NetCologne Testbericht

netcologne
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Erfahrungsbericht von Testebise

Kein Anschluss, aber 3 Monate weiter zahlen?

Pro:

höchstens der Preis

Kontra:

inkompetenter und unfreundlicher Kundenservice, illegale Abbuchungen, kein Call by Call nutzbar

Empfehlung:

Nein

Ich war Jahrelang ein zufriedener Netcologne-Kunde, habe sogar ein paar Freunde und zwei Firmen zu neuen Netcologne-Kunden gemacht. (Wofür ich im Übrigen von Netcologne nie in irgendeiner Weise belohnt wurde, wie man es ja von üblichen Freundschaftswerbungen kennt.)
Sogar dass ich bei meinem Anschluss bei Netcologne im Jahr 1998 volle 13 Wochen statt der damals zugesagten 7-8 Wochen warten musste, regte mich nicht allzu sehr auf. Mir wurde ja von Netcologne plausibel gemacht, dass es an der bösen Telekom lag und nicht an Netcologne.

Als ich dann vom schönen Köln nach Bornheim zog, war für mich völlig klar, dass ich wenn denn möglich, auf jeden Fall weiterhin meinen Telefonanschluß und meinen Internetvertrag bei Netcologne beibehalten wollte.
Ich teilte Netcologne daher ca. Mitte Mai mit, dass ich zum 01. August 2001 umziehen wollte und gerne meinen Netcologne-Anschluss in Bornheim weiterführen wollte. Natürlich teilte ich Netcologne auch meine neue Adresse und die Telefonnummer meines Vormieters (Netcologne-Kunde) mit.
Von Netcologne erhielt ich wenige Tage später eine schriftliche Bestätigung, dass man den bestehenden Vertrag in Bornheim fortführen würde und ich den Netcologne-Anschluss meines Vormieters übernehmen könnte.
Alles war also in Butter und meinem Umzug und meinem Telefonanschluß bei der Netcologne in Bornheim stand nichts mehr im Wege.

Schön wär´s, denn am 27. Juli (!!!), also 4 Tage vor meinem Umzug und dem erwartetem Netcologne-Anschluss in Bornheim erhielt ich (übrigens an die neue Adresse, zu der ich jedoch erst am 1. August umziehen sollte) ein kurzes Schreiben von Netcologne, dass man mir den Anschluss in Bornheim nicht zur Verfügung stellen könne. Das Kontingent der möglichen Anschlüsse, die Netcologne von der Telekom zur Verfügung gestellt würden, sei in meinem hause ausgeschöpft. (Zur Erinnerung: Ich wollte den bereits bestehenden Anschluss meines Vormieters übernehmen und keinen neuen beantragen!!)

Ich hielt dies für einen Fehler und rief noch am gleichen Tag beim Netcologne-Kundenservice an. Dort wurde mir der Inhalt des Briefes jedoch bestätigt. Der Kundenservice-Mitarbeiter hatte jedoch einen „wahnsinnig hilfreichen“ Tipp für mich:

„Machen Sie einen Telekomanschluss und sobald Sie diesen haben, kündigen Sie ihn sofort wieder und werden wieder Netcologne-Kunde. Einen bestehenden Telekomanschluss dürfen wir übernehmen, aber dafür müssen Sie erst einmal Telekomkunde sein.“

Supertipp:

  • erst zur Telekom wechseln (Schreiberei und Lauferei)
  • auf den neuen Anschluss warten
  • Neuanschlussgebühren an die Telekom zahlen (eine Anschlussübernahme war ja nicht möglich, da mein Vormieter Netcologne-Kunde war)
  • Nach einiger Zeit den Telekom-Vertrag kündigen (erneute Schreiberei und Lauferei)
  • Einen neuen Vertrag mit Netcologne machen
  • Wieder auf den neuen Anschluss warten
  • Wieder Neuanschlussgebühren diesmal an Netcologne zahlen
  • Und die Netcologne-Mailadresse, die ich bereits seit 3 Jahren hatte und die Unmengen von Leuten hatten und mit der ich mich bei vielen Seiten registriert hatte, verlieren, was auch wieder viel Schreiberei bedeutete.

Wie viel Kundenfreundlichkeit und –service in diesem „Supertipp“ steckte! :-(

Auf die Frage, wieso ich nicht den im Kontingent der Netcologne befindlichen Anschluss meines Vormieters, wie mir im Mai zugesagt worden war, übernehmen kann und wenn dies nicht möglich sei, warum man mir dies erst jetzt und nicht schon im Mai mitteilte, erhielt ich trotz mehrfacher Nachfrage keine Antwort.

Doch wenn Ihr meint, dass war´s schon – das dicke Ende kommt erst noch:

Sofort nach dem Telefonat mit dem Kundenservice schrieb ich meine Kündigung an Netcologne. Ich kündigte darin zum 31. Juli 2001 meinen Telefonanschluß und meine 30 Std.-Internet-Pauschale und entzog Netcologne mit sofortiger Wirkung die erteilte Einzugsermächtigung. Dieses Schreiben faxte ich noch am selben Tag, am 27. Juli an Netcologne.

Und was denkt Ihr?
Anfang August (Ich hatte bereits meinen Telekomanschluss nur 2 Tage nach Beantragung erhalten.) buchte Netcologne „fröhlich“ den Rechnungsbetrag für Juli von meinem Konto ab. Die Krönung der Unverschämtheit war jedoch das Schreiben, welches ich kurz nach der Rechnung erhielt. Man teilte mir mit, dass man meine Kündigung vom 27. Juli erhalten habe. Gemäß der Netcologne Kündigungsfrist würde man meiner Kündigung zum 1. Oktober zustimmen.
Bitte???
Ich habe sofort, nach Absprache mit meinem Anwalt, den von Netcologne unerlaubt eingezogenen Betrag von meiner Bank zurückbuchen lassen.
Am nächsten Tag saß ich beim Anwalt. Sofort wurde ein Schreiben an Netcologne verfasst, dass ich ja Kunde bleiben wollte, aber Netcologne nicht in der Lage war, mir einen Anschluss zur Verfügung zu stellen. Dies war mir von Netcologne jedoch nicht sofort nach meiner Anfrage und Anschlussbeantragung mitgeteilt, sondern erst 4 Tage vor meinem jetzigen Kündigungsdatum.
Wieso sollte ich für einen Anschlusszahlen, denn Netcologne mir nicht zur Verfügung stellte??? Des Weiteren machten wir klar, dass die von Netcologne getätigte Abbuchung von meinem Konto eine illegale Handlung darstellte, da keine Einzugsermächtigung mehr vorlag.

Mehrere Schreiben zwischen Netcologne und meinem Anwalt folgten.
Mir wurde Anfang September die Telefon-Grundgebühr und 30 Std. Internetpauschale für August abgebucht.
-> Ich ließ das Geld zurückbuchen.
Anfang Oktober geschah dasselbe.
Meine „Schulden“ bei Netcologne betrugen inklusive von Netcologne berechneter Mahngebühren und Rücklastschriftgebühren etwas um die 40,- €.

Erst nachdem mein Anwalt mit einem Strafverfahren drohte und darauf hinwies, dass ihm mehrere Berichte über bereits laufende Gerichtsverhandlungen gegen Netcologne vorlagen, lenkte Netcologne ein.
Mir wurden meine „Schulden“ aus Kulanz erlassen und die Vertragsbeziehung aufgelöst.

Mein Fazit:
Selbst wenn Netcologne die besten Tarife haben sollte, selbst wenn ich über Netcologne ein Jahr kostenlos telefonieren könnte – mich kriegen die als Kunden nie wieder!!!

Auch meine Bekannten und auch die beiden Firmen haben inzwischen wieder zur Telekom gewechselt und raten jedem die Finger von Netcologne zu lassen!!!

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