Pro:
Team, Fall
Kontra:
Eigeninitiative der Opfer-Eltern
Empfehlung:
Ja
Die ersten beiden Fälle des Carl Morck habe ich regelrecht verschlungen, so dass ich mich auch recht bald an den neuen und dritten Fall begeben habe.
== ALLGEMEINE DATEN ==
587 Seiten
Erschienen im Deutschen Taschenbuch Verlag
ISBN-13: 978-3423248525
Preis: 14,90 EUR
== HANDLUNG ==
Es handelt sich um den dritten Fall von Carl Morck und seinem Team, das aus Assad und Rose, die sich aufgrund ihrer gespaltenen Persönlichkeit auch als Yrsa ausgibt. Carl Morck ist Leiter des Sonderdezernats Q der Stockholmer Polizei. Dieses Dezernat beschäftigt sich mit der Neuaufnahme von bislang unaufgeklärten Verbrechen.
Diesmal geht es um entführte Kinder. Carl erreicht über einige Umwege (Schottland) und mit einigen Jahren Verzögerung der Inhalt einer Flaschenpost. Bei der Untersuchung des schwer leserlichen Briefs wird klar, dass dieser mit Blut geschrieben wurde. Absender ist ein Junge, der zusammen mit seinem Bruder entführt wurde, um seine Eltern zu erpressen.
Parallel zu den Ermittlungen von Carl und seinem Team erfährt man mehr von dem Entführer. Dieser lebt im Grunde in geregelten Verhältnissen, begibt sich aber von Zeit zu Zeit auf längere "Geschäftsreisen". Auf diesen begibt er sich in weitgehend abgeschlossene religiöse Gemeinschaften, in denen er sich seine Opfer sucht. Aus einer wohlhabenden Familie dieser Gemeinschaften entführt er dann stets zwei Kinder, und erpresst so sein Geld. Hierbei setzt er drauf, dass aufgrund der Abkapselung dieser Gemeinschaften kein Wort über die Entführung an die Öffentlichkeit gerät und somit die Polizei nicht eingeschaltet wird.
Und während Carl Morck ermittelt begibt der Täter sich wieder auf die Jagd...
== MEINE EINDRÜCKE ==
Keine Frage. Adler-Olsen gelingt wieder ein extrem spannender Fall. Was mich persönlich immer wieder fasziniert ist, wie er die Geschichten konstruiert. Morcks Dezernat Q beschäftigt sich mit alten, nicht abgeschlossenen Fällen. Schon beim Lesen des ersten Falls war ich gespannt, wie Adler-Olsen hierfür Fälle mit Bezug auf die Gegenwart konstruieren mag, ohne unglaubwürdig zu wirken. Aber wie in den vorangegangenen Fällen schafft er dies auch hier wieder in faszinierender Art und Weise. Und um diese Flaschenpost entwickelt er einen Fall, der einfach nur fesselnd, vor allem aber nicht an den Haaren herbei gezogen ist. Dabei ist es schon fast erschreckend, welch Kaltblütigkeit Adler-Olsen seinem Täter einhaucht.
Was mich jedoch auch wieder positiv beeindruckt hat, ist der Umstand, dass Adler-Olsen seinen Hauptfiguren ein Leben einräumt. Denn Carl ist nicht einfach nur Kommissar, nein er hat auch ein Privatleben, das sehr ereignisreich ist. Und auch dem Team von Carl wird ein solches zugestanden. Vielleicht ist man hier mit der gespaltenen Persönlichkeit von Rose (alias Yrsa) ein wenig über das Ziel hinaus geschossen, das ist jedoch nicht weiter schlimm, sondern eigentlich eher unterhaltsam, bietet das Ganze doch immer wieder Anlass für den einen oder anderen Schmunzler. Denn auch das ist positiv anzumerken, denn innerhalb des Bands gibt es auch immer wieder einige lustige Stellen, meist bedingt durch die kuriose Zusammensetzung des Ermittler-Teams, die ein wenig die Spannung heruasnehmen.
Was vielleicht ein wenig einschränkend anzumerken ist, ist der Grad der eigenen Ermittlungen, die die bedrohte Familie in diesem Band ergreift. Auch diese finde ich vielleicht ein wenig überzogen, teilweise vielleicht sogar ein bisschen unglaubwürdig. Der Faszination dieses Buches und des Falles tut dies jedoch keinen Abbruch. weiterlesen schließen
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