, denn Allegra braucht beide Hände: mit der einen schiebt sie den Schlitten in Richtung Schneidscheibe, mit der anderen dreht sie zügig an der Kurbel.
Schon kommen am anderen Ende die Gemüsestreifen raus. Gut wäre es, sie hätte vorher an einen Teller gedacht; manchmal vergisst sie es und dann breitet sich das ganze geschnipselte Gemüse auf der Arbeitsplatte aus. Nun ja, sie wird's noch lernen!
*** Zubehör ***
In dem Karton, in dem ich mich bruchsicher verpackt befand, lagen noch die Bedienungsanleitung mit Rezeptvorschlägen. Eigentlich braucht es ja keine Anleitung, aber nun ja - mir nur recht. Außerdem die Messereinsätze: eine für Spiralen oder Scheiben, eine für dünne, eine für dickere Spaghetti.
Falls Ihr euch einen meiner Zwillingsbrüder zulegen möchtet: passt bloß auf, die Messer sind unglaublich scharf.
Der Karton ist 16 x 23 x 30 cm groß; ihr seht, ich bin kein Riesen-Haushaltsgerät. Abgebildet drauf sind Kartoffel-, Apfel-, Radi-, Möhren-, Paprikaspiralen und -spaghetti. Allein dieser Anblick macht schon Appetit auf Gemüse.
*** Chips ***
Ach ja - Chips kann ich auch! Dazu müsst ihr eine Kartoffel erst mal in der Mitte einschneiden, dann vor den glatten Messereinsatz spannen und kurbeln, kurbeln, kurbeln.
Das Ergebnis sind dünne Kartoffelscheiben, gerade richtig für Chips. Diese kurz ins Wasser legen, damit die Kartoffelstärke rausgeht, dann gut abtrocknen und im heißen Fett frittieren.
Danach legt die Scheiben auf Küchenpapier, damit nicht zu viel Fett dran bleibt, würzt sie wie es euch beliebt und lasst sie Euch schmecken.
Wer es nicht so fettig mag: die Gemüsespaghetti sind total lecker, wenn man z. B. vorm Fernseher sitzt (dahin darf ich ja nicht mit, mein Zimmer ist die Küche). Seit Allegra mich adoptiert hat, isst sie kaum noch Salzstangen, dafür alles, was ich kleinkriege: Möhren, Zucchini, Kohlrabi, Gurke...
*** Rezept für Kartoffeln - mal anders ***
Kartoffeln schälen und mit dem feinsten Einsatz des Spiralschneiders in Streifen schneiden.
Diese zu kleinen Nestern formen und im Butterschmalz goldgelb braten.
Würzen mit Pfeffer, Salz und Muskatnuss.
Dieses Rezept hat Allegra auf der Seite meiner Eltern gefunden. Es ist aber auch in der Bedienungsanleitung enthalten. Sie hat es getestet und fand das Ergebnis toll.
*** Reinigen ***
Ich bin pflegeleicht. Nach der Arbeit reicht es, wenn das Schneidmesser abgespült wird - viel Dreck bleibt nicht hängen. Notfalls nehme ich ein Bad in der Spülmaschine auch nicht übel.
*** Fazit ***
Die Arbeit mit dem Lurch Spirali macht Spaß; ein Eingewöhnen ist nicht nötig. Nach dem Kauf des Spirali habe ich Kartoffeln, Zucchini und Möhren in feine Spaghetti geschnitten und diese vermischt in der Pfanne gebraten - eine ungewöhnliche Art, Rösti herzustellen.
Sicher, der Preis ist ganz schön happig. Drum hab ich das Gerät auch immer in Reichweite stehn; wär doch schade, es wird nicht genutzt.
Nebeneffekt beim Schneiden ist, dass vom Gemüse oder Obst immer eine Art "Bohrkern" in der Mitte übrig bleibt. Manche mögen das als Nachteil empfinden, ich nasche den immer während des Schneidens weg. Natürlich nicht bei Kartoffeln, die mag ich nicht roh.
Salat aus Gemüsespaghetti ist dann umständlich zu essen, wenn man die "Fäden" sehr lang lässt. Mein Tipp: in kürzere Stücke schneiden. Der optische Effekt ist dann immer noch sehr ansprechend.
Ich geh jetzt wieder an der Kurbel drehn,
wünsche Euch aber viel Spaß beim Lesen und Bewerten,
Gruß Allegra
PS: Ehe ich geh, zieh ich eine Note wegen des Preises ab weiterlesen schließen
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