Pro:
Geldautomatennetz der Sparkassen, ab € 1,50 im Monat
Kontra:
keine Bareinzahlung außerhalb Frankfurts, keine persönliche Beratung
Empfehlung:
Ja
Vorgeschichte
Für meine Band wollte ich ein Beitragskonto eröffnen, damit die Mitglieder ihre Monatsbeiträge nicht mehr in bar entrichten mussten. Dieses sollte natürlich von den sonstigen Einkünften getrennt werden.
Die Band ist - ähnlich wie viele Kegelclubs - ein nicht eingetragener Verein. Vor dem Gesetz ist sie also eine GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts). Eine Kontoeröffnung unter dem Namen der Band ist wegen der fehlenden Rechtsfähigkeit nicht möglich. Dies konnte(n) also nur die handelnden Personen vornehmen, in diesem Fall ich als Vorstand zusammen mit dem Kassenwart.
Im Internet suchte ich also bei verschiedenen Banken nach günstigen und kostenlosen Konten. Es gibt unheimlich viele Banken mit kostenlosen Konten, aber alle wollen nur die Gehaltskonten kostenfrei führen. An umsatzarmen und kleinen Konten sind die Banken nicht interessiert, weil es dort keine Möglichkeiten zum Verkauf weitere Produkte gibt (Lebensversicherungen, Bausparen, Hypothekendarlehen, Wertpapier-Depots, etc.). Ich hatte bei den vielen Banken im voraus angefragt und nur Absagen erhalten.
So sollte es dann ein möglichst günstiges Konto sein mit Internet-Banking und Maestro-Karte und ich stieß auf das Basic-Konto der 1822direkt.
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Über die Bank
Die 1822direkt ist eine Servicegesellschaft der Frankfurter Sparkasse (Fraspa). Diese ist für den Kundenkontakt über Call-Center und Internet zuständig und entlastet damit das Filialnetz der Fraspa. Dadurch können solche Konten günstiger angeboten werden als die Filialkonten. Kontoführende Bank ist aber die Sparkasse. 1822 ist Übrigens das Gründungsjahr der Fraspa.
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Kontomodelle
Die 1822direkt hat drei Kontomodelle.
Basic für € 1,50 im Monat incl. Maestro-Karte
Standard für € 2,50 incl. Maestro- und Kreditkarte sowie Guthabenverzinsung
Gold für € 3,50 incl. Maestro- und Gold VISA Card, Guthabenverzinsung und Versicherungspaket.
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Entscheidend bei der Wahl eines Kontos sind meiner Ansicht nach noch weitere Faktoren:
• Muss ich vor Ort die Möglichkeit haben, Bargeld einzuzahlen, vielleicht sogar landes- oder bundesweit. Antwort für 1822direkt: nur in Frankfurt bei der Fraspa
• Welches Geldautomatennetz bietet die ausgesuchte Bank an. Es nützt nämlich nichts, ein günstiges Konto zu haben, wenn ich im Urlaub am Geldautomat fünf oder zehn Euro bezahlen muss, weil die eigene Bank nicht vor Ort ist. Antwort für 1822direkt: alle Geldautomaten von Sparkassen, das größte Netz in Deutschland, noch vor den Genossenschaftsbanken und den Großbanken (Cash-Group)
• Möchte ich das Konto gelegentlich, oft oder immer per Internet einsehen und darüber verfügen. Antwort für 1822direkt: nur Internet- und Telefon-Banking. Keine persönliche Betreuung durch Bankbeamten.
• Natürlich ist auch der Preis entscheidend. Siehe oben.
• Muss ich auch Auslandsüberweisungen tätigen (Europa oder weltweit). Antwort für 1822direkt: standardmäßig sind Europa-Überweisungen mit IBAN und BIC im Paket. Sonstige Zahlungen aber nicht. Wenn öfters auch außerhalb Europas überwiesen werden soll, passt 1822direkt nicht.
• Möchte ich eine persönliche Betreuung und einen Bankbeamten, der für mich zuständig ist, der mich anruft, mir Tipps gibt, etc. Antwort für 1822direkt. Das bietet keine Direktbank an. Dazu muss man Kunde im Bereich private banking einer Bank oder Sparkasse sein.
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Kontoeröffnung:
ANGENEHM: Daten eintragen und man erhält das fertige Kontoeröffnungsformular als PDF auf den Bildschirm zum ausdrucken und unterzeichnen. Ein PostIdent-Gutschein ist auch dabei, so dass die Legitimationsprüfung bei jedem deutschen Postamt stattfinden kann. Die Reise nach Frankfurt entfällt.
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Bedienbarkeit Online-Banking
STANDARD: wie andere Online-Banking-Programme auch. Einloggen, Kontoauszüge, Überweisungen, Daueraufträge, EU-Überweisungen, Mitteilungen an die Bank.
Achtung: der User-name ist nicht die Kontonummer sondern eine interne Kunden-Nummer, die von der Kontonummer abweicht. War nicht ganz leicht zu finden.
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Sicherheit:
Durch die persönliche PIN und dem TAN-Block ist schon eine recht hohe Sicherheit gewährleistet. Empfehlung: das iTAN-Verfahren einschalten (Indizierte Transaktionsnummer). Damit werden Phishing-Attacken schwieriger, weil dann der Bankrechner die nächste TAN aussucht. Dann sieht der TAN-Block zwar nicht so klasse aus, ist aber sicherer.
Mein Tipp: PIN merken, TAN-Block nie vervielfältigen, z.B. scannen oder als XLS-Datei abspeichern. Das erhöht die Gefahr.
Ferner sei davor gewarnt, dass Falsch-Lastschriften trotz aller Sicherheit vorkommen können, insbesondere wenn Fremde Kenntnis von der Kontonummer erlangen. Einfach 1822direkt anrufen und Lastschrift zurückgeben. Schließlich haben alle deutsche Banken die Verantwortlichkeit für die Konten den Kunden in die hand gegeben. Die Bank ist oft nicht verpflichtet, einen auf eine Falsch-Lastschrift aufmerksam zu machen, weil sie die persönlichen Umstände der Kunden nicht im Details kennt.
Übrigens, eine Anzeige bei der Polizei bringt meist nichts (eigene Erfahrung).
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Fazit:
Als Zweitkonto ist das Konto bei der 1822direkt gut zu gebrauchen. Als gehaltskonto gibt es günstigere Varianten. Insgesamt empfehlenswert. weiterlesen schließen
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