Postbank Testbericht

Erfahrungsbericht von Anonym114

Spar Card direkt - Neues Konto, mehr Zinsen

Pro:

kostenlose Kontoführung Mitglied der Cash Group gute E-mail Hotline

Kontra:

Online-Banking könnte etwas benutzerfreundlicher sein

Empfehlung:

Nein

Seit kurzem bietet die Postbank ein neues Konto an - die Spar-Card direkt. Hier ein paar Hinweise/Pluspunkte dazu:

Was ist die SparCard direkt?
Es handelt sich um eine Art Online-Sparbuch. Die Zinsen sind höher als bei einem normalen Sparkonto. Dafür entfällt der Service in den Post-Zweigstellen. Man kann das Konto nur per Internet, Telefon oder Brief „verwalten“.

Die Konteröffnung:
Man kann dieses Konto nur Online eröffnen. Dazu füllt man im Internet das Formular aus. Man sollte allerdings schon Postbank-Kunde sein. Die Karte sowie sonstige Zugangsdaten erhält man dann per Post.

Arbeit mit der SparCard direkt:
Wie bei der normalen SparCard kann Geld an Automaten abheben- auch bis zu viermal jährlich im Ausland.

Hauptvorteil gegenüber der herkömmlichen SparCard sind höhere Zinsen. Die aktuelle Zinsstaffelung kann man unter http://www.postbank.de abrufen.

Nachteil ist, dass kein Service in den Zweigstellen der Post mehr möglich ist. An den Schaltern kann die SparCard direkt nicht gelesen werden, weder Ein-noch Auszahlungen oder Überweisungen sind dort möglich. Die müssen online, telefonisch oder per Post erfolgen.

Hinweis:
In meiner Post-Zweigstelle hat man mir gesagt, dass eine Umwandlung nur gegen Zahlung von Vorschusszinsen möglich ist. Diese Auskunft stimmt nicht! Über die E-Mail-Hotline der Postbank ([email protected]) habe ich die (korrekte) Angabe erhalten, dass man sehr wohl kostenfrei von der SparCard zur SparCard direkt wechseln kann. Wer dies machen möchte, sollte darauf auch ausdrücklich hinweisen. Dazu muss man zunächst das Konto online eröffnen und dann beide Kontonummern mit der Bitte um Umwandlung an die Postbank schicken (blauer Postbank-Umschlag).

Fazit:
Ich finde das Online-Konto recht interessant, weil für mich die Möglichkeit des Online-Bankings und die höheren Zinsen zählen!

Update vom 1.10.
Inzwischen ist es möglich, die Kontobewegungen online abzurufen. Und das ist auch gut so. Denn bislang gab es lediglich die Chance, sich die neuen Kontostände im Internet anzugucken, ohne aber Abbuchungen oder Zugänge zu sehen. Nun gelangt man über einen Klick auf "Kontoauszug" auch zu den neuesten Daten der SparCard direkt. Überweisungen mit dieser SparCard sind aber weiterhin nicht möglich.

Update vom 7.4.03:
Die Zinsen sinken überall. So leider auch bei der Spar Card direkt. Im Moment sehen sie wie folgt aus:
Weniger als 3000 Euro: 0,75 %
ab 3000 Euro: 1,85 %
ab 6000 Euro: 2,35 %
ab 10 000 Euro: 2,45 %
ab 25 000 Euro: 2,75 %
ab 50 000 Euro 3,30 %

----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-10-22 22:37:13 mit dem Titel Eine preiswerte Lösung

Wenns um Bankgeschäfte geht, dann gibt es ja zwei Sichtweisen: Die einen wollen gerne beim Geldinstitut ihres Vertrauens bleiben. Dort haben sie irgendwann mal ihre Konten eröffnet, dort haben sie Berater, auf die sie sich verlassen. Und dann gibt es da noch die anderen, die nach besonders guten Konditionen suchen. Zu dieser Gruppe gehöre ich auch, zumal ich umgezogen bin und da meine bisherige Beraterin nicht mehr in Reichweite ist. Ich habe mich daher für die Postbank entschieden und will hier das Girokonto und ein paar allgemeine Punkte zur Postbank vorstellen.

KONDITIONEN DES GIROKONTOS:
Die Postbank wirbt vor allem mit einem: Das Wesentliche für Girokunden: Der Nulltarif
Und das stimmt. Auch für mich war ein wichtiges Argument, Kontoführungsgebühren zu sparen. Während ich z.B. bei der Deutschen Bank sechs Mark im Monat zahlen musste, bleibt dieses Geld bei der Postbank auf meinem Konto. Doch eine kleine Bedingung gibt es für den kostenlos-Tarif: Man muss mindestens 1000 Euro pro Monat aufs Konto bekommen oder jünger als 26 Jahre sein. Wie ich von anderen gehört habe, müssen die 1000 Euro nicht notwendigerweise ein Gehaltseingang sein. Man kann wohl auch von einem anderen Konto monatlich diese Summe überweisen und sie (wenn man möchte) auch direkt wieder auf das andere Konto zurück schicken. Wer keine 1000 Euro im Monat aufs Konto bekommt, muss allerdings 5,95 Euro bezahlen.

LEISTUNGEN:
Kontoführung: Die Kontoführung ist insgesamt in diesem Konto enthalten. Das heißt, man zahlt für Überweisungen/Daueraufträge, Online-Banking, Abheben an Bankautomaten der Cash-Group (dazu unten mehr) nicht extra. Damit bin ich gleich beim nächsten Punkt: Wie bei jedem anderen Konto auch ist eine Karte, die Postbank Card, enthalten. Bisher war dies auch immer eine EC Karte. Ab dem 1.10..02 wurde sie (wie bei anderen Banken auch) zur Kundenkarte, die aber im Prinzip weiter die gleichen Funktionen hat.
Visa-Card: Wer das Konto neu eröffnet, kann kostenlos gleichzeitig für ein Jahr eine Visa-Card bestellen.
Kontoauszüge: Sie kann man sich entweder am Drucker in den Zweigstellen holen oder monatlich zuschicken lassen.

KONTOFÜHRUNG:
Hier gibt es drei Wege. Zwei davon habe ich bislang nur ausprobiert:
1. Beratung in den Postfilialen
2. Online Banking
3. Telefon-Banking (dazu kann ich nichts sagen)

BERATUNG IN DEN POSTFILIALEN:
Ich habe in diesem Punkt eigentlich Glück und eine Post in meiner Nähe, bei der mehrere freundliche und recht kompetente Postbank-Mitarbeiter tätig sind. Doch das ist leider nicht überall so. Gerade wer in kleineren Städten wohnt, hat unter Umständen (falls sich das inzwischen nicht geändert hat) nicht ständig einen Postbank-Spezialisten vor Ort. Dann können zwar in einigen Punkten die normalen Postler weiter helfen. Doch sie sind ja Allrounder und daher vielleicht nicht in allen Fragen informiert.
Wer sich also für die Postbank entscheidet, sollte prüfen, wie wichtig die Beratung ist und ob gute Ansprechpartner in der Nähe sind.

ONLINE-BANKING:
Das ist bei der Postbank gut, aber nicht sehr gut.
Login: Hier braucht man seine Girokontonummer und eine Pin, bestehend aus (fünf) Ziffern. Man sieht dann direkt den aktuellen Kontostand des Girokontos. Über Links auf der linken Seite gelangt man dann zu weiteren Funktionen. Hier die wichtigsten:

Kontoauszug:
Hier muss man dann zunächst auswählen, ob man die Bewegungen seit dem letzten Login, seit einem bestimmten Datum oder die der letzten 30 Tage sehen möchte. Entsprechend erhält man eine Übersicht, kann auch genau erkennen, an wen das Geld wann gegangen ist.
Leider gibt es hier einen entscheidenden Minuspunkt: Oft ist der Kontostand auf dem tatsächlichen Stand, im Auszug taucht dann aber plötzlich eine höhere oder niedrigere Summe aus, weil z.B. der Gehaltseingang oder das letzte Abheben am Geldautomaten noch nicht im Detail ausgewiesen werden.

Überweisung:
Hier ist die Handhabung relativ gut. Man kann sich die Daten von häufigen Empfängerkonten (z.B. dem eigenen Sparkonto) als Vorlage speichern. Ansonsten muss man (wie bei anderen Überweisungen auch) ein Formular mit Empfänger, Empfänger-Konto, Bankleitzahl, Höhe der Überweisung und Begründung ausfüllen und außerdem den Zeitpunkt der Überweisung eingeben. Außerdem besteht die Option, dass man eine (kostenpflichtige!) Bestätigung erhält. Ist die Überweisung ausgefüllt und abgeschickt, muss man sie nochmals mit einer TAN (Transaktionsnummer) bestätigen. Die Tans erhält man automatisch, wenn man sich für das Online-Banking entscheidet in einer Liste. Dort stehen dann im Fall der Postbank 100 Stück.
Auch in diesem Punkt – bei den Überweisungen – gibt es wieder einen Nachteil. Selbst wenn man auf ein eigenes Postbank SparCard Geld bucht, dauert es oft drei Tage, bis das dort eintrifft. Und das, obwohl man ja quasi Geld von einer Hand direkt in die andere gibt ...

Daueraufträge:
Im Prinzip funktioniert die Einrichtung eines Dauerauftrages recht ähnlich wie die Überweisung. Ich selber habe diese Option aber noch nicht genutzt, weil ich hier in der Regel Einzugsermächtigungen erteilt habe.

Bestellungen von Formularen:
Wer Postbank-Umschläge, herkömmliche Überweisungs-Formulare oder sonstiges braucht, kann das im Netz bestellen und das nochmals per TAN bestätigen.

Einsicht in andere Konten:
Bei der Postbank habe ich (abgesehen vom Girokonto) nur eine SparCard. Daher sind mir die Funktionsweisen bei säntlichen Konten nicht bekannt. Aber sobald man sich mit den Daten seines Girokontos eingeloggt hat, kann man auf der Eingangsliste auch die entsprechenden Typen weiterer Konten anklicken. Man erhält dann auch den Kontostand des betreffenden Kontos ausgewiesen. Seit neuestem besteht bei der SparCard direkt außerdem die Option, die Kontobewegungen ebenfalls nachzulesen. Überweisungen mit der SparCard sind leider nicht möglich. Hier verweist die Postbank auf rechtliche Regelungen, die angeblich Überweisungen von Sparkonten untersagen.


E-MAIL-HOTLINE:
Hier ist die Postbank ziemlich gut. Man kann sie problemlos über die E-Mail-Adresse [email protected] erreichen. Meist erhält man innerhalb eines Tages Antwort. Die Mitarbeiter dort sind sehr hilfreich und können einem einiges erklären. Bei wichtigem Schriftkram muss man dann aber unter Umständen doch Unterlagen einschicken.

POSTBANK-UMSCHLÄGE:
Das ist eine praktische Angelegenheit. Denn wenn man z.B. ein SparCard-Konto in eine SparCard direkt (siehe auch meine Meinung dazu) umwandeln möchte, so ist dies nicht bei der Postbank-Filiale möglich, da das direkt-Konto nur als Online-Konto gedacht ist. Hier muss man sich dann schriftlich und mit echter eigener Unterschrift an die Postbank wenden. Im Postbank-Umschlag geht das ohne Porto.

CASH-GROUP:
Seit einiger Zeit gehört die Postbank der Cash-Group an. Und das ist auch gut so, denn man ist nicht nur auf die Bankautomaten in den Postfilialen angewiesen, sondern kann auch an Automaten der Commerzbank, Deutschen Bank, Dresdner Bank, Hypovereinsbank und ihrer Tochterunternehmen Geld kostenlos abheben. Auch das ist ein entscheidender Pluspunkt, z.B. gegenüber dem ebenfalls (unter gewissen Umständen) gebührenfreien Girokonto der Citibank.

POSTBANK-GELDAUTOMATEN:
Hier ist die Postbank (z.B. im Vergleich zur Deutschen Bank) etwas rückständig. Zumindest an dem Automat in meiner Stelle kann man nur abheben. Dagegen bietet die Deutsche Bank auch die Möglichkeit, z.B. Überweisungen am Automaten vorzunehmen, was hilfreich für Leute ist, die keinen Computer zu Hause haben.

MEIN FAZIT:
Hier muss ich in diesem Fall dann doch nochmal kurz zwischen Plus- und Minuspunkten differenzieren:
PRO: Hauptpunkt ist die kostenlose Kontoführung. Dazu kommt, dass die Postbank Mitglied der Cash-Group ist. Auch die E-Mail-Betreuung durch die Hotline spricht für dieses Geldinstitut. Darüber hinaus sind im Moment die Zinsen bei der SparCard direkt im Vergleich zu den Sparkonten anderer Banken relativ hoch.
CONTRA: Die Kontoführung im Internet könnte besser sein. Schade ist vor allen Dingen, dass die Kontostände und –auszüge nicht immer auf dem selben Stand sind. Häufig passiert es außerdem, dass Daten nicht geladen werden können. Das ist mir bei der Deutschen Bank und der Citibank in dem Maße nicht passiert.
Insgesamt ist das Girokonto bei der Postbank eine gute, aber keine optimale Lösung. Doch für mich sind gerade die Pluspunkte doch entscheidend, so dass ich (zumindest vorerst ;-) ) bei der Postbank bleibe.

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