jpc Testbericht

jpc
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Erfahrungsbericht von Gemeinwesen

Datenmissbrauch: So vergrault jpc gute Kunden

Pro:

breite Auswahl

Kontra:

Datenmissbrauch

Empfehlung:

Ja

Die längste Zeit ist jpc.de für mich die Alternative zu „amazon.de“ gewesen, wenn ich auf der Suche nach einem Versandhändler für Medien war. Genauer gesagt: Meine Wahl fiel oft auf jpc.de – und das sogar über einen ziemlich langen Zeitraum.

Die Gründe für das eine wie für das andere sind schnell genannt. Der Versandhändler mit Sitz in Georgsmarienhütte bietet seinen Kunden ein durchaus umfangreiches Sortiment, dessen Schwerpunkte, nomen est omen, in den Bereichen Jazz, Pop und „Classics“ liegen. Wer daraus schließt, dass es sich bei jpc.de in erster Linie um einen CD-Versandhandel handelt, liegt mit seiner Vermutung so falsch wohl nicht: dass jpc.de mehr als Tonträger bietet, fällt ggf. erst auf den zweiten Blick ins Auge.


W a s _ m i r _ g u t _ g e f i e l

Das eigene Bekenntnis zur Kernkompetenz in Sachen „U“- und „E“-Musik findet seinen Niederschlag in einem ziemlich breiten und tiefen Sortiment, in dem sich zuweilen auch Importe finden, die der Wettbewerb nicht anbietet: Wer auf der Suche nach Tonträgern in Seitenarmen des Mainstream ist, sollte jpc.de also in seine Suche einbeziehen. Das gilt übrigens auch für den Bereich „Film“: im monatlich erscheinenden Prospekt „jpc courier“, der zuvorderst der Vorstellung von Neuerscheinungen und Sonderangeboten gewidmet ist, finden sich immer wieder auch Titel, die den Vermerk „Eigenimport“ tragen. Das gute alte Buch kommt bei jpc.de aber nicht minder zu seinem Recht: Neben deutschen Titeln können Kunden aus einem gut sortierten Angebot englischsprachiger Literatur wählen – und auch hier lohnt es sich, die Augen aufzuhalten und mit Angebot und Preisen anderer Anbieter zu vergleichen: hie und dort unterbietet jpc.de seine Wettbewerber, und so lässt sich gerade beim Kauf von aus USA und UK eingeführten Titel oft der eine oder andere Cent sparen, zumal jpc.de in diesen Tagen für den versand von Büchern keine Kosten für Porto und Verpackung erhebt (das gilt übrigens auch für alle anderen Lieferungen, die mindestens ein Buch enthalten: sobald neben CD oder Film auch Lesestoff mit an Bord ist, wird ohne zusätzliche Kosten geliefert).

Streng audio- und videophil veranlagte Interessenten kommen erst ab einem Warenwert von stolzen € 50,00 in den Genuss der Versandkostenfreiheit und zahlen alternativ eine Pauschale von € 2,99. Sparfüchse mit Allergie gegen Buchstabensuppen sind also gut beraten, den Bekanntenkreis mit Blick auf Bibliophile zu sichten, sich zu sagen, dass Weihnachten auch in diesem Jahr wieder früher vor der Tür stehen dürfte, als man denkt und in weiser Voraussicht ein Buch zu bestellen.

Nachdem der Anbieter vor nicht allzu langer Zeit einen „Relaunch“ seiner Website vorgenommen hat, die lange Jahre eher durch eine gewisse Unübersichtlichkeit, sprödes Design und mittelmäßig hohe Benutzerfreundlichkeit bestach, präsentieren sich nun auch die Internetseiten von jpc.de einladend: Wer bei der Konkurrenz bereits Erfahrungen im Internet-Shopping gesammelt hat, dürfte sich auch im virtuellen Ladenlokal von jpc.de schnell zurechtfinden.

Also „alles ok bei jpc“?

Ja und nein.



W a s _ m i r _ n e g a t i v _ a u f f i e l

Zum einen habe ich jpc.de in langen Jahren als einen durchaus zuverlässigen, dabei aber nicht immer unbedingt auch schnellen Versender kennen gelernt: Im Schnitt war keine der Sendungen an mich, die den Absender „jpc“ trugen, weniger als eine Woche unterwegs. Dass ich innerhalb von 24 oder auch nur 48 Stunden beliefert werde, habe ich tatsächlich bislang erst einmal erlebt – und ich fürchte, bei diesem einen Mal wird es, was mich angeht, auch bleiben.

Warum? Beiliebe nicht, weil ich allzu versessen auf Rasanz wäre.

Jpc.de mag sich zwar i.d.R. etwas Zeit mit der Lieferung gelassen haben – aber dafür ist es, was die Rechnungsstellung angeht, ähnlich: Die hatte ich meist erst am darauffolgenden Werktag im Briefkasten. Dass Ware und Rechnung separat versandt werden, ist übrigens eine Besonderheit, die ich in dieser Art nur von jpc.de kenne: die Rechnung per separater Briefpost (ja, jpc.de verschickt solche Schreiben wirklich noch auf dem guten alten Postweg) habe ich stets als eine sehr angenehme Lösung empfunden. Das Gleiche gilt für Benachrichtigungen über Artikel, die nicht mehr lieferbar sind: Über das „Hamwernich’ – kriegemerauchnichwiederrein“ informiert jpd.de seine Kunden für gewöhnlich sehr verzugslos.

Anders ist das mit Artikeln, deren Lieferung sich verzögert: Hier ist Geduld angesagt – zumal, das Kundenkonto, auf das man als „Folgekäufer“ zurückgreifen kann, Kunden auch keine Stornierung des Auftrages gestattet, wie man sie etwa von amazon.de kennt.

Hiermit bin ich auch schon fast bei den wesentlichen Punkten meiner Kritik sowie dem Grund dafür angelangt, dass ich den Anbieter gestern um die Löschung meines jpc-Kundenkontos gebeten habe.



W a s _ m i r _ a u f _ d i e _ N e r v e n _ f i e l

Zum einen bietet die Einrichtung eines solchen Kontos Stammkunden von jpc.de vergleichsweise nur geringen Komfort: Registrierte Benutzer müssen bei einer Folgebestellung ihre Adressdaten nicht erneut eingeben, sondern können den versand an die einmal angegebene Anschrift veranlassen, die in der Regel (und in der Logik von jpc.de) identisch mit der Rechnungsadresse ist. Will sagen: auf ein praktisches Adressverzeichnis, wie man es beim Vorzeigeversender amazon.de seit eh und je anlegen kann, müssen jpc.de-Kunden auch im Jahre 2004 und nach Neudesign der Web-Seiten verzichten.

Überhaupt – das Kundenkonto: Um Einsicht in mein Kundenkonto zu erlangen, muss ich mich natürlich eindeutig identifizieren. Das geschieht bei jpc.de über eine Kundennummer sowie ein Kennwort. Kundennummer? Jawohl, Kundenummer – es hat schon ein bisschen gedauert, bis ich mir die habe merken können. Sobald mir das geglückt war, schien jpc.de aber intern mal wieder ein wenig herumgeschraubt zu haben: kein der Zeichenfolgen, die ich nacheinander für mein Kennwort zu halten geneigt war, zeitigte den gewünschten Erfolg.

Was tun?

Nur gut, dass man bei jpc, sofern man sich wenigstens seine Kundennummer hat merken können, sein Kennwort anfordern kann – das, wie auch die Kundennummer, nicht selbst gewählt ist, sondern von jpc.de vergeben wird. Verwirrend? Ich finde, schon – denn ich bin zwar lange Jahre treuer Kunde gewesen, habe mit diesem Problem aber immer wieder zu kämpfen gehabt. Neuerdings ist es zwar auch möglich, das von jpc.de vergebene Kennwort durch einen Begriff eigener Wahl zu ersetzen – aber dieser bei anderen Anbietern selbstverständliche Service kommt mir doch ein bisschen spät.



W e s h a l b _ i c h
v o m _ G l a u b e n _ a b f i e l


Der wahre Grund dafür, dass ich jpc.de grolle, liegt jedoch im Umgang mit meinen Bankverbindungsdaten – einem, wie ich finde, sehr eigenmächtigen und selbstherrlichen Umgang, der gerade gegenüber Stammkunden nicht gepflegt werden sollte.
jpc.de bietet seinen Kunden laut eigenem Bekunden den Kauf auf Rechnung an. Mir geht es da wie dem laut einschlägigen Umfragen größten Teil der Bevölkerung: Wenn ich die Wahl unter verschiedenen Arten der Abrechnung habe, bevorzuge ich den Kauf auf Rechnung – vor Nachnahme, Lastschrifteinzug und Kreditkartenkauf oder anderen Möglichkeiten.

Dass jpc.de den Kauf auf Rechnung Erstbestellern nicht anbietet, damit kann ich leben: Für meinen Erstkauf habe ich also, bereits vor Jahr und Tag, jpc meine Bankleitzahl und meine Kontonummer mitgeteilt. So weit, so gut.

In der Folge habe ich dann die Option „auf Rechnung“ gewählt – mit der sind jpc.de und ich auch immer gut gefahren, und Grund zur Klage hatte keiner von uns beiden: Niemand mag säumige Zahler. Ich mag sie auch nicht, und deshalb pflege ich Außenstände ohne Verzug zu begleichen. Punkt.

In der letzten Woche bestellte ich bei jpc.de das Buch „Das magische Auge“. Wie gewohnt wählte ich die Option „Auf Rechnung“. Bereits zwei Tage später landete der gewünschte Artikel in meinem Briefkasten: „Prima – so schnell waren die ja noch nie“, dachte ich bei mir – und wartete auf die Zusendung der Rechnung. Genau eine Woche später („Komisch – so lange lassen die sich doch sonst nie Zeit?“) bekam ich dann wieder Briefpost von jpc.de. Im C5-Umschlag befand sich allerdings nicht die erwartete Rechnung nebst Überweisungsträger – sondern die lapidare Information: „Betrag wurde bereits abgebucht“.

Moment mal.

Abgebucht? Warum abgebucht? Dürfen die das?

Nein, dürfen die nicht. Ich habe ihnen für diesen Auftrag nämlich keinerlei Erlaubnis dazu erteilt. Außerdem haben die sich offenkundig über meinen Wunsch nach Lieferung auf Rechnung hinweggesetzt.

Warum tun die das?

Weiß ich nicht. Ich vermute, sie tun so etwas, weil sie, wie ein großer Teil des deutschen Einzelhandels, sich keinen Deut um Kundenzufriedenheit scheren. Weil sie sich, wie ein großer Teil des deutschen Einzelhandels, beharrlich simplen Einsichten wie der verschließen, dass, pi mal Daumen, 20% der Kunden eines Unternehmens für 80% des Umsatzes sorgen und dass Kundengewinnung erheblich mehr Zeit und Geld kostet als Kundenbindung.

Jetzt mal im Ernst – was denken die sich dabei?

Weiß ich auch nicht, aber ich habe eine Vermutung: Vielleicht bin ich einfach, ohne dass es dafür einen triftigen Grund gäbe, in „Sippenhaft“ genommen worden. Das kann zum Beispiel daran liegen, dass jpc.de mit einem oder mehren Kunden, die die gleiche Postleitzahl wie ich haben, schlechte Erfahrungen gemacht haben: Wenn Frau Palm aus dem vierten Stock bei denen etwas bestellt und nicht bezahlt hat – dann kann es durchaus sein, dass jpc’s auch das Gemeinwesen aus dem Stock darunter nicht mehr beliefern.

Und nu’?

Gelinde gesagt: Ich habe es nicht so gern, wenn ein Versandhändler sich auf diese Art und Weise eine Art von Kontovollmacht anmaßt. Also habe ich getan, was wohl jeder getan hätte, der das ähnlich empfindet wie ich: Ich habe Einsicht in mein Kundenkonto bei jpc.de genommen – und nach einer Option gesucht, mittels derer ich meine Angaben zu Bankverbindung und/oder Kreditkarte löschen kann. Wer bis hierhin aufmerksam gelesen hat, dürfte ahnen, was jetzt kommt. Was kommt, ist quasi das Pendant zu einer Reihe von Aussagen, die ich nicht nur aus dem Munde oder der Korrespondenz von Versandhändlern kenne: „Meister, stellen Sie sich das mal nicht so einfach vor!“ oder: „Das ist technisch nicht möglich!“ oder: „Wenn Sie das möchten, müssen Sie halt woanders hingehen.“

Ich habe mich daraufhin per Mail an jpc.de gewandt und um Löschung meiner Daten und meines Kundenkontos gebeten. Jpc.de hat sich, so interpretiere ich die Reaktion, wohl ertappt gefühlt:

„vielen Dank für Ihre e-mail.
Wir haben Ihre Bankdaten wunschgemäß gelöscht.“

Kann man auf eine Mail eines offenkundig ungehaltenen Kunden, der höflich, aber bestimmt Kritik am Geschäftsgebaren übt, lapidarer und gleichgültiger antworten?



R e s ü m e e

Wer sensible Daten an jpc.de herausgibt, muss mit Missbrauch rechnen – denn anders kann ich das, was ich oben geschildert habe, nicht nennen. Das Vertrauen, das ich in jpc.de gesetzt habe, hat jpc.de in eklatanter Weise enttäuscht.

Keine Frage:
bei jpc.de werde ich nicht mehr bestellen.

Meine Frage:
Ist diese Art, ein Geschäft zu führen, vielleicht ein Anzeichen für den längst und immer wieder beschworenen Aufschwung? Ich vermute es, denn ein Unternehmen, das Wert darauf legt, dass Kunden bei ihm nicht nur einmal kaufen, verhält sich meines Erachtens anders: jpc.de muss es verdammt gut gehen.

30 Bewertungen, 11 Kommentare

  • hjid55

    31.12.2006, 16:49 Uhr von hjid55
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh & wünsch dir eine schöne Silvesterfete. lg Sarah

  • topware2002

    09.03.2006, 23:26 Uhr von topware2002
    Bewertung: sehr hilfreich

    ((((( SH )))))

  • chatts

    09.03.2006, 16:59 Uhr von chatts
    Bewertung: sehr hilfreich

    Echt skandalös!.....chatts

  • Volker111

    09.03.2006, 15:50 Uhr von Volker111
    Bewertung: sehr hilfreich

    Überzeugend ;-)

  • Naffy

    09.03.2006, 09:54 Uhr von Naffy
    Bewertung: sehr hilfreich

    Is ´n Ding... <br/>Gruß Naffy

  • Zuckermaus29

    09.03.2006, 01:36 Uhr von Zuckermaus29
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH - von mir für Dich :o) <br/>LG <br/>Jeanny

  • Lotosblüte

    08.03.2006, 23:02 Uhr von Lotosblüte
    Bewertung: sehr hilfreich

    kommt für mich in Ö ohnehin nicht in Frage, aber das ist schon frech. Meine Bank würde das ohne generellen Auftrag aber gar nicht machen... <br/>lg

  • Bibi87

    08.03.2006, 22:32 Uhr von Bibi87
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich...würd mich über Gegenlesungen freuen

  • anonym

    08.03.2006, 21:39 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    ...sh...*g*...Lg, Christina

  • anonym

    08.03.2006, 21:35 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Wow ...mal wieder ein super Bericht...lg die mieze^^

  • morla

    08.03.2006, 21:32 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich <br/>