Pro:
Preis, Feel for you, Cover, Anzahl der Lieder
Kontra:
Pop, Mainstream, 12 . Lied? !
Empfehlung:
Ja
»»» Kaufanreiz
Ich habe Seeed schon immer sehr gemocht. Gerade die richtigen Kracher, die in Diskotheken und Privatpartys rauf und runter gespielt wurden. Noch heute schaffen es so einige Lieder meine Stimmung nach oben zu bringen. Peter Fox ist eigentlich ein Muss, bei Seed gehen momentan die Meinungen ein wenig auseinander. Schade eigentlich! Aber nachdem ich die ganze Werbung im Internet, in Berlin und Co. gesehen habe, musste ich mir die Platte auch einfach zulegen. Ob das so gut war?
»»»Wer ist Seeed?
Seeed mit drei "e", ganz wichtig :p Die Band gibt es seit 1998 und ist wohl eine mit der bekanntesten Bands, die aus Berlin stammen. Dank Elephant Man kennt man Seeed seit 2002 nicht nur in Deutschland, sondern auch in Jamaika hat sich die elfköpfige Gruppe rumgesprochen. Klar, passt ja irgendwie auch findet ihr nicht?! Mit de m Album "Seeed" veröffentlichten die Jungs mittlerweile ihr viertes Studio-Album und bekamen bis dato nicht nur positive Resonanz. Viele Anhänger von Seeed sind der Meinung, dass die Gruppe von Album zu Album immer mehr in Richtung Mainstream geht. Diese bestätigte sich, als sie 2006 den Bundesvision Song Contest für sich entscheiden konnten.
Dennoch ist Seeed noch immer ganz oben mit dabei, vielleicht auch gerade wegen dem sogenannten Schritt in Richtung Mainstream? Man weiß es nicht! Insgesamt drei der Bandmitglieder starteten zwischen 2007 und 2009 ihre Solo-Projekte, blieben Seeed aber bis heute treu erhalten und treten noch immer mit ihnen auf. Das wohl bekanntste Projekt wird wohl Pierre Baigorry mit "Peter Fox" sein!
Beschreibung "Die Dancehall-Caballeros sind wieder da. Nach dem Soloerfolg von Sänger Peter Fox ist das Reggae-Kollektiv Seeed wieder vereint. Gesellschaftspolitische Statements vermeiden die Berliner auf ihrer neuen Platte. "
Auszeichnungen
Echo
2002: „Berliner Nachwuchspreis zur Förderung nationaler Pop-Musik“
2002: in der Kategorie „Newcomer des Jahres – national“
2004: in der Kategorie „HipHop – Künstler/Gruppe national“
Bundesvision Song Contest
2006: „Sieger“ mit dem Lied „Ding“ (151 Punkte)
Caribbean Reggae Grammy
2007: in der Kategorie „Best Group International“
»»» Trackliste von Seeed
1. Beautiful *** 3:27
2. Deine Zeit *** 3:44
3. Feel for you *** 3:43
4. Augenbling *** 3:23
5. You & I *** 3:47
6. Waste my time *** 2:46
7. Seeeds Haus *** 3:18
8. Elephants *** 2:19
9. Lovelee *** 4:05
10. Wonderful Life *** 3:30
11. Molotov *** 2:25
12. Beautiful (Reprise) *** 1:47
»»» CD - Inhalt
Ein Mix aus allem und dennoch etwas völlig neues. Viele englische Texte, mehrere Versuche den Beat ein wenig zu variieren und ein abdriften in andere Musikrichtungen. Für jeden etwas dabei, aber überzeugt das Album?
1. Beautiful - Das erste Lied des Albums, das erste englischsprachige Lied von insgesamt sechs. Ungewöhnlich, dennoch ist der Text aussagekräftig. Er driftet nur (leider) eher in die Schiene Pop-Mainstream ab.
2. Deine Zeit - Das erste Lied ist einfach Seed. Chilliger Beat, der zum mitstrampeln einlädt. Deutscher Text und erzählt über die Wahl, deine Zeit. Irgendwie erinnert es stellenweise an Jan Delay!
3. Feel for you - Das zweite Lied auf Englisch. Das Lied zieht mich irgendwie total mit. Ein Ohrwurm durch und durch, auch wenn ich hoffe, dass seine "Eier" wieder gelockert wurden :D "i'm here for you, but i fear it too" Ein Lied mit minimalistischen Beats.
4. Augenbling - Die typische Seed-Manier! Dancen, Party, abfeiern! Könnte ein guter Knaller in Discotheken sein, so a là Lied "Ding". Der Text selber dreht sich natürlich wieder um die weiblichen Gestalten!
5. You & I - Langsameres Lied mit Reggae-Beats, klar geht auch wieder um die Liebe. "you and i gonna walk on forever the moon will guide our way" Nicht unbedingt mein Favorit.
6. Waste my Time - Englischer Titel, doch im Text ist nur der Refrain auf englisch gehalten. Bei dem Lied frage ich mich ernsthaft, ob sie einen Mix aus Rap-Schiene a là Kool Savas und 70-80er Musik machen wollten. So gut es auch anfängt, umso nerviger wird es.
7. Seeeds Haus - Die ersten 2 Worte hören sich an, als wenn wir nun Schlager auf die Ohren bekommen. Gott sei Dank ist dem nicht so. Seeeds Haus ist eine schnellere, rockigere und dennoch chillige Version. "Der Papst und Lady Gaga schmusen" - Das hätte doch mal was! Nicht unbedingt meins, aber Geschmäcker sind verschieden.
8. Elephants - Die altbekannten Dancehall-Beats werden als Ass aus dem Ärmel gezogen. So kennt man Seeed, zumindest aus den ANfangszeiten. Der Beat zieht einen mit, auch wenn der Text für mich weniger Sinn ergibt, aber das ist eben Seeed.
9. Lovelee - Ja, die Liebe ihre Vorteile und Nachteile. Ein ziemlich langsames Lied, schon fast eine Ballade. Ziemlich ungewöhnlich für die Partygang, dennoch interessant. Auch der Text hat mal ein wenig mehr Hintergrund!
10. Wonderful Life - Ein Begriff denke ich. Das Original ist von dem britischen Sänger, der sich hinter dem Namen "Black" versteckt. Das Cover ist recht gut gelungen, einen Sinn erschließt sich mir aber nicht unbedingt.
11. Molotov - Erneutes Party, Dance-Lied von Seed. Knalliger Beat, Partytext mit wenig Sinn und Verstand. So kennt man sie, so liebt man sie oder nicht? "Wir sind alt, unsre Ärsche werden breit..." Mitreißend, cool, Favorit!
12. Beautiful Reprise - Sinn macht der Track weniger. Instrumental eben. Platzhalter?
Alles in Allem wirklich Gewöhnungsbedürftig. Gerade wegen den leichten Texten, die einfach nur zum abfeiern einladen war ich immer so begeistert von Seeed. Warum immer schwere Kost reinhämmern, wenn man einfach mal nicht nachdenken möchte?! Viele Lieder sind mir aber auf diesem Album zu schwer, zu ungewohnt, zu wenig Reggae, Dancehall, Riddim-lastig. Sie rutschen meiner Meinung nach wieder sehr in den Pop-Mainstream ab. Auch finde ich, dass Seeed einfach in deutschen Liedern überzeugender, mitreißender wirken als in englischen. Ich verstehe die Texte, keine Sorge daran liegt es nicht ;0)
»»» Preis
Mal wieder war ich bei Amazon ein treuer Kunde und habe mir das Album dort geladen. Für 9,89 Euro konnte ich es vor wenigen Tagen erwerben. Ich denke, dass auch hier der Preis kein Beinbruch ist. Wer sich lieber die originale CD nach Hause holen möchte, der wird sich mit 15,99 Euro auch noch Zufrieden geben können, oder?
»»» Fazit
Um wirklich ehrlich zu sein, hat mich das Album doch sehr enttäuscht. Nachdem ich die großen Plakate in Berlin gesehen habe und das Cover zwar schlicht aber dennoch anziehend auf mich wirkte, habe ich mir vorab natürlich so meine Gedanken darüber gemacht, was mich erwartet. Ich kenne Seeed als Stimmungsmacher, Partypeople, Dancehall-Granaten und Flowkünstler mit auch eben solchen Texten. Dennoch befremdlich, wenn sie neue Beats variieren und teilweise klingen, als würde man ihnen irgendwas abschnüren. Das Album ist definitiv nicht das schlechteste, aber ich bin mit anderen Erwartungen in die Sache gegangen. Wohl blöd von mir. Ich muss sagen, dass mir Peter Fox als Solokünstler momentan mehr zusagt als Seeed selber. Auch weiß ich nicht, was sie mit einigen "Abdriftungen" erreichen wollen: Neue Fans? Umbruch in der Band? Keine Ahnung.
Ich habe mir mehr erhofft. Mehr Neues, mehr Stimmung, mehr Dancehall, weniger Pop, weniger Love Love Love. Nach ihrer längeren Bandpause habe ich mir wirklich mehr Frische Beats und Flows erwartet!
JEIN - Eine eingeschränkte Kaufempfehlung von mir!
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