Pro:
Bonusmaterial viel und synchronisiert, Schauspieler sind gut
Kontra:
der Film ist langweilig und vorhersehbar
Empfehlung:
Nein
In letzter Zeit habe ich mir einige Filme angesehen, die nicht unbedingt auf meiner Wunschliste standen und bin von einigen richtig positiv überrascht worden. Irgendwie macht es Spaß, sich so völlig unvoreingenommen einen Film anzusehen und da ich heute ohnehin zur Videothek musste, habe ich mir einfach so mal den Film „Zwei an einem Tag“ ausgeliehen und ihn mir Nachmittags gemütlich auf der Couch sitzend angesehen.
==_Darum geht´s==
Nach ihrer Abschlussfeier am 15. Juli 1988 lernen sich Emma und Dexter kennen. Sie verbringen zwar die Nacht miteinander, aber beschließen, dass sie Freunde werden wollen und sich nicht auf eine Beziehung einlassen wollen.
Es gelingt den beiden tatsächlich eine innige Freundschaft aufzubauen. Trotz völlig unterschiedlicher Lebensentwürfe treffen sie sich immer wieder. Während Emma zunächst unambitioniert in einem Restaurant kellnert, anstatt endlich ihren schriftstellerischen Fähigkeiten nachzugehen, startet Dexter als Fernsehmoderator durch, der den Versuchungen von Drogen nicht widerstehen kann.
Sein ausschweifendes Leben führt auch schließlich dazu, dass Emma ihm die Freundschaft kündigt, doch ein paar Jahre später als Dexter sich etwas gefestigt hat, finden die beiden wieder zusammen und beschließen sogar der Liebe eine Chance zu geben. Doch das Schicksal hat andere Pläne…
==_Meine Meinung==
Ich habe mir unter dem Film etwas völlig anderes vorgestellt. Ich dachte, dass es mehr um diesen einen ominösen Tag geht und bin davon ausgegangen, dass Emma und Dexter sich dann immer zufällig treffen, also schicksalhaft aufeinandertreffen. Das tun sie aber nicht und mir war in der ersten Hälfte des Films völlig schleierhaft, weshalb immer wieder der 15. Juli mit anderen Jahreszahlen eingeblendet wird.
Dass Emma und Dexter immer nur an diesem einen Tag in verschiedenen Jahren von 1988 an gezeigt werden, gefällt mir überhaupt nicht. Mir fehlt da einfach sehr viel in der Entwicklung der Figuren. Vieles, was sie tun, wird gar nicht erklärt. So wird Dexter im Laufe der Zeit zu einem drogensüchtigen Fernsehstar und man hat überhaupt nicht gesehen, wie es dazu gekommen ist, wo er doch seine Eltern und vor allem Emma stets als gute Freunde und Halt an seiner Seite hat.
Weshalb Emma sich jahrelang an einen kompletten Vollidioten bindet, den sie nicht liebt und der ihr überhaupt nicht gewachsen ist, wird ebenfalls nicht näher erläutert. Während die Handlung durch die vielen Jahressprünge ebenfalls ständig springt und man gar keine Zeit hat, sich auf einzelne Szenen einzulassen, bleibt einfach der Tiefgang der Charaktere auf der Strecke.
Die Machart des Films, der in vielen Szenen an ein Theaterstück erinnert, ist überhaupt nicht mein Geschmack. Allerdings ist der Film so vorhersehbar, dass man sich trotz des Sprunghaften immer gleich denken kann, was im vergangen Jahr passiert ist.
Dennoch wird mir einfach nicht klar, was mir der Film jetzt eigentlich sagen will. Will er eine Ode an die Freundschaft sein, oder mir erzählen, dass wahre Liebe nur durch Freundschaft entstehen kann? Was der ominöse 15. Juli mit dem Ganzen zu tun hat, habe ich auch nicht verstanden.
Ich kann es leider nicht anders sagen, als dass ich den Film total langweilig fand. Ich muss allerdings auch dazu sagen, dass ich zwar romantischen Filmen nicht grundsätzlich abgeneigt bin, aber auch nicht diese typische Cecelia Ahern oder eben David Nicholls lesende Frau bin, die sich für Rührung die Augen aus dem Kopf heulen kann.
Mich hat „Zwei an einem Tag“ überhaupt nicht berührt. Die Geschichte von den zwei Königskindern, die lange Zeit nicht zueinander finden kann, ist zwar ganz nett und ich mag auch die Schauspieler gerne, aber irgendwie hat mich das Ganze kalt gelassen. Vielleicht lag es daran, dass man eben gleich zu Beginn schon weiß, in welche Richtung alles laufen wird und dass das Ende noch recht rührselig werden wird.
Die Schlussszene ist schließlich aber die einzige, die ich wirklich rührend fand, davon hätte ich mir im ganzen Film mehr gewünscht.
==_Allgemeines==
"Zwei an einem Tag" (One Day). USA/GB 2011
Regie: Lone Scherfig
Drehbuch: David Nicholls
Darsteller: Anne Hathaway, Jim Sturgess, Tom Mison, Jodie Whittaker, Patricia Clarkson, Ken Scott
Länge: 107 Minuten
FSK: ab 12 Jahre
==_Die Blu-ray==
Sprachen: Deutsch und Englisch (DTS-HD MA 5.1)
Untertitel: Deutsch, Englisch für Hörgeschädigte
Bild: 2.35:1 (1920x1080p)
Die Bildqualität finde ich nicht so besonders. Große Teile des Films spielen in dunklen Räumen und da ist mir das Bild zu kontrastarm. Brillant würde ich es auch nicht nennen und ich würde mal behaupten, dass das Bild der Blu-ray keinen großen Unterschied zu dem der DVD macht. Den Ton begeistert mich ebenso wenig. Ich fand ihn zu leise (erstaunlicherweise ist er bei dem Bonusmaterial laut und klar).
==_Bonusmaterial==
• Deleted Scenes
• Making Of
• Deutsche Featurettes (Eine 20-jährige Liebesgeschichte, Anne Hathaway ist Emma; Der Bestseller)
• Original Featurettes (Making a 20 year love story, Creating Emma with Anne, Dexter´s Transformation, Bringing Emma to Life, Em & Dex – through the years)
• Interviews (Anne Hathaway, Jim Sturgess, Lone Scherfig)
• Audiokommentar von Regisseurin Lone Scherfig
• Bildergalerie
• B-Roll
• Deutscher Trailer
• Original-Trailer
• TV Spots
Das Bonusmaterial ist wirklich sehr umfangreich und wie ich finde auch gut in deutsche und englische Features unterteilt. Die deutschen Features sind entweder synchronisiert oder werden direkt untertitelt abgespielt. Ich geb ja zu, dass ich bei englischsprachigen Features immer etwas lesefaul bin, weshalb mir mit die Bonusfilmchen und Interviews hier sehr entgegenkommen.
Man merkt, dass die Produzenten der Blu-ray sich Mühe gegeben haben, wobei ich allerdings sagen muss, dass ich den Film schon nicht interessant fand und deshalb so viel Hintergrundinfos und Interviews gar nicht benötigt hätte, aber das ist jetzt wirklich nur meine persönliche Meinung, denn grundsätzlich finde ich viel Bonusmaterial immer gut und ich denke, dass den Machern hier auch eine gute Mischung aus Nachbesprechung des Films und Zeigen der Dreharbeiten gelungen ist.
==_Mein Fazit==
„Zwei an einem Tag“ ist kein Film für Leute, die mit Romantik nichts am Hut haben. Mich hat der Film einfach nur gelangweilt. Bei der Blu-ray-Umsetzung ist das Bonusmaterial auf jeden Fall positiv zu bewerten, wohingegen mich Bild- und Tonqualität nicht überzeugen konnten. weiterlesen schließen
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