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Erfahrungsbericht von DarkRain

Die dunklen Machenschaften in der Wirtschaft

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Das Thema beschäftigt die Presse derzeit, wie kaum ein anderes. Alles dreht sich um die Insolvenz von Kirch-Media. Jetzt ist es endgültig, die Insolvenz des Medienriesen ist in vollem Gange, einzig der Ausgang und das Ausmaß sind noch unklar.

Der Milliarden Konzern ist pleite, aber da dies nicht von heute auf morgen geschehen konnte, bleibt einiges offen. Denn die Millionenkredite die all die Jahre durch die Banken geflossen sind, wurden doch nicht willkürlich gegeben und man sollte vermuten, es wurde streng kontrolliert, ob die Kreditwürdigkeit von Kirch dies rechtfertigte.
Das bedeutet das für die Mächtigen der Wirtschaft, also die Banken, diese Pleite bestimmt nicht überrasschend kam. Aber was für ein Spiel spielen sie dann. Wenn man bedenkt, daß Kirch einflussreiche Beteiligungen in vielen Unternehemen besitzt, an denen nun plötzlich viele Investoren interessiert sind, dann könnte man meinen, sie hätten nur auf die Pleite gewartet, um sich jetzt Ihre Interessen nicht teuer erkaufen zu müßen.
Jetzt wird fieberhaft daran gearbeitet eine Lösung für die Situation zu finden. In der Presse stehen zum Beispiel die vielen Arbeitsplätze im Vordergrund, die im Moment gefährdet sind. Aber da stellt sich einem doch die Frage, ob das auch die größte Sorge der Banken ist? Ich glaube nein, hier wird nur das Interesse bestehen möglichst, so wenig wie möglich Verlust zu realisieren.

Am Beipiel der Diskussion um die Millionen der Fußballbundesliga, lässt sich das Ausmaß der Beträge um die es geht nur erahnen. Die Mächtigen werden sich jetzt so einigen, daß sie möglichst noch ein großes Stück vom Kuchen erhalten, um so die Einbußen durch die Zahlungsunfähigkeit Kirchs zu mildern.
Ein Beispiel hierfür ist der Mediengigant Murdough, er ist weltweit an unzähligen Medienunternehmen beteiligt, so auch an Premiere. Jetzt ist die Frage wie er versuchen wird, sich über kurz oder lang so aus dieser Beteiligung zu verabschieden, um dabei seine 1,7 Mrd nicht einzubüsen.
Das eigentlich schlimme ist, daß die Banken Kirch haben in so eine Situation kommen lassen. Wenn man sich vorstellt, wie genau eine Privatperson geprüft wird, bevor sie einen höheren Kredit erhält, dann fragt man sich, warum niemandem aufgefallen ist, das die Verschuldung von Kirch viel zu stark angewachsen ist. Anhand von Bilanzen und Gewinn- u. Verlustrechnungen, hätte man leicht erkennen können, daß die wirtschaftliche Situation von Kirch zusehens schlechter wurde und so wäre durch früheres eingreifen auch eine Rettung vielleicht möglich gewesen. Warum hat man das nicht getan. Das denke ich hängt mit den oben angesprochenen unterschiedlichen Interessen der Banken zusammen.
Denn eigentlich ist es doch unvorstellbar, daß jahrelang Geld für ein Unternehmen zur Verfügung gestellt wurde, ohne darauf zu achten, ob die Investitionen wirtschaftlich sinnvoll angelegt wurden. Wenn dies versäumt wurde, was ja anscheinend der Fall ist, dann kann ich nicht verstehen wie so etwas passieren kann.
Diese mangelnde Kontrolle kann doch kein Zufall sein, wenn doch wäre dies eine riesen Schlamperei. Aber so unfähig kann doch die Bankenlandschaft in Deutschland nicht sein, um so eine Entwicklung nicht zu sehen.

Durch all diese Gegensätze fragt man sich, ob nicht mehr als eine schlechte Wirtschaft hinter dieser Insolvenz steckt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Parteien einigen und wieviel vom Medienriesen nach Abschluß der Insolvenz noch übrigbleibt. Eines ist auf alle Fälle sicher die Fehler die zum Untergang führten, werfen sehr viele Fragen auf, die uns wohl nie beantwortet werden.
Letztendlich werden die Banken noch das Beste für sich herausholen und dann werden sie Kirch einfach fallen lassen.
Eigentlich eine traurige Entwicklung.

16 Bewertungen, 1 Kommentar

  • enno59

    10.04.2002, 17:09 Uhr von enno59
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich befürchte, alle zusammen haben die Profitabilität von Premiere weit überschätzt. Grüße, Enno