Amazon Marketplace Testbericht

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Der Amazon Marketplace ist ein Marktplatz für Neu- und Gebrauchtware. Hier können private und gewerbliche Verkäufer ihre Produkte anbieten. Die Zahlung erfolgt über Amazon, der Versand direkt durch den Verkäufer.

Shop-Informationen

Erfahrungsbericht von princesse

< amazon.de - Marketplace > Jetzt verkaufen und Platz schaffen

Pro:

schneller Verkauf von aktuellen Büchern, CD\'s und DVD\'s möglich, vertrauenswürdiger als zum Beispiel Ebay, Amazon zieht für die Verkäufer das Geld ein und überweist es dann

Kontra:

manchmal völliger Preisverfall bis zu einem Cent, sehr hohe Gebühren (über 30% im Schnitt dessen was der Käufer zahlt), unmögliche Navigation auf der Webseite

Empfehlung:

Ja

Als Allererstes: Hierbei geht es nicht um Amazon.de als solches, sondern um den Marketplace, also nicht um Bücher kaufen, sondern um dieselben zu VERKAUFEN bei Amazon.de (als Besucher der Webseite), eben auf dem Marketplace.

Wer bei Amazon angemeldet ist (als Käufer) und auch schon einmal etwas bestellt hat sieht beim Besuch der Seite eine Nachricht wie diese:

\"Birgit X., verdienen Sie EUR 133,30. Jetzt verkaufen und Platz schaffen!\" Wobei sich hinter dem \" Jetzt verkaufen\" ein Link befindet, der führt den Neugierigen oder Interessierte zum Amazon Marketplace, auch zu erkennen an dem Farbwechsel der oberen horizontalen Navigationsleiste von dunkelrot in blau.
\"Verwandeln Sie Ihre bisherigen Käufe in klingende Münze! Hier ist eine Auswahl von Artikeln, die Sie bei Amazon.de gekauft haben (oder uns mitgeteilt haben, dass Sie sie besitzen). Klicken Sie auf \"Diesen Artikel verkaufen\" und wir bieten Ihren gebrauchten Artikel auf der gleichen Seite an, auf der wir den Artikel neu anbieten.\"

Ich hatte mich darum nie gekümmert, nie ein gebrauchtes Buch bei amazon gekauft (ich traute dem nicht), nur immer neue und auch nie eines verkauft (dafür gabs ja Ebay, und gibt es noch).

Wer bei Amazon ein Buch oder eine CD, DVD oder eine Videokassette kaufen möchte, hat oft den Hinweis neben dem regulären Angebot, dass es soundsoviel gebrauchte gibt ab dem-und-dem Preis. Also zum Beispiel die CD \"Feels Like Home\" von Nora Jones, regulärer Preis von Amazon für eine neue originalverpackte CD: EUR 13,99, darunter steht: Alle Angebote ab EUR 8,67, rechts: 37 Neu ab EUR 8,67, 13 gebraucht ab EUR 9,10 und darunter: Möchten Sie verkaufen? mit einem entsprechenden Button.
Und so geht es: Den Artikel, den man verkaufen möchte sucht man sich auf der Webseite heraus, darauf achte man, dass man die richtige Version erwischt, also Special Edition ja oder nein, Taschenbuch oder gebunden, eventuell der richtige Verlag. Manchmal hat man mehrere Möglichkeiten, weil zum Beispiel das Buch (gerade ältere) mehrfach gelistet ist bei Amazon.
Aber bevor wir etwas verkaufen können bei Amazon müssen wir uns speziell für den Marketplace nochmal anmelden und uns einen Namen geben, ich verwende der Einfachheit halber denselben wie bei Ebay.
Dann ist es einfach, eine kurze Beschreibung des Artikelzustandes (optional), dann den Artikelzustand noch aus einem drop-down-menu auswählen (da empfiehlt es sich, erst einmal die Definition zu lesen was ist unter Zustand \"sehr gut\" oder \"gut\" zu vestehen) man gibt anschliessend den Preis an, den man mit dem Artikel erzielen möchte und sieht gleich, was davon übrig bleibt, nach Zuschlag von 3.- Euro Versandkostenpauschale (welche dem Käufer belastet werden) sowie Abzug der Gebühren und Mehrwertsteuer. Wenn man sich für einen Preis entscheidet, sieht man zugleich, welches der derzeit günstigste Preis ist. Man muss diesen nicht unbedingt unterbieten, wenn es sich um einen Artikel handelt , der im Moment gefragt ist, wird irgendwann das eigene Angebot das günstigste sein, sofern der eigene Preis realistisch ist. Hierzu auch ein Beispiel: ich hatte bei Ebay die CD Box 24 Stunden Season 2 ersteigert für rund 40.- Euro. nachdem ansehen (der Box) stellte ich die Box beim Amazon Marketplace wieder ein, für 37,50 Euro (plus die drei Euro Versandkosten), zum Zeitpunkt des Einstellens war mein Angebot nicht das günstigste, und dennoch war mein Artikel 2 Stunden später schon verkauft. In diesem Fall noch interessant: Amazon hat drei oder vier Tage später den Preis für den neuen Artikel von 44,99 auf 28, 97 gesenkt, satte EUR 16,02 (36%) Differenz, nach dieser Preissenkung hätte ich mit meinem gebrauchten, aber \"wie neu\" Artikel unter die 28.- Euro gehen müssen. Sowas passiert auch.
Hat einer gekauft, zieht Amazon den Kaufpreis plus die Versandkostenpauschale direkt beim Käufer ein und schreibt mir den Betrag auf meinem sogenannten Amazon-Payment-Konto gut. Gleichzeitig bekomme ich eine Email mit dem Hinweis, dass verkauft wurde und an wen und mit der Versandadresse, zusätzlich der Hinweis dass innerhalb von 1-2 Werktagen zu versenden sei.
In der Mail auch ein Text, den man in ein Textdokument kopieren, ausdrucken und dem zu versendenden Artikel (als Lieferschein) beilegen kann.
Die Gebühren bei Amazon erscheinen exorbitant hoch und dennoch erzielt man als Verkäufer manches Mal mehr (Netto) als bei Ebay, Wobei bei Ebay der Preis immer noch von der Laune der Bieter abhängt. Bei Amazon besteht die einzige Gefahr, dass der Artikel einfach nicht gekauft wird (zu dem Preis) dann kann ich mich zwischendurch entschliessen, den Preis zu senken oder das Angebot zurückziehen.
Ein Beispiel für die Gebühren:
Ein Buch.

Preis: EUR 3,79
Menge: 1
Versandkostengutschrift (bei Verkauf): EUR 3,00 als regulärer Versand*
Amazon.de-Verkaufsgebühr (bei Verkauf): (EUR 2,57) als regulärer Versand*
Umsatzsteuer (bei Verkauf): (EUR 0,39) als regulärer Versand*
Gutschrift insgesamt (bei Verkauf): EUR 3,83 als regulärer Versand*

Ich bekomme also 3,83 auf meinem Payment Konto gutgeschrieben. Dazu muss ich noch die tatsächlichen Versandkosten abziehen (für mich) Taschenbuch in der Regel 77 Cent (Bücherversand), Gebunden in der Regel um 1,50 (Bücherversand über 500g Gewicht), DVD oder CD zwischen 1,50 (Warenversand) und 2,20 (Maxibrief). Materialkosten für Versandmaterial entstehen mir in der Regel nicht, da ich das nehme, was ich mal ins Haus geschickt bekam an Versandtüten, Schachteln und ganz einfach dünne Pappe, aus der sich auch eine Versandhülle machen lässt, einzig die Etiketten kosten, aber das ist Peanuts.

Im oberen Fall sind die Gebühren fast 50%. Je geringer der Verkaufspreis, desto höher die Gebühren (anteilig). Ich habe für knapp 100.- Euro bei Amazon Marketplace Produkte verkauft, die Gebühren beliefen sich auf etwa 30%, aber auch nur dadurch, dass ich einige Artikel höherpreisig veräussern konnte.

Das Guthaben vom Payment Konto kann ich mir jederzeit auf mein eigenes Konto überweisen lassen, ausser nach der Erstanmeldung zum Marketplace, da gilt eine Frist von mindestens 14 Tagen. Ruft man sein Guthaben nicht manuell ab, so wird es automatisch alle 14 Tage überwiesen.

Der Vergleich zu Ebay fällt einerseits leicht, andererseits ist er nicht gänzlich machbar, hier nur einige Punkte:
Bei Ebay fange ich in der Regel mit einem Preis von 1.- Euro an und bestimme die Laufzeit der Auktion. Natürlich kann ich bei Ebay auch zum Festpreis verkaufen, ist aber bei Büchern wenig zu empfehlen. Ich lege zudem die Versandkosten selber fest. Aber da muss ich aufpassen, sind die zu hoch, bietet unter Umständen keiner, vorallem dann nicht, wenn der Artikel von mehreren Anbietern gleichzeitig online ist. Bei Amazon lege ich den Verkaufpreis fest, die Versandkosten, die dazugeschlagen werden, sind immer 3.- Euro. Ich habe also einen grösseren Einfluss auf den Verkaufspreis bei Amazon und muss mir zudem nicht vorwerfen lassen, ich würde mit 3.- Euro Versandkosten Wucher betreiben (weil doch jeder weiss, was eine Büchersendung wirklich kostet). Risiko bei beiden Plattformen: 1. auf dem Artikel sitzen bleiben, bei Ebay sind aber bereits (Einstell) Kosten entstanden, bei Amazon nicht. 2. Ein geringerer Preis bei Ebay als erhofft. Chance bei Amazon: Sehr schneller Verkauf (unmittelbar nach dem Einstellen), nicht dem Geld hinterherrennen müssen, da Amazon das Geld direkt vom Konto des Käufers abbucht. Chance bei Ebay: Höherer Preis als erhofft.

Bei Amazon steht mein Angebot 60 Tage, dann kann ich das Angebot innerhalb von 14 Tagen wiedereinstellen.
Bei gefragten Artikeln gibt es mitunter eine Warteliste für Angebote von gebrauchten, da kann man sich auch als Interessent für einen Artikel eintragen und für den Verkäufer ist das ein Hinweis, dass er wahrscheinlich einen guten Preis machen kann (knapp unter dem Neupreis zum Beispiel).

Ich neige dazu, Bücher, CD\'s und DVD\'s weiterhin bei Amazon und nicht mehr bei Ebay einzustellen. Ebay behalte ich mir für andere Artikel vor. Trotz der höheren Gebühren bei Amazon (die betragen bei Ebay alles in allem etwa geschätzte 12-14%) denke ich, dass unter dem Strich nicht viel weniger dabei herauskommt, nimmt man noch den bequemen Einzug via Payment Konto hinzu - ich muss mich wirklich um nichts ausser um das Verschicken kümmern - ist das ein gewichtiges zusätzliches Argument für Amazon.

Die Navigation auf der Webseite Marketplace ist nervig und unlogisch, Links die ins Nichts führen oder eine Endlosschleife zur Einloggmaske bilden, es ist nicht immer klar, welcher Link wohin führt, beziehungsweise wie komme ich nach a oder b. und das Ganze ist sehr unübersichtlich, da gibt es \"mein Konto\" \"mein Verkäuferkonto\" dann \"Aktionen\" \"Marketplace\" und ZShop\" und willst du zum einen landest du unter Umständen beim anderen. Ich bin ja nun wirklich kein Anfänger weder bei PC, noch Internet, noch Datenbanken, und ich habe - zugegeben - schon weit schlimmeres gesehen, aber auch schon besseres, zum Beispiel Ebay. Das Zauberwort ist \"intuitives navigieren\", wenn ein Programmierer das nicht kennt, hat der User meist verloren wenn mehr als 3 Links auf der Webseite sind, oft schon vorher. Hier macht es den Anschein, als bemühe man sich redlich, das Ganze benutzerfreundlich zu gestalten aber es ist weit davon entfernt. Aber sie arbeiten daran, das ist ersichtlich. Gerade haben wir eine neue Übersicht unserer Angebote bekommen, die ist gut, etwas besser als die vorangegangene.

Das Thema \"Verkäufer bewerten\" wird bei Amazon zwar auch heftig (im Verkäuferforum) diskutiert, die Bewertungen allerdings kommen schleppend, freiwillig bewertet offenbar kein Käufer, ich habe aber gelesen, irgendwann bekommen sie eine Mail mit dem Hinweis, doch dem Verkäufer eine Bewertung zukommen zu lassen. Darauf warte ich noch, ich habe trotz etwa 10 verkaufter Artikel noch keine einzige Bewertung erhalten. Die Hemmschwelle, bei einem neuen Anbieter zu kaufen ist allerdings bei Amazon deutlich niedriger (wie mir scheint) als bei Ebay, wohl auch deshalb, weil Amazon Verkäufer einen weniger schlechten Ruf haben als Ebay insgesamt.

Bei Marketplace können übrigens nur jene Artikel auch verkauft werden, die Amazon gelistet hat, unabhängig davon, ob der Artikel von Amazon noch zu haben oder bereits vergriffen ist. Ich habe ein Buch, welches bei Amazon vergriffen war und auch von sonst niemandem angeboten wurde, für 11,50 Euro verkauft (neu war es 22,90), da hatte ich ein vorrübergehendes Monopol, da konnte ich mit dem Preis höhergehen. Ansonsten gibt es Bücher die für 0,01 Cent angeboten werden, alte Willi Heinrich ect. (gebunden, wohlbemerkt) da lohnt sich das Einstellen nicht, ausser man ist Poweranbieter, die bezahlen die Verkaufsgebühr nicht \"Als Power-Anbieter entfällt für Sie die Abschlussgebühr von 1,14 EUR\" (stattdessen einen monatlichen Beitrag \"Beginnend mit dem Datum Ihrer Registrierung als Power-Anbieter zahlen Sie monatlich 44,85 EUR im Monat (39,00 EUR zzgl. 15% USt.)\". Achtung: Der Link zur \"Registrierung als Power-Anbieter\" sei etwas tückisch, schrieb eine im Forum, da sei man schon mit einem Klick (in ihrem Fall aus Versehen) dabei.

Der Marketplace ist über einen leicht zu übersehenden Link unten links auf der Homeseite von Amazon erreichbar, da heisst er allerdings

- Günstige Angebote
• Gebraucht-Shop

ausserdem gehts hier auch zu

• Auctions
• zShops


Begrifflichkeiten: Amazon Marketplace: Amazon.de Marketplace bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihre Artikel direkt neben der entsprechenden von Amazon.de präsentierten Neuware anzubieten.

zShops: Das Antiquariat bei Amazon.de

Im Angebot der Antiquare bei Amazon.de zShops finden Sie das, was Amazon nicht selbst auf Lager hat: Raritäten, Modernes Antiquariat, Erstausgaben, signierte Ausgaben und mehr.


Im Übrigen verkaufe ich nur jene Bücher, die ich nicht behalten möchte (der wesentlich geringere Teil) aus Platzgründen einerseits und andererseits, weil diese Bücher (im Gegensatz zu den anderen) mir nichts bedeuten. Gleiches gilt für VHS Videos oder DVD\'s, die ich überhaupt nicht sammle. Ansehen und verkaufen, allenfalls verschenken an gute Freunde, Famile, aber auf gar keinen Fall horten. Ebenfalls aus Platzgründen und weil sie mir nichts bedeuten (ausser einer Ausnahme). CD\'s kommen bei mir so gut wie gar nie unter den Hammer, die kaufe ich immer, um sie möglichst lang und mehrfach zu hören, und wenn ich sie dann nach 20 Jahren nicht mehr mag, findet sich dafür in aller Regel auch nur schwer ein Käufer.

21 Bewertungen, 2 Kommentare

  • mima007

    11.12.2004, 22:30 Uhr von mima007
    Bewertung: sehr hilfreich

    eine Umsatzsteuer-ID-Nr. der EU hättest, könntest du die Umsatzsteuer sparen. Wenn du Power-Anbieter wärst (kostet 39 EU/Monat), könntest du die Verkaufsgebühr sparen. Infos zu beidem gibt's auf Amazon. Büchersendungen &u

  • antjeeule

    11.12.2004, 17:25 Uhr von antjeeule
    Bewertung: sehr hilfreich

    Damit habe ich mich bisher eher noch nicht beschäftigt, obwohl bei jedem Zugriff auf diese Seite darauf hingewiesen werde. Der Bericht war schon bei Ciao interessant für mich. LG, Antje