Pro:
Lage & Ausblicke, tolle Tropfsteinformationen, viele Räume in Höhle, naturbelassen, . .
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Von Anfang bis Mitte September war ich mit meinen Eltern auf Mallorca. Ich hatte ja zuvor immer ein eher negatives Bild von der Insel, dank der „bekannten Partybilder aus dem Fernsehen oder aus dem Internet, aber nun hatte ich mich doch überzeugen lassen, dass die Insel wirklich schöne und vor allem unberührte Ecken hat, die so gar nichts mit dem „Ballermann“ bzw. Arenal zu tun haben. Unter anderem hat unser Urlaubsörtchen Canyamel dazu beigetragen und ganz in der Nähe befindet sich auch die Tropfsteinhöhle „Cuevas d'Artà“, über die ich im Folgenden näher berichten möchte!
~.*.~ Allgemeine Infos zur Sehenswürdigkeit ~.*.~
Land: Spanien
Insel Mallorca
Küste: Ostküste
Stadt: gehört zu Capdepera, bei Canyamel gelegen
Art: Tropfsteinhöhle
Name: Cuevas d'Artà
Adresse: Carretera de las Cuevas, s/n
Eintritt: 11 Euro / Person
Dauer: etwa 35-40 Minuten
~.*.~ Lage, Parken & Preis ~.*.~
Die Tropfsteinhöhle gehört zwar mit zu Capdepera und ist nach dem etwas größeren nahegelegenen Artà benannt, aber eigentlich liegt sie ziemlich genau in Canyamel. Vom Strand bzw. von der Strandpromenade aus kann man über eine Treppe die Felsen hoch (gut ausgebaut!!) in etwa 15 -20 Minuten zur Höhle laufen (vielleicht auch ein paar Minuten mehr). Man kann natürlich auch mit dem Auto zu der Höhle gelangen. Dazu fährt man nicht direkt nach Canyamel rein, sondern man biegt von der Straße, die nach Canyamel führt links ab (ist beschildert). Nun folgt man weiteren Wegweisern und fährt einen Berg hoch, bis man zu einem Parkplatz gelangt. Ab hier endet dann die Straße, die für Autos geöffnet ist. Der Parkplatz ist zwar nicht riesig, aber doch groß genug und er ist kostenlos. Auf dem Weg den Berg hoch kommt man übrigens noch an Aussichtspunkten vorbei, von denen aus man Canyamel, die ganze Bucht und das wunderschöne klare, türkisfarbene Meer sehr gut fotografieren kann! Vom Parkplatz aus läuft man etwa 2-3 Minuten (etwas weiter bergauf) bis man den Eingang der Höhle erreicht. Auch von hier aus kann man weiter das Meer, die Vegetation und das Örtchen Canyamel bewundern. Die Ausblicke allein sind also schon mehr als lohnenswert. Vor der Höhle befindet sich ein winziger Kiosk und ein kleines Kassenhaus. Hier zahlt man pro Person 11 Euro Eintritt und man bekommt gesagt, wann die nächste Führung durch die Höhle beginnt. Wir mussten etwa 15-20 Minuten warten und konnten uns entweder auf den Steinbänken im Schatten oder am Aussichtspunkt (sonnig) hinsetzen.
~.*.~ Die Tropfsteinhöhle ~.*.~
Durch ein Eisentor gelangt man in die Tropfsteinhöhle und zunächst folgt man der Gruppenleiterin ins Innere der Höhle, bis man den ersten großen Raum erreicht hat. Hier hat sie in die Runde gefragt, welche Nationalitäten zur Gruppe gehören und da es in unserem Fall nur Spanier und deutsche waren, hat sie die ganzen Infos während der Tour sowohl auf Spanisch als auch auf Deutsch gesagt. Weiter ging die Tour in einen noch größeren Raum, in welcher sich die erste Besonderheit befand.
Dieser Raum der Höhle war relativ groß und hier wurde uns erzählt, dass Stalagmiten vom Boden der Höhle nach oben und Stalaktiten von der Decke der Höhle nach unten wachsen. Dann wurden wir auf die „Königin“ aufmerksam gemacht, eine 22m hohe Stalagmite, die fast die Decke berührt. Allerdings wurde uns erzählt, dass es nach tausende von Jahren dauert, bis dies wirklich geschieht. Dieser Stalagmit hatte eine wirklich königliche Form und er ist zwar gerade gewachsen, sah auch wegen der Höhe aber doch besonders und so perfekt aus. Ein bisschen erinnerte er an eine abbrennende Kerze, an der immer mehr Wachs an den Seiten herunterfließt. Natürlich befanden sich in diesem Raum diverse weitere Gebilde aus Stalagmiten und Stalaktiten in verschiedener Form & Größe die alle ihren eigene Zauber versprüht haben und vor allem in der Gesamtheit dazu führten, dass ich mich wie in einer Traumlandschaft gefühlt habe. Die Seiten und die wichtigeren Gebilde in der Mitte wurden übrigens im dezenten Licht beleuchtet, sodass man gut Fotos machen konnte und so, dass noch alles natürlich und ursprünglich aussah. Nun mussten wir eine Steintreppe heraufsteigen, um in den nächsten Raum der Höhle zu gelangen.
Ein weiterer Raum wurde „die Höhle des Teufels“ genannt. Von einem Geländer aus konnte man hier in die Tiefe gucken und all die vielen verschiedenen Stalagmiten bewundern, die von weit unten nach oben gewachsen sind und in diese Schlucht reichten natürlich auch spitze Stalaktiten herein. In diesem Raum (NUR in diesem Raum der Höhle), wurden die Besucher dann mit einer Lichtshow inkl. Passendem (gruseligem) Musikstück überrascht. Die Steinformationen wurden in die unterschiedlichsten Farben getaucht und das Lied, welches „Fegefeuer“ hieß, hat zur unheimlichen Atmosphäre beigetragen. Diese kleine Showeinlage hat mir gut gefallen, weil sie passte, angemessen war und das einzige „unnatürliche“ in der Tropfsteinhöhle war.
In einem angrenzenden Bereich hat sich dann der „Raum“ befunden, der Himmel genannt wurde. Den Namen hat er wegen der 40m (oder sogar noch höher) hohen Decke bekommen, an der winzige Stalaktiten hängen, die ein bisschen wie Sterne aussehen. Über weitere Treppen und Brücken mit weiteren unglaublich schönen Aussichten auf die Steinformationen kommt man dann zu solch witzigen Gebilden wie dem umgedrehten Schaf. Das ist eine Stalaktite bzw. sind es 2 Stalaktiten, die sich gewachsen sind, dass sie wie ein Schaf mit viel Wolle aussehen, welches an der Decke läuft. Eine weitere lustige Formation war dann auch noch der Raum mit den Stalagmiten, die Aussehen wie Flaggen oder der Bereich wo Stalagmiten ein Mammut mit langen Haaren gebildet haben.. All diese Formationen sind sehr gut zu erkennen und beeindruckend.
Ein weiteres Highlight der Höhle war dann noch der Raum, in dem sich „de Glocken“ befunden haben. Das waren 3 oder 4 Stalagmiten, die Glockentöne von sich gegeben haben, wenn man fest dagegen geklopft hat. Wegen der unterschiedlichen Größe und Formen hatten alle Stalagmiten einen unterschiedlichen Klang und so hat man sich fast wie in einer Kathedrale gefühlt. Nachdem die Gruppenleiterin uns dieses Wunder vorgeführt hatte, durften auch die einzelnen Personen aus der Gruppe selbst einmal probieren, ob es wirklich funktioniert! Es funktionierte und es war doch eine erstaunliche Funktion der Stalagmiten mit einem wirklich tollem Klang.
Nun kommt man nochmal durch weitere Räume der Höhle die wieder imposant und beeindruckend sind und bald, nach etwa 40 Minuten der Führung, gelangt man zum Raum, von dem aus der Ausgang nach draußen abgeht. Hier muss man zunächst eine Treppe mit vielen Stufen hochgehen, dann kommt man zu einem Metalltor und von da aus hat man dann wieder einen tollen Blick auf das türkisfarbene Meer und Kaktusfeigen am Wegrand. Von hier oben beim Höhlenausgang, muss man nun wieder einige Treppen nach unten gehen, bevor man wieder am Ausgangspunkt der Tour die die Höhle angekommen ist.
~.*.~ Fazit ~.*.~
Insgesamt war die Höhle echt groß und sie hatte diverse verschiedene Räume mit allerhand Besonderheiten und der Gesamteindruck ist atemberaubend. Alles ist voll mit Stalagmiten und Stalaktiten und überall kann man andere Formationen und Größen bewundern. Über insgesamt 800 Stufen rauf und runter kommt man gut durch die Höhle durch und die Gruppenleiterin erzählt einem zu verschiedenen Stellen interessante Fakten. Die Höhle ist, außer der einen kurzen Showeinlage in einem Raum der Höhle (welche gut war), naturbelassen und nur dezent beleuchtet. Noch dazu hat sie eine tolle Lage, denn wenn man am Ausgang der Höhle angekommen ist, hat man sofort einen Blick auf den wundervollen kristallklar-türkisen Ozean und auch die Fahrt zur Höhle hatte bereits tolle Aussichtspunkte. Die Höhle lohnt sich wirklich und war für mich eine ganz tolle Erfahrung! Ich empfehle sie definitiv weiter und vergebe 5 von 5 Sternen.
Liebe Grüße,
Chan5 weiterlesen schließen
Bewerten / Kommentar schreiben