Pro:
eigentlich gute Story
Kontra:
einige "Logik" - Fehler,rasche Auflösung von Spannung, untypisches Verhalten von Justus
Empfehlung:
Ja
Heute habe ich mal wieder einiges genäht und obwohl ich mich bei einigen Arbeitsschritten schon konzentrieren muss, kann ich dabei immer ganz gut Hörspiele hören.
Heute war der Fall „Die drei Fragezeichen und das versunkene Dorf“ dran.
_Wer sind überhaupt die drei Fragezeichen???
Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews sind die drei Fragezeichen: junge Detektive, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, jeden Fall zu übernehmen, so knifflig er auch sei. Spezialisiert sind sie auf mysteriöse Vorkommnisse.
Die Eltern von Justus sind bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen, seitdem lebt er bei seiner Tante Mathilda und seinem Onkel Titus, der einen Schrottplatz in Rocky Beach, Kalifornien, betreibt.
Auf diesem Schrottplatz haben sich die drei Jungs (mittlerweile Teenager) ein kleines Detektivbüro eingerichtet.
Justus Jonas ist der erste Detektiv, da er etwas dicker ist und deshalb besser mit dem Kopf arbeiten kann als Verbrechern nachzujagen. Peter Shaw ist die Sportskanone und damit der zweite Detektiv. Für die Recherchen und Archivarbeit ist der dritte Detektiv Bob Andrews verantwortlich.
"Wir übernehmen jeden Fall" steht auch auf den Visitenkarten der Drei. Klar, dass sie schon viele spannende, mysteriöse und brenzlige Fälle gelöst haben. Klar auch, dass die drei für die Polizei von Rocky Beach fast schon unersetzbare Helfer geworden sind.
"Die drei Fragezeichen und das versunkene Dorf ist der 136. Fall der jungen Detektive.
_Worum geht es in diesem Fall???
Darren Duff verbringt einige Zeit bei seinem Großonkel in dem kleinen Dörfchen Richlake. Er hat das Gefühl, dass im Dorf irgendwas nicht stimmt und neuerdings leuchtet der See am Dorfrand Nachts hell auf.
Darren bittet die drei Fragezeichen sich diesen mysteriösen Vorgängen anzunehmen und so reisen Justus, Peter und Bob ins 700km entfernte Bergdorf Richlake.
Kurz bevor sie in dem Dorf ankommen, passieren sie den See und sehen wie ein alter Mann total verwirrt einfach in das kalte Wasser geht und zu ertrinken droht.
Peter fischt den Mann, der Paul Brooks heißt, aus dem Wasser und gemeinsam mit seinen Kollegen fährt er den Mann ins Dorf. In der Dorfkneipe fragen sie, ob jemand den Mann kennt und ihnen helfen kann. Die Dorfbewohner reagieren nicht besonders freundlich auf die Besucher und verweisen die Jungs und Paul an die einzige Ärztin im Dorf, die sich Pauls auch direkt annimmt.
Das Geheimnis um das Leuchten des Sees können die drei Fragezeichen bereits am nächsten Tag lüften. Zwei Taucher fahren im Dunkeln mit einem Boot raus auf den See und machen dann am Boot Licht an, um beim nächtlichen Tauchgang auch etwas sehen zu können.
Was aber suchen die beiden im See, warum tauchen sie nur nachts und weshalb wollte Paul Brooks in den See? Das alles gilt es für die drei Fragezeichen und Darren rauszufinden…
_Meine Meinung
An diesem Hörspiel gibt es einiges, was mich stört. Es ist nicht mal die Geschichte mit dem versunkenen Dorf, die nur etwas schwer in Fahrt kommt, weil das Geheimnis des glühenden Sees so schnell gelöst wird und hinterher auch etwas lahm endet. Es sind Kleinigkeiten, die mich beim Hören einfach nerven. Es fängt mit dem ersten Telefonat zwischen Justus und Darren an, wo der Junge etwas wirr redet und man den Eindruck hat, er würde mit einer Berühmtheit sprechen. Dabei spricht er nur mit Justus Jonas und kennt nicht mal die Namen der anderen beiden Detektive. Peter Andrews und Bob Shaw sollte vielleicht lustig sein, ist es aber nicht – zumindest nicht so wie es hier eingebaut wird.
Die drei Fragezeichen fahren schließlich nach Richlake, wo Peter Paul Brooks aus dem kalten Wasser zieht und dann erstmal klitschnass in sein Auto steigt und weiterfährt. Klitschnass geht er dann auch in die Kneipe, um Brooks abzuliefern und steigt dann immer noch nass wieder hinters Steuer. Wenn seine beiden Kollegen keinen Führerschein hätte, würde ich ja nichts sagen, aber ich denke niemand würde auch nur auf die Idee kommen sich nass und frierend hinters Steuer zu setzen, wenn im Auto zwei andere Personen sitzen, die fahren können. Das ist für mich ein ganz klarer Regiefehler und regt mich beim Hören jedesmal auf.
Etwas irritiert bin ich auch von Justus´ kleinem Ausraster, als er erfährt, dass der Stausee damals das alte Dörfchen Richlake geflutet hat und das Dorf sich nun noch im See befindet. Er motzt Auftraggeber Darren regelrecht an, dabei ist es doch für Justus Jonas höchst ungewöhnlich, dass er nicht sowieso alles über Richlake weiß, oder sich zumindest vor der Reise genau über den Ort, in dem er ermitteln soll, informiert hat.
Schade finde ich auch, dass das Hörspiel so stark verkürzt ist. Nicht nur, dass das mysteriöse Leuchten des Sees sehr schnell geklärt wird, später wird auch eine für Bob lebensbedrohliche Situation einfach so geklärt. Ähnlich wurde es bereits im Fall „Der Mann ohne Kopf“ gemacht, wo es in der Geschichte einfach einen Cut gibt und alles wieder gut ist.
Das gefällt mir einfach nicht und ich finde eine ausführliche Schilderung der Befreiung aus der Situation hätte gerade diesem eher schwachen Hörspiel gut getan.
Die Geschichte lahmt insgesamt etwas, obwohl ich sagen muss, dass ich die Rahmenhandlung ganz gut finde. Der Ort, in dem ich bis vor kurzem gewohnt habe, wird zwar nicht von einem Stausee geflutet, aber von Braunkohlebaggern plattgemacht und wir sind umgesiedelt worden. Von daher kann ich mich zumindest mit diesem Teil des Hörspiels sehr gut identifizieren und finde die Geschichte des Dorfes Richlake und seiner Bewohner sehr interessant.
Das reicht allerdings trotzdem nicht, um das Hörspiel noch zu retten. Für mich bleibt der Fall „Das versunkene Dorf“ nur Mittelmaß.
_Wer sind die Sprecher???
Erzähler – Thomas Fritsch
Justus Jonas – Oliver Rohrbeck
Peter Shaw – Jens Wawrczeck
Bob Andrews – Andreas Fröhlich
Darren Duff – Jesse Grimm
Carl – Oliver Böttcher
Joan – Christine Pappert
Paul Brooks – Heinz Lieven
Joe Wilcox - Rolf Becker
Cassandra Wilcox – Elke Reissert
Daniel – Jochen Baumert
Henry – Frank Felicetti
Doktor Holloway – Barbara Focke
Cedric Duff – Rolf Schenker
_Mein Fazit
Das Buch zu diesem Hörspiel hat mir außerordentlich gut gefallen, aber bei der Umsetzung als Hörspiel ist einiges schiefgegangen. Die gute Geschichte wird total in den Hintergrund gedrängt und Spannung wird einfach so aufgelöst. So macht mir das Hören nur wenig Spaß. weiterlesen schließen
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