Pro:
Schnelle Zubereitung, leichte Bedienung
Kontra:
Teure Pads, Geschmack ist nicht mit \"frischem\" Röstkaffee zu vergleichen
Empfehlung:
Ja
Manchmal kommt man einfach nicht drum herum seinen trägen Gemütszustand etwas aufzupeppeln. Sagen wir es doch wie es ist: Drogen müssen her !!! Bevor jetzt die 14 jährigen Mittelstandsghettokids mit Baseballcap verkehrtrum und Karl Kani Baggy Hosen vor Freude in die Hände klatschen und herausgröhlen: „Jo, fett Mann, erstmal'n Spliff durchziehen !!“...Sorry, nö, die Droge die mich aus diesem vor Müdigkeit nur so strotzendem Zustand (Vgl. Marathonläufer auf Kilometer 36) befreien kann, heißt klipp und klar: KOFFEIN !!! Was also tun ??? Seit ein paar Monaten haben wir eine kleine blaue Wundermaschine aus dem Hause Philips, die auf den abenteuerlichen Namen Senseo hört. Die Seneso, wie ich sie jetzt im folgenden mal einfach nennen möchte, ist ein Kaffeeautomat, den man nicht mit herkömmlichem Pulver, sondern mit sogenannten Kaffeepads füttert. Kaffeepads sehen im Prinzip aus wie zwei aneinander geklatschte Oblaten (siehe Abendmahl oder die Kekse die Mutti immer zu Weihnachten gebacken hat, die aber letztendlich niemand wollte und sie Karfreitag meist im Müll verschwanden)..........äääähhhh......ja.....zwei aneinander geklatschte Oblaten gefüllt mit schnell löslichem Kaffee. Um vielleicht nicht mit der Tür ins Haus zu fallen, fangen wir vielleicht einfach mal mit dem Äußeren der Maschine an.
Optik
Auf dem ersten Blick sieht die Senseo ziemlich „futuristisch“ aus – ein etwas in die Länge gezogenes Gebilde, was irgendwie so aussieht, als würde es schief aufliegen. Die leichte „Schrägstellung“ ist aber beabsichtig, so dass der Kaffee besser in die Tasse laufen kann. Auch die Farbe ist ziemlich ansprechend – wir haben sie damals in einem schicken Blauton gekauft. Meines Wissens gibt es sie noch in den Farben Weiss, Schwarz und einem fleischfarbenen Creme Ton (nur was für Farbenblinde *g*). Da die Optik bei so einem Gerät aber eigentlich nur eine untergeordnete Rolle spielen sollte, kommen wir zum Wesentlichen.
Vorgehensweise
Zu allererst brauchen wir natürlich Wasser, logisch. Die Senseo hat in ihrem „Rücken“ einen herausnehmbaren Wassertank, den man vor Gebrauch auffüllt. Wichtig ist dabei vor allem, dass man diesen Tank nach Gebrauch auch wieder leert. Gerade bei uns in Köln ist das Wasser extrem kalkhaltig und sieht nach einer längeren „Standphase“ ziemlich unappetitlich aus – Kollege „Lochfraß“ wird sich dann bestimmt beim Tank auch mal melden, sagt ja zumindest auch der Onkel aus der Waschmittelwerbung. Ist genügend Flüssigkeit vorhanden, klappen wir den Deckel der Senseo hoch und füttern sie mit einem leckeren Kaffeepad (gibt es in verschiedenen Geschmacksrichtung, doch dazu später). Die Pads werden dabei in eine Art Sieb gelegt – entweder in dat Kleeeene für eine Ladung oder in ein größeres – für die doppelte Ladung an Kaffee. Danach einfach Deckel zu, Verschlussklappe umlegen und (ganz wichtig *g*) Tasse unter den Ausgießer stellen, sonst gibt es eine ziemliche Sauerei (vgl. Kaffeeautomat in Einwohnermeldeamten wo nach Geldeinwurf zwar Kaffee, aber kein Becher aus dem Automat kommt...;-) )
Work it Baby !!
Und wie geht das ganze jetzt vor sich ?? Muss ich eine 120 seitige Bedienungsanleitung mit einem koreanisch / niederländischen Wörterbuch übersetzen ? Nö, das Funktionsprinzip ist denkbar einfach. Erstmal per Knopfdruck das Wasser zum Kochen bringen (geht übrigens extrem schnell). Die Senseo meldet sich daraufhin mit einer vor sich hin zuckenden LED, dass sie jetzt einsatzbereit ist. Für eine einfache Ladung Kaffee dann den Knopf mit der einen Tasse drücken oder falls es mal etwas mehr sein sollte (bitte die Größe der Tasse beachten *g*) einfach die „Doppeltassentaste“ betätigen. Und schon surrt die kleine Senseo los. Gut, wenn man jetzt einen negativen Aspekt hervorheben will, sollte man dazu sagen, dass die Senseo in den ersten Sekunden ziemlich vor sich hin dröhnt und vibriert. Nach gut 10 Sekunden schnurrt sie aber wie ein Kätzchen und hat nach knapp 25 Sekunden (abhängig von der Menge) den Kaffee trinkfertig aus ihren „Drüsen“ gedrückt. Einfach Tasse runternehmen und ab auf's Sofa.
Und wie krieg ich dich jetzt wieder sauber ?
Na ganz einfach !!! Einfach das Sieb herausnehmen, ggf. den Untersetzer und die Düse (alles sehr leicht zu erreichen) und ab damit in die (hoffentlich) vorhandene Spülmaschine oder einfach kurz der Frau/Freundin/Mutti/Haushaltshilfe etc. bescheid sagen, dass es noch was zu tun gibt (tschuldige, der mußte einfach mal kurz sein...bitte nicht ernst nehmen ;-) )
Und...Wieviel...???
Nun ja, die Maschine an sich ist eigentlich recht günstig. Wir haben sie damals bei Amazon (ja, richtig – dort wo es die Bücher und CDs gibt) für knapp 59 Euro erstanden – sogar versandkostenfrei. Im Saturn, Mediamarkt & Co gibt es sie aber mittlerweile auch zu einem ähnlichen Preis. Die Kaffeepads sind hingegen, so denn man sie im herkömmlichen Supermarkt kauft, recht kostspielig. So zahlt man für eine 18er Packung Kaffeepads knapp 2,70 Euro, was unter diesem Umständen recht teuer wäre, gerade weil man pro Tasse eigentlich auch ein Pad verbraucht. „Pad-Recycling“ ist dabei eigentlich nur für Hartgesottene zu empfehlen. Geschmacklich geht es nach einem Durchlauf schon rapide bergab. Jedoch gibt es Mittel und Wege die Kosten ein wenig in Grenzen zu halten:
Der ultimative Geheimtipp für alle Bewohner links des Rheins und Ebay-Fanatics
Solltet ihr im grenznahen Gebiet zu unseren holländischen Tulpenfreunden wohnen, so lohnt sich ein Trip dorthin, um auf Kaffeepads-Einkaufstour zu gehen. Dort kosten die Dinger nämlich nur knapp die Hälfte von dem, was Kollege Rewe & Co bei uns in Deutschland verlangt. Dort gibt es auch eine etwas vielfältigere Auswahl an Geschmacksrichtungen, die ich im folgenden mal aufzählen möchte:
Normal (in D und NL erhältlich)
Mild (in D und NL erhältlich)
Mokka (in D und NL erhältlich)
Koffeinfrei (in D und NL erhältlich)
Starke Röstung (in D und NL erhältlich)
Milano (nur in NL erhältlich)
Rio de Janeiro (nur in NL erhältlich)
Vienna (nur in NL erhältlich)
Sydney (nur in NL erhältlich)
Die etwas „exotischeren“ Geschmacksrichtungen, die nur in den NL erhältlich sind, sind leider etwas teurer (gibt es nur in 10er Packs – Kosten ca. 1,40 Euro), bringen aber etwas Abwechslung in den sonst vielleicht etwas eintönigen Kaffeealltag. Dabei sollte man auch ein Auge auf die „No-Name“ Pads werfen, die preislich sogar noch etwas billiger sind (18er Pack á 1,30 Euro), aber nicht unbedingt schlechter schmecken, als die „Hausmarke“ von Philips.
Alternative Zwo – schaut einfach mal Ebay nach. Dort verkaufen viele „Powerseller“ tonnenweise Pads zu immernoch recht günstigen Preisen. Dort bekommt man auch die nur in NL erhältlichen Geschmacksrichtungen.
Fazit
Den Geschmack würde ich als „gut“ bezeichnen. An „richtigen“ Röstkaffee kommen die Pads natürlich nicht ganz heran, aber gerade die etwas ausgefallenen Sorten sind wirklich sehr genießbar. Die Vorzüge der Senseo liegen aber vor allem in der leichten Bedienung und vor allem an der schnellen Zubereitung von Kaffee. Wo ich sonst immer erst Kaffeefilter, Kaffeepulver, Kaffeekanne usw. zusammensuchen mußte, genügen hier wenige Handgriffe um innerhalb kürzester Zeit wirklich genießbaren Kaffee zu erhalten. Für die 11 köpfige Großfamilie ist so eine Maschine natürlich weniger geeignet – alleine schon aus Kostengründen. Für den kleinen Haushalt, der nicht jeden Tag 3 Kannen in sich hinein haut, ist die Senseo aber ideal. Und weil ich schon wieder einen leichten Durchhänger verspüre, beende ich mal meinen Bericht und mache meine Senseo startklar. *g* weiterlesen schließen
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