Jokers Shopbewertungen

Shopbewertungen und Erfahrungsberichte

• Mac-Buch oder: Die Lese-Schnäppchen

  

  11.01.2004, 16:11 Uhr von
  Swinja
  Seit ich Meinungsforen wie Yopi und andere entdeckt habe... habe ich auch entdeckt wie gerne ich ...

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  Bewertungen (11)
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  Pro:

  günstige Schnäppchen, schnelle zuverlässige Lieferung

  Kontra:

  Man findet eher zufällig etwas wirklich Brauchbares

  Empfehlung:

  Ja

  Bleibt’s mir vom Leib, war mein Gedanke beim Anblick eines Katalogs, der mich in Papierqualität, Aufmachung und Dicke eher an ein Schulheft aus einem Dritte-Welt-Land erinnert. Schließlich war ich gerade erst aus einem Buchklub (ja, der mit dem "B") ausgetreten, weil es dort nun wirklich nichts mehr zu kaufen hab, was ich freiwillig lesen würde – zumindest für den Preis. Und von Buchklubs habe ich nun den Rüssel voll.
  
  Der Katalog ist, wie gesagt, so dick wie ein Schulheft und besteht aus Recycling-Papier, unter dem etwas kindlich gestalteten Cover verbergen sich Seiten, die so dünn sind wie die eines Kirchengesangbuchs. Um es vorwegzunehmen: JOKERS restseller, wie der in Augsburg ansässige Vertrieb heißt, ist keine Buchgemeinschaft mit Mitgliedschaft und vierteljährlicher Zwangsabnahme, sondern einfach ein Restpostenversandmarkt für Bücher, die entweder mit leichten Fehlern aus der Drucke kamen oder im Buchladen nicht weggingen. D. h. für wenig attrkative Bücher, was manchmal – aber nicht immer – schlechte Bücher bedeuten kann.
  
  Das Angebot beginnt mit Klassikern wie Heine (gesammelte Werke in der 5 bändigen Haushaltsausgabe), Audiobooks (Goethe von Lutz Görner gelesen), historischen Romanen (wie "Hannibal"), bis hin zu Literatur der seichten Unterhaltung (Rosa Pilcher läßt grüßen). Auffällig sind die Preise, die meistens 10 EUR nicht übersteigen. Unter den angebotenen Autoren sind altbekannte wie Georges Simenon ("Maigret"), Marion Bradley und Shakespeare genauso wie moderne Exoten, etwa der Sibirier Juri Rytcheu. Man sieht deutlich, daß JOKERS nicht etwa eine Kundenklientel bedient, sondern – Hauptsache preiswert – das verkauft, was woanders Ladenhüter war.
  
  Unter diesen Ladenhütern verbergen sich gelegentlich nützliche oder auch reizvolle Dinge. So etwa bei Büchern zum Thema "Reisen", bei "Hobby" (wo der sonst sündhaft teuere MICHEL-Katalog auf einmal für < 10 EUR auftaucht), oder gar bei wissenschaftlichen Büchern (sowohl Naturwissenschaften, wie auch Politik/Zeitgeschichte). Hier sind mir vor kurzem ein "Atlas der Dünnschliffmikroskopie" (für Mineralogen) sowie ein Sprachkurs Chinesisch zugelaufen, beide für weniger als 5 DEM.
  
  Wer sich die Altpapiersammlung des kostenlosen Katalogs (der etwa dreimal im Jahr kommt) sparen will, kann auch auf die Internetpräsenz www.jokers.de (so steht es auf dem Katalog, aber auch eine www.jokers-online.de kursiert) zugreifen, und von dort aus auch direkt bestellen, wobei dort aber scheinbar nicht das komplette Buchangebot präsentiert wird – dafür laufen einem dort gelegentliche Tiefstpreisschnäppchen über den Weg. Wer online bestellt, erhält postwendend eine Bestätigungsmail. Bei meinen bisherigen Bestellungen stand spätestens am zweiten Tag (wenn also "vorgestern" bestellt wurde) der Paketbote vor der Tür. Man muß dazusagen, daß die Bücher durchaus sorgfältig verpackt werden, stabiler Karton, Papierknäuel als Polster, usw. Zahlbar ist gegen Rechnung, auch bei Neukunden.
  
  Das Fachbuch, das man schon lange suchte, bei JOKERS zu finden, ist eher Glückssache. Wer das Angebot beobachtet, ist eher in der Rolle eines Aasfressers, der auf Weggeworfenes lauert und manchmal Götterspeise findet.
  
  Auch wenn das Buchangebot relativ überschaubar ist, manchmal wenig aktuell, und vieles beinhaltet, was zu Recht woanders keiner lesen wollte: erstmal ist es der kleine Preis der meisten Fundstücke. Und daneben die – verglichen mit dem "B"-Klub – unaufdringliche Art, sein Zeug an Mann und Frau zu bringen.
  
  
  PS: Über das Serviceteam – dessen Tel-Nr. ebenfalls im Katalog steht – kann ich hier keine Angaben machen, da ich damit noch keine Erfahrungen gemacht habe. Ich unterstelle denen aber mal nur Gutes. weiterlesen schließen