Vistaprint Testbericht

Heute wollte ich Euch gerne mal etwas über eine Seite erzählen, auf der ich durch Zufall gelandet bin und die mich doch ziemlich zu Anfang schon überzeugt hat.

www.vistaprint.de

Schon lange wurde ich zugespamt mit Mails wie „250 Visitenkarten gratis“ etc. Und schon immer habe ich mir gedacht „wer wird mir in der heutigen Zeit schon etwas ohne Gegenleistung schenken?!“ Richtig. Niemand.

Aber irgendwann war ich doch neugierig. Zumal ich Visitenkarten für’s Büro bestellen sollte und mich angesichts der Preise (ca. 90 Euro die Karten plus 45 Euro für die erste Druckvorlage plus Märchensteuer für 300 Stück) doch ziemlich auf den Hintern gesetzt habe. Das muss doch in der gleichen Qualität billiger gehen, habe ich mir gedacht. Und Vistaprint ist mir wieder eingefallen. Schauen kann ja nicht schaden.

Ich bin ja ein sehr misstrauischer und vorsichtiger Mensch. Erstens wohne ich in der Großstadt und schließe alles und jedes hinter mir ab und ein und zweitens liegt es an meinem Job. Was man da alles sieht und hört, lässt einem schon irgendwie immer erst mal das schlechteste vermuten, seine Meinung zum positiven kann man ja immer noch ändern *lächel*.

Gut, ich also mal auf diesen Gratis-Link geklickt und schon war ich auf der Vistaprint-Seite.

Das Laden der Seite brauchte einen Moment, weil sämtliche temps für die einzelnen Vorlage-Muster gleich mitgeladen wurden. Ansonsten fand ich die Seite recht übersichtlich. In der Mitte schon mal eine bunte Vorlage, darüber ein übersichtliches Kästchen mit weiteren (42) Vorlagen, die man 5 Seiten weiterblättern konnte, ganz oben eine Menüleiste à la „mein Konto“, „Warenkorb“ „Home“ „Anmelden“ etc. und links die einzelnen Formular-Fenster für die Eingabe von Namen, Firmenanschrift und Text für die Visitenkarte.

Kurz und gut, man blättert sich erst mal durch die 42 Gratis-Visitenkarten-Vorlagen, die eigentlich so für ziemlich jedes Gewerbe irgendwie doch mal was Passendes enthalten, von ganz auffällig bis zu ganz dezent. Wer Hochglanz will, oder ohne Vistaprint-Link bedruckte Rückseiten oder andere Vorlagen, klickt auf „Exklusiv-Visitenkarten“, die sind dann aber nicht mehr gratis, dennoch aber trotz allem nicht so teuer, wie die Karten aus den Druckereien. Sollte man aber unbedingt beachten, dass die dann Geld kosten, damit man nicht total überrascht vor einer Abschlussrechnung steht am Ende der Bestellung, die dann nicht nur die Versandkosten enthält.

Daten eingeben ging ganz easy nachdem ich eine Vorlage gewählt hatte. Dann konnte ich noch ein bisschen rumspielen, bis ich das Layout hatte, das ich haben wollte. Und wenn man nicht alles ausprobiert, war man eigentlich auch recht schnell fertig. Zur Absicherung sollte man unbedingt noch mal jedes Wort, jeden Namen, jeden Sinngehalt etc. durchlesen, bevor man mit seinen Initialen bestätigt, dass der Text so korrekt ist. Da der Druck bei Vistaprint automatisch läuft und niemand mehr Korrektur liest, wäre es auf der 2. Seite nach dem ersten OK schon zu spät für Veränderungen, wenn man hier nicht abbricht.

Mit der Eingabe seiner Initialen gibt man auch sein Einverständnis dafür, dass keine Stornierungen wegen Schreibfehler möglich sind. Das steht explizit da, rot gekennzeichnet.

Auf der nächsten Seite meldet man sich bei vistaprint an, der Name von den Visitenkarten wird automatisch ausgelesen und muss entsprechend korrigiert werden, wenn man eine andere Lieferanschrift haben möchte.

Auf der Seite, wo es dann ums Bezahlen ging, bestätigte sich meine Anfangsmeinung. Warum sollte mir jemand was schenken wollen, der mich gar nicht kennt? Selbstverständlich verschenkt auch Vistaprint nicht die Gratis-Visitenkarten. Die holen sich das Geld für die Karten über das Porto wieder rein. (Aber das tun doch fast alle Internetanbieter. Gutscheine verteilen, die dann von den Portokosten aufgefressen werden, gelle? Wer wundert sich denn dann noch drüber, dass Vistaprint auch nicht umsonst arbeitet?)
6,25 Euro kosten die 250 Visitenkarten mit einer der 42 Gratis-Vorlagen bei einer frei zu wählenden Versanddauer von 3 Wochen. Hat man es eilig, kann man eine Expresslieferung von drei Tagen wählen, die kommt dann aber auf 19,03 Euro. Dazwischen gibt es noch die Standardlieferzeit von 14 Tagen für 10,65 Euro und die Eilpost für 14,22 Euro.

Nachdem man die Versandart ausgewählt hat, kann man noch den Papiertypus auswählen (Hochglanz oder Normalpapier, Hochglanz kostet wieder extra!), Zubehör von Kalender-Magneten über passende Werbepostkarten und Stempel, wobei man hier auch selbstverständlich alles weglassen kann, was man nicht will. Hauptsache man kontrolliert die Häkchen, liest genau und klickt auf die richtigen Buttons. Weil Vistaprint automatisch Kreuzchen setzt für Zusatzbestellungen, die man erst wegmachen sollte, bevor man auf den „Weiter-Button“ drückt. Wichtig auch, darauf zu achten, auf welchen „Weiter-Button“ man drückt, da man je nachdem, hinter welcher Warenkorb-Aufzählung der sich befindet, vielleicht Sachen mitbestellt, die man gar nicht haben wollte. Man sollte sich also schon die Zeit nehmen, genau zu lesen und genau aufzupassen.

Vistaprint arbeitet mit Bankeinzug (etwas, was mich massiv stört, weil ich eigentlich keinen an mein Konto lassen möchte, um einfach mal so abzubuchen, wann denen das passt, aber vielleicht bin ich da auch besonders zickig) oder Kreditkartenzahlung. Also auch noch diese Daten eingegeben und auf Seite 5 die Bestellung bestätigt. Wer hier jetzt abschickt und dann feststellt, dass er eine viel zu hohe Rechnung bei der Bestellbestätigung hat, hat verloren. Der hat einfach nicht aufgepasst und nicht richtig gelesen. Aber das ist ja dann wohl auch nicht Fehler von Vistaprint, finde ich. Schließlich schreiben die zu jeder Zusatzoption dazu, was das kosten wird und dass man ausdrücklich sein Einverständnis damit erklärt, wenn man auf den OK.-Button daneben drückt.

Kurz und gut, man kann 250 Visitenkarten in einem recht ansprechenden Design für 6,25 Euro erhalten, wenn man einigermaßen aufmerksam liest. Aber sollte man in der heutigen Zeit nicht grundsätzlich alles genau lesen, bevor man es bestellt und/oder unterschreibt? Telefonanbieterverträge und Versicherungen? Überhaupt jeden Kaufvertrag? Jede eBay-Auktion?

Bei individuell angefertigten Drucksachen gilt das 14-tägige Widerrufsrecht eines „Haustürgeschäfts“ oder „Internet-Geschäfts“ nämlich nicht. Da kann man nämlich nicht einfach mal seine Visitenkarten zurückschicken, weil man es sich anders überlegt hat oder weil man nicht aufgepasst hat. Da gibt’s dann auch keine Möglichkeit der Betrugsanzeige bei der Polizei noch würde eine Rechtsschutzversicherung da je zahlen.

Vistaprint bietet eine 100%ige Zufriedenheitsgarantie an, beschränkt diese jedoch auf die Kosten des Produkts EXKLUSIVE der Portokosten. Wer hier Gratiskarten bestellt hat, wird immer die Portokosten zahlen müssen. Ausprobieren musste ich das noch nicht, kann also nichts dazu sagen, ob diese Garantie nun erfüllt wird oder nicht.

Positiv finde ich die große Auswahl von Artikeln und vor allem die Möglichkeit, dass ich sämtliche Layouts auch noch individuell verändern kann. Ich habe inzwischen nicht nur Visitenkarten dort bestellt, sondern auch Postkarten, die ich individuell auf mich zugeschnitten habe, habe Fotos meiner Kinder hochgeladen und individuelle Kalender-Magnete im 10er Pack pro Motiv für die Kühlschränke der Omas bestellt, die der volle Erfolg waren und welche mit Engel-Motiven, die ich meinen Kolleginnen geschenkt habe, die jetzt die Aktenschränke verzieren. Hat nicht viel gekostet, aber viel erfreute „Ahs“ und „Ohs“ gebracht.

Alle hochgeladenen Fotos für Artikel, die auch bestellt worden sind, bleiben dort bei Vistaprint gespeichert, sobald man sich einmal angemeldet hat, so dass man bei Mehrbedarf der Visitenkarten sich einfach nur noch mal einloggen muss, auf die Vorlage klickt und die Bestellung bestätigt. Zack, 3 Minuten für 250 neue Visitenkarten.

Bei mir hat der Versand bisher immer reibungslos geklappt; ich hatte bisher immer die billigste und langsamste Variante ausgewählt und meist trotzdem schneller die Ware erhalten.

Die Druckqualität der bisher von mir bestellten Artikel war immer sehr gut und war viel besser als ich bei meiner ersten Bestellung erwartet hatte. Weshalb ich auch immer wieder bei Vistaprint bestellen werde.

Negativ ist mir bisher nur aufgefallen, dass man wirklich so ziemlich jeden Tag einen „Newsletter“ von Vistaprint mit „einmaligen Sonderangeboten“ bekommt, die angeblich zeitlich befristet sind und in Monaten trotzdem noch gültig sind. Aber wer sich hier genervt fühlt, kann im Outlook ja eine Regel einrichten, die die Vistaprintpost automatisch in den Mülleimer befördert, wenn man nicht gerade eine Rechnung von denen erwartet.

Ich habe mit Vistaprint bisher keine Probleme gehabt und den Kundendienst noch nicht anrufen müssen bzw. anmailen müssen, kann hier also nichts dazu sagen, außer, dass ich mir natürlich vorstellen kann, dass der chronisch unterbesetzt ist. Anders werden die diese Dumpingpreise für die Ware nicht halten können. Aber es ist ja heutzutage unter allen Hotline-Nummer üblich, ein Callcenter zu haben, das eh nicht wirklich richtig weiterhelfen kann.

Fazit: wer bereit ist, die Einrichtung der Druckvorlage am PC selber vorzunehmen und gleich richtig Korrektur zu lesen, bekommt sehr gute Druckereierzeugnisse zum super günstigen Preis. Fazit: wer gut aufpasst hat sehr gute Ergebnisse für wenig Geld