Pro:
Website-Design; Tarife selbst
Kontra:
Website-Technik; mangelnde Informativität; mögliche Extra-Kosten
Empfehlung:
Ja
Erfahrungsbericht zu:
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CALLMOBILE.DE
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“Nicht zu teuer, aber . . . “
Da ich hinsichtlich Handys generell nur zu Prepaid-Angeboten greife, kommt es mir natürlich sehr entgegen, dass während der letzten Jahre eine regelrechte Offensive der so genannten „Prepaid-Discounter“ eröffnet wurde.
Konkret bedeutete dies, dass immer mehr Anbieter von extrem günstigen Prepaid-Handytarifen aus dem Boden schossen und im Endeffekt sogar die ‚Großen’ mit angepassten Angeboten an den Start gehen mussten.
Also Grund genug, sich mal umzuschauen im Tarif-Dschungel.
Und so lag es nahe, dass ich mir auch mal die Website von Callmobile.de näher ansehe. Im Folgenden schildere ich meine Eindrücke:
- DIE HOMEPAGE
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des Anbieters wirkt sehr auffällig und hat ein dementsprechend großes Wiedererkennungs-Potential.
Einerseits liegt ihr Dasein als ‚eye catcher’ darin begründet, dass sie in einem knalligen Orange-Ton daherkommt, andererseits tragen mehrere Animationen das ihre dazu bei, dass die Seite nicht als uninteressantes Webdokument an den Augen des Besuchers vorbeigeht.
Weiterhin fällt auf, dass die Seite sehr übersichtlich ist. Es wurde wohl Wert darauf gelegt, dass die folgenden Fragen in Windeseile beantwortet werden können:
- Um welchen Anbieter handelt es sich? – Rechts oben wird dem Besucher dies schnell beantwortet, denn dort prangt ein auffälliges Callmobile-Logo.
- Was für Produkte möchte Callmobile eigentlich an den Mann / die Frau bringen? – Einerseits sagt ja bereits der Name „Callmobile“ einiges über den Anbieter aus, andererseits sorgt die erste große, orangefarbene Texttafel für Erleuchtung: Es geht ums Telefonieren.
- Wie viel Geld verlangt Callmobile dafür, dass sie dem Kunden das Telefonieren ermöglichen? – Mitten auf der Eingangsseite – quasi als Bildmittelpunkt – wird diese Frage im Split-Stil beantwortet: Es gibt zwei Tarifmöglichkeiten. Um mehr über die Tarife zu erfahren, kann man auf das entsprechende Kästchen klicken – und oh wundervolle Technik! – es vergrößert sich auf gefällige Weise.
An dieser Stelle ist jedoch auch Kritik anzubringen:
Wer zuvor noch nie etwas von Callmobile.de gehört hat, der kann die beiden aufgeführten Tarifvarianten nicht unbedingt auf den ersten Blick mit Prepaid-Tarifen in Verbindung bringen. Ehrlich gesagt, habe ich mich zunächst gefragt, ob es sich bei diesem Anbieter überhaupt um einen der besagten „Prepaid-Discounter“ handelt, oder ob es nicht eher einer jener ist, die erst am Monatsende – ohne Vertragsbindung – ‚abrechnen’ und dann das Geld abbuchen. Aber nein, nun, nachdem ich mich kundig gemacht habe, bin ich mir sicher, dass es sich um einen Prepaid-Anbieter handelt.
Warum ich dort oben so unsicher war? Nun, das ist einfach:
Zwar kommt die Eingangsseite von Callmobile.de in der Tat ziemlich schön und übersichtlich daher, doch fehlen direkte Links zu wirklich interessanten Antworten, wie etwa:
Wie lade ich meine Callmobile-Karte auf? Welche Aufladevariationen gibt es? Gibt es Kostenfallen (etwa bei fortwährender Inaktivität oder bei manueller Aufladung)?
Antworten auf diese Fragen muss man sich in der – meiner Meinung nach miserablen – FAQ, in welche man rechts oben auf der Eingangsseite gelangen kann, nach mühsamer Lektüre selbst zusammensuchen.
Schlecht ist in meinen Augen auch, dass die FAQ keine thematische Aufgliederung vorzuweisen hat, sondern – anscheinend – nach den Zugriffsdaten (oder was auch immer) geordnet ist.
Was auch etwas zeitaufwändig und zugleich Nerven zerrend ist, ist
- DIE TECHNIK
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der Website selbst.
Ich weiß nicht, ob jeder Besucher mit diesem Problem konfrontiert wird, aber zumindest passiert es mir – alle paar Klicks – dass ich komplett rausfliege und mein Browser mir nur eine leere Seite mit Fehlermeldung zeigt.
Dies ist merkwürdig, da ich mich nicht erinnern kann, jemals Teile der Seite gesperrt oder Cookies abgewiesen zu haben. Vielmehr kann ich sagen, dass ich meiner Firewall vorhin noch ausdrücklich erlaubt habe, irgendein erforderliches Element von Callmobile.de zu akzeptieren.
Und so ist es wahrhaftig ziemlich mühsam, überhaupt mehr über die Tarife von Callmobile in Erfahrung zu bringen. Will ich auf die einzelnen Tarif-HTML-Seiten gehen, dann fliege ich meistens raus.
Zwar kann man Informations-PDFs runterladen – doch damit möchte ich mich weder aufhalten, noch ist es mir im Moment recht, mir ein eventuelles Sicherheitsrisiko in Form fremder Dateien auf meinem PC aufzuhalsen. Also bleibt für mich eigentlich nur die Information über die HTML-Seiten.
Nun ja, nach mehrfachem Neu-Laden geht es dann, wenngleich es mir des Öfteren passiert, dass mein Browser nicht alle Seitenteile vernünftig umkodiert. So kann es passieren, dass ich irgendein Gekritzel statt Grafik sehe und mich mit müden Textlinks statt mit stylisch dekorierten Buttons abfinden muss.
Tja. Die Technik. Manchmal ist sie dem User nur ein Gräuel.
Dabei können sich
- DIE TARIFE
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von Callmobile.de eigentlich durchaus sehen lassen.
Der Anbieter wartet ja – wie bereits erwähnt – gleich mit zwei Prepaid-Tarif-Varianten auf. Zudem hat der Kunde auch die Möglichkeit, eine Flatrate auf die gewählte Option aufschalten zu lassen.
Da sich die Minutenpreise der einzelnen Tarife bald schon ändern könnten, hat es wohl wenig Sinn, nun konkret auf die momentanen Zahlen einzugehen. Es ist aber schon so, dass einer von Callmobile’s Tarifen durchaus mit den aktuell tiefstpreisigen Konkurrenzangeboten mithalten kann.
Auch die Preise der dazu buchbaren Flatrates sind meiner Meinung nach nicht zu hoch, wenngleich ich damit wegen meines minimalistischen Telefonierverhaltens absolut nichts damit anfangen könnte.
Für mich zählen hauptsächlich die Gebühren für SMS. Und die sind auch erträglich, zumindest dann, wenn man nicht vorhat, ausschließlich in einem bestimmten SMS-Netz herumzusimsen, was womöglich ein ganz anderer Anbieter viel günstiger anbietet.
Es gibt aber wie so oft ein ABER.
Und das ist für mich leider in den etwas schwierig zu überschaubaren Randgebühren zu finden.
So setzt Callmobile beispielsweise voraus, dass der Kunde innerhalb von drei Monaten mehr als 6 EUR ‚umsetzt’ – schafft man dies nicht, muss man eine Gebühr löhnen. Ist man also ein absoluter Schmalspur-Handynutzer wäre es womöglich anzuraten, von diesem Angebot abzusehen, denn tritt der obige Fall nicht ein, so zieht Callmobile 1 EUR Administrationsgebühr vom Guthaben ab. Zwar gilt dies wohl nicht für die ersten drei Monate nach Freischaltung, doch ist dieses Muss dennoch ärgerlich, wie ich finde.
Auch nicht so schön finde ich die Eigenart, dass Callmobile Umsätze erst 24 Stunden später verbucht. Damit kann man recht schnell ins Minus rutschen. Einem Kind sollte man ein Handy mit solch einer Karte unter Umständen also nicht in die Hand geben…
Dann bin ich beispielsweise nicht richtig schlau daraus geworden, ob es etwas kostet, die bisherige Handynummer von einem anderen Anbieter mitzunehmen, oder nicht. Zwar bekommt man im Moment einen Betrag für den „Wechsel“ erstattet, aber ist es zweifelhaft, ob dieser eine derartige Mitnahme auch wirklich vollständig deckt.
Ziemlich schleierhaft bei Prepaid-Tarifen, die hauptsächlich auf Onlinebuchung und –aufladung basieren, ist für mich generell auch der Komfort beim Aufladen.
Es gibt in diesem Fall, bei Callmobile.de, zwar die Möglichkeit, automatisch per Bankeinzug das Prepaid-Konto auffüllen zu lassen – aber das ist mir nicht unbedingt recht. Ich möchte nicht, sobald mir mein Guthaben unter die 2 EUR-Grenze rutscht, jedes Mal den zuvor festgelegten Betrag auf meine Prepaidkarte buchen lassen, da ich immer ein extrem knappes Bankkonto habe, welches durch solch ein ungewolltes Aufladen mal eben ins Minus rutschen könnte.
Mir ist also eine manuelle Aufladung bei Bedarf viel lieber. Die ist bei Callmobile.de aber kostenpflichtig – was ich ehrlich gesagt unmöglich finde. Nicht einmal die Info, was ein solches Aufladen kostet, ist in der FAQ zu finden, stattdessen nur der Verweis zu einer Preisliste. Da ich mir aber, wie gesagt nichts herunterladen möchte, bleibe ich über die Gebühren im Ungewissen.
Es existiert weiterhin die Möglichkeit, das Guthaben manuell per SMS aufzuladen. Dies wäre aber nichts für mich. Zwar schreibe ich häufig SMS, bin aber dennoch kein großer Freund der unkomfortabel einzutippenden Mini-Nachrichten. Und wenn es um Geld geht, möchte ich schon – mindestens – einen großen Computerschirm vor mir haben.
Natürlich verursacht die Aufladung per SMS auch Kosten. Erstaunlich ist, dass der FAQ-Abschnitt über die Aufladung per SMS auch einen Link zu einer Preisliste enthält. Dieser war in der vorher besprochenen Infobox nicht vorhanden, deshalb dachte ich ja auch, dass man dafür etwas herunterladen müsse.
Hm, gespannt folge ich also dem Link und werde in der Tat zu einer Art Preisliste geführt (allerdings erst nachdem ich meinem Pop-Up-Blocker erlaubt habe, diese Seite zu öffnen – ich frage mich, warum man an dieser Stelle ein Pop-Up setzen muss). Wer nun allerdings hofft, dass hier wirklich alle Preise vorzufinden sind, wird bitter enttäuscht. Es werden nur die wichtigsten Posten wie Minutenpreise und SMS-Gebühren abgearbeitet. Wer konkrete Informationen möchte, muss – also doch – die PDF-Datei herunterladen.
Nein, das ist mir jetzt zu blöd. Ich verlasse die Seite.
Dass die Callmobile-Prepaidtarife aber auch eine Mailbox beinhalten, die standardmäßig voreingestellt ist, sich auf Wunsch aber deaktivieren lässt, möchte ich nicht unterschlagen. Ob das Abhören von Nachrichten, die auf dieser Mailbox eingegangen sind, allerdings Geld kostet – das weiß ich nicht. In der „Preisliste“ ist dies nicht erwähnt und ich habe wirklich keinen Nerv, nun auch noch die FAQ zu durchsuchen oder aber gar die PDF herunter zu laden.
Nein, nein,
MEIN FAZIT
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zu Callmobile.de muss leider lauten:
Zwar werden hier durchaus günstige Prepaid-Konditionen geboten, doch ist der Informationswert der Internetseite relativ gering – zumindest wenn man nicht dazu bereit ist, stundenlang in verwirrend angeordneten FAQs herumzuwühlen bzw. PDFs auf den PC herunter zu laden.
Darüber hinaus gefallen mir die Extrakosten, die ich bereits in Erfahrung bringen konnte, überhaupt nicht. Ich finde, es ist einfach nicht zulässig, Kleintelefonieren alle drei Monate einen Euro wegzunehmen oder Kunden, die volle Kostenkontrolle bewahren möchten, für manuelle Aufladungen eine Gebühr drauf zu schlagen – wie hoch auch immer diese ausfallen mag.
Nein, für mich ist dieser Anbieter eher nichts. Das hat einerseits mit den merkwürdigen Zusatzkosten und den versteckten Infos, andererseits aber damit zu tun, dass ich meine SMS woanders einfach günstiger versenden kann.
Da der Anbieter generell recht seriös erscheint und günstige Preise hat, spreche ich aber dennoch eine Empfehlung aus. Schließlich ist der Bankeinzug ab 2 EUR-Kartenguthaben eine bessere Lösung als ein Bankeinzug, der jeden Monat über denselben Betrag durchgeführt wird und alles in allem, für Leute mit vollerem Konto, eine sinnvolle Lösung.
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© Eminencia / Divalein, 2008 weiterlesen schließen
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