Pro:
Spieldauer / Szenengrafik
Kontra:
langweilig / kaum Abwechslung /siehe Bericht
Empfehlung:
Nein
Die Story
In diesem Teil geht es um zwei Welten (Cocoon und Grand Pulse), die seit jahrhunderten verfeindet sind. Jedenfalls glauben die Bewohner beider Planeten, dass die anderen ihnen etwas böses wollen. Jede Welt hat ihre FalCie. Dies sind Überwesen die über die Bewohner wachen, sie "verpflegen" aber auch vor schwere Aufgaben stellen. Wer einmal auserwählt wurde bekommt mit seiner Aufgabe ein Stigma. Von da an nennt man sie L´Cie (bzw Pulse L´Cie auf dem anderen Planeten). Erfüllt ein L´Cie seine Bestimmung verwandelt er sich in einen Kristall und ist somit unsterblich. Schafft er es nicht wird er als Bestrafung zu einem willenlosen Monster - Cieth genannt.
Die Story fängt auf dem Planeten Cocoon an. Ein Pulse FalCie wurde entdeckt und aus Angst vor dem Feind sollen alle Anwohner gesichert und umgesiedelt werden. So wurde es ihnen zumindest gesagt. Als die betroffenen Bewohner merken, dass es nicht nur ums Umsiedeln geht, gerät alles außer Kontrolle. Die Spielcharaktere, die Cocoonbewohner sind, werden kurz nach der versuchten Umsiedlung vom entdeckten Pulse FalCie mit dem Fluch belegt. Da sie somit als Feinde Cocoons gelten fängt eine lange Flucht an aber ich will hier nicht zuviel verraten und gehe nicht näher auf die Story ein. :o)
Steuerung/Kamera
Aus seinen 6 Spielfiguren kann man sich 3 für die Kämpfe aussuchen und 6 Paradigmen festlegen. Dies sind quasi Taktiken mit denen man bestimmt was welche Figur machen soll (angreifen, Magie verwenden, heilen etc). Anders als in den anderen Teilen steuert man nur noch den Anführer und kann nicht beliebig Fähigkeiten einsetzen. Ist die Figur die man steuert gerade Heiler, kann man auch nur heilen. Man kann aber zum Glück während des Kampfes Paradigmen wechseln. Also von zBsp 2 Angreifern und einem Heiler zu 3 Angreifern. Apropo Heiler: Neu ist auch, dass die Figuren nach den Kämpfen komplett geheilt sind. Die Energiepunkte sind wieder voll und Zustandsveränderungen einfach verschwunden.
Ansonsten ist die Steuerung der Figuren ziemlich einfach und soweit auch in Ordnung. Mit dem linken Steuerknüppel bewegt man seine Figur in die entsprechende Richtung. Springen funktioniert automatisch sobald man an einer geeigneten Stelle steht. Mit dem rechten Steuerknüppel kann man die Kamera beliebig drehen. Die normale Kameraeinstellung ist manchmal etwas chaotisch und wirkt unausgereift. In Kämpfen zBsp kann es vorkommen, dass man kaum etwas vom Geschehen mitbekommt. Beispiel: Eine andere computergesteuerte Figur schleudert den Gegner in die Luft und greift diese dort weiter an - die Kamera jedoch bleibt bei der Figur, die man steuert. Wenn man Pech hat sieht man also nur ein paar Füße in der Luft.
Ausrüstung/Waffen
Das meiste findet man in Schatzkugeln oder bekommt man als Belohnung für abgeschlossene Missionen. Und auch hier unterscheidet sich das Spiel von anderen Teilen. Anders als sonst findet man nicht immer stärkere Waffen sondern meist sogar schwächere, die dafür dann bestimmte Fähigkeiten unterstützen. Ich habe im ganzen Spiel kein einziges Mal die Waffen getauscht. Um die Waffen und Ausrüstung zu verbessern geht man an den Speicherpunkt. Dort kann man nach belieben mit gefundenen und gekauften Komponenten modifizieren und somit die Angriffs- oder Abwehrkraft erhöhen.
Esper
Natürlich dürfen diese auch nicht fehlen aber oh weh - was hat man sich hier nur dabei gedacht. Bahamut, Shiva und Co, die in allen Teile die Überwesen überhaupt gewesen sind, kommen nun wie Transformers daher. Waren sie sonst immer der letzte Strohhalm sind sie nun nur noch ein nettes Feature. Man kann in diesem Teil nur noch die Esper seines Hauptspielers rufen. Macht man dies tritt man mit ihr allein gegen die Gegner an. Die Angriffe sind nichts berauschendes. Für die speziellen Angriffe muss man sich mit seiner Esper verbinden. Die Esper transformiert sich zu einem Wagen, Moped, Pferd etc. :-/
Trophäen
Die Trophäen sind alle gut zu bekommen jedoch furchtbar zeitaufwändig. So muss man zBsp alle Waffen und Accessoires gehabt haben. In diesem Teil gibt es jedoch so gut wie keine Gil (Währung) und so muss man stundenlang gegen große Monster kämpfen und hoffen, dass sie etwas verkaufbares hinterlassen.
Meine Meinung
Die Story ist wirklich sehr verwirrend. Man wird sofort mit zig Namen bombadiert ohne dass das Spiel selber genauer darauf eingeht. Wenn man sich die Datenlogs nicht durchliest, versteht man nur oberflächlich worum es eigentlich geht. So ist immer die Rede von den L´Cie und FalCie. Warum manchmal ein Pulse davorsteht wird nicht erklärt. Ansonsten ist es eine FF-typische ausgeklüngelte Geschichte, die leider zum Ende hin ziemlich gedrungen wirkt. Was sich anfangs elendig gezogen hat fehlt scheinbar später an Entwicklungszeit.
Ich habe vorher schon einige Male gelesen, dass es sehr linear gehalten sein soll aber so schlimm hatte ich es wirklich nicht erwartet. Man läuft quasi durch einen schmalen Schlauch. Ein Final Fantasy hat immer durch riesige, atemberaubende Welten, in denen man sich frei bewegen konnte, begeistert. Die vielen liebevollen Details. Geschäfte, Häuser die man betreten kann, Bewohner mit denen man sich unterhalten kann etc. Dies alles gibt es in diesem Teil überhaupt nicht. Shops bedient man über die Speicherpunkte und die wenigen Bewohner die man sieht, dienen scheinbar nur als Dekoration. Grand Pulse scheint komplett unbewohnt zu sein. Man begegnet zumindest keinem Bewohner und durchläuft nur 3 zerstörte Städte.
Das einzig freie Gebiet ist die Steppe und wer den 10. Teil gespielt hat, wird diese wiedererkannt haben. Leider wurde scheinbar nicht nur die Stille Ebene übernommen sondern auch das Grasdesign. Im Gegensatz zu der detaillierten Umgebung wirkt es einfach nur schlecht gemacht. Dieses platte grüne Gekräusel wirkt komplett veraltet und passt überhaupt nicht zum restlichen Design.
Schlimmer als die Tatsache, dass man eigentlich nur durch diesen Schlauch läuft und ständig Gegner besiegen muss ist aber, dass das Spiel schnell langweilig wird. Bis ich dorthin gekommen bin wo ich selber entscheiden konnte in welche Richtung ich laufe, hat es 12 Stunden gedauert! 12 Stunden nur den einen Weg folgen und Punkte sammeln. Keine Minigames und Rätsel, die es sonst in jedem FF gegeben hat und auch sonst keinerlei Abwechslung. Ist man endlich in der Steppe angekommen kann man 64 Missionen erledigen. Da bewegt man sich schon frei aber es ist immer dasselbe. Mission annehmen, Feind besiegen und fertig.
Das neue Kampfsystem mit den Paradigmen ist zwar eine nette Idee aber absolut schlecht umgesetzt. Dadurch dass die Figuren bzw deren Fähigkeiten so beschränkt sind verfällt man im Kampf schnell in ein stupides X-Gedrücke. Besonders nervig ist auch, dass alle vorher ausgeklüngelten Paradigmen verfallen, sobald man auch nur eine Figur tauscht. Ich fand das furchtbar weil es zwischendurch Gegner gibt, bei denen man anders vorgehen muss und quasi nur für diesen einen Kampf ein anderes Team benötigt.
Die Filmsequenzen sind wirklich klasse gemacht. Die Grafik ist spitze aber es ist einfach zuviel des Guten. Manchmal läuft man nur wenige Schritte und schon kommt die nächste lange Filmsequenz. Man kann vor und nach den Filmen speichern! Nur damit man versteht, wie lang sie sind. In anderen Teilen hat man sich darauf gefreut - hier wird es schnell lästig. FF ist bekannt für seine gelungenen Filmsequenzen - ein Spiel aber nur noch daraus bestehen lassen und das eigentliche Spiel als Nebending zu entwickeln, geht mal gar nicht. Da hat man die Prioritäten leider falsch gesetzt. Glücklicherweise kann man die Filme überspringen.
Fazit
Die Grafik und die Story sind vielleicht nicht schlecht und auch die Spieldauer ist ein Traum aber es ist kein Final Fantasy! Auch der Sound ist nichts besonderes mehr. Wäre es unter einem anderen Namen erschienen, hätte man es nicht überall so gelobt. Für mich nach dem 12. Teil ein weiterer Abstieg. Und das schreibe ich als eigentlicher FF-Fan, der vom ersten Teil an alle hat. Tja...
Ich vergebe nur 2 FF-Sterne. Wer Rollenspiele mag und ohne Erwartungen an das Spiel geht, wird es vielleicht sogar lieben - für mich ist es ein absoluter Flopp. Oder ich passe nicht mehr in die Zielgruppe ;o) Wobei ich dazu schreiben muss, dass ich es extra noch von zwei weiteren (jüngeren g) FF-Fans testen ließ und diese ziemlich schnell und frustriert aufgehört haben. Hätte ich es am Erscheinungstag nicht voller Vorfreude für knapp 70€ gekauft, hätte ich es nach maximal 4-5 Stunden rausgenommen. Für den Preis und weil es mir sonst keine Ruhe gelassen hätte, musste ich es durchspielen. Reine Story bekommt man in 40Stunden durch. Für alle Missionen und Trophäen kommt man laut einiger Forenmitglieder mit Lösungsbuch nicht unter 100-120Stunden weg. Ich habe ohne Lösungsbuch 174 Stunden davor gehockt bis ich endlich die letzte blöde Ausrüster-Trophäe hatte. OMG O.o weiterlesen schließen
Bewerten / Kommentar schreiben