Pro:
Vielfalt der Formen, herrliche Aussicht, gigantisches Bauwerk
Kontra:
nichts
Empfehlung:
Ja
Vorwort
Beim Sichten und Einordnen meiner Urlaubsfotos verweilte ich besonders lange bei den Fotos von Mailand, insbesondere denen vom Mailänder Dom. Ich bin kein Kirchengänger, ich bin kein wirklich gläubiger Mensch, aber komisch ist es doch, dass einen Kirchen und besonders solche großen immer wieder anziehen. Lasst euch über ein gigantisches Gebäude berichten.......
Ein Tag in unserem Urlaub
Da wir keine Permanent-Strandurlauber sind, erkunden wir immer auch das Land. So beschlossen wir, an einem Tag nach Mailand zu fahren. Wenn man schon in der Nähe ist, dann sollte man das wahrnehmen. Hätten wir gewusst, was uns erwartet, dann wären wir gegen 6 losgefahren, so aber gönnten wir uns ein ausgiebiges Frühstück und fuhren erst gegen 10 Uhr los. So quasi in der größten Mittagshitze kamen wir nach ca. 2 stündiger Fahrt in Mailand an. Für diesen Tag waren 42°C angekündigt worden. Egal nun waren wir hier und nun ging unsere Sightseeing-Tour los.
Wir beschlossen, schon einige Kilometer vor der City zu parken, denn das Fahren in Italiens Metropolen macht keinen Spaß, zu voll und hektisch ist es dort. Wir stellten also unser Auto ca. 5 km vor dem Zentrum ab, liefen ca. 500 m und kamen zur ersten Metrostation. Es war kurz nach 12 Uhr......der Planet brannte unbändig und wir versuchten immer, auf der Schattenseite zu laufen, aber auch das brachte kaum Erleichterung. Unten in der Metro angekommen, zogen wir uns drei Tagestickets, waren angenehm überrascht, dass man außer in Italienisch auch noch in Englisch und in Deutsch mit der Maschine kommunizieren konnte. Ein Tagesticket kostete pro Person 3 Euro....außerordentlich human, wie ich finde.
Nach wenigen Stationen stiegen wir schon aus, verließen die Station und als wir ans Tageslicht kamen, sahen wir ihn, den...........
MAILÄNDER DOM
Öffnungszeiten des Doms, Preise
Den Dom kann man täglich von 7.00 - 19.00 Uhr besichtigen, der Eintritt ist kostenlos. Für den Aufstieg zum Domdach muss man zu Fuß: 5 Euro pro Person bezahlen, per Aufzug kostet einen dies 8 Euro pro Person.
Der erste Eindruck
Wow......diese Worte beschreiben eigentlich meinen ersten Eindruck, ich war einfach baff, angesichts dieses Bauwerks. Ich muss gestehen, dass ich noch nie vor dem Kölner Dom stand, also den Vergleich nicht ziehen kann, aber ich sah schon den Petersdom in Rom und muss sagen, dass mir auf den ersten Blick das Mailänder Bauwerk besser gefallen hat. Weißer Marmor dominiert die Fassade, laut Beschreibung der ADACs hat der Bau 5 Schiffe, die wir aber von vorn noch nicht sahen. Vor dem Dom breitet sich ein schöner Platz aus, der von der Reiterstatue Vittorio Emanuele II. beherrscht wird. Seitlich davon liegt die Galleria Vittorio Emanuele, eine Einkaufspassage, die in Mailand die teuerste und eleganteste ist. Der Dom ist 158 m lang und 89 m breit.
Am Petersdom mussten wir damals Schlange stehen, in Mailand ist es voll, geht aber sehr zügig. 2 Sicherheitsbeamte stehen am Eingang und kontrollieren streng. Bei den Damen schaut man auf Miniröcke, freie Schultern oder zu tiefe Dekolletés, diese Frauen lässt man nicht ein. Die Herren dürfen keine Shorts tragen. Da wir diese Situation bereits kannten, als mein Mann sich in Rom eine lange Papierhose kaufen musste um in den Dom zu gelangen, waren wir dieses Mal gewappnet. Bei manchen Besuchern kontrolliert man Rucksäcke oder größere Taschen. Aber kein Problem für uns .... wir dürfen das Innere betreten.
Kennt ihr das auch? Sobald man in einer Kirche ist, oder einem Dom, wird man plötzlich still, ist in sich gekehrt, staunt nur über solch eine gigantische Bauleistung, die im Jahr 1386 begann und sich über 5 Jahrhunderte unter zahlreichen Baumeistern hinzog. Was waren das für Künstler.....könnte man das heute noch? Von der Gotik bis zum klassischen Barock.....viele Baustile fließen hier ein. Das Schönste sind die bunten Glasfenster, durch die das Licht herein fällt.
Wir bewundern den Altar, den Domschatz und halten inne .... setzen uns in die Reihen, in denen 40000 Menschen Platz finden könnten und hängen einfach nur unseren Gedanken nach. Irgendwie kommt mir dieser Dom im Inneren noch riesiger vor. Bemerkenswert sind vor allem die riesigen Säulen, die die Decke tragen, eine wunderschöne Decke, ebenso wie die Säulen recht schlicht gehalten.
Wir fassen den Entschluss, auch auf den Dom zu steigen, trotz der Gluthitze. Aber ich bin nicht die Einzige, die an diesem Tag den Wunsch äußert, lieber mit dem Aufzug zu fahren. 8 Euro pro Nase......keine billige Angelegenheit, aber solch einen Besuch macht man wahrscheinlich einmal im Leben. Der Aufzug befindet sich an der Nordseite des Domes. Eigens für uns geht es nach oben......ein netter Angestellter, der Aufzugführer, sieht uns an, dass wir schwitzen und nun geht es noch näher an die Sonne heran.
Nun spazieren wir auf dem Dach des Domes....es nimmt einem fast die Luft, denn der Ausblick zum einen ist einfach unbeschreiblich, zum anderen flimmert die Luft von der Hitze. Aber wir klettern tapfer weiter, die Wasserflasche in der Hand. Eine riesige Anzahl von Türmen und Türmchen ist zu sehen, viele kleine Details erblickt man und weiß gar nicht, was man zuerst betrachten soll. Leider ist es wie so oft.....Baustellen stören das Gesamtbild, sind aber nicht zu ändern.
Insgesamt sollen 3.400 Statuen auf den Spitzen des Domes thronen. Die Madonnina ist der höchste Punkt des Domes, eine 4 m große goldene Statue, die in 108,5 m Höhe förmlich zu schmelzen beginnen scheint, so glänzt sie in der Sonne.
Das Dach hat eine Oberfläche von 8000 Quadratmetern, laut Reiseführer sind es 135 Türmchen, ich hab sie nicht nachgezählt. Ein bisschen erinnert mich das ganze Bauwerk an ein Werk eines Zuckerbäckers. Irgendwie schön aber auch irgendwie übertrieben, finde ich, zu viel des Guten an Formen und Vielfalt. 3000 Marmorskulpturen bilden nahezu einen Wald aus steinernen Figuren.
Ab und an machen wir eine Pause, setzen uns auch mal auf die Dachfläche und trinken einen Schluck Wasser. Die Sicht an diesem Tag ist einfach toll, denn nur wenige Wölkchen sind am Himmel zu sehen. In der Entfernung meine ich, die Alpen sehen zu können.
Was ich sonst von der Stadt sehe, reißt mich nicht vom Hocker. Nach einer guten halben Stunde fahren wir mit dem Lift wieder nach unten und haben nur damit zu tun, uns den Schweiß aus dem Gesicht zu wischen.
Mein Fazit
Mailand ist wirklich keine Schönheit. Aber eine Metropole des Designs, der Mode und der Kunstschätze. Total enttäuscht war ich z.B. vom Äußeren der Mailänder Scala, die Semperoper in Dresden ist eine Schönheit dagegen. Der Dom allerdings hat mich total gefesselt, er ist wirklich der Glanzpunkt in Mailand, den man bei einem Besuch einfach nicht verpassen sollte, ja gar nicht verpassen kann. Es hat an diesem Tag trotz der Hitze alles gepasst, mit einer wunderschönen Aussicht vom Dach des Domes wurden wir belohnt und ich kann euch nur empfehlen, dieses gigantische Bauwerk zu besuchen. weiterlesen schließen
Bewerten / Kommentar schreiben