Pro:
Liest sich ganz gut, schöner Auftakt
Kontra:
Leider anfangs sehr langweilig. Wird erst kurz vor Schluss spannender.
Empfehlung:
Ja
Nachdem ich mit "Twilight" und "Evermore" sowieso schon meine Hemmschwelle übertreten und mich der Jugendliteratur gewidmet hatte (zugegeben: Mit "Evermore" mehr als mit "Twilight"), war mir nun alles egal und ich machte mich auf die Suche nach weiteren Büchern dieser Art, sprich: Bücher für Teenies, die sich mit Vampiren und Ähnlichem beschäftigen.
Diese Art Bücher ist momentan wirklich nicht besonders schwer zu finden und so war meine nächste Lesebeschäftigung schnell auserkoren: "House of Night 1 - Gezeichnet" von P. C. Cast und ihrer Tochter Kristin Cast. Richtig, wieder eine Serie - noch dazu eine, bei der man nicht jahrelang auf den nächsten Teil warten muss. Die Autorinnen schleudern die Bücher heraus wie sonst etwas; Teil 1 ist im Dezember 2009 erschienen und der siebte soll bereits im August 2011 kommen. Das nenne ich mal Fließband-Produktion. ;)
Das liegt allerdings teilweise auch daran, dass es die Bücher in Amerika schon etwas länger gibt und die deutsche Übersetzung erst jetzt folgt.
Egal, jedenfalls habe ich mir "Gezeichnet" vor einiger Zeit gekauft und vor Kurzem ausgelesen. Grund genug, nun darüber zu berichten. :)
Fakten:
"House of Night 1 - Gezeichnet" (Originaltitel: "Marked/A House of Night Novel") von P. C. Cast und Kristin Cast erschien am 23. Dezember 2009 im Fischer FJB-Verlag. Die ISNB-10 lautet: 3596860032, die ISBN-13: 978-3596860036.
Das Buch hat 464 Seiten und kostet 16,95 Euro in der gebundenen Fassung.
Das Cover:
Sowohl das Cover selbst als auch die allgemeine Gestaltung des Buches ist sehr schön gemacht.
Der Umschlag ist schwarz, links am Rand sieht man das Gesicht eines Mädchens. Oben rechts stehen in gelben Buchstaben die Namen der beiden Autorinnen, unter dem Mädchen dann in weiß "House of Night", darüber eine weiße Mondsichel, und dann in großen, pinkfarbenen Lettern "Gezeichnet". Das Papier des Umschlags ist geprägt, es ist also eigentlich matt, aber man sieht darauf glänzende Ornamente, was wirklich toll ausschaut. Diese Ornamente findet man im Buch zu Beginn jedes Kapitels auf den Seiten wieder, was ich ebenfalls eine sehr schöne Idee finde. Das Pink der Buchstaben "Gezeichnet" findet sich auf den ersten und letzten beiden Seiten ebenfalls wieder.
Die Gestaltung ist wirklich sehr gelungen und ein echter Hingucker. :)
Klappentext:
"Als auf der Stirn der 16jährigen Zoey Redbird eine saphirblaue Mondsichel aufscheint, weiß sie, dass ihr nicht viel Zeit bleibt, um ins House of Night, das Internat für Vampyre, zu kommen. Denn jetzt ist sie gezeichnet. Im House of Night soll sie zu einem richtigen Vampyr ausgebildet werden vorausgesetzt, dass sie die Wandlung überlebt. Zoey ist absolut nicht begeistert davon, ein neues Leben anfangen zu müssen, so ganz ohne ihre Freunde das einzig Gute ist, dass ihr unerträglicher Stiefvater sie dort nicht mehr nerven kann."
Meine Inhaltsangabe:
Seit ihre Mutter wieder geheiratet hat, fühlt sich Zoey zu Hause wie ein Außenseiter. Außer mit ihrer Großmutter kommt sie mit niemandem mehr klar. Eines Tages wird sie in der Schule von einem Vampyr gezeichnet, was heißt, dass sie ab sofort das Vampyr-Internat besuchen darf und zum Vampyr ausgebildet wird - wenn sie die Wandlung denn überlebt. Zuerst hat Zoey furchtbare Angst, nachdem aber ihre Eltern total durchdrehen, flüchtet sie in einer Nacht- und Nebelaktion ins House of Night und findet dort schnell ein neues Zuhause.
Trotzdem bringt das neue Leben einige Probleme mit sich: Fiese Mitschüler, merkwürdige Rituale und die außergewöhnlich schnelle Entwicklung von Zoeys Vampyr-Mal auf der Stirn - Zoey hat alle Hände voll damit zu tun, mit ihrem neuen Ich zurecht zu kommen und muss sehr schnell sehr viel lernen und Verantwortung übernehmen. Gott sei Dank helfen ihre Mentorin Neferet und ihre neuen Freunde ihr dabei und halten zu ihr.
Meine Meinung:
Leider ist "Gezeichnet" anfangs wirklich zäh zu lesen. Man kommt unglaublich schwer in die Story hinein, weil meiner Meinung nach einfach viel zu viel Unnötiges erzählt wird und so gut wie gar nichts passiert, außer dass Zoey gezeichnet wird und ins Internat zieht. Das liegt vielleicht auch daran, dass man nun einmal in eine fremde Welt eintaucht und ziemlich viel eingeführt und erklärt wird, aber andererseits haben andere Autoren es auch geschafft, ihre Geschichten trotzdem spannend zu gestalten - ich denke da beispielsweise an die Harry Potter-Bücher, die vom ganz groben Grund-Plot ja nicht ganz unähnlich sind. Bis in "Gezeichnet" so etwas wie eine spannende Handlung aufkommt, ist das Buch schon fast zuende. Ich habe zwischendurch oft überlegt, das Buch zuzuklappen und auch zu lassen, weil es mir einfach zu öde war und ich mich kaum darauf konzentrieren konnte. Gegen Ende wurde es dann aber tatsächlich kurzweiliger und ich habe es gerne gelesen - was ich wirklich nicht gedacht hätte.
Der Schreibstil ist jugendbuch-typisch, also eher "einfach" und nicht zu kompliziert, grundsätzlich eher locker und umgangssprachlich und leicht zu lesen. Akzente werden ebenfalls gut beschrieben, was allerdings im Original deutlich besser rüberkommen dürfte. Was mir nicht so ganz gefällt, wobei ich nicht weiß, ob ich das jetzt bei "Stil" oder "Inhalt" einordnen soll: Manchmal klingt das Ganze recht derbe. Es wird zum Teil öfter erwähnt, wie ein Mädchen einem Jungen einen bläst, Zoey erwischt die beiden dabei und das Ganze wird noch öfter mal angesprochen. Das Buch ist laut Verlag für Jugendliche ab 14 geeignet und ich finde das ehrlich gesagt etwas grenzwertig.
Grundsätzlich ist "House of Night - Gezeichnet" ein ganz guter Auftakt für die Serie. Mich haben an der Geschichte zwar ein paar Punkte gestört, wie beispielsweise die detaillierte Beschreibung der verschiedenen Rituale - auf so etwas stehe ich nun leider so GAR nicht, ich bin absolut nicht esoterisch oder so - aber ich kann mir vorstellen, dass die folgenden Bücher sich ganz gut lesen lassen. Das werde ich dann demnächst auch mal überprüfen. ;)
Die Geschichte von Zoey ist ganz nett. Generell finde ich es immer schön, wenn Mythen lebendig werden, also eine neue Welt geschaffen wird. Hier ist das Außergewöhnliche, dass die Existenz der Vampire bekannt ist und nicht immer nur darüber gemunkelt wird. Dasss es richtige Schulen für Jungvampyre gibt, erinnert ein wenig an die Harry Potter-Geschichte, was aber per se nicht schlecht sein muss. Ein wenig inspirieren lassen darf man sich ja.
Die einzelnen Charaktere werden sehr gut eingeführt und vorgestellt. Man bekommt sehr schnell ein gutes Gefühl für die verschiedenen Personen und glaubt tatsächlich, sie gut zu kennen - obwohl es nicht gerade wenige sind.
Auch, wenn der größte Teil der Geschichte eher schleppend verläuft und nur so dahinplätschwert, wird die Geschichte gegen Ende etwas spannender und wenn man das Buch fertig gelesen hat, hat man ein wenig den Eindruck, die Vorgeschichte gelesen zu haben und dass es jetzt erst richtig losgeht. Von daher habe ich große Hoffnungen in die weiteren teile der "House of Night"-Serie. :)
Fazit:
Ich gebe diesem Buch 3 Sterne, werde es aber weiter empfehlen. Für eine bessere Bewertung hätte es spannender sein müssen - allerdings denke ich, dass es als Auftakt für die Serie ganz gut gelungen ist. :) weiterlesen schließen
das Buchcover von Manuela2205
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