Pro:
Jeder ist selber schuld.
Kontra:
Das ist alles, nur kein 'Hackfleisch'!!
Empfehlung:
Nein
Für die Nicht-Latriner unter uns:
„Ein Teil steht für das Ganze!“
Nun mag man – meinetwegen auch frau – mich für einen vertrauensseligen Idioten halten, der die Kernsätze aus der studentischen Vergangenheit, insbesondere die Affinität zur anarchistischen Kommune ‚Judengasse’ in Tübingen, nicht bis ins Alter tradiert hat.
Oder der einmal als richtig erkannte Grundsätze aus Bequemlichkeit nicht weiter verfolgt.
Sicher ist es bequemer, im nächsten Supermarkt oder Discounter einzukaufen.
Nur wenn sich ein Wechsel der Eigentümer ergibt, sollte das Angebot überprüft werden.
So geschehen beim Kauf von ‚PLUS’ durch ‚NETTO’.
Sicher kann es uns kleinen Verbrauchern gleichgültig sein, ob nun ‚Tengelmann’ oder jemand anderes die Kette beherrscht.
Vor allem, weil ich schon seit Jahrzehnten fordere, dass die vornehmste Pflicht eines Unternehmers die ist, Geld zu verdienen.
Denn sonst kann er die Mitarbeiter nicht angemessen bezahlen. Betonung liegt hier aus ‚angemessen’.
Dass sich die Preise im allgemeinen ein wenig erhöhen, liegt in der Natur der Sache, von Volkswirtschaftlern auch ‚Inflation’ genannt.
Dass ich persönlich von VWLern oder BWLern nicht viel halte, liegt wohl darin, dass ich als Mathematiker für einige von denen die Klausuren im Fach ‚Statistik’ geschrieben habe und damit einen Teil des Studiums finanziert habe. Also meines Studiums.
Die Jüngeren unter den Leserlingen und –linginnen können sich die Freiheit eines Studiums in den sechziger Jahren nicht vorstellen.
Jedenfalls war es befreit von nahezu allen schulischen Zwängen.
Sicher kannten auch wir das Ende des studentischen Lebens nach sechs Semestern.
Heute sagt man B.A. dazu, wir nannten es damals Studienabbruch.
Oder in meinem Fach kursierte der Macho-Spruch über die Mädels:
„Wer bis zum vierten Semester seinen Doktor nicht hat, muss eben in Gottesnamen selber promovieren!“
Aber solche jugendlichen Erinnerungen führen uns weg vom eigentlichen Thema.
Bei einigen Produkten ist es nicht möglich, die Preise zu erhöhen, weil der Händler sonst darauf sitzen bleibt.
Also wird die Verpackungsgröße geändert.
Was aber ist mit Produkten, bei denen die Grammzahl des Inhaltes auf der Verpackung groß aufgedruckt ist??
Vor allem, weil der Verbraucher das so gewöhnt ist.
400g sind nun mal vierhundert Gramm und bleiben das auch!!
Sollte der unbedarfte, auch der kontrollierende Käufer jedenfalls meinen.
Es sind auch immer noch vierhundert Gramm drin, nur in einer anderen Zusammensetzung.
Analysieren möchte ich ein Produkt der Kette ‚NETTO’, gekauft am 31.05.2010 hier im Dorf im Laden an der Hasestr..
‚Hase’ ist nicht etwa das gleichnamige Tier, sondern ein Bach, der durch den Ort ‚fließt’, weswegen diese Ansammlung von Gebäuden auch ‚Hasestadt’ oder ‚Bischofsstadt’ oder ‚Friedensstadt’ oder ‚Universitätsstadt’ oder eben Dorf genannt wird.
‚NETTO’ hat eine Reihe von Produkten auf den Markt gebracht, die unter der Bezeichnung ‚Viva Vital’ an den Mann oder die Frau gebracht werden.
Und das ‚Motto’ dieser Reihe ist auf der Verpackung aufgedruckt, und diesmal kann ich Euch nicht damit verschonen, von der Verpackung abzuschreiben, denn die Aussagen der Werbe-Fuzzies sind so genial verpackt, dass es schier unglaublich ist:
„VIVA VITAL
Essen & Trinken mit Genuss und Verstand.
Viva Vital ist eine sorgfältige Auswahl
von wertvollen Lebensmitteln mit hohen
Qualitätsstandards. Die abwechslungs-
reiche Vielfalt macht es leicht, sich mit
Genuss ausgewogen zu ernähren.
LASSEN SI ES SICH GUTGEHEN
Die Zeilenabsätze stehen so original auf der Verpackung. Oder sollte ich besser ‚originell’ schreiben??
Das erworbene Produkt läuft unter der Bezeichnung:
HACKFLEISCH
GEMISCHT
mit dem Zusatz ‚mit pflanzlichem Eiweiß’.
Weniger Fett*,
weniger Cholesterin*
für eine bewusste Ernährung
Und dann noch viel kleiner ‚aus herkömmlichen Hackfleisch’.
Oben rechts in der Ecke ist in roter Alarmfarbe eingedruckt
„30% weniger Fett und Cholesterin*“
Sterne „*“ sind meistens ein Verweis auf Dinge im Kleingedruckten, aber auch unter Einsatz der hauseigenen Lupe lässt sich keine Erklärung feststellen.
Dafür bekommen wir auf der Rückseite eine ‚Kundeninformation’:
„Das auf der Packung angegebene Verbrauchsdatum dieses frischen Fleischartikels kann nur eingehalten werden bei einer ununterbrochenen Lagerung von maximal +2°C. Bei Unterbrechung der Kühlkette, wie z.B. bei ungekühltem Heimtransport im Auto oder bei Lagerung im Kühlschrank über +2°C, empfehlen wir den sofortigen Verzehr dieses frischen Fleischartikels.“
In äußerst geschickter Weise wird also Verantwortung auf den Kunden abgewälzt.
Was aber ist, wenn ich das ‚Hackfleisch’ im Aldi-Porsche heim transportiere??
Wobei sich sofort die Frage aufdrängt: Ist solch ein Vehikel bei NETTO überhaupt zulässig??
Wobei ‚Hackfleisch’ in Anführungszeichen steht, denn ich vergaß zu erwähnen, dass auf der Vorderseite über der Bezeichnung
HACKFLEISCH
GEMISCHT
noch ganz klein geschrieben steht: „Zubereitung aus“!!
Der Vertreiber
Netto Marken-Discount AG & Co. KG
Sitz: Maxhütte-Haidhof
eingetragen beim Amtsgericht Amberg HRA 1747
Industriepark Ponholz 1
93142 Maxhütte-Haidhof
Telefon 0 94 71/ 3 20 - 0
Telefax 0 94 71/ 3 20 - 149
E-Mail: [email protected]
Die ‚imehl’ gehört zur Seite
www.netto-online.de
verschweigt uns allerdings den Hersteller, denn hergestellt sei dies für ‚ Netto Marken-Discount’
Dafür gibt er uns eine nahezu exakte Übersicht der Zutaten:
Es seien 70% Fleisch (Rind, Schwein) enthalten.
Es sei Wasser drin, Weizenprotein, Weizenmehl, färbende Lebensmittel (Rote-Beete-Pulver, Paprikaextrakt) und Rosmarinextrakt enthalten.
Heißt also: Beim Kauf von 400g gemischten Hackfleisch zu einem Preis von € 1,99 bezahle ich Euro 0,597 für Wasser und andere Zutaten.
Und wieweit die Veganer die Macht bei NETTO übernommen haben, wage ich nicht zu entscheiden und werde darüber auch nicht spekulieren.
Ich stelle lediglich fest, dass ich bei ‚Hackfleisch’ dieser Firma nicht das bekomme, was ich erwarte.
Was erwarte ich auch??
Ich brauche doch nur die Beschriftung richtig zu lesen und zu interpretieren, dann werde ich auch nicht von dem mir ehelich anvertrauten Weib geschimpft, was für einen Dreck ich da mal wieder mitgebracht habe.
Und dieses Weib ist eine ausgebildete Küchenmeisterin. Sie weißt also meistens, wovon sie spricht, jedenfalls, was ‚Hackfleisch’ angeht. Und andere Themen zwischen uns werde ich in der Öffentlichkeit nicht erwähnen.
NETTO schreibt da alles Nötige richtig und vollständig drauf, nur ich Trottel falle drauf rein.
Denn die verkaufen kein Hackfleisch, sondern eine ‚Zubereitung aus Hackfleisch gemischt mit 7% pflanzlichem Eiweiß’, was im Umkehrschluss bedeutet, dass mir auch noch 23% Wasser zum Preis von Hackfleisch angedreht werden.
Und nun liegt die Vermutung nahe, dass der Betreiber es bei anderen Produkten seines Sortiments ähnlich macht.
Allerdings werde ich diese Vermutung nicht beweisen können, denn diese Läden werde ich Zukunft meiden, mögen sie noch so nahe liegen.
Und auch diesmal weise ich darauf hin, dass dieser Artikel auch auf anderen Plattformen, auch unter dem Namen des mir ehelich anvertrauten Weibs – cunda - erscheinen wird. Ebenfalls – auszugsweise und umformuliert - in etlichen Tageszeitungen,.
Anderslautende Meinungen werden – wie üblich – respektiert, jedoch weitgehend ignoriert.
topfmops bedankt sich fürs Lesen und Bewerten, freut sich auf viele, lesenswerte Kommentare und hofft, Euch eine kleine Anregung gegeben zu haben. weiterlesen schließen
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