Rossmann Testbericht

Ich liebe Online-Shopping. Es ist so herrlich einfach und bequem, und da können mich auch Fernsehberichte in Bildzeitungsniveau über Kreditkartenbetrug etc. nicht von abhalten, da sie sowieso meist aus der Luft gegriffen sind.

In Online-Drogerien gehe ich besonders gern einkaufen. Wenn ich nämlich in einer realen Drogerie all die schönen Fläschchen und Tiegelchen stehen sehe, kann ich meist nicht widerstehen, und der Einkauf fällt üppiger aus als geplant. Und wenn ich dann auch noch so Sachen wie Toilettenpapier und Küchenrollen kaufen muss und tatsächlich genötigt bin, einen Wagen zu benutzen, das Zeugs dann ins Auto zu bugsieren und zu Hause bepackt wie ein Esel die Tür, die natürlich an heißen Tagen klemmt, wieder mal nicht aufkriege, dann lob ich mir solche Einrichtungen wie schlecker.com.

Mit dem Online-Shop schlecker.com bin ich auch in der Tat hochzufrieden. Immer pünktliche Lieferung, wenn ein Artikel vergriffen ist, bekomme ich das schon beim Einkauf gesagt, und im Paket findet sich neben meinen Einkäufen immer noch eine kostenlose Warenprobe. Dennoch hält mich die Firmenpolitik dieses Unternehmens immer wieder davon ab, dort einkaufen zu gehen. Und so fühlte ich mich gezwungen, nach Alternativen zu suchen. Um es kurz zu machen, eine echte Alternative habe ich auch im Onlineshop rossmann.de nicht gefunden. Die Gründe dafür möchte ich hier erläutern.

Der Onlineshop von Rossmann findet sich, wie schon erwähnt, unter www.rossmann.de. Vor dem Abschluss des Einkaufs ist natürlich eine Anmeldung Pflicht, bei der zunächst die Emailadresse und ein Passwort eingegeben werden müssen. Natürlich empfiehlt es sich, irgendwann auch Daten wie Adresse etc. anzugeben, damit die Päckchen Euch auch erreichen. Beim Bestellvorgang gibt es die Möglichkeit, per Kreditkarte, per Bankeinzug und per Nachnahme zu bezahlen. Leider ist ein Zahlen auf Rechnung nicht möglich. Sensitive Bereiche des Onlineshops sind per SSL (Secure Socket Layer - wer wissen will, wie das funktioniert, kann mich gern fragen) verschlüsselt.

Die Webseite ist eigentlich gut gegliedert, wenn man sich durch die Karteikartenreiter oben durchklickt, gelangt man in alle Bereiche des Shops. Das Angebot gleicht im wesentlichen dem der normalen Rossmann-Filialen, allerdings ist die Auswahl doch ein wenig beschränkter. Bei Haartönungen beispielsweise finde ich weder alle Marken noch alle Farben einer Marke, die ich in einem Offline-Shop finde. Sonderangebote sind als solche gekennzeichnet und können außerdem gesammelt für jeden Bereich des Shops ausgewählt werden. Das finde ich eine nette Option, denn oft gucke ich einfach mal durch die Sonderangebote und jage Schnäppchen :-). Aber ich will Euch nicht länger mit solchen allgemeinen Beschreibungen langweilen, die jeder sofort findet, der sich einmal dorthin klickt, sondern zu den Gründen kommen, weshalb ich rossmann.de nur eingeschränkt bzw. mittlerweile gar nicht mehr empfehlen kann.

Vielleicht doch aber zunächst die positiven Seiten. Da ist zum einen das recht umfangreiche Angebot des Online-Shops (mit den vorhin genannten Einschränkungen). Hier finde ich zum Beispiel diese leckeren Früchtetees (lose), die andere Drogerien nicht haben. Das war dann auch der Grund für meine letzte Bestellung. Die Preise liegen im Drogerie-Mittelfeld, viele Sachen gibt es aber auch besonders günstig, wenn man beispielsweise auf Hausmarken statt Markenartikel zurückgreift. Die Webseite ist verhältnismäßig flott und zu jedem Artikel gibt es ein Bild und eine kurze Beschreibung des Artikels. Ist ein Artikel vergriffen, wird dies gekennzeichnet (aber dazu später mehr). In den Special-Shops findet man auch Sachen wie Sportgeräte, Erotikartikel, Weine und Technikkrams, was in den Offline-Märkten oft nur auszugsweise im Angebot ist. Hier kann man unter anderem auch Fotos entwickeln lassen (Versand von Fotos aber erst ab Mai möglich) oder in einem Geschenkeshop fündig werden. Über eine Picklist mit dem Namen Schnelleinkauf kann ich direkt zu Warenangeboten wie Duschbad, Zahncremes etc. springen, eben zu Waren des alltäglichen Bedarfs. Wenn man es eilig hat, ist das sicher eine nette Option. Eine funktionierende Suchmaschine - so selbstverständlich die heutzutage sein sollte - rundet das Angebot ab. Hat man ein Produkt gefunden, das man kaufen möchte, kann man das mit einem Klick in seinen Warenkorb legen. Was mir gefällt, ist, dass ich den Warenkorb beim Surfen durch den Shop immer im Auge habe, zumindest die Anzahl der dort befindlichen Waren und der Gesamtwert dieser. Doch auch das ist heute eigentlich Standard. Eine nette Option ist es, seine Artikel zunächst auf einer Merkliste zusammenzusuchen und zu einem späteren Zeitpunkt zu ergänzen und gesammelt zu bestellen.

Aber die negativen Seiten überwiegen leider. Der Mindestbestellwert liegt mit 20 Euro unverhältnismäßig hoch. Den kriege ich meist nur voll, wenn ich zusätzlich Waschpulver mitbestelle, das brauche ich ohnehin immer und davon kann man auch mal ein Paket mehr stehen haben. Seit einiger Zeit muß man nun aber auch eine Versandkostenpauschale von immerhin 1,95 Euro zahlen. Das im Zusammenhang mit einem hohen Mindestbestellwert finde ich eine Frechheit. Die Versandkostenpauschale entfällt erst ab einem Bestellwert von 60 Euro, und das ist ein Wert, den ich bisher noch nie erreichte, da ich beispielsweise Parfums nie online kaufe (da schnupper ich lieber erst mal Probe).

Nun gut, wenn die Waren pünktlich und zuverlässig eintreffen, sehe ich gern auch darüber hinweg. Leider ist aber auch das nicht immer der Fall.

Habe ich bei Bestellungen bei Schlecker regelmäßig Lieferzeiten von 2 Tagen, so warte ich jetzt schon seit Samstag auf das Eintreffen meiner Lieferung. Morgen wird sie wohl endlich ankommen, gerade habe ich die Mail erhalten, dass meine Sendung verschickt wurde. Und in der Mail fand ich dann auch das Ärgernis, das mich dieses Mal zur Überzeugung kamen ließ, bei Rossmann.de nie wieder Bestellungen aufzugeben. Obwohl ein Artikel auf der Webseite als lieferbar gekennzeichnet war, kann er momentan nicht geliefert werden, und ich muss mein Toilettenpapier! (warum bitte schön ist ein alltäglicher Gebrauchsgegenstand wie Toilettenpapier vergriffen, noch dazu ein Modeprodukt wie das aktuell heiß beworbene Charmin') wieder selbst kaufen gehen. Einmal sehe ich selbst darüber hinweg. Beim zweiten mal vielleicht auch noch, aber mittlerweile bin ich mit meiner Geduld am Ende. Bei bisher JEDER Bestellung war mindestens ein Artikel nicht lieferbar, und das obwohl mir diese Tatsache beim Bestellvorgang nicht angezeigt wurde. Nachlieferung nicht möglich, wenn ich den Artikel möchte, muss ich einen weiteren Bestellvorgang auslösen (mit wieder 20 Euro Mindestbestellwert und 1,95 Euro Versandkosten). Und jedesmal waren es nicht etwa exotische Produkte, sondern 1. Waschpulver, 2. Weichspüler, 3. Küchenrollen und eben jetzt Toilettenpapier.

Zu viele dieser Vorkommnisse beweisen mir, dass Rossmann.de es mit der Kundenzufriedenheit einfach nicht ernst nimmt. Ich kann daher diesen Onlineshop nicht empfehlen, alle Rossmann-Fans mögen es mir verzeihen, und suche händeringend nach einer Alternative. Wer mir diesbezüglich helfen könnte, dem wäre ich sehr dankbar.

Bis dahin werde ich also doch wieder Toilettenpapier durch klemmende Türen bugsieren müssen und verabschiede mich leicht verärgert, Euch aber dennoch herzlich grüßend.

Eure Kerstin