Vistaprint Testbericht

Eigentlich sind wir ja erbitterte Feinde des Einkaufs über das Netz.
Einmal weil wir nicht wissen, was mit unseren Daten geschieht, denn Adressen – ob ‚imehl’ oder mit Strasse und Hausnummer – sind ein hochwertiges Handelsgut.
Von Kontodaten mal ganz zu schweigen.
Zum anderen, weil uns der persönliche Kontakt zu einem lebenden Verkäufer fehlt, auch wenn der hinter einem Tresen, einer Theke oder Vitrine Deckung hat und sich als Fachverkäufer gebärdet oder sich als Kakerlake im Baumarkt entpuppt. Kaum macht man Licht an, sind sie alle weg. Also die Verkäufer.
Gestern hatte ich noch so ein Erlebnis im ‚Saturn’.

Für meine neue Arbeitsstelle als verrenteter Zausel suchen wir einige Monitore. An der sogenannten ‚Information’ kam eine weit ausholende Handbewegung mit der erschöpfenden Auskunft: „Da hinten!“
Die Frage nach Prospekten wurde mit angewidertem Gesichtsausdruck abgewürgt.
Also doch wieder zu unserem kleinen Händler, eingedenk des Spruches, den ich 1966 mal an einer Londoner Hauswand gesehen habe:
SUPPORT YOUR LOCAL DEALER.
Das hat ungeheure Vorteile und überwiegt den manchmal höheren Preis.
Ich habe sofort einen Ansprechpartner, wenn etwas schief gehen sollte, ich habe einen Tresen, den ich dann einnorden kann und ich kann ihm das Zeug vor die Füße schmeißen. Und ich kann mit ihm feilschen, was so ziemlich 90 % des Vergnügens beim Einkaufen ausmacht.

Außerdem: Wie soll ich meine Sprüche los werden??
Schuhe kaufe ich immer mit der Anfangsbemerkung:
„Schauen Sie mal! Die möchte ich in neu und sauber!“
Und der Angstschweiß des Verkäufers, wenn er sich mit mir auf eine Diskussion einlässt, ist schon alleine einen anderen Preis wert.
Außerdem suche ich mir immer mindestens vier Teile aus, die ich mit dem Ausdruck des Bedauerns an der Kasse deponiere:
„Die hätte ich ja gerne alle, aber das übersteigt mein Budget!“
Und glaubt mir, ich bekomme meistens 3 Stück zum Preis von zweien.
Einmal hörte ich dann die empörte Frage des Inhabers:
„Wollen Sie hier an der Kasse mit mir über Preise handeln?“
Meine Antwort:
„Nöh, wir können auch auf die Strasse gehen!“
Das mir ehelich anvertraute Weib kennt mich bei solchen Gelegenheiten – auf neudeutsch ‚events’, die ich zugegebenermaßen manchmal zelebriere -, überhaupt nicht.

Einmal war es jedoch unumgänglich einen ‚online-shop’ in Anspruch zu nehmen.
Als wir 2003 hier in dieses Dorf gezogen sind, war ich schlagartig von all meinen Händlern und Dienstleistern abgeschnitten.
Eine Firma bot mir über das Netz Druckerzeugnisse an.

VistaPrint Limited
Canon’s Court
22 Victoria Street
Hamilton HM 12
Bermuda
Tel: +1-781-652-6300
Fax: +1-781-890-8437
Im Netz zu erreichen mit
www.vistaprint.de

Geliefert wurde dann abwechselnd aus den Niederlanden und aus Schweden.

Bestellt haben wir u.a. Visitenkarten, Aufkleber, juxige Weihnachtskarten und Briefpapier.
Die Firma hat noch einige andere Artikel im Sortiment, über die ich jedoch mangels Erfahrung – also mit Druckerzeugnissen von vistaprint – keine Aussagen machen kann und möchte.
Und deswegen kommentiere ich auch abweichende Meinungen anderer Schreiberlinge nicht.
Dies ist meine höchsteigene persönliche, und damit völlig subjektive Ansicht über diese Firma.
Sollte jemand damit Pech gehabt haben, so bedaure ich das sehr, meine Erfahrungen sind andere, nur positive.

Ich möchte den Bestellvorgang bei Visitenkarten schildern:
Hat man die richtige Seite erwischt, die übrigens von der Startseite aus angeklickt werden kann, gilt es eine Reihe von Fragen zu beantworten.
Wieviel man haben möchte??
Ob einen das vista-logo auf der Rückseite stört??
Welche Farbe oder Farbekombination??
Ob mit Metallic-Verzierung??
Und wie und zu welchem Preis man die Karten haben möchte.
Denn unterschiedliche Dringlichkeit erzeugt unterschiedliche Preise

Versand- und Bearbeitungskosten:
Langsam 6,25 € 21 Tage
Standard 10,65 € 14 Tage
Eilpost 14,22 € 7 Tage
Express 19,03 € 3 Werktage

Fragt mich bitte nicht nach dem warum, ich weiß es nicht.

Bestellt habe ich ‚langsam’ und die Karten waren innerhalb von 10 Tagen da und kosteten bei 250 Stück auch den ‚langsam’-Preis.
Genauso war es auch bei allen anderen Artikeln, die alle innerhalb der Kategorie ‚Standard’ geliefert wurden, dennoch wurde nur der Preis für die Option ‚langsam’ berechnet.
Das mag auch daran liegen, dass mit der Bestellung Vorkasse und damit vom Besteller die Angabe der Kontodaten verlangt wird.
So ganz nebenher ein kleiner Tipp:
Macht Euch von Bestellungen im Netz einen Ausdruck, damit Ihr im Zweifelsfall beweisen könnt, was Ihr wie zu welchem Preis geordert habt.
Aber das nur am Rande.

Vistaprint hat sich in allen Fällen mehr – siehe schnellere Lieferung als vereinbart – als korrekt verhalten.
Zu einer Reklamation bestand an keiner Stelle und an keinem Ort Grund.
Der einzige Wermutstropfen ist nun die Werbung dieser Firma, die in regelmäßigen Abständen im Postfach landet, die ich einfach nicht blockieren möchte, denn es könnte ja doch etwas dabei sein, dass mich interessiert oder das ich brauchen könnte.

Alles in allem kann ich diese Firma nur empfehlen. Auch wenn ich mit den Ansichten der Vorschreiberlinge dann nicht kondom gehe.
Für uns ist es eine sehr komfortable Lösung und die Weihnachtskarten für dieses Jahr sind hoffentlich schon unterwegs.
Wir sind also Wiederholungstäter, denn gerade die Preise bei ‚vistaprint’ sind unseres Erachtens sehr moderat.

Und auch diesmal weise ich darauf hin, dass dieser Artikel auch auf anderen Plattformen, auch unter dem Namen des mir ehelich anvertrauten Weibs – cunda - erscheinen wird. Ebenfalls – auszugsweise und umformuliert - in etlichen Tageszeitungen, z.B. der NOZ oder dem KstA und seit neuestem auch Autor bei ‚wikipedia’

topfmops bedankt sich fürs Lesen und Bewerten und freut sich auf viele Kommentare.