Amazon Marketplace Testbericht

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Der Amazon Marketplace ist ein Marktplatz für Neu- und Gebrauchtware. Hier können private und gewerbliche Verkäufer ihre Produkte anbieten. Die Zahlung erfolgt über Amazon, der Versand direkt durch den Verkäufer.

Shop-Informationen

Erfahrungsbericht von ewka78

Faulheit siegt!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Die zweite Mitte der 90er Jahre waren die Jahre der Pioniere und zwar der Leute, die das Internet für sich gefunden hatten und immer wieder mit neuen Geschäftsideen kamen, um etliche Sachen an den Mann/die Frau über\'s Netz zu bringen. Viele dieser Unternehmen sind heute Geschichte wegen Misswirtschaft, eines falsches Konzeptes, oä., die Gründe dafür sind sehr verschieden, doch nicht allen Dotcom-Unternehmen geht\'s wirklich schlecht, das beste Beispiel ist dafür amazon.com. Es war 1996, als ein Mann die Idee hatte einen Buchversand über\'s Internet zu betreiben und gründete ein solches. Die Idee war eigentlich simpel und schlug auch sofort ein. Heute ist amazon.com der führende Onlinebuchhandel und genau darum geht\'s auch hier.

Die Aufmachung
Die Aufmachung der Seite ist eigentlich nichts Besonderes, unterteilt in Buch-, Musik-, Video-/DVD-, Elektronik-, Software-, Computerspiele-, Auktions- und Antiquariatbereich, wo man seinen alten Kram wieder loswerden kann, wenn man, wie ich zb. einen Keller und Regale voller Bücher hat, die man wahrscheinlich nie mehr in seinem Leben je lesen wird. Damit wäre ich bei meinem ersten Kritikpunkt angekommen, auch wenn ich eigentlich so von Amazon so ziemlich begeistert bin. Amazon ist super, wenn man von vorne weiss, was man sucht. Gebe ich zb. Depeche Mode ein, dann bekomme als Suchergebnisse nicht nur alle möglichen Alben, Maxis und sonstiges, sondern auch Videos und DVDs. Sortiert werden die Sachen dann nach dem Verkaufsrang, was ich schon von vorne rein ziemlich blöd finde. Es fehlt irgendwie bis heute, wie bei der amerikanischen Version, die Sortierung nach Veröffentlichungsdatum, dass man die Sachen bei dem ältesten angefangen und beim neusten aufgehört, angezeigt bekommt.

So ziemlich schlecht finde ich auch die Suche, da richtig ungenau. Gibt man nämlich als Suche einen Namen ein, zb. Clarke, das in einigen Namen auch so vorkommt, dann bekommt da wirklich alles mögliche als Ergebnis heraus und dann darf man wirklich lange klicken, bis man dann auch tatsächlich das gefunden hat, was man auch sucht. Wie ich nämlich schon erwähnte, die Ergebnise werden nämlich immer nach dem Verkaufsrang zuerst sortiert und bei etwas unbekannteren Bands wird\'s wirklich zum Problem. Kein Problem ist es hingegen, wenn man nicht nur den Bandnamen kennt, sondern auch den Titel des Werks, was man sucht, dann wird die Suche schon genauer.

Ungeeignet hingegen ist Amazon, wenn man einfach nur stöbern möchte. Es gibt zwar die Möglichkeit, dass man nach den Genres stöbern kann, sowohl bei Büchern, als auch bei CDs und Filmen, doch dies ist auf keinen Fall lustig, wenn man sich da durchklicken möchte... hier ist wirklich Scrollerei angesagt und Klickerei, bis man tatsächlich was interessantes gefunden hat und bei manchmal mehr als 1,500 Ergebnissen macht das auch relativ wenig Sinn. Dafür lobe ich mir bis heute den Offline-Handel, wo ich mir in Ruhe alles angucken kann und bei durchstöbern von richtigen CD-Hüllen immer noch 10x so schnell bin, wie mit der Maus. Ein weiteres Manko ist nämlich, dass man sich nur 20 Titel anzeigen lassen kann, mehr auch nicht...

Nun gut, kommen wir mal weg von den Kritikpunkten, sonst wird\'s irgendwann zu negativ. :) - Interessant finde ich oft die Rezensionen der Kunden und auch von Amazon selbst. Besonders wichtig ist das, wenn ich Bücher bestelle, habe ich nicht die Möglichkeit in Ruhe mal rumzublättern und auch ein bisschen drin zu lesen. Vertrauen tue ich natürlich dem nicht 100%-ig, was die Leute da schreiben, denn ich habe auch schon gehabt, dass ich einen Flop bestellt habe, obwohl dieser als ein Meisterwerk gehandelt wurde von einem Leser und ich angelockt davon das Buch auch kaufte, aber da man sowieso, wie üblich, 30 Tage volles Rückgaberecht hat, konnte ich mich letztendlich des Ziegelsteins befreien. :)

Bei CDs gibt\'s noch ausser den Rezensionen noch ein weitere Möglichkeit, nämlich sich die Platte auch anzuhören, zumindest in Ausschnitten, ca. eine Minute lang. Dies hat mir eigentlich bisher immer gereicht, um zu hören, ob ein Album doch was für mich ist, oder auch nicht. Allerdings muss ich da auch sagen, dass ich selten Musik blind kaufe, meist kenne ich das schon durch unterschiedliche Quellen, wo ich dann mein eigenes Original davon haben möchte. Kleines Wermutstropfen ist auch, dass komischerweise haben die Leute bei Amazon es sich abgewöhnt Interpreten bei Samplern hinzuschreiben, dass man da letztendlich wirklich eine Katze im Sack kauft. Dies mag ich nun wirklich überhaupt nicht, weil ich auch so Sampler nicht mag und nur selten Sampler kaufe und dann gerade, weil auf einem bestimmten Sampler viele mir bekannter Interpreten sind, die ich auch mag. So muss man sich wirklich irgendwo anderweitig mit Infos versorgen, was da nun wirklich drauf ist.

Bestellung und Lieferung
Gut, nach alldem haben wir nun doch was gefunden, was wir haben wollen, was nun? - Falls man noch kein Kunde ist, dann muss man sich einen Account einrichten, sich auch das Passwort merken, dann wählt man nur die Zahlungsart und bestellen kann man auf Rechnung, Bankeinzug und Kreditkarte. Man kann auch die Option wählen, dass das als Geschenk irgendwo anders hin verschickt wird, die Rechnung bekommt man selbst und dann ist Bestellung weg. Ich habe auch schon mehrere Sachen bei Amazon bestellt und aus Erfahrung kann ich sagen, dass das meist in 2-3 Tagen dann auch ankommt, ab der Bestellung. Man kann auch sich die Sachen über DPD schicken lassen, aber das habe ich noch nie gemacht, weil man dafür immer einen Aufschlag noch zahlen muss und das sehe ich nicht.

Mindestbestellwert gibt\'s eigentlich nicht, auch nicht, wenn man sich ein Taschenbuch für 7.50 Euro kauft, allerdings seit letztem Jahr zahlt man nicht, wie bisher für Buchsendung nichts und sonst nur für CDs und anderen Sachen, sondern jetzt ist es so, dass bei einem Bestellwert ab 20 Euro dann die Kosten erst entfallen. Davor zahlt man 3 Euro pro Bestellung, so dass man bei einem Taschenbuch für 7.50 sich wirklich überlegen sollte, ob es dann nicht günstiger kommt, wenn man das sich bei Thalia bestellt.

Preise
Schnäppchen kann man auf amazon eigentlich nicht wirklich machen. Die meisten Artikel unterstehen der unverbindlichen Preisempfehlung und so sind die Preise eigentlich normal. Also Unterschiede zu Thalia und Boysen + Maasch (Technikfachhandel), wo ich auch gelegentlich Bücher kaufe, konnte ich auch nie feststellen, doch bei Amazon bestelle ich oft aus Bequemlichkeit, denn selbst, wenn der nervige, orangene Zettel in meinem Briefkasten liegt, ist die Postfiliale dichter, als wenn ich in Buchhandlung fahren würde. Ausserdem, durch den leichten Chaos auf der Seite laufe ich auch nicht die Gefahr, dass ich mehr kaufe, als ich eigentlich wollte :))))
CDs lohnen sich eigentlich auch nicht wirklich. Wenn man einen grossen Musikfachhandel irgendwo in der Stadt hat, dann sind die CDs zum Teil schon spottbillig, aber dazu muss man auch ein bisschen Glück haben. Bei Amazon bestelle ich eigentlich nur ältere Sachen, die sowieso schon im Nice-Price Bereich liegen, also um die 10-12 Euro. Allerdings gehen mir auch da langsam Ideen aus, was ich noch nicht habe...

Englischsprachige Literatur
Dafür ist eigentlich amazon mein Favorit und in der Disziplin schlägt amazon jeden Offline-Fachhandel, zumindest in Deutschland. Es gibt einfach kaum Titel, die ich dort nicht gefunden hätte, egal wie exotisch eigentlich mein Wunsch gewesen ist. Daran merkt man eigentlich erst, dass es sich um ein amerikanisches Unternehmen handelt, denn egal, was man da aus dem amarikanischen Buchmarkt bestellt, die besorgen einfach alles. Manchmal ist aber die Lieferzeit schon ziemlich lang, das längste war ein Monat, wo ich auf ein Buch warten musste, aber ankommen tut es auf jeden Fall. Auch die Preise empfinde ich auch als recht human, im Vergleich mit dem amerikanischen Amazon kommt da auch kaum Aufschlag hinzu, dass man das von Deutschland aus bestellt.

zShops
Ja, so nennt sich das Antiquariat dort. Bequem ist eigentlich auf alle Fälle dort Artikel zu kaufen, oder zu verkaufen. Verrechnet wird, wie wenn man neue Sachen bestellt hätte, einzig nur per Rechnung kann man nicht zahlen. Interessant ist es dann, wenn man nach alten Sachen sucht, die entweder nicht mehr neu zu haben sind, oder weil man vielleicht auch ein bisschen sparen will. Reinschauen lohnt es sich auf jeden Fall.

Rückgabe
Volles Rückgaberecht innerhalb von 30 Tagen nach Erhalt der Ware, was eigentlich selbstverständlich ist. Wenn man fälschlicherweise auch was bestellt hat, was man nicht haben will, amazon nimmt alles anstandslos zurück, da hatte ich bisher nie Probleme gehabt. Da amazon sowieso erst nach ca. 3 Wochen abbucht ist es auch mit dem Geld kein Problem, dass man für etwas zahlt, was man nicht hat, abgebucht wird dann nämlich das, was man dann behalten hat und wenn man eine ganze Sendung zurückgeschickt hat, dann wird auch gar nichts abgebucht, ist bei mir jedenfalls so. Ich habe aber auch gehört, dass es auch sofort abgebucht wird, ich weiss auch nicht, wovon das abhängt.

Was noch?
Ja genau! - Ein ganz nettes Feature ist dass man von der Seite aus e-Cards verschicken kann. Wenn mal wieder jemand Geburtstag hat, oder man sonst wofür einen netten Gruss schicken möchte, wird man da auch schon mal ganz gut fündig. Gepaart ist das ganze mit einem Geschenkeshop, wo man auch mal so Krimskrams bestellen kann, aber mangels Erfahrung kann ich dazu eigentlich nix sagen. Fakt ist aber, dass einige Karten dort einfach nur süss sind :))

Fazit
Auch wennses Unternehm amazon nicht wirklich günstig ist, Faulheit siegt. Amazon ist auch ein wirklich seriöser Shop, womit ich auch nie irgendwelche Probleme hatte, sei es, dass irgendwelche Sendungen nicht kamen, oder dass irgendwas falsch abgebucht wurde. Auch wenn mir die Übersichtlichkeit der Seite einfach manchmal fehlt, ist die Seite dennoch eigentlich ziemlich idiotensicher und wenn man die Anweisungen auf der Seite auch liest, dann dürfte selbst ein totaler Internetlaie keine Probleme mit der Bestellung haben, vorausgesetzt natürlich, der weiss auch, was er bestellt...




©ewka – 13.09.2002 – genau 1600 Worte

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