Der Anschlag (gebundene Ausgabe) / Stephen King Testberichte
Auf yopi.de gelistet seit 02/2012
- Niveau: anspruchsvoll
- Unterhaltungswert: durchschnittlich
- Spannung: durchschnittlich
- Humor: durchschnittlich
- Stil: sehr ausschmückend
Pro & Kontra
Vorteile
- Geschichte, Wendungen
Nachteile / Kritik
- Nichts
Tests und Erfahrungsberichte
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der anschlag
05.08.2013, 18:04 Uhr von
margy
Ich lese sehr viel. In anderen Foren schreibe ich unter dem Namen Trolles.5- Niveau: sehr anspruchsvoll
- Unterhaltungswert: sehr hoch
- Spannung: sehr hoch
- Humor: kein Humor
- Stil: sehr ausschmückend
- Zielgruppe: Erwachsene
Pro:
siehe bericht
Kontra:
siehe bericht
Empfehlung:
Ja
Zum Buch:
Die 1056seitige gebundene Ausgabe dieses Buches erschien im Heyne Verlag am 23.1.2012 in deutscher Sprache. Unter der ISBN 978-3453267541 kostet es 26,99 €.
Originaltitel: 11/22/63 bei Scribner, New York
Übersetzer: Wulf Bergner
Buchumschlag:
Der Umschlag des Buches ist rot mit weißer, verschwommener Schrift. Links in der Mitte befindet sich eine durchschossene Silbermünze mit dem Kopf eines Mannes.
Autor:
Stephen King, 1947 in Portland, Maine, geboren, ist einer der erfolgreichsten amerikanischen Schriftsteller. Schon als Student veröffentlichte er Kurzgeschichten, sein erster Romanerfolg, "Carrie", erlaubte ihm, sich nur noch dem Schreiben zu widmen. Seitdem hat er weltweit 400 Millionen Bücher in mehr als 40 Sprachen verkauft. Im November 2003 erhielt er den Sonderpreis der National Book Foundation für sein Lebenswerk.
Klappentext:
Wenn die Vergangenheit grausam zuschlägt – Stephen King schreibt die amerikanische Geschichte neu
Am 22. November 1963 fielen in Dallas, Texas, drei Schüsse. John F. Kennedy starb, und die Welt veränderte sich für immer. Wenn man das Geschehene ungeschehen machen könnte – wären die Folgen es wert? Jake Epping kann in die Vergangenheit zurückkehren und will den Anschlag verhindern. Aber je näher er seinem Ziel kommt, umso vehementer wehrt sich die Vergangenheit gegen jede Änderung. Stephen Kings neuer großer Roman ist eine Tour de Force, die ihresgleichen sucht – voller spannender Action, tiefer Einsichten und großer Gefühle.
Jake Epping lebt ein normales Leben, bis sein Freund Al ihm ein großes Geheimnis enthüllt: Er kennt ein Portal, das ins Jahr 1958 führt. Und Al gewinnt ihn für eine wahnsinnige Mission. Jake soll in die Vergangenheit zurückkehren und das Attentat auf John F. Kennedy vereiteln, um den Gang der Geschichte positiv zu korrigieren. Und so beginnt für Jake ein neues Leben in einer für ihn neuen Welt. Es ist die Welt von Elvis und JFK, von großen amerikanischen Autos und beschwingten Highschool-Tanzveranstaltungen. Es ist die Welt des gequälten Einzelgängers Lee Harvey Oswald, aber auch die der Bibliothekarin Sadie Dunhill, die Jakes große Liebe seines Lebens wird – eines Lebens, das gegen alle normalen Regeln der Zeit verstößt. Und je näher Jake seinem Ziel kommt, den Mord an Kennedy rückgängig zu machen, desto bizarrer wehrt sich die Vergangenheit dagegen – mit aller gnadenlosen Gewalt, die sich auch gegen Jakes neue Liebe richtet ...
Inhaltsübersicht:
Prolog
1. Teil: Ein entscheidender Augenblick
1. Kapitel: Vor der Schwelle
2. Kapitel: Jakes erster Trip
3. Kapitel: Wendepunkte in der Geschichte; ein Testlauf
4. Kapitel: Harrys Aufsatz
2. Teil: Der Vater des Hausmeisters
5. Kapitel: Eingewöhnung
6. Kapitel: Derry, 1958
7. Kapitel: Auf den Fersen des Killers
8. Kapitel: Halloween 1958
3. Teil: In der Vergangenheit leben#
9. Kapitel: Auswirkungen von Jakes Reise; Abschied von einem Freund
10. Kapitel: Noch einmal Frank Dunning
Leseprobe:
Ich war nie das, was man eine Heulsuse nennt.
Meine Exfrau gab meinen "nicht vorhandenen emotionalen Gradienten" als Hauptgrund dafür an, als sie mich verließ (als ob der Kerl, den sie bei den Anonymen Alkoholikern kennengelernt hatte, ganz nebensächlich wäre). Christy sagte, sie könne mir zur Not verzeihen, dass ich auf der Beerdigung ihres Vaters nicht geweint habe; ich hätte ihn nur sechs Jahre gekannt und könne daher nicht sehen, was für ein wundervoller, großzügiger Mensch er gewesen sei (was beispielsweise ein Mustang-Cabrio zum Highschool-Abschluss bewies).
Schreibstil:
in der Ich-Form, psychologisch, sehr detailliert, chronologisch, interessant, spannend, dramatisch, brutal, grausam
Meinung:
Das Buch gliedert sich in 6 Teile und 31 Kapitel.
Jake Epping erzählt die Handlung und die Geschichte des Romans in der Ich-Form. Seine Frau trennte sich von ihm. Nurf ein einziges Mal in seinem Leben hatte er geweint. Er erinnert sich daran, dass er einmal einen sehr bewegenden Aufsatz las. Er bewertete ihn mit der Bestnote trotz der vielen Rechtschreibfehler. Das, was er las, bewegte ihn zutiefst.
Genau am Ende des Prologs setzt dann der erste Teil an. Harry Dunning ist derjenige, der den Aufsatz seines Lebens schrieb. Sein Vater war es, der die gesamte Familie umbrachte, nur er selbst kam mit dem Leben davon und das schwer verletzt. Natürlich behielt Harry Schäden zurück und jetzt kennt Jake die Gründe dafür. Mittlerweile ist Harry ein alter Mann, er geht in Rente und besucht Jake.
Gleichzeitig ruft Al an und bittet Jake, zu ihm zu kommen. Jake geht zu Al und findet ihn abgemagert vor. Er hat Lungenkrebs. Al redet von Dingen, die auf Demenz, auf Unzurechnungsfähigkeiten schließen lassen. Al geht mit Jake zu einer Türe und nach Aufforderung Als geht Jake über die Schwelle in eine andere Zeit.
Er steht in Derry im Jahre 1958 und begegnet Menschen, Jugendlichen, die heute alt sind, trifft damals noch Lebende wieder und unterhält sich mit ihnen. Jake kehrt zurück zu Al und ins Jahr 2011. Drüben in Derry war es 11.58 Uhr.
Jake überlegt sich, dass er den Lauf der historischen Ereignisse, die nach dem September 1958 eintrafen, verändern könnte. Er denkt vor allem an Kennedy. Es geht um den Mörder Kennedys und seinen Aufenthaltsort. Wäre Kennedy erst einmal gerettet, würde Jake eine Kettenreaktion auslösen. Alle Verhängnisse der Zukunft könnte er verhindern.
Nur um das absolut für alle Zeit zu schaffen, müsste Jake in der Vergangenheit verharren, dürfte nicht mehr über die Türschwelle in die Gegenwart treten.
Jake erinnert sich wieder an den Aufsatz, der Vorfall ereignete sich 1958. Es war Halloween in Derry. Genau der Ort an der Schwelle. Er liest sich alles noch einmal ganz genau durch. Auch das ließe sich verhindern. Das muss als erstes versucht werden. Jake redet mit Al. Er will den Anschlag von Harrys Vater auf seine Familie verhindern.
Jake hält sich wieder in Derry auf und entdeckt Dinge bei sich, die die Menschen 1958 noch nicht kannten. All das muss er erst einmal verschwinden lassen.
Schreckliche Dinge geschahen bereits in Derry, als Jake mit einem alten Ford über die Straßen fährt. Er lebt 60 Jahre zuvor und er merkt, dass mit dem PC vieles leichter zu meistern wäre.
Um den Lauf der Verhängnisse zu stoppen, sucht Jake nach dem Vater Harrys und er findet ihn.Jake zweifelt zuerst an Harrys Geschichte in seinem Aufsatz, doch dann erfährt er, dass Frank seine Frau schlägt. Jake überlegt sich, wie er Frank schnappen und überführen kann. Deshalb beschattet Jake den Mann.
Die Vergangenheit will sich nicht aufhalten lassen, sie will sich nicht verändern lassen. Jake wird angegriffen. Es sind zwei Männer mit dem gleichen Virhaben, Frank Dunnings das Handwerk zu legen.
Jake merkt, dass sein Gegenüber viel zu feige ist, den Lauf der Dinge aufzuhalten und überwältigt den Mann. Er geht entschlossen ins Haus der Dunnings und sieht, wie Frank seiner Frau den Arm bricht. Er schießt, trifft ihn jedoch nur mit einem Streifschuss. Bill kommt zu Hilfe und so legen sie beide Frank das Handwerk.
Jakes Reise in die Vergangenheit bewirkte zwar, dass Harry den Schandtaten seines Vaters nicht ausgesetzt war, starb jedoch dann im Vietnamkrieg im Jahr 1968.
Ist die Vergangenheit erst einmal aufgehalten und Jake wieder zurück im Jahr 2011, überstürzen sich die Ereignisse in der Gegenwart. Die Vergangenheit holt Jake wieder ein.
Was wäre, wenn die Vergangenheit aufzuhalten wäre? Darum kümmert sich Stephen King in diesem Buch. Alles beginnt an einem Dienstag, 09.09.1958, als Jake über die Schwelle der Tür bei Al tritt. Was sonst kann noch an Verhängnissen verhindert werden und was geschieht, geschähen die historischen Ereignisse nicht?
Der Aufsatz Harrys ist dafür der ausschlaggebende Punkt.
Was wäre geschehen mit Martin Luther King und den Aufständen der Weißen gegen die Neger? Was wäre geschehen mit den Terroranschlägen auf das World Trade Center, mit Hitler usw.?
Für Jake heißt es: Frank Dunning konnte seinen Sohn nicht mehr terrorisieren, weil er in die Geschichte eingegriffen hat. Harry war auch kein Krüppel. Da er aber 1968 in Vietnam fiel, musste er nach Vietnam ins Jahr 1968 kehren, um das wieder zu verhindern. Mit den übrigen Geschehnissen wäre es ähnlich zugegangen. Geschieht das eine nicht, dann das andere.
Dramatisch ist die Handlung geschrieben, interessant, äußerst spannend, realistisch und auch fiktiv - denn wer kann schon zurück in die Vergangenheit?
Episoden aus dem Roman "ES" kommen ausschnittweise vor - darauf wird Bezug genommen in der Episode Frank Dunnings und seiner Familie.
Ich lebte in Amerika, in der Welt, die King für uns Leser mit Liebe zum Detail erschuf und ich tauchte auch sehr gerne darin ein.
Schaurig, gruselig ist das Buch geschrieben. Psychologie spielt in die Geschichte mit ein.
Harry, der von der Bösartigkeit und der Brutalität seines Vaters zu einem seelischen Wrack gemacht wird, sich nicht entfalten kann, zum Spott und Hohn der Leute wird, die nicht ahnen, was mit ihm geschah und wieseo er so wurde, wie er heute ist. Sein Aufsatz macht das deutlich.
Erst Al, dann Jake wandern aus dem Jahre 2011 ins Jahr 1958 zurück nach Derry, dann 1968 nach Vietnam.Chronologisch geht King vor, beschreibt seine Figuren akribisch genau und detailliert, baut Eigenheiten ein, schreibt über Alltassituationen.
Welche seelischen Verletzungen erlitt Harry als Kind? Was geschah mit ihm, als er sah, dass sein Vater die Mutter und seine Geschwister umbrachte?
Sehr vielseitig, sehr vielschichtig strukturiert sind die Menschen, die Begebenheiten.
King baut aus, was geschehen wäre, wären die Ereignisse so, wie sie waren, nicht eingetroffen wären und es geht vor allem um Kennedy und das Attentat.
Absolut empfehlenswertes Buch! weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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11/22/63 - Der Anschlag von Stephen King
06.03.2012, 14:14 Uhr von
bundy109
Ich möchte mich an dieser Stelle für alle Bewertungen von ganzem Herzen bedanken, ihr seid wahnsi...5- Niveau: durchschnittlich
- Unterhaltungswert: sehr gering
- Spannung: sehr gering
- Humor: wenig humorvoll
- Stil: ausschmückend
- Zielgruppe: Männer
Pro:
+
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Fragt ihr Euch auch manchmal, wie die Weltgeschichte wohl verlaufen wäre, hätte es den Anschlag auf John F. Kennedy nicht gegeben? Damals, am 22. November 1963 in Dallas, als ein kleiner Wicht mit seiner Knarre drei Schüsse abgefeuert hat, wovon zwei ihr Ziel nicht verfehlten und somit das Schicksal Kennedys besiegelten. Wir werden nie erfahren, ob sich die Dinge in eine bessere Richtung gewandelt hätten oder ob sich nicht wirklich viel getan hätte. Aber der Gedanke daran ist für mich sehr faszinierend!
John F. Kennedy war ein guter Präsident (oder doch nicht ein ganz so guter; wieso hätte man ihn sonst erschossen), und wenn ich die Chance hätte, den Anschlag auf ihn zu verhindern, ich würde es ganz sicher tun! Wunschtraum, ich bin mir dessen bewusst, aber der Gedanke daran ist sehr spannend! Das dachte sich wohl auch Stephen King als es wieder darum ging, ein neues Buch auf den Markt zu bringen. Dazu grub er eine alte Idee wieder aus, die er bereits in den 70er Jahren hatte: was könnte passieren, hätte damals jemand diesen heimtückischen Anschlag verhindern können! Würde dadurch wirklich alles besser werden, so wie viele es wohl annehmen, oder würde gar alles viel schlimmer kommen? Und das mit der Art, wie eben nur King eine Geschichte erzählen kann!
Recherchen von mir haben ergeben das King tatsächlich schon in den 70er Jahren über eine Geschichte zum Anschlag auf Kennedy nachdachte, diese aber dann doch nicht schrieb, weil er es noch für zu früh hielt. Und in meinen Augen war das eine sehr gute Entscheidung, da er zu dieser Zeit sicher kein Werk hätte schreiben können, wie er dies mit der nun hier vorliegenden Story gemacht hat.
@@@ Der Anschlag @@@
Dies ist nun also der deutsche Titel für das brandneue Werk vom König der düsteren Storys, dem Meister des Horrors und einem, jedenfalls nach meiner Ansicht, der besten Schriftsteller aller Zeiten. Als ich den Titel das erste mal gehört habe, dachte ich erst an eine Geschichte über die Anschläge vom 11. September 2001. Eine Geschichte die ich ganz sicher nicht gekauft hätte, weil mir diese 9/11 Thema ein wenig auf den Zeiger geht. Als dann aber klar wurde das es sich um den Anschlag auf Präsident Kennedy dreht war für mich klar das ich dieses Buch haben muss. Aber nicht als gebundene Ausgabe (jedenfalls noch nicht) sondern als praktisches eBook, damit ich auch im Bett ohne Probleme und vor allem ohne Licht lesen kann
Bevor ich hier aber in das Buch eintauche möchte ich noch anmerken; nach den letzten beiden Büchern, besonders nach „Die Arena“, hatte ich in dieses hier keine sonderlich hohe Ansprüche. Nicht das die letzten Bücher von King schlecht waren, aber sie haben den Biss verloren und waren für mich nur knapp über einem 0815 Roman mit gelegentlichen Einlagen von Horror. Ich bin ehrlich: seit „Puls“ konnte mich keines seiner Bücher mehr zu 100% überzeugen... Doch dann kam „Der Anschlag“...
@@@ Der Autor @@@
Stephen Edwin King wurde am 21. September 1947 in Portland, Main als Sohne eines Seemanns und dessen Frau geboren. Im Alter von 19 Jahren wurde seine erste Geschichte veröffentlicht nachdem er schon seit seinem siebten Lebensjahr Kurzgeschichten geschrieben hat. Zwischen 1966 und 1970 studierte King an der Universität von Main Englisch. Nach seinem Studium und der Hochzeit mit Tabitha Spruce, unterrichtete King in Hampton als Englischlehrer.
Seit 1974 widmet King sich voll und ganz dem Schreiben. King hat in seinem Leben schon viel durchgemacht: so hat er zum Beispiel seiner Alkoholsucht erfolgreich abgeschworen und einen Autounfall mit schwersten Verletzungen überlebt.
Da eine ausführliche Biografie den Rahmen hier sprengen würde, möchte ich Euch auf eine externe Seite verweisen, auf der nicht nur sein Lebenslauf detailliert aufgeführt wird, sondern auch alle Werke von ihm aufgelistet sind: http://de.wikipedia.org/wiki/Stephen_King#Ank.C3.BCndigungen_f.C3.BCr_2011_und_2012
@@@ Die Handlung @@@
Ich war noch nie ein Mann, der nahe am Wasser gebaut hat.
Durch Zufall entdeckt der Imbisskoch Al Templeton ein Wurmloch, welches er als Kaninchenbau bezeichnet, mit dem er in die Vergangenheit reisen kann. Nachdem er diesen Tunnel bisher immer nur dazu genutzt hat um günstig an frisches Fleisch für seinen Imbiss zu kommen, hat er im Laufe der Zeit einen Plan gefasst: er will den Anschlag auf Präsident Kennedy vereiteln!
An dieser Stelle tritt Jake Epping auf den Plan. Jake ist Lehrer und unterrichtet Englisch; nebenbei auch für eine Klasse von erwachsenen Schülern, die ihren Abschluss nachholen wollen. Eines Abends, am letzten Tag vor den Ferien, sitzt er im Lehrerzimmer und bewertet Aufsätze seiner nicht mehr ganz so jungen Schüler. Eigentlich waren die ganzen Aufsätze zum Thema „Der Tag der Euer Leben verändert hat“ wenig bewegend und auch eher Durchschnitt. Aber ein Aufsatz berührte Jake, der eigentlich nie weint, so sehr das er tatsächlich weinen musste. Der Verfasser war Harry Dunning, der Hausmeister der Schule. In seinem Aufsatz erzählt er, wie sein Vater im Jahr 1958 mit einem Hammer bewaffnet nach Hause kam, seine Mutter, seine Schwester und seine beiden Brüder im Blutrausch erschlug und ihn selber so schwer verletzte das er bis an sein Lebensende nur noch hinken kann und geistig etwas zurückbleiben würde.
Jake hat diesen Aufsatz noch nicht richtig verdaut, da bekommt er einen seltsamen Anruf von Al Templeton, der ihn zu seinem Imbiss einlädt mit der Bemerkung, es sei dringend! Etwas kommt Jake komisch vor: zum einen hat Al ihn noch nie angerufen, erst recht nicht in seiner Schule. Jake war ja nur ein normaler Kunde in Al's Diner. Zum anderen klang Al plötzlich komisch. Jake war am vorherigen Tag noch im Diner und hat mit Al gesprochen; da klang er ganz normal, eher etwas überdreht. Der Al am Telefon klang aber krank; sehr krank! Konnte er über Nacht so schwer krank werden? Mit gemischten Gefühlen geht er dann doch und wird beinahe vom Schlag getroffen! Al sah um Jahre gealtert aus. Eingefallene Wangen, blasse Haut und ständige Hustenanfälle, die er vor noch nicht mal ganz 24 Stunden nicht hatte! Vor dem Imbiss stand auch ein Schild, welches verkündete dass das Diner wegen schwerer Krankheit für immer geschlossen bleibe!
An diesem Abend erfährt Jake alles über den Zugang zum Jahr 1958, über den Plan von Al und wie er es leider nicht schaffte, diesen zu beenden, da er an Lungenkrebs erkrankt ist und kurz vor dem Anschlag abbrechen musste, weil er einfach schon zu schwach war. Jake glaubt im ersten Moment nichts von allem, war er doch am vorherigen Tag noch hier und hat sogar mit Al gesprochen. Allerdings sah er da noch fit aus... Etwas verwirrt erfährt er von Al das jeder Aufenthalt, egal wie lange dieser dauert, für die Menschen in der Gegenwart nur zwei Minuten dauert. Um Jake zu zeigen das er nicht irre ist, führt er ihn in den Vorratsraum des Diner und führt in an den „Hasenbau“ heran: und schon steht Jake im Jahr 1958! Nachdem sich Jake ein wenig in der alten Welt umsehen konnte, kehrt er zurück in die Gegenwart. Dort erfährt er, das Al ihn dafür vorgesehen hat, seinen Plan zu einem glücklichen Ende zu bringen.
Natürlich braucht Jake ein wenig Bedenkzeit, und so verabreden sie sich am folgenden Tag bei Al zu Hause. Jake hat eine schwere Wahl zu treffen. Will er wirklich über 5 Jahre in der Vergangenheit leben und das Risiko auf sich nehmen, Kennedy zu retten? Auch wenn er nur 2 Minuten weg sein würde, er selber würde normal weiter altern. Und was, wenn er es nicht schaffen würde? Nach einer Nacht mit sehr wenig Schlaf geht er zu Al. Er sagt ihm, er würde gerne erst einen Testlauf machen. Er will den Amoklauf, bei dem Harry Dunning schwer verletzt wurde und bei dem vier andere Menschen starben verhindern. Sollte er das schaffen, so würde er sich der Mission „Rette JFK“ wohl annehmen! So reist er mit dem Decknamen George Amberson erneut nach 1958.
In der Kleinstadt Derry lässt er sich nun nieder und hat es am Anfang nicht einfach sich mit den damaligen Gegebenheiten abzufinden. So lebt er nun also einige Wochen im Jahr 1958 und stellt Nachforschungen über seine Zielperson an. Dabei kommt es einigen Einwohnern verdächtig vor das ein Neuer so viele Fragen stellt. Am Tag des Amoklaufs glaubt Jake sich gut vorbereitet zu haben. Er wartet vor dem Haus der Familie Dunning auf das eintreffen des Vaters, wird dabei jedoch von einem Passanten überrascht. Sein Plan scheint zu scheitern! Allerdings schafft er es, seinen Beobachter auszuschalten und so kommt er gerade noch rechtzeitig in das Haus um zu sehen, wie der Vater hinter Harry her ist. Jake zieht die Aufmerksamkeit auf sich und fängt sich dabei einen Streifschlag mit dem Hammer ein, der ihn am Kopf recht über verletzt. Zum Glück für Jake taucht nun der vermeintlich ausgeschaltete Passant auf, welcher Harrys Vater erschiesst, bevor dieser Jake erschlagen kann.
Nachdem dieser Test zwar gut ausgegangen ist, wobei er nur Harry und seine Schwester retten konnte, kehrt er zurück in die Gegenwart. In diesen wenigen Wochen wurde Jake klar das die Vergangenheit sich nicht freiwillig ändern lassen will und sich zur Wehr setzen wird! Er zweifelt daran, die Akte Kennedy wirklich ändern zu können ohne dabei selber zu sterben! So will er sich alles nochmal durch den Kopf gehen lassen. Zwei Tage bekommt er dafür von Al, dem es immer schlechter geht!
Eigentlich geht Jake mit dem Gedanken zu Al, ihm zu sagen, er müsse sich einen anderen für seinen Plan suchen. Doch als er bei ihm zu Hause an die Türe klopft und keiner ihm aufmacht, hat er eine schlimme Vorahnung. Er probiert die Türe zu öffnen und es gelang ihm ohne Problem. Er ging in Al's Schlafzimmer und fand ihn mit offenen Augen auf seinem Bett liegen! Neben ihm eine Brief der für Jake gedacht war.
Nun blieb ihm keine andere Wahl! So kehrt er erneut nach 1958 zurück. Da aber jeder Besuch die vorherigen Änderungen rückgängig macht, muss er auch das Leben von Harry Dunning erneut retten. Doch diesmal geht er anders vor; er erschiesst den Vater von Harry auf einem Friedhof, womit er dieses mal die ganze Familie retten konnte. Im folgenden Abenteuer arbeitet Jake, der sich abermals George nennt, als Aushilfslehrer und probiert sich als Autor. Es läuft soweit alles recht gut; er findet mit gefälschten Empfehlungsschreiben recht einfach Jobs als Lehrer, wenn die Kasse mal nicht stimmt gibt er Sportwetten ab, bei denen er die Resultate natürlich schon kennt. So zieht er immer weiter in Richtung Dallas. Dort nistet er sich in einem kleinen Kaff ein und nimmt dort eine Stelle als Englischlehrer an. Und ab hier wird es kompliziert: er verliebt sich!
Sein Vorhaben scheint zu scheitern da er sich ernsthaft überlegt, in der Vergangenheit zu bleiben, zu heiraten und der Geschichte ihren Lauf zu lassen. Allerdings kommt es zwischen ihm und seiner Angebeteten immer häufiger zu Krisen was zu einer vorläufigen Trennung führt. Damit kümmert sich Jake wieder mit vollem Einsatz um den JFK Plan. Aber die Vergangenheit wehrt sich natürlich dagegen. Es kommt zu Attacken mit Messern, Autounfällen und selbst ein Schlägertrupp hätte Jake beinahe getötet.
Mittlerweile ist 1963 und der Anschlag auf Kennedy steht unmittelbar bevor. Jake ist wieder mit seiner Herzdame zusammen und hat sie sogar darin eingeweiht das er aus der Zukunft gekommen ist und einen Mord verhindern muss. Es war zwar nicht einfach, aber er konnte sie wirklich davon überzeugen. Allerdings war ja die Sache mit den Schlägern und Jake war zu schwach um Lee Harvey Oswald alleine stellen zu können und obwohl er es nicht wollte, so hat er nun seine geliebte Sadie an seiner Seite und zusammen gehen sie zum Schulbuchlager in Dallas. Sie sind gerade noch rechtzeitig gekommen um Oswald zu hindern, seinen ersten Schuss abzugeben. Allerdings feuert er auf Jake und Sadie, wobei er sie trifft! Nur kurz nach diesem Schuss wird Oswald von der Polizei erschossen, bevor dieser auch Jake noch erschiessen kann! Kennedy lebt, die Liebe seines Lebens musste sterben! War der Plan diesen Preis überhaupt wert?
Nach einer längeren Auseinandersetzung mit Polizei, FBI und CIA konnte er „dahin zurück wo er hergekommen ist“. Doch die Welt die er nun antrifft ist alles andere als gut.....
Kehrt Jake zurück nach 1958 um dann für immer nach einem Neustart dort zu bleiben? Ja, um das zu erfahren müsst ihr nun das eBook kaufen! :) Alternativ natürlich auch die gedruckte Ausgabe oder das Hörbuch... :)
@@@ King wie man ihn kennt? @@@
Nein, es ist kein typischer King wie man ihn eigentlich kennt und erwartet. Mit „Der Anschlag“, seinem 40. Roman, hat sich der Meister selber übertroffen! Nachdem er mich seit seinem wirklich gelungenen Roman „Puls“ mit keinem darauf folgenden Buch wirklich überzeugen konnte, so bin ich von „Der Anschlag“ schlicht und einfach total von den Socken! Stephen King hat hier wirklich gute Recherchen angestellt was das Umfeld von Lee Harvey Oswald und das Umfeld von Dallas in den frühen 60er Jahren angeht.
„Der Anschlag“ ist kein Horror im eigentlichen Sinne, viel eher siedle ich die Story im Bereich Thriller an. Keine Monster die aus Schränken springen und Menschen fressen, keine Clowns die Kinder in die Kanalisation locken; aus diesem Alter scheint King raus zu sein! Zudem gibt es hier nun auch mehrere Stränge die am Ende zusammenlaufen und damit der Geschichte genügend Schwung geben damit diese nicht langweilig wird. Neben einem Thriller gibt es auch eine Lovestory, die über die ganze zweite Hälfte der Geschichte einen sehr wichtigen Nebenstrang bildet. Elemente aus dem Bereich Krimi sind auch vorhanden, wenn auch nur in einem kleinen Ausmass. Die ganze Observierung Lee Harvey Oswalds, die in der ganzen zweiten Hälfte immer wieder kurz aufgegriffen wird zum Beispiel hat vieles von einem sehr guten Krimi.
Aber eines hat sich King zum Glück nicht nehmen lassen: er leuchtet die Umgebung seines Helden sehr detailliert aus und gibt dem Leser so die Chance, ganz in die Handlung zu versinken, ohne dabei in einen langatmigen Schreibstil zu verfallen. Für wahr, King ist gereift und nach einigen Büchern die eher etwas abgestanden wirkten ist im erneut ein riesiger Wurf gelungen. Ein Buch das zwar anders ist als man es vom Meister kennt, aber trotzdem seine unverkennbare Handschrift trägt, weil es einfach von der ersten bis zur letzten Seite die Spannung hält. Zwar, und genau das finde ich gut, nicht immer auf einem hohen Level, sondern es gibt immer mal wieder eine leichte Entspannung; aber nur um ein paar Seiten weiter vorne die Spannung wieder auf die Spitze zu treiben. Also alles andere als der gewöhnliche King!
@@@ Schreibstil @@@
Dazu habe ich zwar im oberen Abschnitt schon einiges gesagt, aber ich möchte nun noch etwas tiefer in dieses Thema eintauchen. Es ist wohl nicht ganz einfach um eine wahre Rahmenhandlung eine spannende Geschichte zu spinnen. Zudem sich King ja wirklich gut an die Vorgänge vom 22.11.1963 gehalten hat. Die ganze Geschichte so aufzubauen das es dann mit den gegebenen Daten und Zeiten passt ist für mich schon eine sehr gute Leistung. Aber dann auch noch die ganze fiktive Vorgeschichte so spannend zu halten das man auf alle Fälle wissen will wie die Geschichte ausgeht, das macht für mich einen wahren Schriftsteller aus!
Als Jake und Al zum ersten mal über den Plan sprechen, Kennedy vor dem Anschlag zu bewahren, so war Jake nicht sofort Feuer und Flamme für diese Idee. Man konnte seinen Kampf richtig fühlen und hätte es wohl auch verstanden, hätte Jake nein gesagt. Die Geschichte ist in einer Form geschrieben, in der sich jeder Fragen kann; wie würde ich wohl entscheiden oder hätte ich genauso gehandelt. Sicher, es gibt einige Bücher bei denen man das auch kann, aber durch die hier behandelte Geschichte bekommt dieses Zwiegespräch mit sich selber ganz neue Tiefen.
King schafft es auch, nur durch wenige Worte den aktuellen Schauplatz der Handlung messerscharf zu beschreiben. Dabei hält er sich nicht mit unwesentlichen Dingen auf sondern kommt auf den Punkt um die Handlung nicht unnötig zu verlängern. Das gelingt ihm auch sehr gut, aber auf den letzten knapp 10 Seiten hat man das Gefühl, King wollte jetzt zu schnell einen Abschluss finden. Nach meiner Meinung hätte er hier auch noch auf die liebevollen Details achten sollen, die den Leser die ganze Geschichte über begleitet haben. Wobei man hier aber auch sagen muss: es kann sehr gut auch an der Übersetzung liegen. Glaubt ihr nicht? Ein Beispiel dafür ist sein riesiger Erfolg „Es“: davon gibt es erst seit 2010 oder 2011 eine komplett ins Deutsche übersetzte Version! Daher will ich hier Stephen King nichts unterstellen! Es ist mir einfach aufgefallen, da ich das ganze Buch in nur etwa 5 Tagen durchgelesen habe. Pro Tag 125 Seiten im Schnitt gelesen könnte natürlich auch bewirken das man bei einem Buch in diesem Ausmass gegen Ende hin einige Dinge überliest. Wie gesagt, was auch immer der Grund ist, es zerstört die Geschichte nicht, aber es ist dann doch eher ein ernüchterndes Ende.
Die Geschichte liest sich sehr fliessend; etwas was ich bei allen Büchern die nach „Puls“ erschienen sind, so nicht behaupten kann. Dort hatte ich zum Teil meine liebe Mühe damit, der Handlung über einen längeren Zeitraum folgen zu können. Zum Teil ist bei mir sogar das Gefühl aufgekommen, es sei ein Ghostwriter am Werk gewesen. Das gewisse Etwas hat einfach gefehlt! Aber hier ist es so wie damals bei Puls, als ich auch das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Die Mischung stimmt wieder, die reale Rahmenhandlung ist spannend und die fiktiven Teile sind wunderbar in dieses Stück Zeitgeschichte eingepflegt! Meine Damen und Herren: Stephen King hat seine alte Form wieder gefunden!
@@@ Die Daten zum eBook @@@
Deutscher Titel: Der Anschlag
Original Titel: 11/22/63
Autor: Stephen King
Übersetzung: Wulf Bergner
Verlag: Verlagsgruppe Random House
Format: ePub
Seitenzahl: 1056
Geeignet für: Mobile, PC, Reader, Tablet
Kopierschutz: DRM
Preis: 21.99 Euro
Ich bin mir bewusst das es einige Gegner von eBooks gibt. Aber das ist kein Problem, weil es gibt das Buch auch in ganz normaler Printform zum Preis von 26.99 Euro oder als Hörbuch im Format mp3 mit einer Spielzeit von über 1800 Minuten zum Preis von 29.99 Euro. Es ist also für jeden Geschmack etwas passendes dabei. :)
@@@ Meine Meinung @@@
Die Meinungen über das Buch sind geteilt, gebe ich gerne zu. Man braucht nur einen Blick in die ganzen Rezensionen bei Amazon zu werfen. Ich kann da aber nur für meinen Teil sprechen, und ich finde das Buch nun mal einfach genial. Zugegeben, es gibt sicher einige Stellen die man etwas hätte straffen können. Aber dann fehlt einfach ein Teil, dieser gewisse Einblick in eine Situation. Aber dadurch wirkt die Handlung nie künstlich gestreckt. Das ist halt einfach Stephen King; man liebt ihn oder aber man hasst ihn. Es gibt da kein Mittelmass und ich glaube das macht seine Geschichten auch so spannend für seine Anhänger.
Der Aufbau der Geschichte ist aber wirklich sehr gut gelungen und King hilft dem Leser auch sich sehr schnell in die Figur des Jake Epping zu versetzen. Nach den ersten Seiten ist man schon voll in der Handlung und sobald Jake zum ersten mal im Jahr 1958 steht, so glaubt man, das zu riechen was er riecht. Eigentlich ist das etwas das man so mit Worten nicht beschreiben kann, und etwas von dem ich schon ein wenig geglaubt habe, es nie wieder bei einem Buch von King zu erleben! Wer Bücher wie „Puls“ geliebt hat der wird auch hier auf seine Kosten kommen, auch wenn man diese beiden Geschichten nicht vergleichen kann. Trotzdem aber kann hier wieder über die ganze Breite begeistert werden und man hat eben dieses Gefühl, die Geschichte nicht einfach nur zu lesen sonder selber ein Teil davon zu sein. Das ist es doch eigentlich was ein gutes Buch ausmacht.
Objektiv gesehen mag „Der Anschlag“ auch seine kleinen Schwächen haben, weil ganz unrecht können die negativen Bewertungen bei Amazon sicher nicht sein. Mir ist aber, bis auf das genannte, in meinen Augen zu rasche Ende, nichts aufgefallen, und ich habe das Buch vor kurzem zum zweiten mal durchgelesen. Daher nehme ich mir einfach mal die Freiheit sagen zu können, dass dieses Buch wirklich gelungen ist. Wer aber von den letzten Büchern von King enttäuscht war, der soll sich doch dazu überwinden, den Anschlag zu kaufen. Das Buch ist sein Geld wirklich wert, und sobald ich das nächste Buch durch habe, so werde ich mir dieses hier sicher nochmal vornehmen!
Abschliessend will ich nur noch anmerken; der wahre Teil der Geschichte ist von King (oder einem seiner Angestellten, wie auch immer) sehr gut recherchiert worden, die erfundene Handlung passt wie ein Deckel auf einen Topf und die ganze Handlung klingt nicht zu sehr an den Haaren herbeigezogen. Ich für meinen Teil bin richtig begeistert und ich bin mir sicher, einige von meinen Lesern werden das auch sein! Wer mit reinem Horror nicht viel anfangen kann, der ist bei diesem Buch an der richtigen Adresse!
@@@ Fazit @@@
Für mich steht fest: das Buch ist klasse und für mich mit eines der besten Werke von King. Er schreibt reifer und hat sich hier eines Themas angenommen das auch nach 49 Jahren nichts an seinem Reiz verloren hat. Wie Kennedy wirklich gestorben ist, ob nun Lee Harvey Oswald wirklich alleine für die Schüsse verantwortlich war oder ob es doch FBI / CIA war; man wird es wohl nie mit 100% Sicherheit sagen können. Aber dieses „Was-Wäre-Wann“ Szenario ist sehr gut gelungen und es mach sehr viel Spass es zu lesen.
Ich gebe für dieses Buch volle 5 Punkte!
Andre (Andy)
PS: King wäre nicht King, gäbe es zum Roman nicht auch noch eine kleine Überraschung im Netz: im Fall von „Der Anschlag“ ist dies eine HP die ihr unter folgendem Link einmal besuchen könnte: http://112263book.com/ Viel Spass beim entdecken der Welt von Damals und Heute :) Und übrigens; laut dem Team von Yopi ist dieses eBook nicht in der falschen Kategorie! Ein eBook ist ja auch nur eine gebundene Ausgabe! Amen! :) weiterlesen schließenProduktfotos & Videos
Buchcover im Reader; im Hintergrund die Produktseite bei ... von bundy109
am 06.03.2012Seite 1 plus Produktseite bei Weltbild von bundy109
am 06.03.2012Kommentare & Bewertungen
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anonym, 09.03.2012, 11:07 Uhr
Bewertung: besonders wertvoll
Toller Bericht.LG Quacky bw
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Was wäre wenn
5- Niveau: durchschnittlich
- Unterhaltungswert: sehr gering
- Spannung: sehr gering
- Humor: humorvoll
- Stil: sehr ausschmückend
- Zielgruppe: jedermann
Pro:
Geschichte, Wendungen
Kontra:
Nichts
Empfehlung:
Ja
==Vorgeplänkel==
Schon vor einiger Zeit sah ich, dass ein neues Stephen King Buch erscheinen sollte, dann endlich war es soweit, der deutsche Titel war bekannt und ich konnte das Buch vorbestellen, was für mich auch bedeutete, dass ich es schon früher bekommen sollte. Am 19. Januar sollte es endlich da sein, bei mir kam es leider erst einen Tag später an, doch nach der langen Vorfreude, war es ein Genuss das Paket aufmachen zu können und das Buch aufschlagen zu können.
Und sofort verlor ich mich auch schon in Kings neuster Welt.
==Allgemeine Infos==
Gebundene Ausgabe: 1056 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (23. Januar 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3453267540
ISBN-13: 978-3453267541
Originaltitel: 11/22/63
Größe und/oder Gewicht: 22 x 14,6 x 5,4 cm
Preis: 26,99
==Pressestimmen==
"Stephen Kings gesamtes praktisch-poetisches Wissen übers Unwirkliche und dessen Präsenz wie Latenz in Gesellschaft, Politik und Kultur (von Rock 'n' Roll bis Literatur) der Vereinigten Staaten wird in 'Der Anschlag' aufgeboten. (FAZ, Dietmar Dath )
„Liest man, nach langen Jahren der Abstinenz, wieder einen Roman von King, erfasst einen schon auf der ersten Seite der altbekannte Sog, von dem man sich früher so gerne durch die Seiten ziehen ließ. ‚Der Anschlag‘ ist das ehrgeizigste Buch, das King je geschrieben hat. Es verbindet seinen klassischen Thriller mit einer Zeitreise, mit dem Historienroman und mit dem Pulp-Genre des ‚True Crime‘." (Süddeutsche Zeitung )
„Als würde nach 15 Reinhard-Mey-Platten endlich jemand AC/DC auflegen: Stephen Kings neuer Roman rockt!(…) So minutiös recherchiert, so atmosphärisch genau beschrieben, reißt einen die Kombination aus Liebesgeschichte, Historiengemälde, Schauerromantik und politischen Kriminalroman als Leser mit. (…) Stephen Kings Bücher sind eine gespenstische Enzyklopädie des amerikanischen Jahrhunderts." (taz )
==Der Autor==
"Carrie", "The Shining", "Misery" - es gibt wohl nur wenige Leser oder Kinogänger, die nicht zumindest eine dieser drei Horrorgeschichten von Stephen King kennen. Einen internationalen Bestseller nach dem anderen legt der 1947 in Maine geborene Autor vor. Und nicht wenige davon wurden auch erfolgreich verfilmt. So spektakulär die Geschichten sind, so bürgerlich klingt Kings Werdegang. Nach Schule, Universität und früher Heirat arbeitete er zunächst als Englischlehrer. Seiner Passion fürs Schreiben ging er abends und am Wochenende nach, bis ihm der Erfolg seiner ersten großen Geschichte, "Carrie", erlaubte, ausschließlich als Schriftsteller zu leben. Der Rest ist Legende. King hat drei Kinder und bereits mehrere Enkelkinder und lebt mit seiner Frau Tabitha in Maine und Florida.
==Inhalt==
Jake Epping führt ein ganz normales Leben als Lehrer. Er hat ein Haus, eine Katze und eine Ex – Frau, die ihn verließ nachdem sie bei einer Entziehungskur der AA einen anderen Mann kennengelernt hatte.
Christy hatte ihm vorgeworfen nicht weinen zu können, doch dies tut er, als er einen Aufsatz eines erwachsenen Schülers liest. Um genau zu sein des Hausmeisters der Schule, der in einem Abendkurs seinen Abschluss nachzuholen versucht. Sein Name ist Harry Dunning. Dieser besteht den Kurs und zur Feier des Tages lädt Jake ihn auf einen Burger in seinem Stammlokal – Al´s Diner. Das Burger Restaurant hat einen schlechten Ruf, da die Burger einfach zu günstig sind um aus echtem Rindfleisch zu sein.
Al Templeton ist gut gelaunt und erwähnt, dass er Urlaub machen will. Am nächsten Abend jedoch bekommt Jake einen Anruf von seinem bekannten und dieser wirkt mehr als urlaubsreif. Al bittet ihn sofort vorbeizukommen und der Bitte kommt Jake nach.
Al wirkt alt und sterbenskrank. Für Jake ist dies unbegreiflich, am Abend zuvor hatte er doch noch kerngesund ausgesehen.
Als Al ihm jedoch von dem Zeitreiseportal in seiner Speisekarte erzählt, wird alles klar. Al hat tatsächlich seinen Urlaub gemacht, insgesamt 5 Jahre, die auf der anderen Seite des Portals nur 2 Minuten gedauert haben.
Natürlich glaubt Jake ihm kein Wort, so wird er Hals über Kopf in das Portal, auch liebevoll „Kaninchenbau“ genannt gestoßen und kommt im Jahre 1958 heraus, genauer gesagt am 9. September um 11.58, weil man immer dorthin gelangte und die Zeitreise auf der anderen Seite immer 2 Minuten dauerte.
Jake sieht sich ein wenig um, trinkt ein Root Beer und ist begeistert davon, wie intensiv alles zu sein scheint um dann zurück ins Jahr 2011 zurückzukommen.
Al wartet auf ihn und erzählt ihm, was er in den letzten Jahren auf der anderen Seite gemacht hat. So auch ein Kontrollversuch, den er für sich gemacht hat um herauszufinden, ob er die Vergangenheit retten könne.
Ein Problem gibt es jedoch, bei jedem neuen Besuch wird die Vergangenheit auf null zurückgesetzt, so sind alle Veränderungen beim nächsten Besuch ungeschehen gemacht.
Jake ist nicht überzeugt und startet seinen eigenen Kontrollversuch in dem er eine Tragödie verhindern will, über deren Beschreibung er erst kürzlich bittere Tränen vergossen hatte.
So startet er seinen Kontrollversuch, der seinen Zweck erfüllt und so kommt es zum eigentlich Plan Al´s, den dieser nun aufgrund seiner Erkrankung nicht mehr fortsetzen kann. Er will, das Jake das Attentat auf J.F. Kennedy verhindert um die Welt zu einem besseren Ort zu machen.
Doch es gibt noch ein weiteres Problem. Die Vergangenheit hat Zähne und möchte nicht verändert werden. Sie scheut sich nicht zuzubeißen, wenn man es doch versucht.
==Meine Meinung==
Ein King ist ein King, ist ein King, ist ein King.
Nicht jedes Buch von King ist perfekt und doch schafft er es mich durch seine fließende Schreibweise immer wieder in seinen Fluss mit herabzuziehen. Die Charaktere sind stets gut durchdacht und liefern mit einer gut entwickelten Persönlichkeit und Vorgeschichte eine fantastische Darstellung.
Nehme ich ein Buch von King zur Hand freue ich mich immer mich vorzuarbeiten, dies ist bei älteren Büchern, die ich schon gelesen habe so, aber noch viel mehr bei Neuveröffentlichungen.
Wenn ich also erfahre, dass es bald ein neues Buch von ihm gibt und es dann in den Händen halte, muss ich sofort hineinschauen, auch wenn ich nur 5 Minuten Zeit habe.
Hier war der Zauber einmal wieder perfekt, wie oft meinte ich müde zu meinem Freund ich würde bald ins Bett kommen, nur noch ein paar Seiten…aus denen dann schon einmal 50 Seiten werden konnten.
Ich war in Jakes Welt gefangen und fieberte mit ihm mit, hoffte immer wieder aufs Neue, dass er den Klauen und Zähnen der Vergangenheit entrinnen könne. Handlungen und Gedanken waren keineswegs vorhersehbar (bis auf bei gewollten Stellen), aber doch sehr gut nachvollziehbar, da man in seine Gedankenwelt eintaucht und stets versteht warum er handelt, wie er das tut. Da Thema ist nun einmal gigantisch und doch gibt es hier keine Überspitzung durch an den Haaren herbeigezogene Gegebenheiten.
Dies schafft King dadurch, dass er Jake trotz ungewöhnlicher Umstände ein stinknormales Leben neben seiner Mission andichtet. Ein Doppelleben, das er gut zu schützen weiß.
Dadurch entstehen jedoch auch Passagen, die eben sehr gewöhnlich erscheinen, doch durch Kings flüssige Schreibweise und seiner Liebe zu gut geknüpften Beziehungen zwischen seinen Figuren entwickeln sich keine Längen. Dies ist bei einem 1056 Seiten langen Wälzer schon eine Meisterleistung.
Manch anderer mag das mit den längen vielleicht anders sehen (?), doch Ansichten und Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.
Nun zur Geschichte selber. Es gibt garantiert genug Menschen, die sich mit der Frage beschäftigen: Was wäre wenn J.F.K nicht gestorben wäre. Genau das ist auch die Frage, die Al Jake aufdrückt, beide sind davon überzeugt, dass die Welt besser wäre, dazu möchte ich nichts schreiben, schließlich will ich nicht verraten, ob Jake seine Mission glückt.
Viel mehr möchte ich darüber schreiben wie faszinierend ich die Beschreibungen rund um die Involvierten empfand. Ich persönlich weiß nicht allzu viel über das Attentat, war aber begeistert davon so viel über den Attentäter selber zu hören. Lee Oswald, der hier als Familienvater mit großen Schwächen dargestellt wird, allen voran sein Extremismus. Doch trotz der Darstellung wird er nie als Monster gesehen, sondern als normaler Mensch, der sogar vielleicht gar nicht der Attentäter ist, sondern der Sündenbock, als der er sich ausgibt.
Meine Frage beim Lesen der Seiten war, wie real das Ganze ist und eine Antwort erhalten wir im Nachwort. King hat ausgeprägte Recherchen betrieben um viele reale Informationen in sein Buch einfließen lassen zu können, natürlich ist immer noch eine Menge künstlerische Freiheit mit dabei, es ist schließlich ein Roman.
Ein weiterer gut durchdachter Gegenstand der Erzählung ist der sogenannte Schmetterling – Effekt, der jedem ein Begriff sein sollte, der schon einmal etwas über Zeitreisen gesehen oder gelesen hat. Der Effekt besagt, dass schon die kleinste Veränderung der Vergangenheit die Zukunft dramatisch verändern kann.
Abschließend noch ein paar Worte zum Verlauf der Geschichte, sie verläuft zum Ende hin immer unerwarteter, da sich auch da die Ereignisse überstürzen, es scheint als Laufe die Zeit dem armen Jake davon und so ist es auch, der Leser wird aus dem entspannten Lesen herausgerissen und es kommt zu einem Wettrennen gegen die Zeilen, bis das Buch dann auch schon an seinem Ende angelangt ist. Wer das Wettrennen gewonnen hat?? Eindeutig der Leser, der Preis, die Erinnerung an ein wundervolles, spannendes und ergreifendes Buch, dass nicht nur der Unterhaltung dient, sondern einen auch zum Nachdenken anregt durch seine sehr sozialkritische Komponente.
==Fazit==
Fünf Sterne und um Himmels Willen kauft euch dieses Buch, wer warten kann bekommt es natürlich auch in einigen Monaten etwas günstiger als Taschenbuch.
Vielen Dank für Lesungen, Bewertungen und Kommentare. weiterlesen schließenProduktfotos & Videos
Frontansicht des dicken Wälzers von Dana16w
am 06.02.2012Kommentare & Bewertungen
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anonym, 25.04.2012, 21:28 Uhr
Bewertung: besonders wertvoll
BW...Liebe Grüße Edith und Claus
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christianpirker, 04.04.2012, 00:02 Uhr
Bewertung: besonders wertvoll
Toller Bericht! Liebe Grüße, Christian
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