Pro:
Siehe Text
Kontra:
Siehe Text (vor allem die Öffentlichkeitsarbeit)
Empfehlung:
Ja
Einleitung
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Es gibt Veranstaltungen, die hat man nur selten besucht, obwohl sie direkt vor der Haustür stattfinden. Dazu zählt für mich das Fischerfest, was demnächst im Juli wieder Unmengen an Touristen nach Greifswald und seinem Vorort Wieck locken wird. Als Ureinwohner Greifswalds war ich schon als Kind und Jugendlicher ab und zu dort gewesen. In der Zeit als ich auswärts lebte kam es nur einmal vor. Nun - während meines zweiten Studentenlebens - sieht die Sache wieder anders aus, denn auch wenn Greifswald eine lebendige Studentenstadt ist, als kulturelles Zentrum Mecklenburg-Vorpommerns kann man es bei ca. 50.000 Einwohner nicht bezeichnen.
Daten
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Zeitraum: 13. bis 15. Juli
Organisatoren: Museumshafen Greifswald e.V. , Hansestadt Greifswald und NDR
Tradition: Es gab ähnliche Veranstaltungen schon 50er und 60er. Das Fischerfest in diesem Sinne jährt dieses Jahr (2012) zum 24. Mal
Besucherzahlen: Laut Greifswald-Online: 50.000.
Schiffe vor Ort: min. 60 Schiffe
Eintritt: 2,50 € (inkl. kostenloser Fahrt mit dem ÖPNV)
Location und Ablauf
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Das Fischerfest “Gaffelrigg”, wie es eigentlich heißt findet jedes Jahr am dritten Wochenende im Juli statt. Es ist eine Mischung aus Segelregatter und Volksfest, abgerundet mit einem kulturellen Programm auf drei Bühnen, unter anderen vom NDR. Wer schon mal auf der Hansesail oder Kieler Woche war, kann sich ungefähr vorstellen, wie das Fischerfest abläuft - nur noch kleiner und provinzieller.
Trotzdem gibt es auch Höhepunkte, die einen Besuch an den zwei Standorten des Fischerfestes zu einem Erlebnis machen. Da ist zum einen das Fischerdorf Greifswald-Wieck, ein Vorort von Greifswald, der praktisch wie Rostock-Warnemünde zur Stadt gehört und dem Museumshafen in der Innenstadt.
Das erste unvergessliche Erlebnis, das ich selbst schon mal mitgemacht habe, ist ein Törn auf dem Segelschulschiff “Greif”. Alternativ kann man natürlich auch auf anderen Schiffen mitreisen. Im Internet fand ich noch die Jan Huygen, die dieses Jahr einen Törn von Greifswald aus anbietet.
Das zweite Ereignis, das mir in Erinnerung geblieben ist, heißt “Ryck in Flammen” und erinnert am Sonntag sehr stark an andere Licht- und Feuershows, wenn die Windjammer in den Hafen segeln. Bei passender Musik fahren die verschiedenen Schiffe, meist blau angestrahlt in den Hafen von Wieck, während die Gäste an beiden Seiten stehen und schauen. Danach gab es letztes Jahr ein Feuerwerk, das ebenfalls ein Höhepunkt darstellte.
Was der Höhepunkt in der Stadt, d.h. im Museumshafen ist, weiß ich nicht. Ich kann mich nur daran erinnern, dass dort das Drachenbootrennen losging. Ebenfalls dort beginnend kann man sich an unzähligen Ständen mit Getränken, Essen und Tand eindecken, obwohl es - auch aufgrund der erhöhten Preise - in meinen Augen eher ein Nachteil als Vorteil solcher Veranstaltungen ist.
Internetpräsentation
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Die Frage nach empfehlungswürdigen Veranstaltungen am Museumshafen führte mich zu der Frage, wie die Internetpräsentation der Veranstaltung aufgebaut ist. Auf der städtischen Homepage (http://www.greifswald.de/verwaltung/aemter/ordnungsamt/gewerbeangelegenheitenmaerkte/markt-und-veranstaltungswesen/fischerfest-gaffelrigg.html) wird man nicht wirklich schlau. (Typisch Greifswald - provinzielles Marketing par Excellence). Auf der Seite des Portals http://www.greifswald-online.de wird es noch peinlicher. Dort ist der letzte Artikel über das Fischerfest aus dem Jahre 2009. Auf der Seite des größten Mitorganisators: NDR sieht es ähnlich aus. Dort findet man nur einen Artikel über das letztjährige Ereignis. An dieser Stelle muss noch unbedingt was gemacht werden. Sowohl ein Lageplan als auch ein zumindest vorläufiges Programm sollte im Jahre 2012 im Internet abrufbar sein.
Umgebung
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In der Umgebung des Hauptstandortes, dem Fischerdorf Wieck lässt sich eigentlich wenig aufzählen, da der ganze Ort vom Fest in Beschlag genommen wird. Natürlich sollten Sie neben dem ganzen Rummel nicht die Klappbrücke übersehen und eventuell ein Abstecher zur Klosterruine Eldena, die schon Casper David Friedrich weltberühmt gemacht hat, machen. Darüber hinaus hat Eldena noch einen (künstlichen) Strand, der aber weniger zu empfehlen ist. Für ruhige Spaziergänge kann man das nahe Elisenhain, ein Naherholungsgebiet nutzen. Direkt am Fluss gelangt man zum zweiten Standort, dem eigentlich Hafen der alten Hansestadt Greifswald. Hier lässt sich gar nicht alles aufzählen, was man in der Nähe findet. Eine kurze Zusammenfassung wäre: Die Altstadt ;)
In diesem Punkt glänzt Greifswald recht gut, wenn man bedenkt, dass es eine Kleinstadt von knapp über fünfzigtausend Einwohner ist.
Anbindung
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In Greifswald fährt man Fahrrad. Sowohl der PKW-Verkehr als auch der öffentliche Nahverkehr ist in der Regel weniger zu empfehlen, da die Busse selten fahren und die Straßen chronisch verstopft sind. Anders ist es zum Fischerfest. Hier versucht der öffentliche Nahverkehr, vor allem durch das in der Eintrittskarte integrierte Ticket sein Mobilitätsversprechen zu halten. Mit dem Auto sollte man es am diesen Wochenende nicht versuchen, die nur wenigen Parkplätze in Wieck und in der Innenstadt sind dann meist schon morgens weg. Entweder Sie fahren als Besucher mit dem Fahrrad nach Wieck oder gehen entlang des traumhaft schönen Treidelpfades zu Fuß oder nutzen den Sonderbusverkehr.
Aufgrund der fehlenden Parkpätze und dem manchmal chaotischen Zuständen bei dem Busverkehr (zumindest im letzten Jahr) hat dieser Punkt aber nur vier von fünf Punkte verdient.
Meinung und Fazit
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Ereignisse wie das Fischerfest muss man immer in Relation sehen. Was kann ich erwarten, was erwarte ich und was ist meine Vorstellung von einer gelungenen kulturellen Veranstaltung. In Greifswald kann man keine Kieler Woche erwarten. Auch die Künstler die auf einen der immerhin drei Bühnen auftreten sind meist nur C- oder D-Klasse. Trotzdem ist es schon ein schöner Anblick, wenn die Segelschiffe in die schmale Buch der Dänischen Wieck einlaufen und eine Laser- und Feuershow das ganze mit Musik abrundet. Auch das Tagesprogramm ist für Kinder sicher spannend. So gibt es ein Seilhangelwettbewerb über den Fluss Ryck oder viele kleine Aktionen, die hier aufzuzählen müßíg wäre. Mich persönlich stören die ganzen Händler, die aber solche Veranstaltungen bezahlbar machen. Wenn Sie diesen Jahrmarkt jedoch aushalten oder gar mögen und zufällig in Greifswald, auf Usedoch oder in der Nähe Urlaub machen, ist das Fischerfest in Juli sicher ein regionaler Tipp. Vier Sterne.
© Matze081 (ciao.de yopi.de trivago.de) weiterlesen schließen
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