Pro:
gute Sprecher
Kontra:
kopiert anderen Fall, Vermischung von virtueller und realer Welt gelingt nicht, unspannend
Empfehlung:
Nein
Herbst/Winter ist meine Lieblingsjahreszeit. Ich mag es einfach, bei einer Tasse Tee auf der Couch zu sitzen, irgendwas zu basteln und Hörspiele zu hören, während es draußen usselig ist.
In der letzten Wochen hatte ich von solchen gemütlichen Stunden einige und einer meiner akustischen Begleiter war dabei die Folge „Im Netz des Drachen“ von den drei Fragezeichen.
_Die drei Fragezeichen
Die drei Fragezeichen sind die jungen Detektive Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews. Die Eltern von Justus sind bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen, weshalb er bei seiner Tante Mathilda und seinem Onkel Titus, der einen Schrottplatz in Rocky Beach, Kalifornien, betreibt, wohnt.
Auf diesem Schrottplatz haben sich die drei Jungs (mittlerweile Teenager) ein kleines Detektivbüro eingerichtet.
Justus Jonas ist der erste Detektiv, da er einen messerscharfen Verstand hat und wegen seiner Leibesfülle auch nicht unbedingt physisch den Verbrechern nachjagen kann.
Peter Shaw ist die Sportskanone und damit der zweite Detektiv. Für die Recherchen und Archivarbeit ist der dritte Detektiv, Bob Andrews, verantwortlich.
"Wir übernehmen jeden Fall" steht auf den Visitenkarten der Drei. Klar, dass sie schon viele spannende, mysteriöse und brenzlige Fälle gelöst haben. Klar auch, dass die drei für die Polizei von Rocky Beach fast schon unersetzbare Helfer geworden sind.
„Die drei ??? – Im Netz des Drachen“ ist der 156. Fall der jungen Detektive.
_Darum geht´s
Als Justus, Peter und Bob sich nach einem Tag am Strand auf den Heimweg durch ein Waldstück machen, kommt ihnen eine aufgeregte Frau entgegen, die die drei Jungs vor einem Monster warnt.
Unbeirrt setzen sie ihren Weg fort und stehen plötzlich vor einem riesigen, mittelalterlich anmutenden Anwesen, wo Bob von einem behaarten Wesen angegriffen wird.
Das Monster lässt schnell von dem dritten Detektiv ab und die Jungen fahren nach Santa Clara, um dort mit der Polizei zu reden. Der Sheriff jedoch nimmt die drei Fragezeichen aber nicht besonders ernst und sagt ihnen, dass seit der Besitzer des Anwesens, der Computer-Mogul Stephen Baron, ausgezogen ist, immer wieder solche Vorfälle bei ihm gemeldet werden, er aber nichts entdecken kann.
Die drei Fragezeichen sollen sich an eine Stiftung für verhaltensauffällige Jugendliche wenden, denen der exzentrische Spiele-Programmierer Stephen Baron sein Anwesen „Dragoncourt“, vor den Justus, Peter und Bob zuvor standen, vermacht hat.
Zeitgleich mit der Immobilienverkaufs-Annonce wurde in diversen Zeitungen von einem Unbekannten ein mysteriöser und rätselhafter Brief, der sich um Stephen Baron und seine Welt dreht, veröffentlicht.
Die drei Fragezeichen müssen ins „Land der Drachen“, dem Online-Game von Stephen Baron abtauchen, um das Rätsel um das Anwesen und die Monster zu lösen…
_Meine Meinung
„Die drei Fragezeichen – Im Netz des Drachen“ ist wieder mal eins dieser Hörspiele, das mich auf der einen Seite einfach nur langweilt, auf der anderen Seite aber auch irgendwie verärgert. Würde ich mir für die Hörspiele explizit Zeit nehmen und nebenbei nichts anderes machen, dann wäre es mir einfach schade um die vertane Zeit.
Es geht in diesem Fall der drei Fragezeichen um ein Online-Rollenspiel und für Sachen wie „World of Warcraft“ bin ich generell nicht zugänglich. Ich verstehe schon, dass man hier wieder einmal einen Bezug zu aktuellen Themen herstellen wollte, aber ähnliches gab es bei den drei Fragezeichen schonmal, nämlich im Fall „Vampir im Internet“, wo auch ein Computerspiel mit der realen Welt vermischt wurde und die drei Fragezeichen erst in das Spiel abtauchen musste, um einen Fall lösen zu können. Dieses Hörspiel war damals innovativ und ich fand es ganz gut, erbärmlich finde ich es aber immer, wenn jemand bei sich selbst klaut (deshalb mag ich auch Dieter Bohlen nicht).
Auch nach mehrmaligem Hören wird mir nicht ganz klar, wie das Online-Game funktioniert, bzw. welche Konsequenzen das Handeln der virtuellen Figuren für die Realität hat. Hier wird immer wieder versucht Spannung aufzubauen, wenn Justus im Spiel auf andere Charaktere trifft, aber eine Tötung durch diese hat ja keinerlei Konsequenzen – außer vielleicht, dass Justus nochmal von vorne anfangen muss und sich einen besser ausgestatteten Avatar kaufen muss. Zunächst beginnt alles mit den seltsamen Gargoyle-Wesen, die sich rund um das Anwesen von Stephan Baron rumtreiben, am Ende geht es um einen sagenumwobenen Schatz. Leider kommt letzterer im Hörspiel etwas zu kurz. Das Rätsel um den Drachenschatz ist das einzige interessante an dem ganzen Fall, aber auch hier gelingt es dem Autor der Geschichte am Ende mich zu verärgern.
Es mag an meinem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn liegen, dass ich es einfach nicht ertragen kann, wenn Verbrecher am Ende davonkommen, weil sie auf der einen Seite der clever und auf der anderen Seite auch irgendwie sympathisch.
So etwas kommt bei den drei Fragezeichen hin und wieder mal vor und mich ärgert es immer, weil ich denke, dass es einfach nicht zu Justus Jonas passt, jemanden mit Fehlverhalten nicht zur Strecke zu bringen.
Weiterhin gelingt es Justus auch nicht, den Fall vollständig aufzuklären und es ist am Ende das Geständnis des Täters, das auch die letzten Fragen klärt.
Alles in Allem hat der Fall mir aber zu viele Ungereimtheiten und Begebenheiten, die einfach nichts bringen, wohingegen Szenen, die Spannung versprechen viel zu kurz kommen.
_Die Sprecher
Erzähler - Thomas Fritsch
Justus Jonas - Oliver Rohrbeck
Peter Shaw - Jens Wawrczeck
Bob Andrews - Andreas Fröhlich
Ryan Holbrooke - Manfred Reddemann
Sheriff Pickett - Gerhart Hinze
Stephen Baron - Patrick Elias
Zyklon - Wolfgang Berger
Al Dahab - Neil Malik
Frau - Regine Lamster
Matthew - Mike Olsowski
Inspektor Cotta - Holger Mahlich
Zabriski - Volker Bogdan
Fred - Oliver Mink
_Mein Fazit
Ich kann mit diesem Hörspiel genauso viel anfangen wie mit Online-Rollenspielen: gar nichts. Ich finde den Fall zu sehr konstruiert, zu sehr von früheren Fällen abkupfernd und insgesamt einfach langweilig. weiterlesen schließen
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