15 Minuten Ruhm (DVD) Testbericht

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ab 11,01
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  sehr viel
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  durchschnittlich
  • Spannung:  sehr spannend

Erfahrungsbericht von JustOliver

Ein packender Film!!!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Ich habe mir eigentlich eher als Notlösung am Freitag diesen Film angeschaut, war jedoch derart fasziniert, dass ich diesen einmal näher vorstellen möchte.

STORY
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Eigentlich kommen der Tscheche Emil Slovak und der filmbegeisterte Russe Oleg Razgul in die USA, um nach abgesessener Haft bei einem Komplizen ihren Anteil eines gemeinsamen Banküberfalls einzuklagen. Doch dieser offenbart Ihnen, dass er das gesamte Geld in den letzten Jahren verlebt hat und nun einer ehrlichen Arbeit als Klemptner nachgeht. Bei dieser Geschichte rastet Slovak aus und bringt seinen Komplizen auf grausame Art und Weise um. Dieser Vorfall wird durch Razgul gefilmt. Zur Verschleierung ihrer Tat, stecken sie das Haus in Flammen. Bei der Untersuchung des Brandfalls treffen der Star-Polizist Eddie Flemming und der junge Brandexperte Jordy Warsaw aufeinander und bilden fortan ein eher unfreiwilliges Team, dass die beiden Mörder jagen soll.
Die beiden Mörder verstecken sich unterdessen in einer billigen Absteige und erleben am Fernseher mit, wie ein mehrfacher Mörder, der aufgrund angeblicher Unzurechnungsfähigkeit keine Strafe verbüßen muss, mittels eines Interviews Millionen verdient. Diese kann er in Freiheit ausgeben, weil er nach der Einweisung in die „Irrenanstalt“ für zurechnungsfähig erklärt wird, jedoch aufgrund einer Schieflage der amerikanischen Gesetze nicht noch einmal vor Gericht gestellt werden kann. Slovak erkennt hierin die Chance, das entgangene Geld doch noch zu bekommen. Und da die beiden Polizisten ihnen in der Zwischenzeit auf den Fersen sind, soll das Opfer, dessen Mord gefilmt werden soll, Eddie Flemming heißen, der Star-Polizist, der es selbst auf die Titelseite des People-Magazine geschafft hat. Eine aufregende Jagd beginnt.
Mehr möchte ich an dieser Stelle noch nicht vorweg nehmen, da sicherlich einige diesen Film auch noch schauen möchten.

HINTERGRUND
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"In Zukunft wird jeder für 15 Minuten Berühmtheit erlangen". Dieser Ausspruch von Andy Warhol 1969 bildet die Basis für die Story des Films. Warhol erkannte hierdurch bereit sehr früh, welche Macht die Medien in zunehmendem Maße auch auf das Leben jedes Einzelnen haben. Jedem wird die Möglichkeit geboten, auf dem Bildschirm zu erscheinen und so sein eigenes Stück vom Ruhnm der Welt abzubekommen. Die aktuelle Medienkultur und die neusten Entwicklungen, die immer mehr hin zu Reality-Sendungen gehen, werden innerhalb des Films thematisiert und durch den Drehbuchautor John Herzfeld kritisch hinterfragt.

SCHAUSPIELER
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Das Aushängeschild des Films ist sicherlich ROBERT DE NIRO in der Rolle das Polizisten Eddie Flemming. Wie in seinen anderen Rollen auch ist es grandios, zu sehen wie perfekt er diese Rolle spielt. Die Rolle eines Polizisten, der aufgrund seiner spektakulären Fälle im Mittelpunkt der sensationslüsternden Presse steht. Ein Polizist aber auch, der die Härte seines Jobs nur noch durch ein gewisses Maß an Alkohol ertragen kann. Eddie Flemming ist eine äußerst facettenreiche Persönlichkeit, die sicherlich nicht hätte besser besetzt werden können.
Der Feuerexperte Jordy Warsaw wird gespielt durch EDWARD BURNS. Burns, der eigentlich Schriftsteller werden wollte, dürfte dem großen Publikum speziell aus zwei Filmen bekannt sein. Zum einen aus dem Film KLEINE SÜNDEN UNTER BRÜDERN, mit dem er sein Regie-Debut feierte jedoch nicht als Schauspieler tätig war, zum anderen aus DER SOLDAT JAMES RYAN. In seiner Rolle als junger aufstrebender Feuerexperte spielt er den jungen, ehrgeizigen Ermittler, der die Prominentenrolle seines ungleichen Partners Flemming durchaus skeptisch betrachtet. Dennoch ist er begierig mit dem Super-Bullen zusammen zu arbeiten, da er an seinen Erfahrungen teilhaben möchte. Meines Erachtens wird diese Rolle ganz passabel ausgefüllt, wenngleich man natürlich sagen muss, dass es ein junger, noch relativ unerfahrener Schauspieler, an der Seite von Robert De Niro schwer hat, zu glänzen.
Als weiterer wichtiger Darsteller sei KELSEY GRAMMER erwähnt, der den sensationslüsternden Reporter Harding spielt. Diese Reporter hat begriffen, dass der Zuschauer nur mit Sex and Crime an den Bildschirmen zu fesseln ist. Grammer spielt diese Rolle hervorragend. Immer auf der Seite, auf der es das Geld zu verdienen gibt, ist Grammer genau die Personifizierung des schleimigen und opportunistischen Reporters, der nur auf eins bedacht ist, die STORY und die damit verbundenen Einschaltquoten.
Alle weiteren Schauspieler möchte ich an dieser Stelle nicht weiter vorstellen, da sie zwar an der Handlung teilnehmen, für mich persönlich jedoch nicht an der Übertragung der Message des Films beteiligt sind und hierbei auch ein wenig blass bleiben. Dies ist sicherlich auch darauf zurück zu führen, dass es sich weitest gehend um bislang nahezu unbeschriebene Blätter handelt.

KAMERA
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Da ich von allgemeiner Filmtechnik nicht allzu viel Ahnung habe, möchte ich an dieser Stelle nur noch kurz auf die Kameraführung eingehen. Diese wird in hohem Maße beeinflusst durch die Begeisterung des Russen Oleg Razgul fürs Filmen. Immer wieder wechselt in spannenden Szenen die Kameraführung zwischen der normalen Kamera und der geklauten Kamera des Russen, mit der er die Brutalitäten der beiden Gangster aufnimmt. Hierdurch wird der Zuschauer auf besondere Weise in das Geschehen innerhalb des Filmes hineinversetzt. Gleichzeitig wird jedoch durch die schlechte Kameraführung des Russen vieles der Brutalität vermieden, da der Zuschauer vieles nur verschwommen wahrnimmt. Diese Kameraführung erachte ich als ein sehr gelungenes Stilmittel, den Zuschauer direkt an der Handlung teilhaben zu lassen und ihn mit den Geschehnissen zu konfrontieren.

ALLGEMEINE DATEN
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Filmlänge: 121 Minuten
Regie: John Herzfeld
Herstellungsland/-jahr: USA 2000
Originaltitel: Fifteen Minutes
Darsteller: Robert de Niro, Edward Burns, Vera Farmiga, Kelsey Grammer, Melinda Kanakaredes, Tygh Runyan, John di Resta

MEIN GANZ PERSÖNLICHES FAZIT
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Diese Film zählt für mich persönlich zu einem der besten Filme der letzten Monate. Dies liegt vor allem darin begründet, dass mich die Thematik sehr fasziniert hat und ich mit Erschrecken feststellen musste, wie weit es mit unserer Mediengesellschaft eigentlich schon gekommen ist. Denn, sicherlich sind wir noch nicht so weit, wie es in dem Film gezeigt wird, erste Tendenzen sind jedoch sicherlich zu erkennen, wenn man einmal zurückdenkt, wie medienwirksam vor Jahren die Geiselnahme von Gladbeck in Szene gesetzt wurde. Wer durch das moderne Kino, das immer mehr Action und Gewalt bietet nicht völlig abgestumpft ist, und bereit ist, sich einmal kritisch mit bestimmten Themen auseinander zu setzen, dem sei dieser Film ans Herz gelegt. Wer aber, und das hatten wohl einige Mitbesucher erwartet, mehr Brutalität erwartet, und hierbei nicht bereit ist, sich einmal mit Inhalten auseinander zu setzen, der ist in diesem Film völlig falsch.
Der Film bietet schon ein gewisses Maß an Brutalität, kommt jedoch bei weitem nicht an andere Filme heran. Zudem wird die Brutalität nicht zu Verherrlichung oder als Action eingesetzt, sondern um den Zuschauer aufzurütteln, ihm den Kopf gerade zu setzten. 15 Minuten Ruhm ist ein Film, der durch zwar in Hinsicht auf Action nicht viel zu bieten hat, der jedoch eine Aussage hat, ein packende Handlung mit überraschenden Wendungen, durch eine hervorragende Kameraführung besticht und den Zuschauer, so er das denn will, auch nach dem Kinobesuch noch beschäftigt.
Sehr empfehlenswert!!!

27 Bewertungen, 3 Kommentare

  • hjid55

    23.05.2007, 18:40 Uhr von hjid55
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sh & lg Sarah

  • Stoewi

    04.03.2002, 16:26 Uhr von Stoewi
    Bewertung: sehr hilfreich

    Jau, toll geschrieben. Bin neugierig geworden. Ciao, Stoewi

  • AliAsAliAs

    04.03.2002, 16:21 Uhr von AliAsAliAs
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr toll geschrieben - der film vom oleg rasul. gruß vom alias