Pro:
Wenig Aufwand für einen Kaffee, Geschmack
Kontra:
teuer und umständlich bei vielen Kaffees, die man kochen will
Empfehlung:
Ja
Hallo ihr Lieben!
Heute möchte ich euch mal über unser neues Familien-Mitglied berichten, dass seit etwa einem Monat in unserer Küche wohnt: Die Melitta My Cup Kaffee-Maschine.
Sie ist allein schon der Rede wert, weil My Cup und ich in einer gewissen Hassliebe zu einander stehen und auch nach einem Monat noch nicht genau wissen, was wir eigentlich von einander halten sollen. Aber lest selbst:
Ich bin zwar Kaffeetrinkerin, allerdings beschränkt es sich bei meinem Kaffeekonsum eher auf die 3 Tassen im Büro…wenn, dann gab es zu Hause höchstens den guten alten Filterkaffee, wenn Besuch da war.
***Wie My Cup zu uns kam***
Ich war schon immer ein Verfechter des Filterkaffees. Getreu dem Motto: „Der wird wenigstens noch mit Genuss zubereitet“. Von daher habe ich mir nie Gedanken über einen Kaffeeautomaten gemacht. Anfang Dezember kam mein Partner dann abends stolz wie Oskar mit einem riesigen Paket unterm Arm nach Hause: Melitta My Cup!!
In der Wochenwerbung eines Großhandels war ein Kaffeeautomat von Bosch für sage und schreibe 29 Euro im Angebot, den wollte mein Freund unbedingt haben. Allerdings entpuppte sich das tolle Angebot als „Druckfehler“. Der Großhandel hatte keine Bosch’s geliefert bekommen. Als Entschuldigung bot man ihm also die My Cup zu dem super-Sonderpreis von 29 Euro an…Ganz klar, dass bei dem Preis My Cup und „my Freund“ ganz schnell Freundschaft schlossen und zusammen nach Hause gingen ;o)).
***Was My Cup eigentlich wert ist***
Ich habe mal etwas recherchiert: beim Herumgoogeln habe ich Angebote zwischen 49,95 und 99, 95 Euro gefunden. Wenn ihr die Maschine also haben wollt, dann kauft nicht die erstbeste sondern vergleicht ein wenig die Preise. Eine Spanne von 50 Euro finde ich schon beachtlich!
***My Cup’s Aussehen***
>>>>>Ihre Größe
33 x 33 x 28 cm
>>>>>Die Farbe
Wie My Cup da so auf meiner Küchenanrichte steht muss ich schon sagen: sie ist ein echtes Schmuckstück! Sie ist von A bis Z in schwarzem und silbernem Hartkunststoff durchdesignt.
>>>>>Der Wassertank
Sogar der Wassertank auf der rechten Seite, der ja bei den meisten Maschinen eher unansehnlich ist, sieht schick aus. Er ist aus durchsichtigem Kunststoff, der leicht bläulich erscheint. Markierungen zeigen an, wie viel Wasser minimal bzw. maximal eingefüllt werden muss. Ich finden diesen durchsichtigen Wassertank sehr praktisch, weil man auf den ersten Blick sehen kann, ob My Cup Wasser-Nachschub braucht oder nicht.
>>>>>Der Korpus
My Cups „Mitte“ besteht aus einem schwarzen Korpus, in dem die eigentliche Aufbrüh-Arbeit gemacht wird. Indem man einen silbernen hochzieht, öffnet sich eine kleine Klappe im Korpus, in die man die Pads einlegen kann. Die Kammer hat eine Vertiefung, die genau die Form und Größe der Pads widerspiegelt (damit auch bloß keine andere Pad-Form hinein passt ;o)) Durch Herunterdrücken des Hebels schiebt sich die Klappe auf geheimnisvolle Weise wieder in den Korpus zurück.
Was mich völlig fasziniert hat ist die Mechanik in der Maschine beim Pad-Wechsel. Öffnet man die Pad-Klappe, kann man sehen, wie der vorherig benutzte Pad automatisch in die dunklen Tiefen der Maschine geworfen werden.
Unter der Pad-Kammer befindet sich die Auffangschale für die „alten“ Pads. Ich habe zwar noch nicht nachgezählt, aber es dürften etwa 10 Pads in den Auffangbehälter hineinpassen. Man sollte den Auffangbehälter regelmäßig kontrollieren und leeren, denn die My Cup hat kein Display, das so lieb wäre einem zu sagen, wann man den Trester leeren muss. Da ist Selbstinitiative gefordert.
Der Auslass für den Kaffee ist schick in Silber gehalten und höhenverstellbar – je nach dem ob Tasse oder Becher benutzt wird. Darunter befindet sich eine übergitterte Schale die die Kaffeetropfen auffängt. Ein Schwimmer in der Schale zeit an, wann sie voll gelaufen ist und mal wieder einer Leerung bedarf.
>>>>>Alles eine Frage der Einstellung
Auf der linken Seite der Maschine befindet sich der Ein-/Ausschaltknopf sowie ein runder Schalter, mit dem man die Größe des Kaffees einstellen kann. Schalter nach oben: kleine Tasse, Schalter 90° nach rechts: mittlere Tasse und Schalter nach unten: große Tasse. Ganz klasse ist dabei, dass sich der Hebel nicht nur in diese 3 Arten stellen lässt. Man kann, je nachdem wie weit man ihn im Halbkreis dreht, auch alle Zwischengrößen einstellen. Wenn also beim ersten Kaffee zu wenig drin war, stellt man die Menge bei der nächsten Tasse einfach etwas größer ein.
Eine kleine grüne Lampe zeigt an, wann die Maschine aufgeheizt ist und man mit der Zubereitung beginnen kann. Das Prinzip dabei ist ganz einfach:
Wenn My Cup grün blinkt, will sie Dir sagen „Ich werde gerade erst heiß“. Wenn sie durchgängig grün leuchtet, kannst Du loslegen! ;o))
***Ihre inneren Werte*oder: die Pads***
In die My Cup kann man nur Pads in Trapezform einlegen…ich habe schon alles mögliche angestellt um Alternativen zu finden, aber anscheinend ist Melitta der einzige Hersteller solcher Pads. Sprich: My Cup will die Melitta-Pads und keine anderen!!!
Wenn nur die inneren Werte zählen, dann kann ich nur sagen: Meine Teure, du bist ganz schön versnobt! (Und Melitta ist ziemlich ausgefuchst)
>>>>>>Pad-Sorten
Als Kaffee gibt es „voll & rund“, „kräftig & würzig“, „mild & aromatisch“, „entkoffeiniert“. Außerdem habe ich die Pads als „Espresso“ entdeckt.
>>>>>>>Preis
Es befinden sich in jeder Packung 10 einzeln eingeschweißte Pads. Pro Packung – egal welche Sorte – zahlt man 2,29 Euro; sprich 0,23 Euro pro Kaffee. Im Vergleich zu Pulverkaffee ist das schon ein ziemlich heftiger Preis…und ziemlich viel Müll, den man für 10 Tassen fabriziert. Drum lautet mein Credo bei My Cup: „Wenn Kaffee, dann eine große Becher-Portion und keine Tasse. Schließlich sollen sich Geld und Müll ja auch lohnen.“
***Wie My Cup Wasser in Kaffee verwandelt***
Aus einfachem Wasser einen leckeren Kaffee zu machen scheint für My Cup genauso einfach zu sein wie anno dazumal für einen jungen Mann das Wasser-in-Wein-Verwandeln. Der Unterschied zwischen den beiden ist nur, dass ich euch bei My Cup erklären kann, wie’s geht: Einschalten, sobald das grüne Lämpchen nicht mehr blinkt ist die Maschine arbeitsbereit. Ich drehe den Auswahlhebel also auf den obligatorischen „großen Kaffee“, lege den silbernen Bügel nach hinten damit sich die Pad-Klappe öffnet und lege das Pad ein. Pad-Klappe schließen…..oh! Ich muss noch schnell Wasser nachfüllen (sieht man ja durch den durchsichtigen Wassertank sehr schön;o))….*glucksglucks*…okay, kann weiter gehen! Ich drücke auf den Start-Knopf und schon fängt die Maschine an, langsam den Kaffee in meinen Becher fließen zu lassen.
>>>>>Indra stoppt die Zeit
Ich habe mir mal den Spaß gemacht, und die Zeit gestoppt, die die Maschine braucht vom Start-Drücken bis zur vollen Tasse Kaffee (große Portion): 32 SEKUNDEN! Ich habe leider keinen Vergleich zu anderen Maschinen. Falls mir jemand sagen kann ob das schnell oder langsam ist, würde ich mich über einen Kommentar/GB-Eintrag freuen ;o))
>>>>>My Cup denkt mit
1. Zu wenig Wasser im Tank: hat man einmal vergessen, das Wasser nachzufüllen, stoppt die Maschine automatisch. Sobald das kühle nass nachgefüllt ist, kann man noch mal auf Start drücken (ohne ein neues Pad einlegen zu müssen) und aus dem kühlen Nass wird schön warmer Kaffee
2. Automatisches Abstellen: nach einer Stunde Nicht-Benutzen stellt sich My Cup automatisch ab und unterbricht die Stromzufuhr. Herzlichen Dank Melitta! Die gesparten Stromkosten gleichen eure sauteuren Pads wieder aus *räusper*
***Der Geschmackstest***
Bis hierhin hat sich My Cup ganz gut geschlagen. Sie sieht gut aus, ist einfach zu handhaben und zaubert binnen kürzester Zeit einen Kaffee in meinen Becher. So, wie er dampft, ist er auch wunderbar heiß. Auf dem Kaffee hat sich eine herrliche dünne Cremaschicht gebildet, die für die Vollautomaten so typisch ist. Der Kaffee ist wirklich okay. Ich mag bei den Kaffeeautomaten-Kaffees überhaupt nicht diesen bitteren Beigeschmack, der sich einstellt. Bei My Cup ist der Kaffee zwar auch bitterer und stärker als bei normalem Filterkaffee, aber es hält sich wirklich in angenehmen Grenzen. Man kann ihn gut trinken.
Ich benutze meistens die Sorte mild & aromatisch. Je nach Pad-Sorte schmeckt der Kaffee natürlich auch unterschiedlich. Am besten, ihr probiert euch einfach durch die verschiedenen Sorten durch und entscheidet selbst. Für jeden Geschmack ist etwas dabei.
***Die harte Probe: Weihnachten***
Vielleicht war es ein Omen, oder My Cup hat dafür gesorgt weil sie keine Konkurrenz wollte. Vielleicht war es aber auch nur ein ziemlich dämliches Missgeschick:
Kurz nachdem My Cup bei uns einzog, habe ich unsere Filterkaffeemaschine von der Anrichte fallenlassen. Die logische Folge: totaler Defekt! Also war My Cup meine einzige Kaffeekoch-Möglichkeit. Am ersten Weihnachtstag hatte ich die gesamte Familie zum Essen eingeladen (11 Personen). Nach dem seeeehr ausgiebigen Essen meinte der erste Gast „Och, jetzt wäre ein Kaffe toll!“. Binnen Sekunden stimmten alle 10 weiteren Gäste in den Wunsch mit ein. Für Indra kein Problem! Ich hatte ja jetzt die tolle My Cup mit dem noch tolleren Kaffee!
…und das Drama nahm seinen Lauf….
Wie bereits gesagt braucht ein Kaffee, bis er komplett in der Tasse ist etwa 30 Sekunden. Was mir aber vorher nie wirklich aufgefallen ist, ist, dass zwischen jedem Kaffee das grüne Lämpchen wieder anfängt zu blinken weil die Maschine neu aufheizt. Das heißt: Warten bis es aufhört zu blinken und dann den nächsten Kaffee machen. Inklusive Blinklicht braucht ein Kaffee etwa 60 Sekunden…und wenn man darauf wartet können 60 Sekunden verdammt lang sein!!!
Indra legte also mit der Massenproduktion Kaffee los: Pad rein, Wasser einfüllen, Tasse drunter, einschalten….30 Sek. Warten, bis das Lämpchen nicht mehr blinkt, 30 Sek Warten bis die Tasse voll ist…. Pad rein, 60 Sek warten…. Oh! Die Abtropfschale ist voll! Ausleeren!...Pad rein, 60 Sek Warten usw usw
Um es kurz zu machen: Zwischen dem ersten und dem letzten Gast, der seinen Kaffee bekam lagen geschlagene 10 Minuten…da war der erste Kaffee schon kalt! Ich musste 3x Wasser nachfüllen, 2x die Abtropfschale leeren, 1x Trester leeren und hatte durch die 11 ausgepackten und verbrauchten Pads einen riesigen Müllberg auf der Anrichte liegen. Ich war nach dem 11. Kaffee ohne Ende genervt! Und My Cup stand da friedlich vor mir als wäre nichts gewesen *aaarrrrrg*
***Mein Fazit***
Sicherlich ist die My Cup design- und bedienungstechnisch eine regelrechte Wuchtbrumme! Ein wirklich tolles Gerät. Der Kaffee schmeckt und der Stromverbrauch dürfte sich im Gegensatz zu Filterkaffee in Grenzen halten. In der Praxis gibt es allerdings einige Minuspunkte
°Sehr teure Pads. Im Vergleich zu Filterkaffee dürfte ein My Cup-Kaffee etwa 3x so teuer sein.
°Viel Müll durch die Pads und sehr großzügigen Verpackungen
°Man bekommt die Melitta-Pads nicht in jedem Supermarkt und muss schon etwas suchen. Anscheinend ist Melitta auf dem Markt nicht so erfolgreich, dass sie in jedem Supermarkt stehen.
°Man kann NUR DIE ORIGINAL MELITTA-PADS benutzen und hat keine Ausweichmöglichkeit!
°Okay, wenn man nur einen Kaffee möchte. Wenn man mehr als 3 Kaffees gleichzeitig servieren möchte, dauert es einfach viel zu lang und produziert zu viel Aufwand.
Für die Maschine selbst würde ich volle 5 Punkte geben, aber aufgrund der Nachteile, die ich in der Praxis wirklich gravierend finde, gibt es einen kräftigen Punktabzug!
Lieben Dank für’s Lesen und Bewerten und einen Knuddler an alle, die bis zum Schluss durchgehalten haben ;o)) Liebe Grüße, Eure Indra weiterlesen schließen
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