Pro:
na ja, ganz nett, wenn man mal Abschalten will
Kontra:
alles schon mal da gewesen
Empfehlung:
Nein
Und weiter geht’s mit einem Filmbericht. Auch im Urlaub muss man mal ein bisschen im Haushalt tun. Bei mir war es die liebe Wäsche die sich ein bisschen angesammelt hatte. Das Waschen erledigt ja zum Glück die Waschmaschine, aber das liebe Bügeln? Tja, dass muss ich leider immer noch selbst machen. Um mir die Sache ein wenig zu versüßen, gucke ich nebenbei gern ein bisschen Fernsehen.
Natürlich darf es kein übermäßig anspruchsvoller Film sein, eher etwas, das so nebenbei dahin plätschern kann. Ich habe mich für eine Komödie entschieden, die schon länger bei mir im Regal rumdümpelt.
*** DER KAUTIONS-COP ***
schien mir genau das richtige zu sein. Der Inhalt hört sich wirklich nicht atemberaubend neu an. Aber lest selbst.
*** INHALT ***
Milo und Nicole waren einst ein glückliches Paar – das sich bereits kurz nach der Hochzeit auseinander gelebt hat. Schuld daran war nicht zuletzt der Job. Nicole ist eine Vollblut-Reporterin, immer auf der Suche nach der großen Story. Milo war Polizist – musste die Polizei inzwischen aber verlassen und schlägt sich jetzt als Kautions-Cop durch (warum man hier nicht den Begriff Kopfgeldjäger gewählt hat, entzieht sich mir)
Wie das Schicksal so will: Milo hat Spielschulden und braucht dringend Geld – da kommt der nächste Auftrag, eine Flüchtige zu finden und rechtzeitig zur Verhandlung zurückzubringen gerade Recht. Das es sich dabei um seine Ex handelt, beeindruckt ihn nicht sonderlich. Er fragt nicht, warum sie überhaupt verhaftet wurde (weil sie versehentlich ein Polizeipferd angefahren hat und geflüchtet ist) oder warum sie sich der Verhandlung entzogen hat (weil sie mal wieder der Story ihres Lebens auf der Spur ist – ein vermeintlicher Selbstmord, der ein Mord gewesen zu sein scheint und die Polizei ist offensichtlich darin verstrickt)....
Mehr möchte ich an dieser Stelle eigentlich gar nicht über den Inhalt sagen – nur soviel – er bietet keine wirklichen Überraschungen. Also vielleicht könnt ihr euch bei dem bisher erzählten schon denken, was weiter geschieht?
*** MEINE MEINUNG ***
Ja, was soll ich sagen? Der Film war genau das Richtige um mir die Langweile beim Bügeln zu vertreiben. Es reicht, wenn man ab an zu mal einen Blick auf den Fernseher wirft und der Geschichte sonst mit halbem Ohr als Hörspiel folgt.
Der Film ist so vorhersehbar wie er nur sein kann. Milo und seine Frau, wie Hund und Katze, aber eigentlich empfinden sie ja doch noch etwas füreinander. Auch wenn sie fast den ganzen Film brauchen, um das herauszufinden. 'Wilde Verfolgungsjagden' auf allen Seiten: Milo jagt seine Ex, die Kredithaie jagen Milo, die Gangster jagen Nicole …
Erst nehmen sollte man das Ganze lieber nicht. Es ist schon alles ziemlich überzogen dargestellt. Hier findet man keine nervenaufreibende Spannung sondern eher ist das ganze (gewollt) komisch bis hin zu langweilig (weil wirklich alles irgendwie schon mal da gewesen ist).
Sicher konnte ich über die eine oder andere Szene schmunzeln. Laut Lachen über eine gute Komödie ist aber etwas anderes. Dieser Film ist eher 08/15 Durchschnittskost – ohne größere Überraschungen plätschert er von Anfang bis Ende dahin.
Nun muss ich zugeben, ich bin auch nicht unbedingt der Typ für solche seichten Komödien. Früher hätte ich sie mir sicher nicht gekauft. Seit ich Tauschticket und andere Tauschbörsen für mich entdeckt habe, hat sich das etwas verändert. Da tausche ich mir schon mal für wenig Tickets so eine Komödie, wenn sie recht gute Kritiken bekommen hat oder der Trailer recht witzig rüberkam. Ich erwarte dabei niemals viel, so hat mich auch dieser Film nicht wirklich enttäuscht.
So zum Nebenbeigucken war er ganz okay – nun ist aber auch gut. Abgehakt und vergessen.
*** DIE SCHAUSPIELER ***
Der Film kann durchaus mit bekannten Namen aufwarten. Jennifer Aniston spielt Nicole, Gerald Butler spielt Milo. Nun passt die Rolle der Nicole genau in das Bild was man von Jennifer Aniston erwartet: hübsch, chaotisch, auf dem ersten Blick ein wenig naiv aber eigentlich doch ganz clever. Wenn man nichts anderes erwartet, muss man zugeben, sie macht ihre Sache sehr gut.
Mit Gerald Butler ist die Sache da schon etwas anders. Er lässt sich als Schauspieler nicht so einfach in eine Schublade stecken (ich denke da etwa an 300 oder Das Phantom der Oper). Trotzdem finde ich, dass er die Sache recht gut und überzeugend macht. So richtig anspruchsvoll ist diese Rolle aber sicherlich nicht und somit verschenkt er vielleicht ein wenig sein schauspielerisches Talent.
Alle andere Personen im Film sind mehr oder weniger kleine und kleinste Nebenrollen. Keine der Rollen hat mich jetzt wirklich zu 100% gefesselt. Dazu wirken einfach alle ein wenig zu überzogen, zu unecht, zu gewollt auf Komik gesetzt. Sicher aber nicht die Schuld der Darsteller, wenn das Drehbuch nun einmal so angelegt ist.
*** NOCH EINIGE NACKTE FAKTEN ***
Der Kautions-Cop (OT: The Bounty-Hunter)
gedreht: 2010 in USA
Regie: Andy Tennant
Lauflänge: 105 Minuten
FSK: 12 Jahre
der Film wurde 2011 für die 'Goldene Himbeere' nominiert
DVD Veröffentlichung in Deutschland: September 2010
Bild: Widescreen
Ton: dolby digital 5.1.
Sprachen: deutsch, englisch
Untertitel: deutsch, englisch, türkisch
Ton und Bild sind für eine DVD Veröffentlichung okay, aber nicht Besonderes
Preis: neu ab ca. 5,00 Euro, gebraucht noch günstiger
Extras:
Making of
'Zwischenstops'
'Wie man einen Kopfgeldjäger überlistet'
Trailer
Insgesamt haben die Extras eine Länge von ca. 30 Minuten – wer mag, kann ja mal rein sehen Ich habe dann doch darauf verzichtet, weil ich nicht um jeden Preis noch mehr über diesen Film erfahren wollte
*** MEIN FAZIT ***
Zum einmal ansehen ist er ganz okay, solange man nichts anderes erwartet, als eine 08/15 Komödie mit den üblichen (Liebes-)Irrungen und Wirrungen.
@ Prisca – Oktober 2011 weiterlesen schließen
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