Pro:
Man erfährt, was vor Carpenters Werk passiert ist; spannend umgesetzt.
Kontra:
Praktisch der gleiche Inhalt, wie beim Vorbild; hier und da maue CGI-Effekte.
Empfehlung:
Ja
Remakes von Filmklassikern oder ausländischen Produktionen sind anscheinend immer noch in, auch wenn sich mittlerweile herumgesprochen hat, dass das Original eigentlich fast immer besser ist. Wenige Ausnahmen bestätigen die Regel, nur um Let me in (Remake vom schwedischen Vampirfilm Let the Right one in) oder The Ring (Neuauflage des gleichnamigen japanischen Gruselklassikers) zu nennen. Getroffen hat es dieses Mal John Carpenters Das Ding aus einer anderen Welt aus dem Jahre 1982 - das also pünktlich zum 30. Jahrestag eine Frischzellenkur erhält. Die Vorlage, selbst ein Remake eines Films aus den 50ern, bestach und besticht auch heute noch durch eine spannende Story mit sehr guten Ideen, einem tollen Setting inmitten des ewigen Eises sowie durch hervorragende Spezialeffekte, die damals natürlich noch ohne Computer erzeugt wurden. Letzteres bezieht sich auch auf die größte Neuerung des Remakes, denn hier wurden durchaus auch CGI-Effekte eingesetzt, um bestimte Filmelemente darzustellen. Aber ist das alles, womit The Thing aufwarten kann, um sich als würdige Neuauflage zu qualifizieren? Die Grundidee allein bietet zumindest Vielversprechendes: Wer sich an die Anfangsszene aus Das Ding aus einer anderen Welt erinnert, weiß, dass es eine weitere norwegische Forschungsstation gegeben hat, die mit dem Alien-Problem zu kämpfen hatte (von ihr stammte der Hund). The Thing erzählt nun diese Geschichte, es handelt sich also eher um ein Prequel, das klärt, wo die Ursachen für den Befall der Station von Kurt Russel lagen.
In der Antarktis stolpern drei norwegische Forscher über eine unglaubliche Entdeckung. Unter dem gefrorenem Nass findet sich eine Struktur, die nicht natürlichen Ursprungs ist und die auf ein Alter von etwa 100.000 Jahren geschätzt wird, also ziemlich genau dann, als unsere Vorfahren sich zusammen mit den Neandertalern in Europa breit machten. Ein Forscherteam macht sich schnell daran, das Gebilde zu untersuchen und findet passend dazu gleich eine fremdartike Kreatur, die eingefroren in einem Eisblock geborgen werden kann. Die anfängliche Euphorie legt sich jedoch recht schnell, als das Alien sich als noch lebendig herausstellt und aus dem Eisblock durch die Holzdecke der Forschungsstation springt. Zwar kann das Biest schnell erledigt werden, allerdings nicht ohne dass es seine Opfer gefordert hat. Damit ist der Spuk allerdings noch nicht vorbei, denn die Zellen des Wesens führen weiterhin ein merkwürdiges Eigenleben.
Blu-Ray-Fakten:
Die Blu-Ray ist von der FSK ab 16 Jahren freigegeben und hat ohne Abspann eine Laufzeit von etwa 95 Minuten. Die Bild- und Tonqualität müssen sich absolut nicht verstecken. An Sprachausgaben sind vorbildlich viele vorhanden:
Englisch (DTS-HD Master Audio 5.1)
Deutsch (DTS 5.1)
Französisch (DTS 5.1)
Portugiesisch (DTS 5.1)
Spanisch (DTS 5.1)
Spanisch (DTS 5.1)
Auch Untertitel lassen sich in zahlreicher Version finden:
Deutsch
Englisch für Hörgeschädigte
Chinesisch (vereinfacht)
Chinesisch (traditionell)
Dänisch
Finnisch
Französisch
Niederländisch
Norwegisch
Portugiesisch
Schwedisch
Spanisch
Außerdem ist ein Audiokommentar von Regisseur Matthijs van Heijningen und Produzent Eric Newman vorhanden, der sich auch als Untertitel anzeigen lässt. Weitere Extras sind leider nur in Form einiger magerer Boni und unveröffentlichter Szenen vorhanden:
Unveröffentlichte und erweiterte Szenen:
* Zwei Anrufe (0:22 Min.)
* Es ist wahr (1:01 Min.)
* Bitte kommen! (0:31 Min.)
* Das ist nicht Karl (1:28 Min.)
* Colin (1:16 Min.)
* Zwei Köpfe (1:18 Min.)
* Starte den Helikopter (2:53 Min.)
The Thing entwickelt sich (14:00 Min.)
Feuer & Eis (4:47 Min.)
Fazit:
Dabei The Thing hat wirklich Spaß gemacht. Die zunächst nur aus der Videothek geliehene Blu Ray kommt mit ziemlicher Gewissheit irgendwann in meine Sammlung. macht der Film gar nichts Außergewöhnliches, er kopiert lediglich gute Ideen aus dem hervorragenden Vorgänger und überführt sie eine modernere Präsentation. Teilweise geht die Story sogar in exakt die selbe Richtung, nur um kurz vorher in eine andere, aber immer noch ähnliche Richtung zu schwenken. Auch hier sind die Wesen natürlich wieder feuerempfindlich, was den Protagonisten eine Waffe bietet und auch hier ist das wichtigste Storyelement, dass niemand niemandem trauen kann, weil praktisch jeder infiziert sein könnte. Das wurde jedoch so gut umgesetzt, dass es einem nicht langweilig wird. Die einzigen beiden Mankos, das mir aufgefallen wären, sind folgende:
- Die Story bietet wenig Neues, die erste Forschungsstation erlebt fast exakt das Gleiche, wie die aus dem Vorgänger.
- Die CGI-Effekte sehen meist nicht wirklich realistisch aus und es ist etwas traurig, wenn sich ein neuer Film hier noch mit einem 30 Jahre alten Vorgänger vergleichen lassen muss - so gut Carpenter die Spezialeffekte damals auch umgesetzt hat.
Hätte ich gerade erst Das Ding aus einer anderen Welt gesehen, wäre The Thing wahrscheinlich langweiliger, so hat mir der Film jedoch Spaß gemacht, weswegen es eine Emfpfehlung meinerseits gibt - vielleicht nicht mit den vollen fünf Sternen, aber mit sehr gut verdienten vier Sternen. weiterlesen schließen
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