Postbank Testbericht

Erfahrungsbericht von SabineG1959

Die Post(bank) ist überall? ~ Denkste!

Pro:

Slogan stimmt für große Städte und besser Verdienende.

Kontra:

Gebühren für Menschen mit Einkommen unter 1.250 Euro sind so klein auf der Website, dass man sie kaum findet. Gute Erreichbarkeit bei gleichzeitigem Filial- und Serviceabbau klingt nicht besonders glaubwürdig. Komptenz der Mitarbeiter schwan

Empfehlung:

Ja

Im Jahre 1986 eröffnete ich ein Girokonto bei der Postbank – die Post ist überall, und so kam ich also überall an mein Geld, konnte überall Überweisungen abgeben, alle Geldgeschäfte überall erledigen und brauchte bei einem eventuellen Umzug nie mein Konto zu ändern. Wie praktisch! Und kostenlos war es auch noch! Was will man/frau denn noch mehr?!?

Okay, überziehen ging erstmal nicht, aber auch das lockerte sich mit der Zeit, je mehr aus der staatlichen Dienstleistungsinstitution für den reinen Zahlungsverkehr (Postscheckämter) eine richtige Bank wurde. Mit dem Überziehen hatte ich nie Probleme. Als gelernte Bankkauffrau wusste ich ja, unter welchen Umständen auch Menschen mit geregeltem Einkommen nicht mehr kreditwürdig sind, aber mit der Postbank gab es nie Probleme, ich hatte immer einen großzügigen Überziehungsrahmen.

Wie gesagt: was will der Mensch noch mehr?!?

Dann kam der erste Schlag vor ein paar Jahren: Menschen mit geringem Einkommen bringen nix – der Bank – außer Arbeit. Also lässt man ausgerechnet diejenigen, die eh schon nix haben, Kontogebühren bezahlen, während diejenigen, denen es vielleicht nicht so weht tun würde, ihr Girokonto weiterhin kostenfrei führen dürfen.

Diese Hürde ließ sich aber leicht umgehen: ich hob einfach den Betrag, der mir unter 1.000 Euro fehlte, mehr ab, als ich Geld brauchte, und zahlte ihn gleich wieder ein, so lief mein Konto weiterhin kostenlos.

Der Trick funktionierte nicht allzu lange, da auf diese Weise wohl zu viele Kleinverdiener die Kontogebühren sparten. Auch wer arm ist, ist ja noch lange nicht doof!

Nächste Hürde: der Mindestbetrag für kostenlose Kontoführung wurde erhöht und von einem auch namentlich fremden Konto kommen. So viel Geld zum Hin- und Herüberweisen hatte ich dann doch leider nicht, also biss ich in den sauren Apfel und bezahlte meine Pauschale von 5,90 Euro im Monat plus Überziehungszinsen, da ich für meinen Umzug ins schöne Fichtelgebirge ja ein wenig „Kleingeld“ brauchte, was ich nicht so ganz flüssig hatte …

Ich zog in eine wunderschöne Kleinstadt mit einer kleinen Postfiliale, die es mir ermöglichte, mein Konto bei der Postbank zu behalten. Der einzige Nachteil war der fehlende Kontoauszugsdrucker, aber die Auszüge konnte ich auch drucken lassen, wenn ich mal in einer der Nachbarstädte war, wo ich hin und wieder mal hin fuhr/fahre, aber nicht regelmäßig und vor allem nicht speziell für meine Geldgeschäfte. Und für den Fall, dass ich mal nicht innerhalb von einem Monat dort war, bekommt man sie ja zugeschickt, und die 55 Cent Porto hätte ich dann auch noch verkraftet. So war also alles zur vollsten Zufriedenheit geregelt – dachte ich.

Eher Ende als Mitte Juni 2006 erhielt ich ein Schreiben der Postbank, dass die Filiale hier im Ort zum 6.7. geschlossen würde und ich mein Geld ja in den Nachbarorten abholen könnte. Dafür hätte ich jedesmal bis zu 4,50 Euro Fahrgeld – VOR dem Geldholen(!) - gebraucht, und an den Automaten der beiden anderen Banken im Ort hätte mich jede Abhebung dasselbe gekostet, so dass meine Kontogebühren rasant angestiegen wären. Aber – wie gesagt – die Postbank will wohl alle Kleinverdiener los werden …

Ein paar Tage später erhielt ich ein Angebot der Postbank zum online banking. Aber was soll ich damit? Kann ich mir mein Bargeld auch auf dem Computer ausdrucken? Oder gibt es neuerdings eine Funktion am PC, die wie ein Geldautomat Geld ausspuckt?

Auf www.postbank.de macht die Postbank folgende Werbung:

Alle Wege – eine Bank
Bei der Postbank stehen Ihnen alle Wege offen, um Ihre Bankgeschäfte zu erledigen:

per Online-Banking
per Telefon-Banking
in unseren Filialen .


Das mit allen Wegen und Filialen bezieht sich dann aber wohl darauf, dass man eh mit dem Auto an einer vorbei kommt oder in der Großstadt lebt.

Ich bin jedenfalls „hellauf begeistert“ von dem Gebaren der Postbank, habe gleich ein Konto bei einer Bank am Ort eröffnet und werde mit Hilfe lieber Menschen mein Minus bei der Post ausgleichen, damit ich das Konto da so schnell wie möglich auflösen kann. Wenn ich niemanden gehabt hätte, der mir die paar Euro, die noch offen waren/sind, privat geliehen hätte, dann hätte ich mehr als alt ausgesehen und wäre wegen der zusätzlichen Kosten niemals von meinem Minus runter gekommen, hatte ja noch nicht einmal einen Monat Zeit, um mich um alles kümmern zu können.

Normalerweise hätte ich das Girokonto der Postbank für alle empfohlen, die 1.250 Euro oder mehr verdienen bzw. regelmäßige Einkünfte auf diesem Konto hätten. Wegen der unkalkulierbaren Geschäftspolitik der Postbank, die jegliche Planungen über den Haufen wirft, total unzuverlässig ist und einem noch nicht einmal Zeit lässt, die Dinge zu regeln, kann ich fast nur noch davon abraten, ein Konto bei der Postbank zu eröffnen, wenn man nicht in einer Großstadt lebt und seine Bankangelegenheiten zuverlässig auch in Zukunft zu Fuß oder zumindest ohne große Reisekosten erledigen möchte.

Die Qualität und Kompetenz der Beratung schwankte von Filiale zu Filiale, in Marktredwitz ist man sehr freundlich, kompetent und hilfsbereit, in Hof ging es eher chaotisch zu, als ich ein Problem hatte, Selb war auch immer okay.

Das Online-Banking habe ich nicht getestet, Telefon-Banking war okay.

Schriftliche Überweisungsaufträge werden nach Erledigung vernichtet und nicht aufgehoben, so dass bei Unstimmigkeiten der Kunde die Beweislast hat. Als ich noch 1977-79 meine Banklehre machte, gab es ziemlch lange Aufberwahrungsfristen für alle Belege. Hat sich das heutzutage geändert?

Ein besonderer Service der Postbank ist es, dass man Überweisungen abgibt und den Überweisungstermin darauf vermerkt. Leider funktioniert dies nicht immer, am allerwenigsten beim Jahreswechsel, da auf dem Formular nur Platz für Tag und Monat, nicht aber für das Jahr ist, so dass der Computer wohl den 1.1. des Folgejahres als 1.1. des laufenden Jahres interpretiert und die Überweisung sofort statt am 1.1. ausführt.

Alles in allem bin ich mit der Postbank überhaupt nicht mehr zufrieden.

Alles Liebe von Sabine :)

22 Bewertungen, 7 Kommentare

  • Gozo-Bernie

    06.10.2006, 15:05 Uhr von Gozo-Bernie
    Bewertung: sehr hilfreich

    Gruss vom Etnarand - bernie

  • samatweb

    25.07.2006, 00:14 Uhr von samatweb
    Bewertung: sehr hilfreich

    postbank-da kann ich nur abraten, aus o.g. gründen. letzte erfahrung mit der postbank: wir wollten unser girokonto auflösen, sind persönlich zum schalter, um zu hören, dass ein formloser brief von uns an die postbank geschrieben werden soll. die postbank

  • Django006

    24.07.2006, 22:07 Uhr von Django006
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh & *lg* Alan :>))))

  • morla

    24.07.2006, 17:06 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • margy

    24.07.2006, 16:08 Uhr von margy
    Bewertung: sehr hilfreich

    gut zu wissen, denn ich wollte auf der postbank ein konto eröffnen. lg margy

  • ochsenfrosch43

    24.07.2006, 15:18 Uhr von ochsenfrosch43
    Bewertung: sehr hilfreich

    nie zur Postbank, schliesslich ist es mein Geld!!

  • panico

    24.07.2006, 13:47 Uhr von panico
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg panico :-)