Pro:
gutes Display, Status LED, ordentliche Performance, fairer Preis
Kontra:
eher kleiner Speicher, kein NFC, kein LTE, Kameralinse ragt aus Gehäuse heraus
Empfehlung:
Ja
Smartphones zu einem attraktiven Preis verkaufen. Mit diesem Ziel ist der chinesische Hersteller Huawei in Europa an den Start gegangen und möchte schon bald zu den Top 3 der Smartphone-Produzenten aufsteigen. Auf dem Weg nach oben soll auch das Modell Ascend P1 helfen, das als aktuelles Flaggschiff verkauft wird. Ich habe mir das Gerät genauer angeschaut.
*** Telefon auf Basis von Android 4.0 ***
Huawei bietet das Ascend P1 auf Basis von Android in der Version 4.0.3 Ice Cream Sandwich an. Das moderne Betriebssystem läuft schön flüssig und bei der alltäglichen Bedienung sind praktisch keine Ruckler wahrnehmbar. Das ist auch dem integrierten Dual Core-Prozessor zu verdanken, dessen beide Kerne mit 1,5 Gigahertz getaktet sind. Quad Core-Unterstützung sucht man beim Ascend P1 also vergeblich, wird aber auch nicht vermisst.
Der integrierte Arbeitsspeicher fällt mit 1 Gigabyte für ein Gerät dieser Klasse standardmäßig aus. Dafür hat Huawei beim integrierten Speicher gespart. Gerade einmal 4 Gigabyte Flash-Speicher wurden dem Ascend P1 spendiert und davon sind auch nur 2,3 Gigabyte nutzbar. Der Rest wird vom Betriebssystem beansprucht. Immerhin steht für eine Speichererweiterung ein MicroSD-Slot bereit, der Speicherkarten mit einer Kapazität von bis zu 32 Gigabyte aufnehmen kann. Zu finden ist er an der rechten Seite direkt unterhalb der Taste zum Ein- und Ausschalten des Telefons und ist durch eine Schutzklappe vor Schmutz- und Staubpartikeln geschützt.
Um Sprach- und Datenverbindungen aufbauen zu können, muss natürlich auch eine SIM-Karte in das Telefon gesteckt werden können. Das Ascend P1 unterstützt die Verwendung von Karten in der heute üblichen Standard-Größe. Wie bei Apples iPhone oder aktuellen Nokia-Smartphones gibt es auch dafür einen speziellen Schacht, in den die SIM-Karte eingeschoben werden muss.
*** HSPA+ und HSUPA werden unterstützt ***
Nutzbar ist das Huawei-Smartphone sowohl in GSM- als auch in UMTS-Netzen. LTE gehört hingegen nicht zum Funktionsumfang des Telefons. Mobile Datenverbindungen stehen auf Basis von HSPA+ mit bis zu 21 Megabit pro Sekunde im Downstream und per HSUPA mit bis zu 5,76 Mbit/s im Upstream zur Verfügung. Ergänzend dazu lässt sich eine WLAN-Schnittstelle zuschalten.
Etwas störend: sämtliche Datenverbindungen werden deaktiviert, sobald das Telefon sich in den Stanbybetrieb schaltet. Dann werden unter anderem Whatsapp-Nachrichten nicht sofort zugestellt, sondern erst, sobald wieder eine Datenverbindung aufgebaut wurde.
Eine kleine Besonderheit ist auch der integrierte Akku. Er kommt mit einer Kapazität von 1.800 mAh daher und kann mit durchaus brauchbaren Laufzeiten punkten. Es ist ohne Probleme möglich, das Ascend P1 einen kompletten Tag lang zu nutzen, was wohl auch mit der stromsparenden Deaktivierung der Datenverbindungen zusammenhängt.
*** Großer Bildschirm, zwei HD-Kameras ***
Die Bedienung erfolgt in weiten Teilen über das 4,3 Zoll (10,9 Zentimeter) große Super AMOLED-Display, das mit einer Glas-Oberfläche geschützt wird. Auch bei der Auflösung hat Huawei nicht gespart, wenngleich die 960 x 540 Pixel nicht das Maß aller Dinge sind. Trotzdem macht die Nutzung viel Spaß, weil die Farben kraftvoll ausfallen, die Reaktionszeiten keine Wünsche offen lassen und der integrierte Helligkeitssensor zuverlässig arbeitet. Die recht üppige Displaygröße hat aber auch den Nachteil, dass es Menschen mit kleineren Händen alles andere als leicht haben, im Hochformat mit dem Daumen die oberen Ecken anzusteuern.
Sehen lassen kann sich auch die integrierte Kameratechnik. Insbesondere bei guten Lichtverhältnissen nimmt die 8-Megapixel-Hauptkamera sehr ordentliche Bilder auf. Niemand sollte aber Aufnahmen in brillanter Qualität erwarten. Hier und da sind Mängel bei der Bildschärfe unübersehbar und auch mit der Farbtreue nimmt es die Linse nicht immer so richtig genau. Für Otto-Normal-Nutzer reicht die Kamera aber absolut aus. Gleiches gilt für die Video-Funktion, die Aufnahmen in Full HD mit bis zu 1.080p erlaubt und rundum überzeugen kann.
*** Viele Einstellungsmöglichkeiten ***
An Extras liefert die Hauptkamera eine Autofokus-Funktion, die auch während des Filmens zuverlässig die Bildschärfe und die zu belichtenden Objekte reguliert. Umfangreiche Einstellungsmöglichkeiten und Spaß-Funktionen runden den Umfang an Extras ab und sorgen für reichlich Abwechslung im Alltag. Auf der Vorderseite hat Huawei eine 1,3-Megapixel-Kamera integriert, die Videotelefonate in HD-Qualität mit bis zu 720p gestattet.
An weiteren Extras liefert das Ascend P1 unter anderem einen GPS-Empfänger, DLNA-Unterstützung, eine Bluetooth-Schnittstelle (Version 3.0) und ein FM-Radio. Eine NFC-Schnittstelle fehlt allerdings.
Als Achillesverse könnte sich die Verarbeitung des Telefons erweisen. Zwar liegt es mit seiner gummiartigen Rückseite richtig gut in der Hand, ist schön leicht und auch angenehm flach, es hapert aber ein einem schnörkellosen Gesamterscheinungsbild. Während die Front samt integrierter Status-LED noch ausnahmslos überzeugen kann, ist die Rückseite wenig berauschend. Die Kameralinse ragt deutlich aus dem Gehäuse heraus - am besten eine Schutzhülle nutzen - und auch am Fußende muss ein deutlich sichtbarer Hubbel in Kauf genommen werden. Schade, dass Huawei hier nicht ein bisschen mehr Liebe zum Detail bewiesen hat.
*** Fazit: Ein Telefon, das überzeugen kann ***
Trotz Mängeln in der Verarbeitung ist es Huawei mit dem Ascend P1 gelungen, ein Smartphone auf den Markt zu bringen, das eine recht üppige Ausstattung liefert. Zwar muss auf Feinheiten wie LTE oder NFC verzichtet werden und die Kamera kann nicht in allen Situationen überzeugen, trotzdem ist das Telefon sein Geld wert. Vor allem vor dem Hintergrund, dass ein gutes Display integriert wurde und auch die Performance überzeugen kann.
Ein wenig gewöhnungsbedürftig ist - und dieses Problem musste ich auch schon bei anderen Smartphones von Huawei beobachten - die virtuelle QWERTZ-Tastatur. Zwar steht sie sowohl im Hoch- als auch im Querformat zur Verfügung, jedoch gibt es einen unschönen Design-Fehler, der auch nach mehrwöchiger Nutzung noch stört: die Taste für das Leerzeichen wurde viel zu klein gehalten. Die Folge ist, dass immer wieder ein Punkt statt eines Leerzeichens getippt wird.
Abschließend noch ein Blick auf die Kosten: Im Online-Fachhandel ist das Gerät ab knapp 299 Euro erhältlich. Bei Amazon wird das Gerät abhängig von der Farbe zu einem Preis von knapp 306 Euro ohne zusätzliche Versandkosten angeboten. Zu haben sind Modelle in Schwarz, Weiß und Rot.
Hinweis: Dieser Testbericht ist unter meinem Namen auch auf www.onlinekosten.de zu finden. weiterlesen schließen
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