Pro:
gegenseitige Unterstützung bei der Buchveröffentlichung, nette Gemeinschaft, ohne Druckkostenzuschuss, interessante Bücher
Kontra:
noch zu wenig Mitglieder, noch zu unbekannt
Empfehlung:
Ja
....kann wahr werden!
Ich möchte euch heute eine Homepage und somit eine Idee vorstellen, die mir persönlich sehr am Herzen liegt. Ich habe schon von Kind an davon geträumt, Schriftsteller zu werden, wozu ja auch eine Buchveröffentlichung gehört.
Autor zu sein ist ein harter - oft auch undankbarer Job. Die Buchmärkte sind überfüllt, die Leselust sinkt und das Geld ist knapp. Aber es ist eine der schönsten Möglichkeiten, sich selber zu fordern und alles aus sich herauszuholen, was wir besitzen. Das Schreiben dient der Heilung, der eigenen Selbsterkenntnis und der Charakterfindung. Es ist mehr, als Geld verdienen und doch wird es gerade dort eingesetzt, wo das "mittellose Handwerk" seine Schwachstellen hat - beim Geld. Autoren werden gelockt, ihr Ehrgeiz wird an den richtigen Stellen gekitzelt und dann...haut die teure Falle zu. Um nur ein Buch zu veröffentlichen werden teure Kredite aufgenommen - so manch einer hat es bitter bereuen müssen, wenn er sein Buch in Händen hielt.
Der autorenverlag artep ist ein Verlag, der von Autoren gegründet wurde, um ohne Druckkostenzuschuss ein Buch veröffentlichen zu können. Die Idee ist, dass sich die Autoren gegenseitig unterstützen, damit ihr Buch schneller gedruckt werden kann.
Bei artep zählt die Gemeinschaft, man unterstützt sich gegenseitig, weil man ein gemeinsames Ziel hat.
Die Homepage:
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Die Homepage hat ein schlichtes Design. Der Hintergrund ist grau-blau, die Schrift blau. Auf der Startseite steht in großer Schrift: "Von Autoren für Autoren gegründet
Ein internationales Autorennetzwerk, um seine eigenen Bücher ohne Druckkostenzuschüsse zu veröffentlichen". So weiß man sofort, worum es hier eigentlich geht.
Die einzelnen Rubriken "Informationen", "Rund ums Buch" und "Intern" findet man auf der linken Seite zum Anklicken.
1.Informationen:
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Hier kann man sich informieren über das Team, über die Clubmitgliedschaft und über aktuelle Neuigkeiten.
2.Rund ums Buch:
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Unter dieser Rubrik sieht man die aktuellen Neuerscheinungen des Monats, kann man Rezensionen zu bereits veröffentlichten Büchern nachlesen und Bücher bestellen. Unter Buchvorstellungen werden einige Kategorien mit Icons dargestellt wie Belletristik, Humor, Lyrik usw. Wenn man die einzelne Kategorie anklickt erscheint eine Liste mit den dazu gehörigen Büchern. Diese Bücher sind noch nicht gedruckt, man kann sie vorbestellen, und erst, wenn genügend Vorbestellungen eingegangen sind, dann wird es gedruckt und an die Vorbesteller versendet. Im Büchershop kann jeder, der auf die Homepage kommt, bereits gedruckte Bücher der Autoren von artep bestellen.
3.Intern:
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Hier findet man eine Liste aller Mitglieder, Kleinanzeigen rund um das Buch z.B. Serviceangebote von Lektoren des Clubs, ein Lyrikforum, in dem man Gedichte einstellen und darüber diskutieren kann und ein Schreibforum, in dem jeden Monat zu einem bestimmten Thema eine Kurzgeschichte eingestellt werden kann, die bewertet wird und man auch was gewinnen kann. Das Autoren-Club-Portal ist ein passwortgeschützter Bereich für Mitglieder, in dem sie sehen können, in welcher Buchstaffel sie sind, welche Bücher in jeder Buchstaffel die Clubbücher sind und wie der Stand ihrer Treuepunkte ist.
Dann gibt es noch Presseberichte über den autorenverlag oder erschienene Bücher, Lesungen etc. zu lesen, eine Fotogalerie von Veranstaltungen rund um artep anzuschauen, ein Gästebuch, einige interessante Links und das Impressum mit Kontaktmöglichkeit. Das Forum stellt eine Kommunikationsmöglichkeit zwischen den Mitgliedern dar und bietet Interessierten einen Informationsdienst an. Neue Mitglieder stellen sich vor, aktuelle Nachrichten von artep werden bekannt gegeben, und es findet ein allgemeiner Austausch rund um den autorenverlag statt.
Ich finde die Homepage sehr übersichtlich gestaltet und das Design in Ordnung. Die Homepage mag manchen vielleicht ein wenig zu trist und unattraktiv erscheinen, aber wenn man bedenkt, dass Geld und Zeit gespart werden muss, ist dies nachzuvollziehen.
Mir persönlich fehlen auf der Homepage Informationen über das Format des einzureichenden Buches, bevor es gedruckt werden kann und evtl. Downloads der verschiedenen Buchblöcke. Diese bekommt man leider nur auf Anfrage. Mittlerweile gibt es für Clubmitglieder ein "Infopaket Standard" als pdf- Datei, die einmal per Mail verschickt wird. Weiterhin fände ich auch eine Rubrik "Faq" hilfreich, in der Fragen und Antworten über das Konzept und technische Probleme stehen. Es gibt zwar im Forum die Rubrik "Fragen und Antworten", aber das ist nicht so übersichtlich, besonders nicht für Neulinge. Am Anfang habe ich das Team von Artep mit Mails fast bombardiert, weil ich sooo viele Fragen hatte. Gut, aber da war das ganze Konzept auch noch nicht ganz ausgereift, so etwas muss sich ja erst entwickeln.
Der autorenverlag:
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Gegründet wurde am 27.10.2004 mit Sitz in Freiburg unter Leitung von Petra Pauls die "autorengemeinschaft artep". Die Gründe für die Bildung der autorengemeinschaft waren, dass Autoren nicht mehr abhängig sein sollen von den Bestimmungen und Einschränkungen der Verlage und Buchhandlungen, was die Vermarktung der Bücher betrifft; und andererseits, dass alle nicht mehr abhängig sein sollen von den Einkommensbeschränkungen und der Arbeitsmarktpolitik durch Staat und Gesetzgebung. Die autorengemeinschaft wollte auch eine Möglichkeit bieten, Geld zu verdienen, entweder durch das Schreiben von Büchern, oder als Lektor, oder als Co-Autor u.ä.
Es war eine sehr idealistische Idee von Gemeinschaft: sich gegenseitig finanziell und ideell tatkräftig zu helfen und zu unterstützen. Das anfängliche Konzept war kostenlos: Jeder konnte sich anmelden, ob er ein Buch veröffentlichen wollte, als Lektor usw. arbeiten wollte, und es war ihm freigestellt, ob er einen Einmalbetrag von 20 Euro zahlt, für das er dann das Buch mit den meisten Vorbestellungen bekam, sobald es gedruckt wurde. Leider ist dieses schöne Konzept nach ca. einem Jahr nicht mehr tragbar gewesen, da einige Leute ihre bestellten Bücher nicht bezahlt hatten und alles nur schleppend voranging. Das Konzept wurde geändert, und artep ist gewachsen.
Mittlerweile hat artep um die 150 Mitglieder, europaweit. Es wurden über artep bereits 30 Bücher veröffentlicht. Toll ist, dass auch unbekannte Autoren hier die Möglichkeit haben, ihr Buch zu veröffentlichen.
Das jetzige Konzept schaut folgendermaßen aus:
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Jeder, der sich anmeldet, wird automatisch Clubmitglied. Als solches muss man keinen Mitgliedsbeitrag zahlen, sondern nur einmal pro Quartal die aktuelle Neuerscheinung von artep zum Club-Sonderpreis bezahlen. Das bedeutet, 4 mal im Jahr kauft man ein Buch eines anderen Clubmitglieds, unterstützt damit seine Veröffentlichung und hat auch noch ein Buch zur Hand, was es sonst noch nirgendwo gibt. Zusätzlich bekommt jedes Mitglied für jedes bezahlte Club-Buch 5 Treuepunkte, die wie 5 Buchbestellungen für sein Buch zählen.
Damit das eigene Buch in Druck gehen kann, benötigt man 50 Vorbestellungen. Um etwas zu verdienen, benötigt man mindestens 100 Vorbestellungen. Man erhält pro verkauftes Buch bei 100 Bestellungen 3 Euro Honorar, ab einer 200er Auflage mind. 4 Euro. Der autorenverlag artep lässt das Buch über den lumenverlag, den Mutterverlag, mit dem sie eng zusammen arbeiten, drucken. Die Clubmitgliedschaft ist jederzeit innerhalb eines Quartals formlos kündbar.
Das Ziel ist hier ganz klar: Die Autoren sollen mit ihren Büchern Geld verdienen, nicht der Verlag. Wenn der Autor 3 Euro für sein Buch bekommt, bekommt artep davon nur 50 cent Aufwandsentschädigung. Und Aufwände hat artep genügend: Mailkontakte aufbauen, Infos herstellen und verschicken, Newsletter schreiben und verschicken, Aktualisieren der Mitgliederliste und die neuen Mitglieder verwalten, Internetpräsenz aktualisieren, Telefondienst (Anrufe bei Autoren, Presse, Druckerei usw.), Buchblockbearbeitung, Herstellung für den Druck, Coverbearbeitung und Herstellung, sowie das Verschicken der Unterlagen, Verträge mit der Druckerei per Post, Annahme der Bücher, Erstellen von Rechnungen, Frankieren und verpacken der einzelnen Buchsendungen, sowie das verschicken per Post, Bestellungen entgegennehmen und diese innerhalb von 12 Stunden bearbeiten, Fax abrufen, bereitstellen.
Wie kann ich mein Buch zur Veröffentlichung bringen?
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Ich melde mich per Email als Mitglied an. Dann bitte ich um Informationen zur Buchgestaltung. Ich erhalte den gewünschten Buchblock und schreibe mein Buch. Möchte ich dieses lektoriert habe, frage ich bei artep nach einem Lektor, der natürlich etwas kostet. Ich entwerfe selbst ein Cover oder lasse mir eins entwerfen. Dann schicke ich den fertigen Buchblock mit Cover als pdf-Datei als Email oder per Post an artep. Ist alles dort angekommen, wird mein Buch auf der Vorbestellseite im Internet vorgestellt, und jeder, der es vorbestellen möchte, kann es von dort aus tun. Die ISBN- Nummer des Buches wird von artep kostenlos gestellt bzw. werden diese vom Lumen Verlag gesponsert, da Artep ja kein Geld hat. Jetzt informiere ich alle möglichen Leute, dass sie mein Buch bei artep vorbestellen können, mache also Werbung für mein Buch. Am Besten ist es auch, mein Buch auf einer eigenen Homepage vorzustellen. Und nun ist Geduld angesagt. Habe ich genügend Vorbestellungen beisammen, wird es gedruckt und versendet. Bald haben also einige Leute mein geschriebenes Werk in den Händen! Sobald das Buch erscheint läuft über Pressemitteilungen und Zeitschriften die Werbung an. Das Buch kann nach dem Druck bei artep im Buchshop oder auch bei amazon bestellt werden.
Was bedeutet es für mich, Clubmitglied bei artep zu sein?
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Alle drei Monate kann ich mir ein neu erschienenes Clubbuch aus meiner Buchstaffel auswählen. Zu allen diesen Büchern kann ich mich vorher auf der Homepage informieren. Die Preise der Bücher als Clubbuch liegen ca. bei 5,95 bis 14,95 Euro. Der Versand nach Deutschland ist kostenlos, in andere Länder muss man ihn bezahlen. Die Bezahlung erfolgt durch Überweisung nach dem Erhalt des Buches.
Jeden Monat bekomme ich per Email einen Newsletter, der mich über aktuelle Neuigkeiten informiert. Ich besuche regelmässig die Internetseite, um mich mit den anderen Clubmitgliedern auszutauschen. Es gibt dort auch einige interessante Angebote wie z.B. Schreibwettbewerbe, bei denen ich teilnehmen kann.
Wer ist Petra Pauls, die Leiterin von artep?
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Petra Pauls ist auch die Geschäftsleiterin des Mutterverlags "Lumen-Verlag". Sie ist außerdem Autorin und hat schon einige Bücher veröffentlicht. Ein bekanntes Buchprojekt "Bittere Tränen", in dem betroffene Frauen und Männer über ihr Schicksal berichten, als Kind sexuellen Missbrauch überlebt zu haben, wurde von ihr über den lumenverlag verlegt. Sie ist verheiratet und hat drei Kinder.
Meine Erfahrungen:
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Ich bin seit Anfang an dabei und finde auch das neue Konzept genial. Unbekannte Autoren haben ja heute kaum noch eine Chance, ohne Druckkostenzuschuss zu veröffentlichen. Viele gutgläubige Autoren investieren bei solchen Druckkostenzuschussverlagen 2000 Euro und mehr für ihr Buch. Bei anderen Verlagen ist es meist so, dass nicht so bekannte Autoren auch nur ca. 7% des Ladenpreises an Tantiemen für ihr Buch bekommen. Da kann von Verdienst kaum eine Rede sein. Für mich steht der Verdienst im Hintergrund, wie für viele andere Autoren auch. Ich bin froh, wenn mein Buch 50 Vorbestellungen bekommt und gedruckt werden kann.
Ich persönlich habe viele Hilfestellungen von Petra Pauls, der Leitung von artep, bekommen hinsichtlich aller möglichen Fragen, die mein eigenes Buch oder der Mitgliedschaft allgemein betrafen. Petra Pauls ist eine sehr großherzige, idealistische und warmherzige Frau, sie ist voller Eifer für die Sache, was alles in artep mit einfliesst. Ich fühle mich sehr wohl in der Autorengemeinschaft und freue mich auch über jeden Erfolg meiner Kollegen. Alle Bücher, die ich bisher als Clubbuch erhalten oder über artep bestellt habe, waren für mich sehr ansprechend und habe sie gerne gelesen. Artep ist kein Verlag im eigentlichen Sinne, sondern hier zählt vor allem die Gemeinschaft. Die Autoren unterstützen sich gegenseitig bei der Erreichung ihres Traumes einer Buchveröffentlichung. Geben und Nehmen ist hier die Devise, und auch nur so funktioniert es denke ich. Leider sind die Menschen oft sehr egoistisch und denken nur an ihren eigenen Erfolg, daher ist das anfängliche Konzept wohl auch gescheitert. Von nichts kommt nichts. Man kann nicht erwarten, dass jemand sein Buch bestellt, wenn man selbst kein anderes Buch bestellt. Das neue Konzept ist gut durchdacht und hat bewirkt, dass die Grundidee "Autoren helfen Autoren" nicht verloren gegangen ist.
Ich bin nach wie vor begeistert, wenn auch bisher mein Buch noch nicht genügend Vorbestellungen zusammen bekommen hat, so bleibe ich dennoch optimistisch. Ich bin mir auch sicher, dass artep noch weiter wächst, wenn es bekannter wird.
Ich denke, artep ist für alle Menschen, die ihr Buch veröffentlichen möchten, eine gute Alternative zu den teuren Verlägen mit Druckkostenzuschuss. Daher empfehle ich, euch die Homepage mal in Ruhe anzuschauen und euer eigenes Urteil zu bilden. Ich aus meiner Sicht kann die Mitgliedschaft bei artep uneingeschränkt empfehlen. weiterlesen schließen
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