13 - Blur Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
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Summe aller Bewertungen
- Cover-Design:
- Klangqualität:
Erfahrungsbericht von McCoize
Blur - 13 (1999) - In einem Opel Vectra auf dem Weg nach Kristianstad an meinem 17. Geburtstag...
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Bevor ich anfange mich über dieses Album auszulassen, eine kleine Anekdote am Rande...
Im Jahre 1999 verbrachte ich den Sommerurlaub mit meinen Eltern in Norwegen. Das war auch ganz okay, bis auf die Gören von unseren Bekannten, die auch mitkamen und mich die meiste Zeit furchtbar nervten. *g*
Am 21. August hieß es dann schließlich: Aufbruch in die Heimat - es ging zurück nach Hause und das bedeutete zur Fähre nach Kristianstad. Na ja, leider Gottes hatte ich genau an diesem Tag Geburtstag, und das hieß für mich 10 Stunden im Opel Vectra verbringen. *whoohoo* Zur Feier des Tages durfte ich mir aber aussuchen, was im Auto für Musik gehört wird... und meine Wahl fiel auf genau auf dieses Album: BLUR „13“!!!! Und meine Eltern wünschten sich wahrscheinlich in diesem Augenblick, dass sie mich damals bei meiner Geburt im Krankenhaus lieber vergessen hätten. *lach*
Blur, das sind Damon Albarn (Vocals, Akustikgitarre und Melodica), Graham Coxon (Gitarren und [Background-] Vocals), Alex James (Bass) und Dave Rowntree (Schlagzeug) aus London/Großbritannien.
Im Jahre 1991 brachten sie mit „Leisure“ ihr Debüt-Album an den Mann bzw. die Frau und konnten schon bald eine nette, kleine Anhängerschaft um sich scharen.
Es war aber erst die durch die Medien angestachelte Rivalität zur Manchester-Formation „Oasis“, die die Band 1994/95 zu weltweiter Bekanntheit „verhalf“.
BRITPOP war zu dieser Zeit DAS Schlagwort schlechthin - wobei mir aber bis heute nicht wirklich klar ist, wie man so verschiedene Bands wie Suede, Blur, Oasis, The Verve, Radiohead, Menswear etc. in ein- und dieselbe Kategorie stopfen kann. *lach*
1999 erschien nun also „13“...
In den Anfangsmonaten gab es die so genannte „Limited Edition Box“ zu kaufen: das Ganze bestand aus einer weißen Papp-Hartschachtel mit dem silberfarbenen „13“ Schriftzug auf der Vorderseite (wo auch sonst?! *g*).
Innen steckt nun die „richtige“ CD-Hülle mit CD, die auch aus Pappe besteht - also, die Hülle meine ich natürlich.;-)
Ausgestattet ist die CD außerdem mit einem Multimediateil (Bilder, Interviews, Audiointerviews und einer Discography)und einem doppelseitigen Poster. Auf dem Poster sieht man das Cover des Albums: ein Bild (von Graham Coxon gemalt) von einem verschüchtert auf den Boden schauenden Mann/Jungen.
Produziert wurde dieses Album von William Orbit, der auch schon mit der ehrenwerten Popgöttin Madonna arbeitete und ihrem Album „Ray of light“ die nötige Würze verlieh.
Man darf also gespannt sein auf das, was da kommen mag...
~*~ 01 TENDER ~*~ (7:40)
Okay, Blur sind anders. Sie variieren gerne mir ihrer Musik, Experimente mit „artfremden“ Stilrichtungen sind daher nichts Überraschendes - aber musste dieser Track wirklich sein? ;-)
Als der Song 1999 als Vorabsingle veröffentlicht wurde, dachte ich noch so bei mir „Ach, wie lustig, jetzt machen sie auf BritPop-Gospel“ doch nach mehrmaligem Hören verging mir dann das Lachen. Nein, so schlimm war es dann nicht, aber dieses Lied ist nun mal sehr gewöhnungsbedürftig.
Zum einen haben wir da die schleppende Akustikgitarren-Melodie, und zum anderen ist da der Background-Gospelchor. Damon versucht uns dann in seiner gewohnt liebenswürdigen Art die Sanftheit der Liebe nahe zu bringen und Graham intoniert den Ivor-Novello-Preis-verdächtigen Text „Oh my baby, oh my baby, oh why, oh my“. *lach* Au weia, was haben sich die Jungs da nur zusammengespielt. Das Schlimmste dabei ist ja, dass sie es vollkommen ernst meinen. ;-) Als Persiflage auf Kirchenmusik hätte ich das ja verstanden, aber so klingt das alles doch recht peinlich und keineswegs herzerweichend, wie es wohl mal gedacht war.
~*~ 02 BUGMAN ~*~ (4:47)
Schrammelnd verzerrte E-Gitarren mit gelegentlichen Gitarrensoli, dazu Echosounds und Loops, Damons eindringlich-nervige Stimme (im positiven Sinne), die uns eine Gute-Laune-Stimmung vermittelt und im weiteren Verlauf dann schließlich eine Bohrmaschine. Was für eine Zusammenstellung - großartig! Und als wir schon glauben, es sei zu Ende, weil die Musik langsam verzerrt ausklingt, noch mal der Umschwung - Drums, Gitarren, Damons „lalalalala oh no - space is the place“ in ungewohnt hoher Tonlage und ein paar nette Halleffekte machen das Ganze schließlich fast noch zu einem Dance-Song.
~*~ 03 COFFEE & TV ~*~ (5:58)
Trübsal blasen leicht gemacht. Graham übernimmt in diesem Stück den Hauptanteil der Vocals. Zuckersüß, aber leicht melancholisch angehaucht wirkt seine Stimme - hinzu wird eine eingängige (Akustik-) Gitarren-Melodie gespielt, die zum Schluss noch von einer elektronischen Orgel begleitet wird.
Am besten hat dieser Song aber wohl mit dem dazugehörigen Video gewirkt - als die kleine Milchtüte durch die Gegend spazierte um ihren Besitzer wieder zu finden. ;-)
~*~ 04 SWAMP SONG ~*~ (4:36)
Eigentlich wollte ich ja gar nicht mehr auf diese ganze Blur-Oasis Geschichte eingehen, aber an dieser Stelle muss es dann doch sein: denn wie der Zufall es so will, haben Oasis nämlich auch mal ein Stück namens „Swamp Song“ geschrieben...
Was erwartet uns hier? Ein Midtempo-Stück mit Schrammelmelodie, Voice-Effekten und Damons Stimme, die an manchen Stellen an Elvis erinnern. *g* Das Lied ist eigentlich sehr gleichförmig gehalten und überrascht eher weniger mit der Musik, es ist Damons Stimmakrobatik, die den Song so klasse macht.
~*~ 05 1992 ~*~ (5:26)
Ein Wort: mies. Der Song klingt wie ein Stück aus ihren Anfangstagen (daher wohl auch der Titel). Langsames Tempo, leises Gitarren- und Schlagzeugspiel, im Hintergrund dann Klaviereinwürfe. Die Stimmen sind auch nur wertminderndes Beiwerk und dazu kommt noch eine verquere Melodica-Melodie. Dieses Stück ist einfach nur furchtbar langatmig und nervig-melancholisch.
~*~ 06 B.L.U.R.E.M.I. ~*~ (2:52)
Erinnert Ihr Euch noch an „Song 2“? Nein? Dann hier noch mal ein paar Takte, um Euer Gedächtnis aufzufrischen: WHOOHOO - WHEN I FEEL HEAVY METAL - WHOOHOO - AND I’M PINS AND I’M NEEDLES - und, habt ihr es wieder erkannt? ;-)
„B.L.U.R.E.M.I.“ erinnert mich persönlich ein wenig an „Song 2“. Schnelles Tempo, dazu Punkgitarren und -drums, dann wird ein kurzes Melodica-Solo (ja, so was gibt wirklich *lach*) eingeworfen und im Refrain explodiert der Song dann schließlich: zusammen mit Donald Duck (oder zumindest mit Jemandem, der genau so wie Donald Duck klingt *g*) brüllt Damon nämlich das „B L U R E M I“ heraus. Zum Ende hin steigert sich das Ganze dann noch mal im Tempo - eigentlich ziemlich schade, dass der Titel nur so kurz ist.
~*~ 07 BATTLE ~*~ (7:43)
Dunkel, mystisch, unheimlich - sagt halt, wenn ich mich irre. ;-) „Battle“ gehört mit zu meinen Lieblingsstücken auf diesem Album. Damons Stimme erscheint anfangs noch recht süß und sanft, schwenkt dann aber in eine etwas härtere Gangart über. Die Drums erinnern mit ihrem Spiel an schleppenden Trip Hop, die Gitarren hingegen an Metal - hinzu kommt dann noch ein leichtes Keyboardspiel und untermalt wird das Ganze noch durch verzerrtes, durch den Computer-verändertes, Gitarrenspiel.
Ein schwieriges Stück, launisch, beängstigend, bedrückend und schwer - eine Stimmung zum Gänsehaut bekommen - fantastisch.
~*~ 08 MELLOW SONG ~*~ (3:56)
Eine Akustikgitarre, eine zartbeseelte, melancholische stimme, eine sanfte Melodie - so beginnt der Track. Im weiteren Verlauf kommen dann noch Drums, Bass, Cembalo und Melodica hinzu. Die Akustikgitarre wird dann durch eine E-Gitarre ersetzt und es werden noch ein paar Halleffekte eingebracht. Der Song bleibt jedoch immer ruhig und lässt sich auch durch den vermeintlich härteren Gitarrenteil am Schluss nicht verändern.
~*~ 09 TRAILERPARK ~*~ (4:26)
„I lost my girl to a rolling stone“ - Damon hat Liebeskummer. Freundin Justine Frischman (von der engl. Band Elastica) hat ihn nach langjähriger Beziehung verlassen und nun lässt er seinen Schmerz an uns armen Plattenkäufern aus. *g* Furchtbar verstimmte Gitarren, eine nervig tiefe Stimme und eine eintönige, langweilige Melodie.
Okay, ich hatte auch schon Liebeskummer - aber SO habe ich mich da nicht gefühlt und falls ich es doch getan hätte, wäre ich wohl ein Migräne-Geplagtes Geschöpf gewesen. *lach*
Zum Schluss ereilt uns dann aber plötzlich eine richtig coole Basslinie, die aber auch sofort wieder verschwindet. *seufz*
Na ja, Gott sei Dank hat Damon jetzt wieder ne Freundin und muss nicht mehr solche schrecklichen Lieder schreiben. *lach*
~*~ 10 CARAMEL ~*~ (7:38)
Sanfte Gitarrenklänge, die uns an die 60er Jahre Hippiezeit erinnern, eine eingängige E-Orgel-Melodie und Damons zarter Gesang. Wunderschön - dieser Track fließt nur so vor sich hin, wie Caramel eben. ;-) Zur Mitte hin steigert sich der Song dann, die Drums setzen ein, Computersounds ertönen im Hintergrund, die Gitarren spielen eindringlich und der Gesang wird leidenschaftlicher und verschmilzt schließlich mit der Musik, ohne dabei seine Melancholie zu verlieren. Traumhaft - mehr davon, Jungens! ;-)
~*~ 11 TRIMM TRABB ~*~ (5:37)
Kleine Info zu Beginn: Das Stück wurde nach den gleichnamigen (okay, die wahren „Trimm Trabbs“ werden anders geschrieben *g*) Adidas-Turnschuhen benannt. Innovativ, innovativ - die nächsten Stücke heißen dann wohl „Wildlederstiefel“, „Moccasins“ oder „Hauspantoffel“. *lach*
Protokoll des coolsten Songs des Albums:
Klaviertöne, Damons Stimme, die wie eine Bahnhofsansage klingt, das Geräusch einer herannahenden U-Bahn, eine Akustikgitarre beginnt zu spielen, Drums setzen ein, Damons sanfter, melodiöser Gesang beginnt. Stille. Die Gitarre setzt aus, Damons Stimme wie in einer Nebelschwade, die Gitarre setzt -härter als zuvor- wieder ein, Damon singt durch ein Megaphon. Stopp. Ein lauter, lang anhaltender Schrei erklingt und verzerrte Gitarren sind zu hören. Dann löst sich alles in einem Wirrwarr aus Geräuschen auf. Ende.
~*~ 12 NO DISTANCE LEFT TO RUN ~*~ (3:28)
Kurz vor Schluss werfen die Jungs dann schließlich noch mal eine kleine Ballade in den Raum. Damons schlichter, bitter-süßer Gesang besingt hier wieder seinen Herz-Schmerz, aber im Gegensatz zu „Trailer Park“ klingt dieser Song richtig herrlich traurig. Im Hintergrund ist eine seichte Gitarrenmelodie und ein „Uuhh, ooh\" intonierender Backgroundchor (Damon und Graham) zu hören. Da macht Liebeskummer auch wieder „Spaß“. ;-)
Besonders erwähnenswert ist bei diesem Stück auch das dazugehörende Video: hier wurde die Band nämlich in ihrem nächtlichen Schlaf mit (Nachtsicht-) Kameras gefilmt.
~*~ 13 OPTIGAN 1 ~*~ (2:36)
Der letzte Song dieses Albums ist dann ein Instrumentalstück. „Optigan 1“ klingt sehr alt, so als würde man eine LP abspielen - rauschen und leiern ist hier also angesagt. ;-) Das Ganze erinnert mich ein wenig an Jahrmarktmusik, die im Hintergrund zu hörende Kirchturmglocke tut dabei ihr Übriges dazu. Alles in allem nicht gerade ein berauschendes Ende für ein ansonsten tolles Album, aber man kann es ja auch mal ruhig ausklingen lassen...
FAZIT:
Wer auf abwechslungsreiche Songs mit verzerrten Gitarren, skurrilen Computersounds, eigenwilligen Melodien und leicht überdrehtem Gesang steht, der sollte sofort in den nächsten Plattenladen stürmen, um sich dieses Album zu kaufen. ;-)
Den Blur-Fans unter Euch kann ich nur raten sich die CD schnellstmöglich zuzulegen. Dieses Album ist nämlich eines der besten, das die Jungs je gemacht haben - daher sollte Euch „13“ auch nicht im Plattenschrank fehlen.
Allen Anderen sei gesagt: macht Euch auf etwas gefasst - denn hier erwartet Euch bestimmt kein 0815 Gitarren-Pop wie bei gewissen anderen Bands, die ich hier jetzt nicht näher erwähnen möchte. *g*
Im Jahre 1999 verbrachte ich den Sommerurlaub mit meinen Eltern in Norwegen. Das war auch ganz okay, bis auf die Gören von unseren Bekannten, die auch mitkamen und mich die meiste Zeit furchtbar nervten. *g*
Am 21. August hieß es dann schließlich: Aufbruch in die Heimat - es ging zurück nach Hause und das bedeutete zur Fähre nach Kristianstad. Na ja, leider Gottes hatte ich genau an diesem Tag Geburtstag, und das hieß für mich 10 Stunden im Opel Vectra verbringen. *whoohoo* Zur Feier des Tages durfte ich mir aber aussuchen, was im Auto für Musik gehört wird... und meine Wahl fiel auf genau auf dieses Album: BLUR „13“!!!! Und meine Eltern wünschten sich wahrscheinlich in diesem Augenblick, dass sie mich damals bei meiner Geburt im Krankenhaus lieber vergessen hätten. *lach*
Blur, das sind Damon Albarn (Vocals, Akustikgitarre und Melodica), Graham Coxon (Gitarren und [Background-] Vocals), Alex James (Bass) und Dave Rowntree (Schlagzeug) aus London/Großbritannien.
Im Jahre 1991 brachten sie mit „Leisure“ ihr Debüt-Album an den Mann bzw. die Frau und konnten schon bald eine nette, kleine Anhängerschaft um sich scharen.
Es war aber erst die durch die Medien angestachelte Rivalität zur Manchester-Formation „Oasis“, die die Band 1994/95 zu weltweiter Bekanntheit „verhalf“.
BRITPOP war zu dieser Zeit DAS Schlagwort schlechthin - wobei mir aber bis heute nicht wirklich klar ist, wie man so verschiedene Bands wie Suede, Blur, Oasis, The Verve, Radiohead, Menswear etc. in ein- und dieselbe Kategorie stopfen kann. *lach*
1999 erschien nun also „13“...
In den Anfangsmonaten gab es die so genannte „Limited Edition Box“ zu kaufen: das Ganze bestand aus einer weißen Papp-Hartschachtel mit dem silberfarbenen „13“ Schriftzug auf der Vorderseite (wo auch sonst?! *g*).
Innen steckt nun die „richtige“ CD-Hülle mit CD, die auch aus Pappe besteht - also, die Hülle meine ich natürlich.;-)
Ausgestattet ist die CD außerdem mit einem Multimediateil (Bilder, Interviews, Audiointerviews und einer Discography)und einem doppelseitigen Poster. Auf dem Poster sieht man das Cover des Albums: ein Bild (von Graham Coxon gemalt) von einem verschüchtert auf den Boden schauenden Mann/Jungen.
Produziert wurde dieses Album von William Orbit, der auch schon mit der ehrenwerten Popgöttin Madonna arbeitete und ihrem Album „Ray of light“ die nötige Würze verlieh.
Man darf also gespannt sein auf das, was da kommen mag...
~*~ 01 TENDER ~*~ (7:40)
Okay, Blur sind anders. Sie variieren gerne mir ihrer Musik, Experimente mit „artfremden“ Stilrichtungen sind daher nichts Überraschendes - aber musste dieser Track wirklich sein? ;-)
Als der Song 1999 als Vorabsingle veröffentlicht wurde, dachte ich noch so bei mir „Ach, wie lustig, jetzt machen sie auf BritPop-Gospel“ doch nach mehrmaligem Hören verging mir dann das Lachen. Nein, so schlimm war es dann nicht, aber dieses Lied ist nun mal sehr gewöhnungsbedürftig.
Zum einen haben wir da die schleppende Akustikgitarren-Melodie, und zum anderen ist da der Background-Gospelchor. Damon versucht uns dann in seiner gewohnt liebenswürdigen Art die Sanftheit der Liebe nahe zu bringen und Graham intoniert den Ivor-Novello-Preis-verdächtigen Text „Oh my baby, oh my baby, oh why, oh my“. *lach* Au weia, was haben sich die Jungs da nur zusammengespielt. Das Schlimmste dabei ist ja, dass sie es vollkommen ernst meinen. ;-) Als Persiflage auf Kirchenmusik hätte ich das ja verstanden, aber so klingt das alles doch recht peinlich und keineswegs herzerweichend, wie es wohl mal gedacht war.
~*~ 02 BUGMAN ~*~ (4:47)
Schrammelnd verzerrte E-Gitarren mit gelegentlichen Gitarrensoli, dazu Echosounds und Loops, Damons eindringlich-nervige Stimme (im positiven Sinne), die uns eine Gute-Laune-Stimmung vermittelt und im weiteren Verlauf dann schließlich eine Bohrmaschine. Was für eine Zusammenstellung - großartig! Und als wir schon glauben, es sei zu Ende, weil die Musik langsam verzerrt ausklingt, noch mal der Umschwung - Drums, Gitarren, Damons „lalalalala oh no - space is the place“ in ungewohnt hoher Tonlage und ein paar nette Halleffekte machen das Ganze schließlich fast noch zu einem Dance-Song.
~*~ 03 COFFEE & TV ~*~ (5:58)
Trübsal blasen leicht gemacht. Graham übernimmt in diesem Stück den Hauptanteil der Vocals. Zuckersüß, aber leicht melancholisch angehaucht wirkt seine Stimme - hinzu wird eine eingängige (Akustik-) Gitarren-Melodie gespielt, die zum Schluss noch von einer elektronischen Orgel begleitet wird.
Am besten hat dieser Song aber wohl mit dem dazugehörigen Video gewirkt - als die kleine Milchtüte durch die Gegend spazierte um ihren Besitzer wieder zu finden. ;-)
~*~ 04 SWAMP SONG ~*~ (4:36)
Eigentlich wollte ich ja gar nicht mehr auf diese ganze Blur-Oasis Geschichte eingehen, aber an dieser Stelle muss es dann doch sein: denn wie der Zufall es so will, haben Oasis nämlich auch mal ein Stück namens „Swamp Song“ geschrieben...
Was erwartet uns hier? Ein Midtempo-Stück mit Schrammelmelodie, Voice-Effekten und Damons Stimme, die an manchen Stellen an Elvis erinnern. *g* Das Lied ist eigentlich sehr gleichförmig gehalten und überrascht eher weniger mit der Musik, es ist Damons Stimmakrobatik, die den Song so klasse macht.
~*~ 05 1992 ~*~ (5:26)
Ein Wort: mies. Der Song klingt wie ein Stück aus ihren Anfangstagen (daher wohl auch der Titel). Langsames Tempo, leises Gitarren- und Schlagzeugspiel, im Hintergrund dann Klaviereinwürfe. Die Stimmen sind auch nur wertminderndes Beiwerk und dazu kommt noch eine verquere Melodica-Melodie. Dieses Stück ist einfach nur furchtbar langatmig und nervig-melancholisch.
~*~ 06 B.L.U.R.E.M.I. ~*~ (2:52)
Erinnert Ihr Euch noch an „Song 2“? Nein? Dann hier noch mal ein paar Takte, um Euer Gedächtnis aufzufrischen: WHOOHOO - WHEN I FEEL HEAVY METAL - WHOOHOO - AND I’M PINS AND I’M NEEDLES - und, habt ihr es wieder erkannt? ;-)
„B.L.U.R.E.M.I.“ erinnert mich persönlich ein wenig an „Song 2“. Schnelles Tempo, dazu Punkgitarren und -drums, dann wird ein kurzes Melodica-Solo (ja, so was gibt wirklich *lach*) eingeworfen und im Refrain explodiert der Song dann schließlich: zusammen mit Donald Duck (oder zumindest mit Jemandem, der genau so wie Donald Duck klingt *g*) brüllt Damon nämlich das „B L U R E M I“ heraus. Zum Ende hin steigert sich das Ganze dann noch mal im Tempo - eigentlich ziemlich schade, dass der Titel nur so kurz ist.
~*~ 07 BATTLE ~*~ (7:43)
Dunkel, mystisch, unheimlich - sagt halt, wenn ich mich irre. ;-) „Battle“ gehört mit zu meinen Lieblingsstücken auf diesem Album. Damons Stimme erscheint anfangs noch recht süß und sanft, schwenkt dann aber in eine etwas härtere Gangart über. Die Drums erinnern mit ihrem Spiel an schleppenden Trip Hop, die Gitarren hingegen an Metal - hinzu kommt dann noch ein leichtes Keyboardspiel und untermalt wird das Ganze noch durch verzerrtes, durch den Computer-verändertes, Gitarrenspiel.
Ein schwieriges Stück, launisch, beängstigend, bedrückend und schwer - eine Stimmung zum Gänsehaut bekommen - fantastisch.
~*~ 08 MELLOW SONG ~*~ (3:56)
Eine Akustikgitarre, eine zartbeseelte, melancholische stimme, eine sanfte Melodie - so beginnt der Track. Im weiteren Verlauf kommen dann noch Drums, Bass, Cembalo und Melodica hinzu. Die Akustikgitarre wird dann durch eine E-Gitarre ersetzt und es werden noch ein paar Halleffekte eingebracht. Der Song bleibt jedoch immer ruhig und lässt sich auch durch den vermeintlich härteren Gitarrenteil am Schluss nicht verändern.
~*~ 09 TRAILERPARK ~*~ (4:26)
„I lost my girl to a rolling stone“ - Damon hat Liebeskummer. Freundin Justine Frischman (von der engl. Band Elastica) hat ihn nach langjähriger Beziehung verlassen und nun lässt er seinen Schmerz an uns armen Plattenkäufern aus. *g* Furchtbar verstimmte Gitarren, eine nervig tiefe Stimme und eine eintönige, langweilige Melodie.
Okay, ich hatte auch schon Liebeskummer - aber SO habe ich mich da nicht gefühlt und falls ich es doch getan hätte, wäre ich wohl ein Migräne-Geplagtes Geschöpf gewesen. *lach*
Zum Schluss ereilt uns dann aber plötzlich eine richtig coole Basslinie, die aber auch sofort wieder verschwindet. *seufz*
Na ja, Gott sei Dank hat Damon jetzt wieder ne Freundin und muss nicht mehr solche schrecklichen Lieder schreiben. *lach*
~*~ 10 CARAMEL ~*~ (7:38)
Sanfte Gitarrenklänge, die uns an die 60er Jahre Hippiezeit erinnern, eine eingängige E-Orgel-Melodie und Damons zarter Gesang. Wunderschön - dieser Track fließt nur so vor sich hin, wie Caramel eben. ;-) Zur Mitte hin steigert sich der Song dann, die Drums setzen ein, Computersounds ertönen im Hintergrund, die Gitarren spielen eindringlich und der Gesang wird leidenschaftlicher und verschmilzt schließlich mit der Musik, ohne dabei seine Melancholie zu verlieren. Traumhaft - mehr davon, Jungens! ;-)
~*~ 11 TRIMM TRABB ~*~ (5:37)
Kleine Info zu Beginn: Das Stück wurde nach den gleichnamigen (okay, die wahren „Trimm Trabbs“ werden anders geschrieben *g*) Adidas-Turnschuhen benannt. Innovativ, innovativ - die nächsten Stücke heißen dann wohl „Wildlederstiefel“, „Moccasins“ oder „Hauspantoffel“. *lach*
Protokoll des coolsten Songs des Albums:
Klaviertöne, Damons Stimme, die wie eine Bahnhofsansage klingt, das Geräusch einer herannahenden U-Bahn, eine Akustikgitarre beginnt zu spielen, Drums setzen ein, Damons sanfter, melodiöser Gesang beginnt. Stille. Die Gitarre setzt aus, Damons Stimme wie in einer Nebelschwade, die Gitarre setzt -härter als zuvor- wieder ein, Damon singt durch ein Megaphon. Stopp. Ein lauter, lang anhaltender Schrei erklingt und verzerrte Gitarren sind zu hören. Dann löst sich alles in einem Wirrwarr aus Geräuschen auf. Ende.
~*~ 12 NO DISTANCE LEFT TO RUN ~*~ (3:28)
Kurz vor Schluss werfen die Jungs dann schließlich noch mal eine kleine Ballade in den Raum. Damons schlichter, bitter-süßer Gesang besingt hier wieder seinen Herz-Schmerz, aber im Gegensatz zu „Trailer Park“ klingt dieser Song richtig herrlich traurig. Im Hintergrund ist eine seichte Gitarrenmelodie und ein „Uuhh, ooh\" intonierender Backgroundchor (Damon und Graham) zu hören. Da macht Liebeskummer auch wieder „Spaß“. ;-)
Besonders erwähnenswert ist bei diesem Stück auch das dazugehörende Video: hier wurde die Band nämlich in ihrem nächtlichen Schlaf mit (Nachtsicht-) Kameras gefilmt.
~*~ 13 OPTIGAN 1 ~*~ (2:36)
Der letzte Song dieses Albums ist dann ein Instrumentalstück. „Optigan 1“ klingt sehr alt, so als würde man eine LP abspielen - rauschen und leiern ist hier also angesagt. ;-) Das Ganze erinnert mich ein wenig an Jahrmarktmusik, die im Hintergrund zu hörende Kirchturmglocke tut dabei ihr Übriges dazu. Alles in allem nicht gerade ein berauschendes Ende für ein ansonsten tolles Album, aber man kann es ja auch mal ruhig ausklingen lassen...
FAZIT:
Wer auf abwechslungsreiche Songs mit verzerrten Gitarren, skurrilen Computersounds, eigenwilligen Melodien und leicht überdrehtem Gesang steht, der sollte sofort in den nächsten Plattenladen stürmen, um sich dieses Album zu kaufen. ;-)
Den Blur-Fans unter Euch kann ich nur raten sich die CD schnellstmöglich zuzulegen. Dieses Album ist nämlich eines der besten, das die Jungs je gemacht haben - daher sollte Euch „13“ auch nicht im Plattenschrank fehlen.
Allen Anderen sei gesagt: macht Euch auf etwas gefasst - denn hier erwartet Euch bestimmt kein 0815 Gitarren-Pop wie bei gewissen anderen Bands, die ich hier jetzt nicht näher erwähnen möchte. *g*
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